Autor Thema: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen  (Gelesen 35292 mal)

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Offline Andhur

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #100 am: 24.03.2006 | 09:52 »
@ monkey  :d


Wer ist das denn, dieser Settembrini?? Woher kennt ihr den? ???

...kannst es du mir bitte  per PM schreiben? Es würe mich wirklich
sehr interessieren.


MfG
Saladin

Offline Blizzard

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #101 am: 24.03.2006 | 09:53 »
In Deutschland bevorzugen Spielleiter das Stimmungsspiel.

Ach echt, tun sie das? Nach deiner Auffassung von Stimmungsspiel bzw. stimmungsvollen Rollenspiel tun sie doch nichts anderes als sich an die Empfehlungen zu halten, die du sowieso in jedem GRW findest. Und diese sind kongruent zu deiner Definition von stimmungsvollem Rollenspiel.

Nur hätte der Satz
Zitat
Als Stimmungsspiel ist es zu bezeichnen, wenn die Regeln des Spiels oder die Regeln der inneren Logik der jeweiligen Spielwelt gebrochen werden mit dem Ziel "Atmosphäre" zu erzeugen.
Der letzte Satz deiner Definition von "stimmungsvollen Rollenspiel" sein sollen und nicht der erste oder einzige Satz deiner Definition. Denn so-wie du die Definition jetzt dastehen hast ist sie im wahrsten Sinne des Wortes ungenügend .

Zum Thema " Goldener Apfel": Ah,ok, so langsam meine ich zu verstehen, worum es dir (vermeintlich) zu gehen scheint.

Aber angesichst deiner Definition von "stimmungsvollen Rollenspiel" gebe ich ihn gerne wieder zurück.
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Offline Settembrini

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #102 am: 24.03.2006 | 10:16 »
Hallo?
Ihr lest mir nicht zu. zumindest nicht genau.

Stimmungsvoll: subjektiv
Stimmungsspiel: objemtiv, mit dem Ziel "stimmungsvoll" zu erreichen.

Stimmungsspiel böse,
stimmungsvoll: u.a. Vorwand für böses Verhalten.

Meine Liste: Indizien, die auf einen Meister hinweisen, der unter dem Vorwand "stimmungsvoll" zu meistern, euch Stimmungsspiel bietet.

Ganz einfach, logisch, in sich schlüssig, unwidersprüchlich.
Einfacher geht es nicht.
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Offline Roland

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #103 am: 24.03.2006 | 10:17 »
Ich kenn DSA jetzt nicht, aber selbst wenn man mit hinreichend Abstraktion nicht mal typische Stationen fände (was ich für unwahrscheinlich halte), wäre es sinnvoll ein Muster für Anfänger hinzulegen und zu sagen, dass man das natürlich verkomplizieren kann.

Abenteuer, die einen Leitfaden für Anfänger SLs beinhalten, bringt FanPro immer mal wieder heraus, gerade geschehen mit "Goldene Ketten". Darin wird zwar nicht erkärt, wie man selbst "Abenteuer" verfassen kann, es sind aber Anleitungen und Tipps vorhanden, die zeigen, wie man so ein Abenteuer "meistert". Diese Einsteigerabenteuer haben meist eine recht einfache und rigide Struktur, ein Aufgtraggeber tritt auf, die "Helden" folgen dann der Mission entlang einiger Zwischenstationen bis zum Höhepunkt.

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Offline Settembrini

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #104 am: 24.03.2006 | 10:22 »
Danke Roland!
Also auch bei DSA 4:
Railroading und Stimmungsspiel als Meisterhinweise! Das ganze ist institutionalisiert, ich sage es ja die ganze Zeit.
Ich kaufe es mir, nur um Textbelege zu haben. Wie heißt es? Goldene Kette? Wie passend.
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Mc666Beth

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #105 am: 24.03.2006 | 10:24 »
Settembrini und ich sage dazu unschlüssig und unlogisch.
Meine Frage was Charakterserblichkeit mit Stimmunsgspiel zu tun hat wird nicht beantwortet. Auf mein Einwand das Dungeons Railroading sind wird nicht eingegangen.

