Toleranz bedeutet, dass ich die Meinung des anderen stehen lasse, auch wenn ich selbst eine andere habe. Nicht mehr und nicht weniger.
Toleranz schließt mit ein, dass wenn jemand Nazi ist, dass ich ihm seine Meinung lasse.
Wenn ich eine persönliche Vorliebe (Empfindung im Gegensatz zu Meinung) habe, so ist diese eh nicht diskutabel. Über Geschmack kann man nicht streiten. Schließlich kann derjenige auch nichts dafür. Wenn sich also jemand an Frauen, die miteinander Sex haben, aufgeilt, so hat man denjenigen nicht zu kritiseren.
Das ist erstmal die Empfindung!
Wenn derjenige nun der Meinung ist, dass man im Rollenspiel solche Szenen verwenden sollte (oder um es extremer zu machen: Dass in jeder Rollenspielsession eine Vergewaltigung vorkommen sollte), dann darf man sicherlich sagen, dass man nicht dieser Meinung ist. Aber wenn man tolerant ist, dann lässt man ihn so spielen!
Das ist die Meinung!
Wenn derjenige jetzt im Rollenspiel oder tatsächlich zwei Frauen beim Sex zuschaut, so darf er das prinzipiell auch. Nämlich dann, wenn alle einverstanden sind.
Das ist die Handlung!
Merke:
- Für eine Empfindung kann man nichts. Und die kann man auch nur schwer ändern. Dafür darf man niemanden angreifen.
- Für eine Meinung kann man was. Diese ist auch recht leicht zu ändern. Toleranz akzeptiert aber >jede< Meinung.
- Handlungen sind immer OK, wenn alle Beteiligten/Betroffenen einverstanden sind. Wenn nicht, greift hier auch keine Toleranz, die sich nämlich nur auf die Meinung bezieht.