Autor Thema: PtA: Western!  (Gelesen 2786 mal)

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PtA: Western!
« am: 17.05.2006 | 12:21 »
Eine Produktion der ‘Schönsten Rollenspieler Stuttgarts mit Schnucki’ (Wawoozle, Aliana, Criel und ich): Wir probieren jetzt PtA aus.

Gestern haben wir angefangen, das Konzept und die Charaktere festzulegen. Erstmal kam das Konzept: Ziemlich schnell stand fest, daß die beiden Jungs keine Krankenhäuser wollten. Und daß es eine ernste Serie sein sollte, die im Jahr 2.006 gedreht wird. Danach kamen wir erstmal auf keinen grünen Zweig, bis das Stichwort ‘Western’ fiel. Gleich danach kamen ‘schwule Cowboys’ auf die Liste (warum nur?). Criel meinte, er hätte gern noch irgendwas dazu, und schließlich landeten wir bei einer Mischung aus Western und X-Files. Letztes Stichwort auf der Produktionsliste war ‘Pinkerton’ - die Chars sollten zumindest teilweise zu der Detektei gehören.

Danach entwarfen wir eine Relationship Map (um auszuprobieren, ob Fredi recht hat und das wirklich eine gute Idee ist). Als erstes landete natürlich der Schwule Cowboy auf der Liste, der gut schießen kann. Danach wollte Aliana einen Charlie´s Angel haben - Woozle und Criel fanden Lucy Liu am besten, also hatten wir eine coole Asiatin, aus irgendeinem Grund in schwarzes Leder gekleidet. Dann kam Blondie, das Honeybunny, Saloonluder, von Woozle mit dem Adjektiv (heiß) bedacht.
Ich glaube, als nächstes kam der Verbrecher, der zwecks Haftverschonung bei den Pinkertons mitmacht. Seine Spezialitäten sind die Unterwelt, er hat Milieu-Erfahrung. Zum Spuren lesen und Wildniskram machen wurde der Quotenindianer dazugeschrieben, der unglaublich schön ist. Sowohl der Schwule Cowboy als auch Blondie sind in den Quotenindianer verschossen.
Woozle brauchte natürlich noch einen Arzt. Da Alkoholiker zu sehr nach Klischee klang, wurde der Arzt einfach nur zynisch, und er sucht nach irgendetwas Mysteriösem (warum auch immer). Die Alkoholsucht passt aber zu gut in eine Westernserie, also wurde sie dem Quotenindianer angehängt.
Irgendwann zwischendurch tauchte auch noch der echte Pinkterton-Detektiv auf, der aus dem Osten stammt, ‘Higgins’ aus Magnum furchtbar ähnlich sieht (nur schlanker), eine Melone trägt und nur um Haaresbreite dem Schicksal, ständig einen kleinen Hund mit sich zu tragen, entgangen ist (ich fand das zu albern).

Wir berieten, ob es einen BOSS geben sollte, aber nach einigem Hin und Her einigten wir uns, daß Higgins der Anführer der Pinkertons ist. Der Verbrecher kann Higgins nicht leiden, und Higgins findet den Schwulen Cowboy irgendwie unangenehm. Und damit der Arzt noch einen Anknüpfungspunkt hat, wurde er Higgins jüngerer Bruder.
Über die coole Asiatin wurde lange (und ziemlich ergebnislos) beraten. Jedenfalls ist sie bei Pinkertons, weil es sonst wenig Karrieremöglichkeiten für Martial-Arts-Künstler gibt. Und sie wäre gern mit Blondie befreundet (Blondie auch mit ihr), aber beide sind sich einfach zu unähnlich.
Noch eine Sache ergab sich: Blondie und der Verbrecher sind verheiratet. Aber der Verbrecher war fünf Jahre im Gefängnis, und jetzt ist Blondie scharf auf den Quotenindianer...