Offline Jens

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #106 am: 24.03.2006 | 10:25 »
Was ist ein Dungeon anderes bitte als pures Railroading? Hier steht schon vorher fest was passiert wenn du links statt rechts gehst.
Also da muss ich hart widersprechen... sobald die Spieler die Wahl zwischen Links und Rechts haben ist es kein railroading mehr da sie - wie Railroading das ausschließt - ja tatasächlich eine WAHL haben!

Und nu lasst den armen Settembrini mal meckern, der braucht diese... Selbstdarstellung hier >;D (sagt Jens, der sich natürlich selbst als den moralisch absolut Überlegenen ansieht ;D )

Offline Arkam

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #107 am: 24.03.2006 | 10:27 »
Hallo zusammen,

um kurz noch Mal auf meine Kritik einzugehen das es zu wenig Abenteuer gibt.
Das schreiben eines ausgearbeiteten Abenteuers, also mit ausgearbeiteten NPCs, Plänen für Städte und Gebäude und Gedanken zum Ablauf, ist ein ganzes Stück Arbeit.
Viele Leute die ich kenne haben diese Zeit nicht oder möchten aus einem schönen Hobby nichts Anstrengendes machen. Auf diese Weise muß sich keiner Wundern wenn überall von Nachwuchssorgen die Rede ist.
Ich wollte niemanden zum Abenteuerautor rekrutieren.

Zum Komplex DSA möchte ich auch noch etwas loswerden. In seiner Anfangszeit 84/85 herum war DSA alles andere als ein System das Wert auf Stimmung legte. Die Abenteuer waren klassische Dungeon aufsuch und bei der Belohnung veräppelt werden Abenteuer. Allerdings hat man sich mit jeder Box etwas mehr den aktuellen Trends angepaßt. Genauere Regeln mit dem Ausbauspiel, beschriebene Welt in der Havena-Box bis schließlich wohl zum Erzählspiel, meine DSA Kenntnisse werden nach der Borbaradkampagne äußerst wage.
Was allerdings auch schon in der Anfangsphase der Fall war das bei einem System das mit Stufe 1 begann und bei Stufe 21 für den erfahrenen Helden seinen Schlußpunkt finden sollte Charaktere über der 6 Stufe schon mißtrauisch beäugt wurden. Später hatte man teilweise das Gefühl das die Autoren ihre eigenen Regeln vor allen die Magieregeln und den Hintergrund nur unvollständig im Kopf hatten. Für mich ein Beispiel dafür das man sein Material auch Mal in verschiedenen Runden und mit Extremcharakteren austesten sollte.

Gruß Jochen
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Mc666Beth

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #108 am: 24.03.2006 | 10:28 »
Ein Dungeon gibt einem die Illusion einer Wahlmöglichkeit. Entweder es ist eine Sackgasse oder es sind halt andere Encounter die auch zum Endboss fürhen.

Offline Fredi der Elch

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #109 am: 24.03.2006 | 10:31 »
Dieser jemand bin ich. Ich bin einer von wenigen. Und es gibt so viele irregeleitete Rollenspieler da draussen. Wir können nicht alle erreichen. Aber wir kämpfen weiter.

Die Hälfte der Gruppe will sich das DitV-Regelwerk kaufen.

Ein Anfang ist gemacht.
YAY Pyromancer! Go, go, go!! :D (Ich weiß, hat Settembrini schon gesagt. Aber ich wollte auch mal jubeln.)

Insofern: Eine Diversifikation des Marktes wäre schon begrüßenswert. Mehr GAM, weniger SIM sozusagen (nicht hauen, Fredi ;)).
 
