Autor Thema: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland  (Gelesen 4252 mal)

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Offline Fredi der Elch

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[Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« am: 13.03.2006 | 17:47 »
Der Channel schläft, Zeit aufzustehen! ;) Mal etwas lockeres für zwischendurch (Ja, ich weiß, dass hier nix produktives rauskommt. Mir ist langweilig...)

Wie angekündigt der neue Thread dazu:
In der Tat ist in den USA Gamist der default Spielstil und Leitungsstil. In Deutschland ist Narr der default Leitungsstil.
Wo hast du denn das her? Mich würde echt mal interessieren, wie du da drauf kommst...
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #1 am: 13.03.2006 | 17:54 »
Wenn es sowas wie einen "default"-Stil überhaupt gibt, dann ist das in Deutschland wahrscheinlich eher auf der Skala Railroading bis Partizipionismus zu sehen. "Story" wird dabei natürlich immer gerne als Aufhänger benutzt, aber wie jeder weiß versteht jeder ein bischen was anderes darunter.
Ich glaube mehr muss man zu dem Thema nicht sagen ;)

Mc666Beth

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #2 am: 13.03.2006 | 17:59 »
Also ich kann nur von meinen Gruppen ausgehen, in denen ich bisher gespielt habe.

Wenn diese Gruppe Shadowrun war, dann hatten wir so 90-100% Gamisten. Da ich aber schon lange kein Shadowrun mehr spiele ist das kein wirklicher Maßstab.

Meine Gruppe ist etwas zwiegespalten. Mit Gamistenstoff so dungeons darf ich ihnen nicht kommen, nach 10 Räumen heißt es dann langweilig. Auf der anderen Seite kullern sie gerne Würfel. Dann mögen sie es doch irgendwo regelarm und spielen ihre Charakter sehr stark aus. Gehen dabei aber stark aus können aber mit Playerempowerment wieder garnichts anfangen. Ich glaube sie sind irgendwo zwischen Gamist und Narrativist und da wollen sie auch bleiben.

Schaue ich mir die deutsche Rollenspielszene so im Allgemeinen an, was am meisten gespielt wird, so würde ich von einem deutlichen Überhang an Gamisten ausgehen.
Ist aber nur eien Vermutung.

Teclador

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #3 am: 13.03.2006 | 18:06 »
Hm also ich tue mich irgendwie schwer den von mir erlebten Ausschnitt der Rollenspielerkultur mit Forge Begriffen zu beschreiben.

Das einzige was ich wirklich immer wieder erlebt habe ist die Haltung, dass "Realismus" etwas absolt zentrales und ureigenes beim Rollenspiel ist und nicht nur eine Genre-Konvention.

Offline Settembrini

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #4 am: 13.03.2006 | 18:08 »
Naja ich denke nur für Spielleiter sprechen zu können. Aber gerade bei denen ist in D. Gamist und Powergamer eher ein Schimpfwort, Rollenspiel im Gegensatz zu "roll-playing" usw. usf.
Alles Enkel von DSA. Tatsächlich haben sich deswegen die meisten Gamist Spieler bei SR oder Battletech gesammelt. Aber selbst da werden sie mit Storyorientierten SR-Meistern konfrontiert. Die Konflikte die genau daraus erwachsen sind Legion.

Aber wirklich wissen tu ich das nur für Berlin, vielleicht ist es bei euch anders? Im übrigen ist für mich Narr und Railroading nahezu synonym, vielleicht kommt daher das Misverständnis.

Kennt ihr, seid ihr etwas anderes als Story-Meister?

Ich denke die meisten Meister haben "Story", "tolle Geschichte erzählen" als Ziel. Selten ist der Tag an dem ich jemanden Treffe mit dem ich fachmännisch über Fallenentwicklung oder Raumschiffbau sprechen kann.

EDIT: Außerhalb vom RPGNet hat die "Golden Rule" wohl nirgends so viel zuspruch erhalten wie in der deutschen Spielleiterszene.
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Mc666Beth

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #5 am: 13.03.2006 | 18:12 »
DSA ist aber Gamenismus pur, zumindest so wie ich das verstanden habe.