Schließlich suchten sich die Spieler ihre Charaktere heraus: Aliana nahm Blondie (oder Goldie, wie sie mittlerweile umgetauft worden war), Wawoozle den Arzt (Überraschung!) und Criel den Verbrecher. Dann legten wir Issues, Hintergrund und Nemesis fest:
Der Arzt weiß nicht so ganz, was er eigentlich will (sein Issue). Er ist nicht so rasend gerne Arzt und hat auch nicht gerne Umgang mit Leuten. Allerdings ist er sehr zuverlässig (Criel wollte irgendeinen positiven Punkt bei dem Arzt haben). Was er da eigentlich sucht und warum, ist uns noch nicht eingefallen.
Danach kamen wir zu dem Verbrecher: Seine Familie waren Schafzüchter, irgendwann wurde die Ranch überfallen und niedergebrannt. Er kam nach Hause und sah, wie eine Gestalt sich über seinen toten Vater beugte und in der Tasche herumwühlte. Aufgebracht erschoss er den Mann: Seinen Bruder. Er wurde verhaftet, und der mächtige Rinderbaron in der Stadt wollte dafür sorgen, daß er aufgehängt wird. Aber seine Frau schlief mit dem Richter und sorgte dafür, daß der Verbrecher nur ins Gefängnis kam. Jetzt will er sein Leben wieder aufbauen, so wie es mal war (sein Issue). Seine Nemesis ist der Sohn des Rinderbarons, der wohl auch dafür verantwortlich ist, daß die Ranch niedergebrannt wurde.
Zuletzt (bzw. zwischendrin) Goldie: Nachdem sie mit dem Richter geschlafen hatte, wurde sie schwanger und brachte das Kind woanders zur Welt - mit Hilfe des Arztes. Der mutierte daraufhin von Higgins´ Bruder zu ihrem Bruder, damit er auch mit drin hängt und es Sinn macht, daß sie zu ihm geht. Das Kind landete irgendwo im Waisenhaus. Goldie arbeitete eine Weile im Saloon, ist jetzt aber bei den Pinkertons, zusammen mit dem schönen Quotenindianer. Sie bereut, mit dem Richter geschlafen zu haben, und das Kind aufgegeben zu haben (ihr Issue). Ihre Nemesis ist der Richter, der immer noch hinter ihr her ist.
Als letztes kam noch die Nemesis des Arztes: Obwohl er seiner Schwester immer eine Predigt hält, weil sie ja ein uneheliches Kind hat, hatte er auch mal eine Affäre mit einer Frau. Die beiden trennten sich auf dem Weg in den Westen. Er weiß nicht, daß sie damals schon schwanger war. Das gemeinsame Kind überlebte die Geburt nicht, weil kein Arzt da war. Jetzt macht sie (Chelsea McCormick) ihm Vorwürfe und hasst ihn.

Die Beziehungen zu den anderen Charakteren entwickelte sich auch noch ein bißchen: Den Verbrecher und den Schwulen Cowboy verbindet eine Männerfreundschaft (denkt zumindest der Verbrecher), der Arzt ist scharf auf die Asiatin, Goldie - wie schon erwähnt - liebt den Quotenindianer, und Higgins ist der Chef von allen.

Dann kamen die Namen: Der Arzt heißt James Connor O´Hare, der Verbrecher Benjamin Silas, und Goldie heißt Mary Elizabeth Silas, geb. O´Hare - wird aber meistens Goldie genannt.

Als letztes besetzten wir die ganzen Charaktere: Der Arzt wird von Ted Danson gespielt, Goldie von Cameron Diaz. Sean Bean wird möglicherweise der Verbrecher (wenn Criel nicht einen anderen findet). Der Kerl, der Higgins in ‘Magnum’ gespielt hat, spielt auch unseren Higgins. Der Schwule Cowboy wird von Toby McGuire dargestellt, und der Kerl, der in ‘Der mit dem Wolf tanzt’ den Charakter ‘Wind in seinem Haar’ gespielt hat, spielt unseren schönen Quotenindianer.

Fürs nächstes Mal bleiben nur noch Edges und Connection (was aber relativ einfach sein dürfte). ;-)

Ich bin schon mal sehr gespannt...  wir wollen erstmal nur den Pilotfilm machen und schauen, wie das ganze funktioniert (grade Criel ist sehr skeptisch). Ich erzähle euch demnächst, wie sich das ganze entwickelt hat.

Oh, einen Namen braucht die Serie auch noch...