Absolut! Weniger SIM kann immer. Aber mehr NAR wäre auch fein… ;)

Das nur so am Rande. (Liest das hier noch jemand?)
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Offline Jens

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #110 am: 24.03.2006 | 10:34 »
@Chrischie
Gut wenn du das komplette Dungeon als einzelnes Gleis betrachtest und als Rail "SCe gehen in den Dungeon" setzt dann schon. Aber innerhalb dessen haben sie ne gewaltige Menge Auswahlmöglichkeiten..

Offline Roland

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #111 am: 24.03.2006 | 10:38 »
Danke Roland!
Also auch bei DSA 4:

Ein Mission Statement, wie Du es für DSA (mit Verweis auf Shadowrun und D&D) gefordert hast. Der Auftraggeber bringt die Charaktere ins Spiel, die bestehen die Herausforderungen bis zum heldenhaften Endkampf und werden dann mit Gold und AP belohnt. Und ob die Herausforderungen echt sind, entscheidet sich bei DSA, genau wie bei D&D und Shadowrun in der jeweiligen Spielrunde.

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Offline Settembrini

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #112 am: 24.03.2006 | 10:39 »
Danke Jens. Bitte erkläre Du es ihm. ich habe das Talent bei Chrischie nur Verwirrung zu stiften.
Railroading ist nur dann dysfunktional, wenn mir Spielrelevante Fragen abgenommen werden.
Bei D&D ERWARTE ich, daß ich keine Wahl habe, welches Dungeon ich stürme. Aber dann habe ich volle Kontrolle. Alles ist vorbereitet und reagiert auf meine Aktionen. Der Inhalt der Räume ändert sich nicht, auch nicht die anzahl der monster. Es gibt eine zu lösende, feststehende Aufgabe, bei der ich scheitern kann. Und ein ordentlicher Dungeon Crawl wäre auch kein hollywood material. zu methodisch.
Railroading ist das genaue Gegenteil.

EDIT: Ich melde mich ab. Bei Fragen bitte an Fredi oder Preacher wenden, oder meine Beiträge eifrig studieren. Ich ernenne sie alle drei zu Stellv.- Hofräten. d:)
« Letzte Änderung: 24.03.2006 | 10:44 von Settembrini »
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Offline 1of3

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #113 am: 24.03.2006 | 10:40 »
@Jens: Kommt darauf an, ob der Spielleiter Illusionist oder Trailblazer ist. (Dugeons bei Bassspielern machen bestimmt keinen Spaß.)

Preacher

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #114 am: 24.03.2006 | 11:01 »
Vielleicht fragt ihr besser Preacher oder Fredi, die wissen was ich meine.

Ganz sicher bin ich da noch nicht. Aber wenigstens zum Teil, ja.


Als Stimmungsspiel ist es zu bezeichnen, wenn die Regeln des Spiels oder die Regeln der inneren Logik der jeweiligen Spielwelt gebrochen werden mit dem Ziel "Atmosphäre" zu erzeugen.
Ok, die Begrifflichkeit ist zwar imho ein wenig unglücklich gewählt, weil Du Stimmungsspiel und stimmungsvolles Spiel als etwas ganz unterschiedliches betrachtest, es aber aufgrund des Wortstamm von vielen als synonym wahrgenommen wird.
Aber mir fällt auch nichts besseres ein, also um der Diskussion willen lassen wir das mal so dahingestellt.

In Deutschland bevorzugen Spielleiter das Stimmungsspiel.

Diese These lässt sich leider nicht wirklich beweisen. Ich würde ihr zwar auch zustimmen, aber wirklich beweisen kann man das nicht.

Gehen wir einmal davon aus, daß die These zutrifft, dann bevorzugen die Spielleiter das "Stimmungsspiel", weil sie davon ausgehen, daß sich nur so "stimmungsvolles Spiel" erreichen lässt. Das ist allerdings ein Irrglaube, der unter anderem von Artikeln wie dem hier von mir erwähnten herrührt.

