Hallo zusammen,
da sich hier ja immer wieder Diskussionen darüber anbahnen ob D&D nun einen besonderen Spielstil unterstützt, zum Powergamen verführt oder das große allgemeine Böse ist :-) habe ich mir gedacht das ich hier doch Mal meine Erfahrungen mit D&D schildere.
Damit man den Bericht etwas einsortieren kann hier Mal ein paar Eckpunkte:
Mit dem Rollenspiel 1985 mit DSA 1. Edition angefangen, ich weiß das ist jetzt wirklich das wirklich böse :-).
Den Spieltisch kenne ich sowohl als Spieler als auch als Spielleiter.
Das Warhammer RPG hat unsere Gruppe dann dazu gebracht intensiv auch andere Systeme auszuprobieren. Ein längerer Blick verweilte auf Midgard, Rifts, Robotech, Cyberpunk 2020 und Cthulhu.
In dieser Phase habe ich mich daran gemacht auch ein paar Systeme selber zu schreiben.
Im Moment spiele ich 7th Sea, Warhammer RPG, Five Star Story nach modifizierten Exalted Regeln und das Herr der Ringe RPG von Decipher.
In letzter Zeit habe ich mich etwas mit Rollenspieltheorie beschäftigt bin aber durchaus noch nicht so richtig sattelfest und verstehe auch nicht Forgebegriffe, ja ich weis Ketzer :-) .
Das Problem am Anfang war wirklich heraus zu finden was man braucht. Players Handbook?, D&D Spiel im Karton? oder doch die Box in der angeblich nur das Players Handbook steckt. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Spielleiter war klar das Players Handbook nach 3.5 sollte es sein. Der äußere Eindruck war schon Mal ein guter. Ein solide gebundenes Hardcover, 30 Euro für 300 Seiten ließen auf ein gutes Preis Leistungsverhältniss schließen und Papier und Druck waren ordentlich.
Der erste Pluspunkt es fängt tatsächlich mit dem an weswegen ich mir das Buch gekauft habe nämlichen den Regeln.
Durch einen kurzen Ausflug mit AD&D wußte ich ja schon etwas was mich regeltechnisch erwartete. Sehr angenehm fand ich das zu allem im Buch erwähnten auch tatsächlich eine Regel existiert. Und auch das wenn eine Regel oder eine Tabelle eine Rolle spielt mit Seitenverweisen gearbeitet wird.
Die Attribute bieten nichts wesentlich neues und dadurch das unser Spielleiter ein modifiziertes Aufstellsystem benutzt brauche ich das aus dem Buch nicht.
Die Wahl der Rasse war schnell erledigt da der bespielte Hintergrund von Menschen dominiert wird. Angenehmer Effekt man stellt sich mit der Wahl Mensch nicht selbst ein Bein sondern erhält auch spieltechnische Vorzüge.
Bei der Wahl der Klasse fühlte ich mich ja doch ein wenig ans finstere 20. Jahrhundert erinnert. Aber man muß auch zugeben das die Standard Fantasy Rollen ja gut abgedeckt werden. Zudem habe ich eigentlich nie ein Problem damit einen Standardcharakter zu spielen. Zudem hat man als Rogue ja schon Ansatzpunkte die sowohl für einen klassischen Dieb, als auch zu einem Meuchelmörder oder eben zu einem speziellen Kämpfer passen würden.
Bei den Skills wurde es für mich bitter. Dazu muß ich sagen das ich es persönlich liebe meine Charaktere auch über das was sie gelernt haben zu definieren. Da stand ich dann mit 20 Skills die ich haben wollte und "nur" 13 Skills die ich auf maximalen Wert lernen und dann auch noch weiterlernen könnte. Inzwischen begreife ich langsam das was eigentlich auch schon in den Regeln steht. Ein fehlender Skill heißt eben nicht, wie bei vielen System, das man etwas nicht kann, ok Ausnahmen bestätigen die Regel, sondern das man etwas besonders gut kann. Als Skillfan vermißt man ja so das Eine oder das Andere aber ich denke vieles ist bei D&D eben als Feat oder als Klasseneigenschaft definiert was ich noch bei den Skills suche.
Die Feats bieten eine Menge Optionen man fühlt sich als Anfänger aber eben auch etwas erschlagen. Vor allem wenn einem noch die Mahnung der erfahreneren Mitspieler, was D&D angeht, das man seine Feats möglichst schon so wählen sollte das man später eine passende Prestige Klasse wählen kann.
Insgesamt würde ich D&D bisher als sehr klassisches Fantasysystem einordnen. Man sollte seinen Charakter schon etwas planen und hat weniger Möglichkeiten auch nebensächlichkeiten auszuarbeiten aber ich hoffe auf einen angenehmen Effekt im Spiel. Denn so sollte man sich dann auch tatsächlich auf seine Rolle konzentrieren können und dort auch glänzen können ohne das es zu großen Differenzen kommt.
Gruß Jochen