Hat das mit der Rel-Map eigentlich funktioniert? Ich bin mir nicht sicher. Jeder der Spieler hat einen Char genommen, den er selbst vorgeschlagen hat, und es war auch in keinem Fall eine Überraschung, wer wen spielt. Ich weiß nicht, ob wirklich etwas anderes herausgekommen wäre, wenn wir die Chars auf ‘normale’ Weise gebaut hätten. Andererseits hat es Spaß gemacht, und wir haben einen ganzen Stall witziger NSCs, die in Beziehung zu den Protagonisten stehen.
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Offline Fredi der Elch

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Re: PtA: Western!
« Antwort #1 am: 17.05.2006 | 15:33 »
Hi Leonie,

Mensch, alle spielen PtA! Schöööön!!! :D

Vorneweg gleich die Frage: wie hat euch denn die Vorbereitung bisher gefallen? Seid ihr zufrieden mit den Issues usw.? Ich weiß, ob es wirklich gelungen ist, kann man erst so richtig sagen, wenn man zu spielen anfängt (und auch wir können mit unserer Runde noch furchtbar auf die Nase fallen), aber wie ist der bisherige Eindruck?

Und jetzt zu meinen Anmerkungen:

Ich weiß nicht, ob wirklich etwas anderes herausgekommen wäre, wenn wir die Chars auf ‘normale’ Weise gebaut hätten.
Ihr habt die Charaktere auf "normale" Weise gebaut. Wenigstens fast. Ihr habt einfach zusammen einen Cast entwickelt und jeder hat dann einen Charakter genommen, den er selber vorgeschlagen hat. Es war also eigentlich fast genau die in PtA vorgeschlagene Vorgehensweise, also eigentlich eine fast klassische Charaktererschaffung. Unterschied: ihr habe gleich einige interessante Connections und NSC mitentwickelt. Aber ansonsten war es "normal".

Was wäre jetzt mit der patentierten Fredi-MethodeTM anders gewesen:

1. Wir haben uns erst sehr spät auf ein Setting geeinigt. Wir haben mit einer sehr allgemein gehaltenen R-Map angefangen und dann erst fast am Ende ein Setting dazu überlegt. Also genau umgekehrt zu euch: ihr habe gleich "Western" auf dem Tisch gehabt und dann von dort aus Charaktere überlegt.

2. (und das ist der wichtige Punkt) Wir haben mit den Beziehungen zwischen den Charakteren angefangen, ihr mit den Charakteren. Wo ihr also hattet "Ich will einen Arzt... hm, wie passt der jetzt hier rein?", hatten wir "XY hat einen Feind... hm, wer könnte das sein?" oder "XY hat eine Geliebte... hm, wie ist die so?"

Punkt 2 ist ja gerade der große Unterschied zu der klassischen Methode. Klassisch: Man überlegt sich interessante Charaktere und bringt sie dann in Beziehungen zueinander. Fredi-MethodeTM: Man überlegt sich interessante zwischenmenschliche Beziehungen und denkt sich dann Charaktere dazu aus.

Problem der klassischen Methode: Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass sich die Spieler wunderbar die coolsten Typen ausdenken können, dann aber große Probleme damit haben, sie irgendwie interessant in Beziehung zueinander zu setzen. So hat man dann eben schnell einen Haufen supercooler Einsamer Wölfe, die aber eigentlich nichts miteinander zu tun haben.

Lösung der Fredi-MethodeTM: Man beginnt zunächst mit einer Interessanten Beziehung (z.B. Rivalität) und denkt dann dort weiter (weswegen könnten zwei Menschen Rivalen sein? Was könnten das für Menschen sein?). Dort geht es dann schnell mit neuen Beziehungen weiter (ok, Rivalität aus Liebe, also brauchen wir jeweils eine Beziehung "Liebe". Wer könnte der/die Geliebte sein? Und wie steht er/sie in Beziehung zu den anderen?). Also immer erst die Beziehung, dann die Person, die in der Beziehung steckt.

Warum so herum? Weil ich immer den Eindruck hatte, dass es Leuten leichter fällt, sich Charaktere auszudenken. Wenn ich also die Beziehung  habe, fällt mir leicht ein Charakter dazu ein. Habe ich den Charakter habe ich eher Probleme mit den passenden Beziehungen. Außerdem hängen an einer Beziehung immer mindestens 2 Charaktere. Und schon hat man die (potenziellen) Charaktere der Gruppe verbunden. Und man hat nicht so sehr den Effekt, dass jemand, der einen Char vorschlägt, ihn dann natürlich auch spielen will. Wer eine Beziehung vorschlägt, der mag vielleicht auch in ihr spielen, aber da stehen ja schon mindestens 2 Charaktere zur Auswahl.

