FETTE THESE: Die Mehrzahl der Deutschen Meister, mag kein GAM. Deswegen werden GAM Spieler belächelt, verteufelt und für blöd gehalten.
Ohne jetzt alles neu aufrollen zu wollen...
Mir geht es jetzt nicht darum, ob die These jetzt stimmt oder nicht.
Ich glaube, es ist nicht die "Mehrzahl" der Spieler (oder Spielleiter).
Ich denke wenn das zutrifft, dann ist es eher die "lauteste" Gruppe, die diesen abwertenden Grundton ausmacht.
Damit meine ich die, die sich am meisten ereifern, vielleicht ein bisschen Lobby haben, oder ähnliches.
Und dadurch, dass sie am meisten wahrgenommen werden, entsteht der Eindruck, dass die meisten GAM ablehnen.
Ist es nicht eher so, dass die Leuts sich immer zusammenscharen und gemeinschaften bilden und sich dann eher lautstark als Elite ausweisen und alles was nicht dazugehört verdammen?
Also zum Beispiel (ich pauschalisiere jetzt ganz bewusst)
- die DSA-Hartwurst Fraktion, die jedes kuhkaff in Aventurien auswendig gelernt hat und die Leute als schlechte Spieler darstellen, die ihr D&D Setting nicht gut kennen, aber dafür schon 100 Drachen gekillt haben.
- die Vampire Fraktion, die seufzend im schwarz gepinselten Keller sitzt, Depri-Mucke hört und die Leute als zurückgeblieben sind, die keine tragischen Rollen in Storyteller-Rollenspielen spielen oder diese zum "Powergaming" missbrauchen, anstatt in leidendem Endlos-Suizid zu schwelgen.
Und auf der anderen Seite
- die Shadowrunner-Fraktion, die eigentlich GAM pur zockt, sich für richtig professionell und erfahren hält und deswegen jeden anpisst, der einfach nur nett SR zocken will, ohne Anspruch darauf, die ersten 10 jahre bei einem lybischen Spezialkommando seine Charaktere ausgewürfelt zu haben. Die dann auch jeden regelkniff kennt und deswegen alle vergrätzt, die sich einfach nur einen Charakter erstellen, der nicht bis ins kleinste Detail geminmaxt und optimized (englisch nur, damit es professioneller klingt) ist.
Ja, das sind brutalste Klischees, aber das sind doch die, auf die man immer stößt und die die allgemeine Wahrnehmung dominieren.
Demensprechend nimmt man wahr: Links die GAM Verdammer und rechts die GAM Extremisten und wenn man sich zu GAM bekennt wird man links gesteinigt und rechts als Amateur belächelt.
Also ist man still! Und macht nicht auf sich aufmerksam.
Ich denke, Settembrini hat recht und auch unrecht. Die allgemeine Wahrnehmung geht schon in richtung "GAM wird abgelehnt". Ob diese Ablehnung auch durch die Mehrheit geprägt wird, ist dann aber nicht wahrnehmbar.
Wieviele Runden dementsprechend still für sich hin einfach zocken und GAM spielen, nimmt niemand wahr.
Genauso wenig, wie man wahrnimmt, wieviele Shadowrunzocker wirklich auf dem abgefahrenen Pseudo-Profi Level zocken und wieviele einfach "nur so" zocken. Und wieviele im Verhaltnis dazu Cyberpunk, Transhuman Space oder was ganz anderes dystopisches spielen...
Man nimmt immer nur das laute, prägnante wahr. Und diese Wahrnehmung verleitet einen dazu, zu glauben, alle würden das so machen.
Allerdings prägt diese wahrnehmung auch. Und zwar die, die neu anfangen zu spielen - zumindestens immer dann, wenn diese Neuen in Kontakt mit den "anderen" kommen, denn dann nehmen die auch wahr, was laut und was dezent ist.
Und da wird das laute bestimmt oft angenommen und als eigene Überzeugung übernommen, manchmal aber bestimmt auch abgelehnt, eben weil es so laut ist.
Dementsprechend müsste es zwei grudnsätzliche Strömungen geben - Mainstream und Anti Mainstream.