@ Settembrini:
Tolle Wurst. Hat euch ja lange gebraucht zu erkenne, daß der Himmel blau ist.
Ich wurde doch nach genau meiner persönlichen Meinung gefragt?!
ICH habe nach gar nichts gefragt - also nimm mich mal aus Deinem verallgemeinerenden EUCH raus
Ansonsten bezog sich das auf den TON, den Du anschlägst. Der besitzt mir zu stark verallgemeinernden Charakter.
Ich habe nichts gegen verschiedene "Marktsegemente". Nur wird in Deutschland fast auschschließlich ein einziges bedient. Und das nennt man Verarmung, was ich anprangere.
Sorry, wenn ich das mal so schreibe, aber was Du diesbezüglich verzapft hast, ist EXTREM widersprüchlich. Im Eingangsbeitrag beschwerst Du Dich nämlich just über den Konsens - eine Sache, die an dieser Textstelle auch durchscheint. Nur, wie kannst Du Dich weiter oben wieder darüber auslassen, dass die „Industrie“ einzig nach ihren Marktsegment
en geht?
Das ist doch nur ein „billiger“ rethorischer Trick: Wenn Du der Meinung bist, dass es nur EIN Segment gibt, kannst Du Dich nicht aufregen, dass die „Industrie“ sich nach MarktsegmentEN richtet. Dann sag doch bitte gleich, dass es EIN Segment gibt und Du die „Community“ als zu öde - als „Einheitsbrei“ - empfindest.
Ich bin überzeugt, dass sogleich etliche Rollenspieler aufspringen und Dir vom Gegenteil berichten würden.
@Rollenspiel"industrie":
Existiert nicht. Es gibt genau ein mittelständisches Unternehmen, welches Gewinn macht und die Mitarbeiter bezahlt: WotC mit knapp 250 Mitarbeitern. Da ist aber Magic schon mit drin. Alles andere sind sich selbst ausbeuetende fans und Freelancer. Also kommt mir nicht mit "Industrie"...
Ähm, sorry, aber Du hast den deutschen Markt mit dem US-Markt vergleichen wollen. Aber wie sehen denn da die Autoren aus? Haben die innovativen Verlage dort mehr als 250 Mitarbeiter? Und können die von ihren RPGs leben? Und welche Richtung gehen dort „innovative“ bzw. „neue“ Rollenspiele?
Ich glaube, dass man - wenn überhaupt - wohl eher insgesamt auf den Begriff „Industrie“ verzichten sollte.
Auf der anderen Seite muss man sich auch nicht bewusst BLÖD stellen und so tun, als ob man nicht weiß, dass „Industrie“ hier synonym mit „am RPG-Markt operierenden Unternehmen“ verwendet wird. Was Du sagst, ist Wasser auf meine Mühlen.
DAS hätte ich gerne mal näher erläutert bekommen. Denn Deine Aussagen und Behauptungen sind im Grunde sehr, sehr vage. Implizit behauptest Du ja, dass die Dominanz des „Stimmungsspiels“ hier auf dem deutschen RPG-Markt das ist, was falsch läuft. Ich kann nicht beurteilen, ob Du das ernst meinst oder ob Du nur provozieren möchtest. Denn den Begriff „Stimmungsspiel“, hinter dem Du Dich versteckst und den Du nach Belieben als rethorischen Kriegshammer +15 nutzt, ist von Dir äußerst willkürlich und meiner Meinung nach am eigentlichen Thema vorbei definiert worden. Ferner implizieren Deine Aussagen, dass der RPG-Markt OHNE „Stimmungsspiel“ - und ohne, dass Du näher darauf eingehst (!) - besser laufen würde. Das Ganze geht aus zweierlei Gründen am eigentlichen Thema vorbei.
Zum einen reduzierst Du den Erfolg eines Rollenspielsystems auf den Aspekt der Existenz/Nichtexistenz eines „Stimmungsspiels“. Wenn es um „gutes“ Rollenspiel geht, greift dies aber viel zu kurz. Denn Rollenspiel ist ein soziales Spiel, dass durch das menschliche Verhalten und durch
Motivationen gekennzeichnet ist. Und genau diese Motivation kann sehr stark variieren - von Szene zu Szene, von realer Situation zu realer Situation usw. Eine Spielsituation, in der ein Charakter z.B. in ein Gespräch verwickelt oder auf einem Maskenball zugegen ist, wirst Du OHNE Stimmung nicht zufriedenstellend bewerkstelligen können. Führe ich Deine Gedanken nun konsequent zu Ende, so dürfte für „gesellschaftliche Charaktere“ im Rollenspiel gar keinPlatz mehr sein. Damit wäre das dann ein ziemlich ödes Rollenspiel!
Zum anderen war doch genau das auch der Grund für den Unmut vieler Spieler mit den „alten Systemen“ und Spielweisen. Es gab zu wenig Klassen und die auch noch zu sehr eingeängt. Trotz hoher Regeldichte vermochten bestimmte Situationen - Charaktere - gar nicht richtig geregelt zu werden, OHNE das System zu verlassen. In manchen Situationen wurden Regelwerke an sich für zu strikt und dem Rollenspiel nicht zuträglich empfunden. Dass „nicht sterben lassen“ kam ja ursprünglich daher, dass Anfangscharaktere zu schnell drauf gingen. Sicher mag da „Stimmung“ ein wichtiger Aspekt sein. Mehr noch war aber aus meiner Sicht eher grundsätzlich die Motivation ein Ausschlag gebender Punkt für solches Handeln - es ist schlicht nicht motivierend, nie über einen bestimmten Punkt eines Abenteuers hinaus zu kommen. Das jetzt als „Stimmungsspiel“ zu diffamieren und dem auch noch die Schuld dafür zu geben, dass es Deiner Meinung nach am deutschen RPG-Markt schlecht läuft, ist m.E. kritikwürdig. Zumal dieser Umang (Nicht sterben lassen) eher von der Spielweise und von der Mentalität als vom System an sich abhängig ist.
Ferner: Das, was Du weiter oben als „Stimmungsspiel“ subsummiert hast, ist Ergebnis eines langen Prozesses, bei dem es nicht in erster Linie um „Stimmung“ ging, sondern schlicht um die Frage, wie das Rollenspiel besser werden kann. Ausgangspunkt dafür waren die Probleme, die man damals (wie heute) mit den „alten“ Systemen und mit der Art des Spiels hatte - vielleicht auch noch mangelnde Erfahrung. Das darf m.E. nicht einfach so vom Tisch gefegt werden, wie Du das - Settimbrini - machst.
Was Du im Kern kritisierst, ist nämlich
die Emanzipation des Spielers vom Rollenspielsystem. Aber letztere war gewollt und ist gut so. Daher wirkt Deine Kritik auf mich reaktionär bzw. rückschrittlich.
******************
FAZIT: Langsam habe ich den Eindruck, dass Du das Rollenspiel dafür kritisierst, dass es kein
Tabletop ist. Du musst Dich nun fragen lassen, was Du am Tabletop so schlecht findest, dass Dir der Sinn nach Rollenspiel steht.
******************
-gruß,
Arbo