Das ist auch ein Grund, warum man in der Fredi-MethodeTM das Setting erst sehr spät macht: Wenn man das Setting kennt, hat man sofort Archetypen im Kopf (noch leichter als sowieso schon) und fängt wieder damit an, zunächst Charaktere zu erschaffen (Blondie, Quoten-Indianer) statt Beziehungen. Das Setting macht es einem also schwerer nicht in die klassische Methode zurückzufallen.

Kurz: Was ihr gemacht habt, hatte mit meinem Vorschlag der Erschaffung per R-Map wenig zu tun. Was nicht schlecht ist, so lange ihr alle mit dem Ergebnis zufrieden seit. Mir persönlich wäre die so entstandene R-Map etwas zu fad und die Issues der Protagonisten auch etwas zu unscharf. Mich macht das Set-up einfach nicht so an. Aber ich brauche es auch immer mit der ganz dicken Kelle: wenn die Beziehungskisten nicht reichen, um einen GZSZ-Autor grün im Gesicht werden zu lassen, fehlt mir einfach was. Aber das bin ja nur ich. :)

Auf jeden Fall danke für den Post zur Vorbereitungssitzung und ich freue mich schon auf die ersten Folgen! :)
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Re: PtA: Western!
« Antwort #2 am: 18.05.2006 | 11:52 »
Dich kriegt man auch nicht zufrieden, was?  ;)

Das wird Woozle ärgern, er hat doch so auf der RelMap bestanden.

Ja, die Issues finde ich auch etwas vage. Naja, wir werden ja sehen...  :D
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Offline Wawoozle

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Re: PtA: Western!
« Antwort #3 am: 18.05.2006 | 12:04 »
Zitat
Das wird Woozle ärgern, er hat doch so auf der RelMap bestanden.
Lief ja auch nicht wirklich so wie ich mir das vorgestellt habe.

Ich hätte Fredis herangehensweise auch besser gefunden.

Im Anschluss an eine UA-Session, "mal eben schnell" ein PtA Setting mit Chars zu machen ist halt nicht drin oder sagen wir mal, eher schwierig.
Ich schätze wir verfielen in klassische Muster weil sich auch einfach niemand im Vorfeld grossartig Gedanken machen wollte.

Ich sag nur:
"Ich kann mir dann daheim gedanken machen warum der Char das macht was er macht."
und
"Das kann sich dann ja auch alles noch während des Spiels entwickeln"  :-\

Da brauchen wir eigentlich kein PtA für :)
« Letzte Änderung: 18.05.2006 | 13:12 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Fredi der Elch

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Re: PtA: Western!
« Antwort #4 am: 18.05.2006 | 14:22 »
Im Anschluss an eine UA-Session, "mal eben schnell" ein PtA Setting mit Chars zu machen ist halt nicht drin oder sagen wir mal, eher schwierig.
Da sehe ich auch ein großes Problem. Wir haben uns z.B. für unsere Vorbereitung einen ganzen Abend lang (3-4 Stunden) Zeit gelassen. Gerade bei PtA (ok, IMO auch bei anderen Spielen, aber besonders bei PtA) ist es wichtig, dass die Leute brennen! Jeder muss richtig heiß darauf sein, mit den Charakteren eine Geschichte zu erzählen und muss es kaum noch abwarten können. "Ja, die Issues finde ich auch etwas vage. Naja, wir werden ja sehen...  " und "Das kann sich dann ja auch alles noch während des Spiels entwickeln" sind meiner Meinung nach extrem schlechte Voraussetzungen für einen Erfolg bei PtA. Das hört sich nämlich so an, als ob ihr nicht so recht zufrieden mit eurem Set-Up wärt. Und dann könnte es euch so gehen wie 8t, der ja mit PtA ziemlich auf die Nase gefallen ist...

Wenn ihr also nicht so ganz zufrieden seid (und wenn doch, dann ignoriert das bitte), dann würde ich euch empfehlen, nochmal ganz bei Null anzufangen. Nehmt euch wirklich einen Abend Zeit, befreit euch vom Zeitdruck und werdet richtig kreativ.

