Das spielen viele Bereiche zusammen:
- Kampfsport/Kampf: "gezielt" bedeutet dort, daß man mit einer Taktik vorgeht, um die gewünschte Blöße herbeizuführen - und die dann gezielt anzugreifen
- RPG: weil das Planung, also Nachdenken/Vorrausdenken erfordert, erschweren viele Systeme derartige Attacken, geben denen aber im Erfolgsfalle eine höhere Wirkung
Das ist sogar relativ realistisch!
Wenn jemand im Kampf leichtere Treffer einsteckt, um dann seinerseits einen umso schwereren Angriff zu landen, dann erfordert das Vorbereitungm, Erfahrung und eine gewisse Menge an Mut (denn die "leichteren" Treffer können ja trotzdem gefährlich werden).
Besonders, wenn man mit einer leichten, vielleicht sogar unterlegenen Waffe kämpft, hat man kaum eine andere Chance. Ein Florett gegen einen Degen, Säbel oder ein Schwert und nur "gezielt" eine Überlebenschance...
Zurück zum Rollenspiel: Wenn man den Spielern damit die Gelegenheit und die Wahl gibt, statt des "ultmativen Schlagdrauf-und-Schluß" Bihänders (oder der Panzerfaust/Stingerrocket) eine kleine/leichte/tragbare/unauffällige Waffe mit sich rumzutragen und trotzdem im Kampf damit noch etwas erreichen zu können, dann halte ich solche "Gezielter Angriff" Regeln für sehr positiv!
Statt mit der Bazooka das ganze Haus in die Luft zu jagen, könnte man mit einem Scharfschützengewehr (oder sogar mt einem Blasrohr und einem Giftpfeil) den "Gegner" erledigen.
Und in Wettkämpfen (zumindest bei Kampfsportarten) werdet Ihr oberhalb der Kreisklasse kaum ohne "Taktik" weiterkommen. Da wird der künftige "Gegner" vorher beobachtet, eine Angriffs- und eine Verteidigungstaktik entworfen (oder auch mehrere), eventuell sogar eingeübt...
Je unauffälliger das gemacht wird, desto wirksamer ist es.
Alte Kriegsgeschichte dazu:
Vor vielen Jahren habe ich mal gegen einen wesentlich besseren Florettfechter gewonnen, weil ich etwas (im Florettfechten jedenfalls) völlig Absurdes gemacht habe: für jeden Gang habe ich das Florett in die andere Hand genommen - damit rechnet niemand.
Es gibt ohnehin nur wenige Linkshänder (beim Fechten, keine Ahnung warum), aber praktisch keine Ambidexter ("Beid-Rechtshänder").
Und die ganze Taktik meines Gegners ging daneben, weil er wusste, daß ich Rechtshänder bin - ich aber mit Links angefangen habe. Das hat er erst nach Stunden gemerkt!
Für ihn kamen alle meine Reaktionen spiegelverkehrt!
Später kam er ganz aufgeregt zu mir: "jetzt habe ich's gesehen - Du hast die Hand gewechselt!".
Auf seinen Wunsch habe ich dann noch eine Runde nur mit Links und eine nur mit Rechts gegen ihn gefochten - die hat er beide gewonnen (er war ja auch besser!).
Das habe ich ohnehin nur gemacht, weil mein Fechtlehrer und eine Klassenkameradin Linkshänder waren und es für mich einfacher war, gegen diese beiden mit Links zu Fechten; ich hatte also "Übung" darin und war mit dem Florett mit beiden Händen gleich gut trainiert...