Thema: Das Jahr des Feuers Ja/Nein...

[Stalker]

Hi!

In unserer DSA 4 Runde, haben wir nun nach einiger Zeit auch begonnen die Kampagne "Das Jahr des Feuers" zu spielen, doch es stellte sich bei einer Diskussion ob wir dies tun sollten oder, ob wirs besser lassen sollten heraus, dass einige Spieler absolut nicht von den Entwicklungen begeistert sind und, dass in vielen anderen Gruppen auch noch im "alten" Aventurien gespielt wird, in dem es noch keine fliegende Festung gab und Werheim und Gareth noch nicht in Schutt und Asche lagen.
Ganz einfach, weil andere Gruppen die Situation unpassend fanden und sich Sorgten, was die Redaktion wohl als nächstes anstellen könnte (z.B. einen neuen Orkensturm der diesmal über das Mittelreich hinwegfegen wird und erst weiter im Süden aufgehalten werden kann?!)

Was ist eure Meinung dazu, ist das JdF eine Sinvolle Wendung für die aventurische Geschichte oder hätte man das mit mehr Mühe auch besser hinbiegen können??

[Harry]

Die Entwicklung finde ich ok. Ich hänge nicht so an dem aventurischen Gesamtbild und alteingesessenen NSCs, meinetwegen können sie den ganzen Laden umkrempeln.

Die Kampagne zum JdF spiele ich gerade - und sie ist, zumindest im zweiten Teil, grauenhaft schlecht. Oh Mann. Noch nie was so doof gerailroadetes gehabt, in fünfzehn Jahren.

Vielleicht hat es mich aber auch nur früher nicht so gestört  bzw. ich habs nicht gemerkt ...

Lieben Gruss,
Z.

[Aeron]

Also ich finde die Entwicklungen im JdF schon sinnvoll. Manches ist zwar traurig, was kaputt geht, weil man es schon lange kennt und irgendwie lieb gewonnen hat. Aber im Großen und Ganzen waren die Entwicklungen schon gut.
Die Kampagne des JdF würde ich schon mal gerne spielen, aber irgendwie stehen die anderen nicht so auf monumentale weltumstürzenden Abenteuer. 

[Michael]

Ich spreche mich auch für die Änderungen aus, er passiert immerhin etwas. Zudem stellt dies kein Problem da, man kann sich selbst aussuchen, zu welcher Zeit man spielt (wir werden vermutlich nach JdF auch wieder vor der G7 anfangen zu spielen, weil wir ein paar alte Abenteuer machen wollen).

@Zacko: Das stimmt, das 2 Abenteuer ist wirklich grauenhaft geschrieben, auch das Railroading ist schlimm, man kann das ganze aber mit einem guten SL retten sage ich mal, dann langweilen sich die Spieler nicht und finden das auch ganz toll (haben das 2Abenteuer, letztes Wochenende durchgespielt)

[Jens]

Also bisher hab ich von so ziemlich jedem gehört, dass die Abenteuer schlecht wären, die Auswirkungen nicht.
Ich persönlich werden Aventurien nach dem JdF nicht verwenden, spiele und spielte aber in einigen Runden, die das tun und soo schlecht ist es nicht. Bzw. es kommt nicht so sehr heraus.

Allerdings frage ich mich eines: MÜSSEN eure Spieler mitspielen? Ich meine wenn "einige" (also min. 2) Spieler die Kampagne absolut nicht mögen - fesselt ihr sie an den Stuhl oder gebt ihr ihnen Drogen oder spielen sie freiwllig bei was mit wo sie genau wissen dass es ihnen keinen Spaß machen wird? Verderben sie dadurch nicht den anderen den Spaß?

[Michael]

Also meine Spieler würden am liebsten mich fesseln, damit ich garnicht wegkomme vom leiten *g* also meine Spieler nehmen das ganze sehr gut auf.

Das erste Abenteuer war gut, beim dritten werde ich es noch sehen, allein das zweite tanzt da aus der Reihe.

[Stalker]

@Jens: Nein, natürlich MÜSSEN unsere Leute nicht mitspielen. Es gibt sogar zwei Leute, die die Kampagne nicht mitmachen wollten, da es ja durchaus einen Heldenverschleiß in den Schlachtengeben kann und sie auch eher weniger auf monumentale Abenteuer stehen. Wir haben deshalb sogar einige extra Termine außerhalb der normalen Spielzeit für diese Kampagne gemacht .... (damit die beiden wenigstens an unserem üblichen Termin noch mit uns spielen können ^^ ).

[Jens]

Sehr gut. Wenn der SL dann noch motiviert ist und die Kampagne ein wenig dreht, kann es eine unvergessliche Zeit werden

[Merlin Emrys]

Die Gruppen, in denen ich spiele, haben schon G7 nicht mitgemacht - aus organisatorischen Gruenden wie auch, weil die Entwicklung uns nicht passt. Eventuell werden wir trotzdem ein DSA3/DSA4-Hybrid entwickeln, das wir als Regelwerk verwenden - aber wohl in einem Aventurien, dass sich von dem "offiziellen" immer weiter entfernt.
Was mich persoenlich angeht, waren G7 und alle Entwicklungen danach ein guter Anreiz, verstaerkt eine eigene Welt zu bauen, die Aventurien abloesen kann.

[Dom]

An solchen "großen Umstürzen" scheiden sich doch immer die Geister. Die einen mögen die Situation so, wie sie ist und wollen sie nicht ändern, andere sind begierig auf Veränderungen.