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #6 am: 13.03.2006 | 18:15 »
Im übrigen ist für mich Narr und Railroading nahezu synonym, vielleicht kommt daher das Misverständnis.
Huiuiui... Ich glaube das wird hier für einige Missverständnisse sorgen. Das erste ist eine Technik das zweite eben ein Stil, der Zusammenhang zwischen diesen beiden Konzepten ist etwas schwierig. Im Allgemeinen kann man jedoch nur sagen das Techniken und Stile logisch gesehen ersteinmal unabhängig sind.

Kennt ihr, seid ihr etwas anderes als Story-Meister?
Nein, nicht wirklich, aber sehr wohl völlig unterschiedliche Verständnisse von "Story".

Teclador

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #7 am: 13.03.2006 | 18:17 »
DSA ist aber Gamenismus pur, zumindest so wie ich das verstanden habe.
Exactement!

Warum sollte Narr und Railroading daselbe sein? *confused*

@Boomslang: Ähm Technik/Stil...hast du das nicht vertauscht oder hab ich letzter Zeit da was verpasst?

Offline Settembrini

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #8 am: 13.03.2006 | 18:17 »
Zitat
DSA ist aber Gamenismus pur

Eher wohl Rairoading pur. Mag aber sein, daß DSA4 mittlerweile andere Möglichkeiten bietet. Aber die meisten Meister wollen "tolle Geschichte erzählen". Mehr sage ich nicht. Nochmal mit Gefühl:

Ich bin der festen Überzeugung, daß die Mehrheit der Meister in Deutschland als Hauptziel haben, "eine tolle Geschichte zu erzählen".

Bitte um Gegenbeispiele.
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Mc666Beth

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #9 am: 13.03.2006 | 18:21 »
Eher wohl Rairoading pur. Mag aber sein, daß DSA4 mittlerweile andere Möglichkeiten bietet. Aber die meisten Meister wollen "tolle Geschichte erzählen". Mehr sage ich nicht. Nochmal mit Gefühl:

Ich bin der festen Überzeugung, daß die Mehrheit der Meister in Deutschland als Hauptziel haben, "eine tolle Geschichte zu erzählen".

Bitte um Gegenbeispiele.

Das wollen alle Spielleiter. Egal ob sie DSA, Shadowrun oder Dogs in the Vinyard leiten.
Das macht ihren Leit- und Spielstil noch lange nicht zu einem Narrativistischen.

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #10 am: 13.03.2006 | 18:24 »
Teclador hat natürlich Recht, es ist umgekehrt: Nar ist der Stil, Railroading die Technik.
Und ansonsten: Was Chrischie sagt ;D

Joe Dizzy

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #11 am: 13.03.2006 | 18:25 »
Im übrigen ist für mich Narr und Railroading nahezu synonym, vielleicht kommt daher das Misverständnis.

Narrativismus und Railroading sind in etwa so synonym wie gesunde Ernährung und Bulemie.

Teclador

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #12 am: 13.03.2006 | 18:27 »
Ich bin der festen Überzeugung, daß die Mehrheit der Meister in Deutschland als Hauptziel haben, "eine tolle Geschichte zu erzählen".

Bitte um Gegenbeispiele.

Selbst wenn jeder aktive Forenuser ein Gegenbeipiel bringt, tangiert das deine These nur peripher.

Erstens unterliegt der Pool an Rollenspielern hier einer Selektion und zweitens ist deine These zu vage formuliert.

Wobei ich sagen muss, dass wir wohl auch Probleme hätten eine einwandfreiere These zu prüfen, einfach weil die Mittel fehlen.

@Boomslang: Glück gehabt! Beinahe wäre hier ein Gedankenkonstrukt in sich zusammengerauscht!  ;D

Außerdem bin ich stark irritiert von dem "mag sein dass DSA4ndere Möglichkeiten bietet".
Schon DSA1 hat dir andere Möglichkeiten gelassen. Die Gruppe entscheidet wie sie das System "bespielt".

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Forge] Spielstile USA vs. Deutschland
« Antwort #13 am: 13.03.2006 | 18:30 »
Narrativismus und Railroading sind in etwa so synonym wie gesunde Ernährung und Bulemie.
Also ich würde nicht soweit gehen Narrativismus mit Bulemie zu vergleichen, aber du bist ja schließlich berrüchtigt für deine treffenden, unprovokanten Vergleiche ;)