Ich würde die These also erweitern:
In Deutschland bevorzugen Spielleiter das Stimmungsspiel, weil sie glauben, nur so stimmungsvolles Spiel erreichen zu können.


Ein paar Punkte noch:

1.) Railroading kann man auch ohne "Stimmungsspiel" zu betreiben

2.) Die Kiesow'sche Agenda zum Thema "stimmungsvolles Spiel" wäre bei weitem nicht so schlimm (oder sogar hilfreich) wenn sie nicht diesen Absolutheitsanspüruch stellen würde ("So sieht gutes ROllenspielTM aus, alles andere ist schlecht"), sondern darauf hingewiesen würde, daß das nur eine Möglichkeit des Spiels ist.

3.) "Stimmungsspiel" nach Settembrinis Definition ist per se auch nichts schlechtes, wenn ein Gruppenkonsens darüber besteht, daß die Regeln oder auch die innere Logik der Spielwelt der Atmosphäre unterzuordnen sind1). Besteht dieser Konsens nicht, hat auch nur ein Spieler ein Problem damit, dann hat man ein Problem aufgrund unterschiedlicher Spielpräferenzen.

4.) Settembrini ist so sehr gegen das "Stimmungsspiel" weil die meisten Produkte darauf ausgelegt sind, es zu unterstützen, und andere Spielpräferenzen vernachlässigt werden. Das Gefühl hab ich auch (Im Ernst: Wie viele Systeme die GAM unterstützen sind denn in D verbreitet?), aber beweisen lässt sich das nicht.

Ich für meinen Teil mag stimmungsvolles Spiel (ok, wer nicht?). Ich mag Spiele, die wenige Regeln haben.
Mir geht es um das erzählen einer packenden Geschichte und noch wichtiger um die Protagonisten dieser Geschichte. Welche Entscheidungen treffen sie? Welche Konflikte haben sie durchzustehen? Und ganz wichtig: Welche Auswirkungen haben diese Konflikte auf sie?
Ich habe auch kein Problem damit, die Spielregeln ab und an zu beugen oder zu brechen, um diese Vorgaben leichter umsetzen zu können. Aber das hat eben auch Grenzen.
Ich mag es zum Beispiel nicht, wenn die "Logik der Spielwelt" gebrochen wird. UND ich stelle diese meine Präferenzen nicht als allgemeingültig dar.

1)Wobei die "innere Logik der Spielwelt" genreabhängig ist. Spielt man einen Actionblockbuster à la "Blade" nach, dann gehört es zur inneren Logik der Spielwelt dazu, daß man Sonnenlicht in Pistolenkugeln füllen kann und die SC immer genug Zeit für einen coolen Spruch finden. "Innere Logik der Spielwelt" ist Konventionssache.

Offline Fredi der Elch

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #115 am: 24.03.2006 | 11:11 »
EDIT: Ich melde mich ab. Bei Fragen bitte an Fredi oder Preacher wenden, oder meine Beiträge eifrig studieren. Ich ernenne sie alle drei zu Stellv.- Hofräten. d:)
Stellvertretender Hofrat? Junger Wada-Pan, ich habe hier schon gestänkert, da warst du quasi noch bei Projekt Odyssee.  >;D Ich bin's Großmeister E. In da House. Yo. ;)
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Preacher

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #116 am: 24.03.2006 | 11:19 »
EDIT: Ich melde mich ab. Bei Fragen bitte an Fredi oder Preacher wenden, oder meine Beiträge eifrig studieren. Ich ernenne sie alle drei zu Stellv.- Hofräten. d:)
Öhm...zu viel der Ehre ::)
Ich finde deine Thesen zumindest einen genaueren Blick wert und der Diskussion würdig. Aber ich bleibe lieber Prediger als Hofrat zu werden - da muß man nicht so viel provozieren. Außerdem hab ich eine zu starke Schlagseite in Richtung Stimmungsspiel ;D

Aber eines musst Du mir noch erklären:
an Fredi
Eins!
oder Preacher
Zwei!