Werft die Idee von Western über Bord und fangt erst einmal mit einer interessanten Beziehungskonstellation an. Was leichtes, zum warm werden vielleicht. Dreiecksbeziehung oder unglückliche Liebe oder sowas (Sex sells und so). Und dann überlegt ihr. Warum ist die Liebe unglücklich? Zwei verfeindete Familien (alt, aber immer wieder gut) oder Klassenunterschiede oder doch schwul oder was? Und dann denkt ihr euch rudimentäre Charaktere dazu aus. Ein Mann und eine Frau in unterschiedlichen Klassen. Schon fertig, mehr nicht. Was haben die außerdem noch für interessante Beziehungen? Eltern, Geschwister, jemand aus der eigenen Klasse, der sie will, jemanden, dem sie versprochen sind? Packt interessante, konfliktreiche Beziehungen dazu und verknüpft jeden neu entstehenden Charakter mit mindestens 2 anderen Charakteren. Und dann erst, wenn die R-Map fast fertig ist, baut ihr Color rein. Was sind das für 2 Klassen? Eine herrschende Magierkaste und ein Leibeigener? Ein Mensch und ein Alien? Dann geht ihr nochmal zurück und feilt an den Beziehungen und den Charakteren und passt sie ans Setting an.

Das Ganze wird sicher einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber wenn dabei nicht ein Set-Up raus kommt, für das alle Spieler sich begeistern können, weiß ich auch nicht weiter. Und der Vorteil der "colorlosen" R-Map ist, dass man sie in jedes Setting portieren kann. Unglückliche Liebe bleibt immer ein spannendes Thema, egal, ob in Fantasy, SF, Urban Horror oder Krankenhausserie. Man kann also fast jedes Setting nehmen, ohne die R-Map grundsätzlich ändern zu müssen.

Ich weiß, es ist Aufwand, aber es würde sich IMO lohnen. Und ihr setzt nicht eine PtA-Session in den Sand, bevor ihr doch wieder von Vorne anfangt. Noch ein "PtA wars irgendwie nicht"-Diary ertrage ich nämlich nervlich einfach nicht. ;)
« Letzte Änderung: 19.05.2006 | 12:57 von Fredi der Elch »
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Re: PtA: Western!
« Antwort #5 am: 19.05.2006 | 12:09 »
@Fredi: Deine entworfene RelMap klingt unglaublich nach unserer 7th-Sea-Runde...  ;)

Aber ich glaube kaum, daß Aliana und Criel Lust haben, das alles noch mal über den Haufen zu werfen. Criel ist ohnehin skeptisch, weil er sich das nicht vorstellen kann, und Aliana baut einfach nicht sehr gerne.

Zumal das mit der RelMap voran ja nun nicht unbedingt PtA-spezifisch ist - der CharBau, wie er in PtA vorgestellt wird, ist ja noch mal wesentlich klassischer als das, was wir da gemacht haben.
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Re: PtA: Western!
« Antwort #6 am: 19.05.2006 | 13:05 »
Zumal das mit der RelMap voran ja nun nicht unbedingt PtA-spezifisch ist
Das ist natürlich richtig. Ich denke, jedes Spiel würde von dieser R-Map-Methode profitieren. Aber da PtA einem sonst wenig (an Flags u.ä.) an die Hand gibt und es sowieso kooperativ ist, profitiert es IMO besonders davon.

Zitat
Aber ich glaube kaum, daß Aliana und Criel Lust haben, das alles noch mal über den Haufen zu werfen. Criel ist ohnehin skeptisch, weil er sich das nicht vorstellen kann, und Aliana baut einfach nicht sehr gerne.
Uuuuhhhh...  :-\  Eine übers Knie gebrochene Erschaffungssitzung, eine Set-Up, von dem mindestens zwei Spieler nicht wirklich überzeugt sind und ein zusätzlicher Grundsatz-Zweifler? Wenn das mal gut geht... Nicht das mir nachher wieder Beschwerden kommen, PtA sei furchtbar... Hoffentlich sehe ich nur wieder unnötig schwarz. :)
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Re: PtA: Western!
« Antwort #7 am: 19.05.2006 | 13:45 »
Das könnte an der Skin liegen...  ;)

Und hey, wenn wir´s furchtbar finden, hast du hinterher schon ein tolles Argument, warum das nicht repräsentativ war!  ;) So sind wir zu dir...

Ach was, ich bin eigentlich recht zuversichtlich. Die Schönsten Rollenspieler Stuttgarts kriegen das schon hin...
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Re: PtA: Western!
« Antwort #8 am: 19.05.2006 | 14:36 »
Ach was, ich bin eigentlich recht zuversichtlich. Die Schönsten Rollenspieler Stuttgarts kriegen das schon hin...
Cool! Ich will dann auch unbedingt die Berichte vom Spiel hören! :D  (und zur Strafe poste ich dann was über unsere Sitzung heute Abend... ;) )
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