Ich antworte hier auf Merlins an mich gerichtetes Post. Alle Zitate sind aus genau diesem Post genommen.
Der eine, alles entscheidende Punkt ist: Es macht ein paar Leuten Spass, es ist also ein gutes Spiel - fuer diese Leute.
Und ich sage mittlerweile zum dritten Mal, dass dieses Kriterium nichts taugt, weil "Spass" nicht greifbar ist oder allgemeingültig erfasst werden kann. Deshalb MUSS man ein anderes Kriterium nehmen denn sonst ist es unmöglich über Rollenspiele in dieser Form zu sprechen. (Du sagst ja auch nichts anderes.)
Wenn dein Ziel darin besteht sämtliche kritische Diskussion über Rollenspiel zu negieren, dann kann ich verstehen dass du nur "Spass" als Kriterium anerkennst. Aber das klingt für mich, als ob du deine Argumentation von hinten aufrollst. Erst die Erkenntnis, dann die Begründung davon ableiten.
Ein anderer Punkt:
Du stellst subjektive, frei gewählte Kriteria (d.h. abseits jeglicher kritischer Betrachtungsweise) auf gleiche Stufe mit objektiven Kriteria (d.h. empirisch fassbar und vergleichbar) gleich. Das ist ein Fehler. Wenn du sagst, dass dir das Buch X gefällt, dann sagt das vor allem etwas über dich aus (und deine Vorlieben) als über irgendwelche Qualitätseigenschaften des Buches.
Das ist etwas was viele Leute gerne machen um sich auf die gleiche Stufe mit den Leuten zu stellen, die etwas kritisch betrachten. Es werden die Floskeln und Argumentations-strukturen von Kritikern nachgeahmt ohne dabei eine empirische oder wissenschaftliche Herangehensweise zu benutzen. Es gibt zuviele Leute, die der Meinung sind eine Kritik besteht daraus, dass man in vielen Sätzen erzählt, warum man etwas schlecht findet, statt mit einem fassbaren, eindeutigen Maßstab die Eigenschaften des Buchs/Films/Spiels zu vergleichen und sie daran zu messen. Nur weil ich 12 Absätze schreiben kann, warum ich Doom - Der Film schlecht fand, bin ich noch kein Filmkritiker.
(Der obligatorische Konzeptvergleich mit einem themen-fremden Gegenstand: Nur weil ich sämtliche Bewegungen von Bruce Lee aus Enter The Dragon nachahmen kann, bin ich noch kein Kampfsportmeister.)
Ich kann das Gegenteil belegen. Ich schreibe ein Rollenspiel, weil ich selbst daran Spass habe, und ich hoffe, dass auch andere spaeter daran Spass haben. Aus keinem andern Grund.
Lass mich dir kurz die Arbeit sparen:
Spaß - Das RollenspielRegel 1 - Habt Spaß!
Regel 2 - Wenn ihr etwas tut, was euch keinen Spaß macht, hört auf damit.
Fertig.
So sieht ein Rollenspiel aus, bei dem es um Spaß geht. Aber wenn du selbst sagst, das Spaß etwas rein subjektives ist; dass man nicht vorschreiben oder allgemeingültig fassen kann.. wie kannst du dann ein Rollenspiel darüber schreiben? Es geht nicht! Aber du schreibst ja auch nicht ein Rollenspiel bei dem es um Spaß geht, sondern ein Rollenspiel bei dem es um einen bestimmten Spielablauf/Spielerfahrung geht. Vielleicht: Geschichten erschaffen/erleben oder taktischer Wettbewerb zwischen SL und Spieler, etc. etc. Das ist es worüber du schreibst. Es ist das Einzige worüber ein Spiel geschrieben werden kann.
Natürlich möchtest du, dass wenn Leute dein Rollenspiel spielen, Spaß haben... aber darauf hast du so gut wie keinen Einfluss. Genauso wenig wie ein Auto-hersteller Einfluss darauf hat, dass seine Kunden mit ihrem Auto schneller dahin kommen wo sie hin wollen. Er kann ihnen (ein gutes) Auto zur Verfügung stellen (bzw. du den Spielern das Rollenspiel), aber wie die Kunden es benutzen, kann er nicht bestimmen. Es gibt dafür zu viele andere Faktoren die das beeinflussen. Er ist abhängig von den anderen Autofahrern (die ihm nicht reinfahren oder einen Stau bilden); er muss sein Auto benutzen wollen um schneller irgendwo hinzukommen (statt es nur in der Garage zu haben); er muss Auto fahren können, etc.
Beim Rollenspiel ist es genau so. "Spaß" hängt davon ab ob die anderen Spieler einem entgegen arbeiten oder nicht; es hängt davon ab, ob man das Spiel spielen oder im Schrank stehen haben will; es hängt davon ab, ob man überhaupt weiß wie man das Spiel spielt. Das sind Dinge auf die du als Autor keinen Einfluss hast.
Eins vorweg: Emotionale Ausbrueche, haltlose Unterstellungen und persoenliche Beleidigungen gehoeren nicht in die Oeffentlichkeit eines Forums.
Soll das ein Scheißscherz sein? Seh ich aus wie ein Buddhist der seine Emotionen unterdrückt um ins Nirwana zu kommen? Bin ich irgendwie weichgespülter Katholik der die andere Wange hin hält, wenn man ihn beleidigt? Wenn mich jemand blöd anmacht, dann antworte ich so wie ich mich fühle. Und wenn du oder sonstwer ein Problem damit hat, dass Leute den Tonfall auch mal ändern, wenn man ihnen blöd kommt.. dann sollte man vielleicht in sich gehen und sich fragen ob man seine Posts wirklich in dem Tonfall formulieren will, wie man es tut.