[...]alle drei [...]
???

Offline Tarin

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #117 am: 24.03.2006 | 11:30 »
Also wäre Cthulhu-Matrix was Gutes? Stimmt, damit lassen sich gute und spannende Abenteuer aufbauen. Nur haben mir meine Spieler (und nicht umgekehrt) mir irgendwann gesagt, das die Abenteuer irgendwie langweilig werden. Und warum? Weil sie von CoC Unwissenheit erwarten und überrascht werden wollen. Von daher begrüße ich jedes Abwenden von der CoC Matrix, einfach um Alternativen zu haben.

Zitat
4.) Settembrini ist so sehr gegen das "Stimmungsspiel" weil die meisten Produkte darauf ausgelegt sind, es zu unterstützen, und andere Spielpräferenzen vernachlässigt werden. Das Gefühl hab ich auch (Im Ernst: Wie viele Systeme die GAM unterstützen sind denn in D verbreitet?), aber beweisen lässt sich das nicht.

DnD zB. Und dann sind wir bei einer meiner vorigen Aussagen: Wir müssen in Deutschland nicht einen eigenen, ausgeglichenen RPG Markt schaffen, da ein Großteil ausländischer Produkte auch hier vertrieben wird. Stattdessen konzentrieren sich deutsche Autoren halt auf ihren bevorzugten Stil, der ja, wie anscheinend hier allgemein akzeptiert, eher auf Atmosphäre und Stimmungsspiel ausgelegt (Der böse Unterschied zwischen Roleplay und Rollplay).
Nur: Was daran ist jetzt so tödlich schlecht? Schliesslich gibts doch auf dem dt. Markt zuhauf verschiedene Spiele, egal aus welchem Land, die so ziemlich alles abdecken. irgendwie seh ich nicht, warum Deutschland unbedingt alles in gleichem Maß machen muss.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Arkam

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #118 am: 24.03.2006 | 12:19 »
Hallo zusammen,

also was mich in diesen Thread gebracht hat und auch hier hält ist das ich denke das tatsächlich ein paar Sachen im deutschen Rollenspielsektor falsch laufen.
Das hat aber weniger mit verschiedenen Arten des Spiels zu tun sondern aus meiner Sicht viel mit dem Vorgehen der Verlage.

Mangelnder Nachschub an fertigen Abenteuern sorgt dafür das sich gerade bei Anfängerrunden ein Spielleiter nur schwer finden läßt. Hier sorgen spezielle Einstiegsabenteuer dafür das der Spielleiter auch Spaß am Spiel hat.
Statt Abenteuern werden Quellenbände veröffentlicht. Gerade Anfänger fühlen sich dann von der Vielzahl des Materials erschlagen und fühlen sich verunsichert oder bei eventuellen Fehlkäufen am Anfang, etwa Quellenbuch statt Grundregeln oder Abenteuer, sogar enttäuscht.
Zudem gewinnt man den Eindruck das häufig die späteren Quellenbücher um noch interessant zu werden auch Regeln enthalten. Das wäre ja ansich nur ein wenig ärgerlich weil man sich im Zweifel durch mehrere Regeln wühlen müßte. Höchst ärgerlich wird es wenn die Regeln in Quellenbüchern den Regeln im Grundregelwerk widersprechen, Ausrüstungsgegenstände im Grundregelwerk extrem entwertet werden, Abenteuer, so denn erschienen, den Besitz des Quellenbuches vorraussetzen und neue Charakterkonzepte oder - klassen vorgestellt werden die man nur noch als feuchter traum eines Powergamers bezeichnen kann. Solche Tendenzen gibt es etwa bei 7th Sea und bei Exalted.
Gerade bei übersetzten ausländischem, meistens ja amerikanischen oder englischsprachigem, Material kommen dann noch ein paar andere Dinge hinzu. Dinge für die das System berühmt ist, etwa einzelne Kampagnen oder eben besonders gelungene Quellenbände, werden nur sehr stockend oder garnicht übersetzt. Das deutsche Material ist zum Teil gekürzt oder auf einem nicht mehr aktuellen Stand. So war das deutsche Mechwarror zunächst Mal auf die Zeit vor den Clans beschränkt und beim deutschen Warhammer, alte Edition des Rollenspiels nicht des Tabletops fehlte ein Teil der Anhänge. Die Tendenz das die deutsche Ausgabe zudem von der Aufmachung her schlechter war als das Original ist zum Glück nicht mehr da.

