Du hast das Kapitel über Trollehre ganz eindeutig garnicht verstanden.
Willst du flamen, oder diskutieren?
Die Ehre ist gerade dafür da, damit sich die Trolle nicht gegenseitig auslöschen, und sie funktioniert diesbezüglich wunderbar.
Behauptet vielleicht der Quellenbuchautor, widerlegt sich aber IMHO im Anschluss selbst. Innerhalb einer geschlossenen Trollgemeinschaft kann das beschriebene Modell
vielleicht funktionieren, aber nicht mehr bei regelmäßigem Kontakt zur Außenwelt.
Nicht jede Verletzung der persönlichen Ehre ist gleichzeitig eine Verletzung der Clans- und Rassenehre.
Wenn du genau hinsiehst, habe ich das auch nicht geschrieben. Sondern: Dadurch, dass der Troll eine Verletzung seiner persönlichen Ehre durchgehen lässt, beleidigt
er seinen Stamm und sein Volk. Er
muss also Vergeltung üben und darf keinesfalls zurückstecken!
Außerdem heißt Rache für eine Beleidigung nicht zwangsläufig, dass man das Gegenüber umbringt.
Die Trollehre verlangt, dass man angemessene (Wortlaut Crystal Raiders: Appropriate) Schritte einleitet, um sie zu rächen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Die Beispiele im Text ließen aber auf ein ziemlich krasses Verständnis von "Angemessenheit" bei den Hochlandtrollen schließen. Vor allem, weil sie nicht so recht berücksichtigen, dass die kleineren Völker etwas zerbrechlicher gebaut sind, als sie selber.
Ich hatte einmal einen Spieler, der hat das mit dem Hochlandtroll ganz gut hinbekommen, sogar trotz notorisch vorlauter, provozierender bzw. sarkastischer Gruppe (T'skrang-Krieger, Illusionist, Geisterbeschwörer). Aber er hatte sich auch lange eingelesen und stundenlang Gedanken gemacht, wie er seinen Charakter halbwegs gruppentauglich bekommen könnte. Trotzdem musste er im Lauf des Spiels als Spieler manche Bemerkungen schlicht und einfach bewusst überhören
EDIT: oder als Charakter missverstehen, was ihn nicht unbedingt glücklich gemacht hat.
Und wenn einen einer beleidigt, ist es nicht angemessen, ihn umzubringen. Eventuell ist es angemessen, ihn zu verhauen. Aber sicher nicht mit der Waffe in der Hand, es sei denn er zieht seine eigene.
Zudem kennt jeder Bewohner Barsaives diese Troll-Problematik wenigstens von Hörensagen her, denn sie ist legendär.
Kluge Menschen werden daher Trolle einfach nicht beleidigen.
Das "jeder Bewohner Barsaives" schließt aber nicht die Spielercharaktere einer Gruppe ED-Neulinge mit ein. Diese wissen erstmal nicht mehr, als ihre Spieler. Wenn Blizzard auf einem Con leiten will, gilt das umso mehr. Außerdem ist das Problem mit der Trollehre doch gerade, dass sie häufig Bemerkungen anderer Namensgeber als Ehrverletzung auffassen, die völlig neutral oder sogar freundlich gemeint waren.
Und ganz wenige Spieler, die ich kenne, spielen gerne aus, dass ihr Charakter Angst vor einem anderen Spielercharakter hat. Noch weniger können sich auf Dauer dumme Sprüche verkneifen.
Schließlich haben PvP-Situationen die unschöne Tendenz zur Eigendynamik. Mag sein, dass der Troll den anderen "nur verhauen" wollte. Wenn der aber ohne Bewaffnung gar keine Möglichkeit hat hat, um sich halbwegs gegen die Prügel eines wütenden Trolls zu wehren, ist es schnell vorbei mit der harmlosen Schlägerei - das hast du ja selber geschrieben.
Der Geisterbeschwörer ist immer sehr um seine Selbstbeherrschung bemüht
Ich würde drastischer formulieren: Der Geisterbeschwörer zeigt keine Angst. Niemals! Damit fallen mir schon diverse risikoscheue Spieler ein, für die diese Disziplin völlig ungeeignet wäre.
Für den Geisterbeschwörer heiligt der Zweck die Mittel, und er distanziert sich von den moralischen Skrupel anderer Namensgeber.
Richtig.
Größere Probleme hatten wir bei der Frage, ob daraus der Umkehrschluss zu ziehen ist: Die Mittel sind nicht das Ziel - also, der Geisterbeschwörer strebt nicht nach Macht als Selbstzweck. Zumindest hatte ich immer große Zweifel, ob ein erfahrener Geisterbeschwörer - Nichtkorrumpierung vorausgesetzt - einer offensichtlich machtbesessenen Person Magie teilweise dämonischen Ursprungs und die Möglichkeit der Dämonenbeschwörung beibringen würde.
Nach meiner Interpretation ist der Geisterbeschwörer zwar eine sehr mächtige Disziplin, aber absolut nichts für Powergamer.
EDIT - @ Blizzard:
hm, dann soll ich Windlinge und Obsidianer (als Rasse) gar nicht zulassen?
Da sehe ich nicht wirklich ein Problem.
Behalte bei Windlingen im Kopf, dass sie fliegen können, wenn du die Schlüsselkonflikte für das Abenteuer entwirfst.
Obsidianer finde ich verflucht anstrengend zu spielen, weil sie so laaaaangsam und stoisch sind. Aber wer's mag, soll doch!
Zu Trollen habe ich mich ja schon geäußert... lieber Tieflandtrolle mit Erfahrung im Umgang mit den "kleinen" Völkern, als tickende Zeitbomben aus den Gebirgsregionen (wobei es auch da, wenn ich mich recht entsinne, einen oder zwei Clans gibt, die den unblutigen Kontakt mit den anderen Namensgebern nach anfänglichen Startschwierigkeiten halbwegs auf die Reihe bekommen.)