Eine Rezension von mir zu "MI:3" ist
hier zu finden.
Eine etwas persönlichere Meinungsäußerung:
Der dritte MI-Film recycelt gewissermaßen die Story des zweiten: Ein psychopathischer Schurke, eine Biowaffe und eine Frau, wegen der Ethan Hunt die Sache persönlich nimmt.
Eine Handlung gibt es dabei im Grunde gar nicht, sondern lediglich eine halbwegs griffige Ereignisfolge, die allerdings sehr konstruiert wirkt. Das fällt besonders bei den Settings auf:
Berlin könnte ein x-beliebiger Industriepark sein. Nur mit dem Unterschied, daß die Produzenten glauben, es sieht dort aus wie 1945, sieht man einmal von einem Windpark ab, den jemand dort aufgebaut hat.
Außerdem ist es wahrscheinlicher, daß ich höchstpersönlich sämtliche Taliban nach Washington D.C. eingeschleust bekomme, als das jemand einen voll bestückten Kampfhubschrauber nach Berlin geschmuggelt kriegt.
Dann geht's ab in den Vatikan, aber ebenso gut könnte die ganze Szene in einem Casino in Monte Carlo oder meinetwegen in einem Schwulenpuff in Neapel spielen - es ist für die Ereignisse absolut irrelevant, wo das Ganze stattfindet.
Die Action ist unglaubwürdig und basiert überwiegend darauf, das Kreuzfahrt-Tom offenbar aus Gummi besteht und 'ne Adrenalindrüse von der Größe eine Kuheuters hat. Anders ist es jedenfalls nicht erklärbar, daß er ungefederte Stürze ohne schwere Brüche oder wenigstens schmerzhafte Prellungen übersteht, nach längerer Fesselung von 0 auf 180 kommt und mir nichts, dir nichts drei Gorillas vermöbelt. Und wie zum Deibel schafft er es, durch einen Lüftungsschacht, so dreckig wie bei Hempels unterm Sofa, zu kriechen, ohne daß sein blütenweißes Hemd fleckig wird?
Dann geht's ab nach Shangai, wo die es mal locker in zwei Stunden schaffen, einen bloße Idee in einen durchführbaren Plan umzusetzen, die Ausrüstung dafür zu organisieren, sich durch den Innenstadtverkehr einer asiatischen Metropole zu wühlen und mit dem ganzen Kram einen Wolkenkratzer zu erklimmen.
Und damit es auch für grenzdebile Zuschauer nicht zu offensichtlich wird, daß der Held in weniger als zehn Minuten in einem schwerbewachten, ihm völlig unbekannten Gebäude eine B-Waffen-Ampulle von der Größe einer Cola-Dose klaut und anschließend noch eine minutenlange Autoverfolgungsjagd absolviert, wird der eigentliche Diebstahl als Leerstelle abgehandelt. So kann man sich wenigstens noch einreden, die Ampulle stand auf 'nem Fensterbrett undwartete nur darauf, eingesackt zu werden.
Kurz, das Ganze ist Selbstdarstellung zum Erbrechen, so flach wie ein Wildkaninchen auf der Autobahn und ungefähr so spannend wie ein Zusammenschnitt sämtlicher Auto-Überschläge aus "Alarm für Cobra 11". Jeder einigermaßen aufmerksame Hilfsschüler hat schon nach den ersten 20 Minuten mehr logische, technische, geographische und physikalische Fehler gefunden, als es Filme mit Tom Cruise gibt.
Fazit: Verschwendung von Filmmaterial, Zeit und Geld.