Wie weit auch die alten Hasen etwa in Foren daran Schuld sind das der Nachwuchs verschreckt wird könnte sogar noch einen eigenen Thread wert sein.

Gruß Jochen
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Offline Arbo

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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #119 am: 24.03.2006 | 14:11 »
@ Settembrini:

Zitat
Tolle Wurst. Hat euch ja lange gebraucht zu erkenne, daß der Himmel blau ist.
Ich wurde doch nach genau meiner persönlichen Meinung gefragt?!

ICH habe nach gar nichts gefragt - also nimm mich mal aus Deinem verallgemeinerenden EUCH raus :P Ansonsten bezog sich das auf den TON, den Du anschlägst. Der besitzt mir zu stark verallgemeinernden Charakter.

Zitat
Ich habe nichts gegen verschiedene "Marktsegemente". Nur wird in Deutschland fast auschschließlich ein einziges bedient. Und das nennt man Verarmung, was ich anprangere. 

Sorry, wenn ich das mal so schreibe, aber was Du diesbezüglich verzapft hast, ist EXTREM widersprüchlich. Im Eingangsbeitrag beschwerst Du Dich nämlich just über den Konsens - eine Sache, die an dieser Textstelle auch durchscheint. Nur, wie kannst Du Dich weiter oben wieder darüber auslassen, dass die „Industrie“ einzig nach ihren Marktsegmenten geht?

Das ist doch nur ein „billiger“ rethorischer Trick: Wenn Du der Meinung bist, dass es nur EIN Segment gibt, kannst Du Dich nicht aufregen, dass die „Industrie“ sich nach MarktsegmentEN richtet. Dann sag doch bitte gleich, dass es EIN Segment gibt und Du die „Community“ als zu öde - als „Einheitsbrei“ - empfindest.

Ich bin überzeugt, dass sogleich etliche Rollenspieler aufspringen und Dir vom Gegenteil berichten würden.

Zitat
@Rollenspiel"industrie":
Existiert nicht. Es gibt genau ein mittelständisches Unternehmen, welches Gewinn macht und die Mitarbeiter bezahlt: WotC mit knapp 250 Mitarbeitern. Da ist aber Magic schon mit drin. Alles andere sind sich selbst ausbeuetende fans und Freelancer. Also kommt mir nicht mit "Industrie"... 

Ähm, sorry, aber Du hast den deutschen Markt mit dem US-Markt vergleichen wollen. Aber wie sehen denn da die Autoren aus? Haben die innovativen Verlage dort mehr als 250 Mitarbeiter? Und können die von ihren RPGs leben? Und welche Richtung gehen dort „innovative“ bzw. „neue“ Rollenspiele?

Ich glaube, dass man - wenn überhaupt - wohl eher insgesamt auf den Begriff „Industrie“ verzichten sollte. Auf der anderen Seite muss man sich auch nicht bewusst BLÖD stellen und so tun, als ob man nicht weiß, dass „Industrie“ hier synonym mit „am RPG-Markt operierenden Unternehmen“ verwendet wird.

Zitat
Was Du sagst, ist Wasser auf meine Mühlen.

