@ Thalamus:
Was Du bzgl. der "Großen" schreibst, klingt auf den ersten Blick hin plausibel. Andererseits klingt mir das zu sehr nach Resignation. Es ist nun einmal eine wirtschaftliche Binsenweisheit, dass man ohne Investition auch kein "Mehr" erzeugen kann - außer, es regnet in Form von Manna vom Himmel
Tja und Investitionen sind natürlich immer auch mit Risiko verbunden - das nennt man eigentlich "unternehmerisches Risiko". Versteh' mich nicht falsch, ich sehe die "Probleme" der Communities selbst und Deine Analyse könnte zutreffend sein. Nur ziehe ich persönlich ganz andere Schlüsse daraus.
Woher ich den "Mut" oder die "Hoffnung" nehme? Weil ich es selbst mehrmals erlebt habe, dass sich völlige Newbies für das Hobby begeistern lassen. Um da was langfristiges draus zu machen, müsstest Du weiter am Ball bleiben. Nun sind aber Deine Möglichkeiten als freier Autor, über solche "Einführungsrunden" hinaus die Leute zu betreuen, doch ziemlich begrenzt. Letztlich fällt es Dir als feier Einzelkämpfer verdammt schwer, wirklich etwas auf zu bauen, was längerfristig Erfolg verspricht. Im Grunde ist es reine Glückssache.
Und genau da kommen wieder "die Großen" ins Spiel. Ich erlebe also einerseits durchaus ein Potenzial, was man abschöpfen könnte. Andererseits habe ich Messen erlebt, auf denen das Personal - nun sagen wir mal vorsichtig - nicht gerade als besonders "fit" empfunden wurde; davon "Beispielrunden" anzubieten, war man auch weit entfernt. Jetzt wäre es ja auch möglich, sowas über die Fancommunity zu ermöglichen. Und auch da sind meine Erfahrungen extrem schlecht - da knausert man, ohne Ende. "Multiplikatoreffekte" - ein Fremdwort; scheint man nicht zu kennen. Man wartetet lieber gemütlich und hofft, dass sich ein "Dummer" findet und etwaige Interessierte an die "Großen" verweist. Ich selbst habe es einmal erlebt, dass mich Jugendliche angesprochen haben, ob ich denen nicht mal zeigen könnte, wie "Rollenspiel" funktioniert - sie hätten sich eine 3-Buchstabenbox gekauft und könnten sich darunter nichts vorstellen. ...
Und dann erlebe ich Supplements, die - wenn es hoch kommt - so schlecht weg gehen, dass der Händler sie dann irgendwann verrascht. Ich erlebe Spieler, die sich solche Supplements kaufen und sich über den schlechten Inhalt aufregen. Ich erlebe Supplements, die gekauft werden, dann aber eigentlich so gut wie nie im Spiel benutzt werden - die praktisch nur "Sammelwirkung" haben. Und just da kann ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand wirklich einen Zacken aus der Krone bricht, wenn man auf eines solcher Supplemente verzichten würde.
Im Endeffekt habe ich den Eindruck, dass durchaus mehr gemacht werden könnte. Dass ich hier - in einem öffentlichen Forum - keinen Masterplan vorlegen werde, dafür hoffe ich auf Verständnis. Normalerweise werden nämlich Leute für sowas BEZAHLT
@ Crazee:
Du hast Recht, ich für meinen Teil kann nur davon ausgehen, was ich persönlich erlebe. In der "freien Szene" gibt es durchaus Engagement, wie bspw. die Spielemesse oder auch die Leipziger Buchmesse zeigen. Ferner werden auch Cons veranstaltet, bei denen seltene und "freie" Systeme zu spielen sind - insbesondere wäre da der Berliner NEXUS-Verein bzw. das von ihm betreute (?) Projekt Odyssee zu nennen, die in Berlin solche Cons veranstalten.
Generell habe ich eine seltsame Mixtur aus konservativem Spielverhalten, "Abwehr nach außen", mangelnden persönlichen Charakteristika, schlechtem Spielleiten, Desinteresse bei der "Szene" erlebt. Zumindest waren das immer Sachen, die einerseits "Fremde" davon abhalten, irgendwo "eingegliedert" zu werden. Und andererseits schreckt so ein Verhalten "Neulinge" - also Personen, die sich potenziell für das Hobby interessieren, aber noch keinen großen Kontakt zum eigentlichen Rollenspiel gehabt haben - ab. Das kannst Du sehen, wenn "Neulinge" oder "Fremde" auf kleine Cons. gehen, um dort irgendwie Bekanntschaften zu knüpfen. Meistens siehst Du sie nie wieder.
Wie gesagt, ist eher Erfahrung ... lässt aber in mir den begründeten Verdacht aufkommen, dass - wenn schon innerhalb "der Szene" nicht falsch läuft, es dennoch besser laufen könnte
-gruß,
Arbo