Eben lief das Drama über die letzten Stunden im Führerbunker im NDR. Ich bin noch ganz gefesselt von diesem Film. Das Thema könnte man schon fasst ins Speakers Corner stecken, aber dann landen wir irgendwann bei dem Gedanken, dass alles irgendwo Politik ist - Selbst Filme, die nicht über Politik handeln.
Ich glaube kein Film zeigt besser, wie weltfremd es in den letzten Stunden im Führerbunker zuging...Goering bringt seine 8 lieben arischen Kinder mit rein, die den entgeisterten Hitler aufheitern....
...Alle vernünftigen Generäle sind längst auf der Flucht, nicht unbedingt vernünftig im Sinne von Mitgefühl, aber wenigstens Vernunft im Sinne von "Wie komme ich hier lebend raus?"...
...Die letzten Wahnsinnigen reden verwirrtes Zeug von den neuen V2 Raketen, die die Wende bringen sollen
...Während die Russen einen Kilometer vor Berlin stehen, denkt Hitler über Pläne nach die Ölquellen in Rumänien zurückzuerobern...
...Eva trinkt Champagner und lächelt über alle zweifelnden Generäle zurück: "Er ist der Führer. Er weiß, was zu tun ist"...
...Und bei diesem ganzen Szenario, in der drohenden Niederlage, wo massenweise Menschenopfer hingenommen werden, weil die Führung vollkommen abgetrennt von der Realität in ihrer eigenen, kleinen Welt in einem Bunker sitzt, vom dem aus sie den schachmatt gesetzten Staat steuern...
....drängt sich urplötzlich und unausweichlich der Gedanke auf:
Was wäre eigentlich, wenn dieser Verrückte - wie die anderen heute - noch 10 Atombomben startklar im Keller hätte?Wenn man darüber nachdenkt...
Wie ist es, wenn Führer mit diesem Realitätsverlust und komplett gegen die Wand gedrückt, noch solche Mittel zur Verfügung haben?
Sind die heutigen Führer vor Niederlagen gefeit? Haben die mehr Mitgefühl und Realitätssinn in den letzten Stunden?
...Da wird einem doch so richtig warm ums Herz