DAS hätte ich gerne mal näher erläutert bekommen. Denn Deine Aussagen und Behauptungen sind im Grunde sehr, sehr vage. Implizit behauptest Du ja, dass die Dominanz des „Stimmungsspiels“ hier auf dem deutschen RPG-Markt das ist, was falsch läuft. Ich kann nicht beurteilen, ob Du das ernst meinst oder ob Du nur provozieren möchtest. Denn den Begriff „Stimmungsspiel“, hinter dem Du Dich versteckst und den Du nach Belieben als rethorischen Kriegshammer +15 nutzt, ist von Dir äußerst willkürlich und meiner Meinung nach am eigentlichen Thema vorbei definiert worden. Ferner implizieren Deine Aussagen, dass der RPG-Markt OHNE „Stimmungsspiel“ - und ohne, dass Du näher darauf eingehst (!) - besser laufen würde. Das Ganze geht aus zweierlei Gründen am eigentlichen Thema vorbei.

Zum einen reduzierst Du den Erfolg eines Rollenspielsystems auf den Aspekt der Existenz/Nichtexistenz eines „Stimmungsspiels“. Wenn es um „gutes“ Rollenspiel geht, greift dies aber viel zu kurz. Denn Rollenspiel ist ein soziales Spiel, dass durch das menschliche Verhalten und durch Motivationen gekennzeichnet ist. Und genau diese Motivation kann sehr stark variieren - von Szene zu Szene, von realer Situation zu realer Situation usw. Eine Spielsituation, in der ein Charakter z.B. in ein Gespräch verwickelt oder auf einem Maskenball zugegen ist, wirst Du OHNE Stimmung nicht zufriedenstellend bewerkstelligen können. Führe ich Deine Gedanken nun konsequent zu Ende, so dürfte für „gesellschaftliche Charaktere“ im Rollenspiel gar keinPlatz mehr sein. Damit wäre das dann ein ziemlich ödes Rollenspiel!

Zum anderen war doch genau das auch der Grund für den Unmut vieler Spieler mit den „alten Systemen“ und Spielweisen. Es gab zu wenig Klassen und die auch noch zu sehr eingeängt. Trotz hoher Regeldichte vermochten bestimmte Situationen - Charaktere - gar nicht richtig geregelt zu werden, OHNE das System zu verlassen. In manchen Situationen wurden Regelwerke an sich für zu strikt und dem Rollenspiel nicht zuträglich empfunden. Dass „nicht sterben lassen“ kam ja ursprünglich daher, dass Anfangscharaktere zu schnell drauf gingen. Sicher mag da „Stimmung“ ein wichtiger Aspekt sein. Mehr noch war aber aus meiner Sicht eher grundsätzlich die Motivation ein Ausschlag gebender Punkt für solches Handeln - es ist schlicht nicht motivierend, nie über einen bestimmten Punkt eines Abenteuers hinaus zu kommen. Das jetzt als „Stimmungsspiel“ zu diffamieren und dem auch noch die Schuld dafür zu geben, dass es Deiner Meinung nach am deutschen RPG-Markt schlecht läuft, ist m.E. kritikwürdig. Zumal dieser Umang (Nicht sterben lassen) eher von der Spielweise und von der Mentalität als vom System an sich abhängig ist.

Ferner: Das, was Du weiter oben als „Stimmungsspiel“ subsummiert hast, ist Ergebnis eines langen Prozesses, bei dem es nicht in erster Linie um „Stimmung“ ging, sondern schlicht um die Frage, wie das Rollenspiel besser werden kann. Ausgangspunkt dafür waren die Probleme, die man damals (wie heute) mit den „alten“ Systemen und mit der Art des Spiels hatte -  vielleicht auch noch mangelnde Erfahrung. Das darf m.E. nicht einfach so vom Tisch gefegt werden, wie Du das - Settimbrini - machst.

Was Du im Kern kritisierst, ist nämlich die Emanzipation des Spielers vom Rollenspielsystem. Aber letztere war gewollt und ist gut so. Daher wirkt Deine Kritik auf mich reaktionär bzw. rückschrittlich.

******************

FAZIT: Langsam habe ich den Eindruck, dass Du das Rollenspiel dafür kritisierst, dass es kein Tabletop ist. Du musst Dich nun fragen lassen, was Du am Tabletop so schlecht findest, dass Dir der Sinn nach Rollenspiel steht.

******************

-gruß,
Arbo
« Letzte Änderung: 24.03.2006 | 14:27 von Arbo Moosberg »
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« Antwort #120 am: 24.03.2006 | 14:14 »
Wie ich schon sagte: "Monopoly" ist sein Spiel.

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« Antwort #121 am: 24.03.2006 | 14:18 »

also was mich in diesen Thread gebracht hat und auch hier hält ist das ich denke das tatsächlich ein paar Sachen im deutschen Rollenspielsektor falsch laufen.
Das hat aber weniger mit verschiedenen Arten des Spiels zu tun sondern aus meiner Sicht viel mit dem Vorgehen der Verlage.


Abgesehen von redaktionellen Fehlern (wie z.B. das fehlen des Anhangs bei Warhammer einer gewesen sein könnte, vielleicht lagen aber einfach nicht die Rechte vor, Tabletop Konversionen abzudrucken) veröffentlichen die meisten Verlage in Deutschlands, was sich verkaufen lässt.

Und da liegen Quellenbände aus verständlichen Gründen sehr deutlich vor Abenteuern.

Manche Verlage kenn auch keine Gnade wenn es heißt den Kunden bei der Stange zu halten. Wenn Spieler des Systems X vor allem auf Ausrüstung und anderes Spielzeug stehen, werden die Bücher damit vollgepackt. Logisch, dass dann viele Dinge in den neuen Quellenbüchern stehen, die besser sind als der Kram, den's vorher gab. Sonst kauft's ja keiner. FanPro geht mit DSA den anderen Weg, sie produzieren den größten Teil der Quellenbücher fast regelfrei. Ich hätte ihnen davon abgeraten.  ;) 
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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #122 am: 24.03.2006 | 14:24 »
@ Crazee:

Soryy, man hat ja auch andere Sachen zu tun ... muss man halt mal off-line schreiben ;)

Aber findest Du nicht, dass "Monopoly"etwas zu stimmungsvoll ist?  >;D


@ Roland:

Naja, einen Kritikpunkt muss man da aber trotzdem noch anbringen. Es kommt mir nämlich so vor, dass die Verlage lieber "die Milchkuh melken" ... was mehr oder weniger in einen "intersektoralen" (blödes Wort, ich weiß) Kannibalismus ausartet - man macht sich eigentlich nur gegenseitig die Kundschaft streitig. Bei "knappen Geldbeuteln" ein durchaus problematisches Szenario.

Dabei wäre durchaus Potenzial da, was man abschöpfen könnte. Nur müsste man da einfach mal "neue" Wege gehen - Stichwort: Neukunden gewinnen. Das ist mit Investitionen und Risiko verbunden ... und genau das überlässt man lieber "den Kleinen" oder verzichtet ganz drauf. Zumindest nehme ich das so wahr :-/

-gruß,
Arbo
« Letzte Änderung: 24.03.2006 | 14:27 von Arbo Moosberg »
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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #123 am: 24.03.2006 | 14:34 »
OT:
Ich bin nicht allein ;)
Lasß uns eine Selbsthilfegruppe aufmachen ;D

Bitte:Hier entlang! ;)
« Letzte Änderung: 24.03.2006 | 14:38 von 8t88 »
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Re: Einige Punkte die evtl. im Deutschen RPG-Sektor falsch laufen
« Antwort #124 am: 24.03.2006 | 14:39 »
Ich frage mich gerade, woher jemand wissen will, wie hunderte Rollenspieler in Deutschland spielen und wie und warum man dann irgendetwas an deren Spielweise ändern müsste.  ???
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