Es handelt sich beim JdF um drei Abenteuer, mit denen die aventurische Geschichte nachgespielt wird. Dabei ist natürlich Illusionismus oder Railroading vorprogrammiert, will man nicht in einem völlig anderen Aventurien landen als offiziell vorgegeben ist. Schön, wenn sich die Spieler richtig entscheiden, dumm, wenn sie es nicht tun. Außerdem ist (zumindest der erste Teil der Kampagne) mit einem guten Schuss High-Fantasy gewürzt, was sicherlich einigen Spielern saurer aufstößt als anderen.

Was die Auswirkungen angeht: Ok, wichtige Städte liegen in Schutt und Asche, das Kaiserreich ist geschwächt. Damit nähert sich Aventurien einer 08/15-Spielwelt an, die nicht mehr so glatt und friedlich ist, wie das Aventurien von 1990 oder auch 2000 (weswegen Aventurien teilweise einen Ruf als relativ uninteressante Spielwelt hat). Durch diese Veränderungen hat man auch im Mittelreich wieder die Chance, als Heldentruppe gewisse einfache Aufräumarbeiten zu erledigen, für die früher irgendwelche Wachen zuständig gewesen wären. Probleme mit fliegenden Festungen o.ä. sehe ich nicht: Die Autorenschaft hat sich nach dem JdF immer bemüht zu betonen, dass Fliegende Festungen auch in Zukunft nicht zum Alltagsbild Aventuriens gehören werden. Und das passt auch ins Gesamtbild, denn die Schlacht in den Wolken ist etwas herausragendes, was wohl inneraventurisch kaum gut erklärt wiederholt werden kann. Ich glaube auch nicht, dass in nächster Zeit nochmal so eine große Plättungsaktion passiert. Schade ist jedoch das Wegräumen vieler bekannter NSCs, die oft noch keine würdigen Nachfolger haben.

Ansonsten: Wenn man nicht im Mittelreich spielt, wird man vom JdF kaum was ernsthaftes mitbekommen. Wenn ihr euch dagegen drauf einigt, im "neuen" Mittelreich zu spielen, dann kann man den Übergang wohl auch mit einigen Szenarien am Rande und ohne krasses Railroading spielen (ich glaube im Boten und bei den Alverianern gibts was). MMn ist es auch gut machbar, einige Szenen der JdF-Kampagne losgelöst zu spielen um dem Bombast zu entgehen. Sehr viel gutes Material zum Thema JdF und zur Ausgestaltung der Kampagne gibts im Wolkenturm.

Dom

[Harry]

Ein gewisses Maß an Railroading nehme ich auch gerne in Kauf, denn ich habe mich ja vorher entschieden und konnte mir denken, dass es gewissermaßen "Aventurien-historisches Sightseeing" werden würde. Aber so dolle... Na, wir haben den zweiten Teil noch nicht ganz durch, vielleicht bessert es sich ja noch.

Mich stört der High-Fantasy-Anteil nicht so sehr, wozu haben die Bösewichter denn bitteschön ihre Seelen verkauft und ganze Regionen versklavt/pervertiert/ausgebeutet, wenn sie es dann nicht auch mal so richtig krachen lassen können? Als solches ist mir Die Schlacht von Gareth in Erinnerung geblieben: "Galotta lässt die Sau raus". Wird vermutlich tatsächlich so bald nicht wieder passieren, es sei denn sie packen die alten Drachen aus, oder Giganten oder sowas - das fände ich dann aber tatsächlich übertrieben.

Un das Gezicke im Mittelreich finde ich sogar ganz gut - wenn göttertreue Albernier ganz unrondrianisch göttertreue Nordmärker in eine Falle locken und niedermetzeln, weil man ja im Krieg ist - kriegt eine interessante Note. Mehr grau, weniger Schwarz-Weiss. Kann Aventurien gut vertragen, finde ich.

Lieben Gruss,
Z.

[Aeron]

Die Kämpfe zwischen Alberniern und Nordmärkern finde ich auch ganz nett.  Und gerade das unrondrianische Vorgehen der Albernier ist bestens geeignet, dass auch die Helden mal Guerilla spielen können.
Ich hoffe mal, dass wir auch irgendwann in diesen Konflikt eingreifen können. Und dann wird denn Nordmärkern ordentlich in den A*** getreten. 

Freiheit für Albernia 

[Harry]

Ich weiß nicht wie weit ihr seid, aber so ganz unschuldig und harmlos sind die Albernier auch nicht... Habt ihr schon mit der Königin gesprochen? Bei uns jedenfalls hat sie ein paar echte Klöpse gebracht. Mann. Vorher waren meine Symphatien auch bei Albernia, aber dannach - grau, wie gesagt. Noch ein positiver Punkt in AdA, wo ich drüber nachdenke. Ist vielleicht doch nicht ganz so schlecht, das Abenteuer.

Lieben Gruss,
Z.

[Aeron]

Zeitlich gesehen, spielen wir noch vor dem Jahr des Feuers. Und wie ich bereits oben erwähnt habe, stehen die anderen nicht so auf große Kampagnen, sodass wir wahrscheinlich das JdF eher so am Rande mitbekommen werden und nicht mitten drin stehen.
Wenn wir aber dann soweit zeitlich fortgeschritten sind, werde ich meine Mitspieler schon überreden da mal mit einzugreifen, und wenn nur am Rande.

Und da mein Charakter aus Albernia kommt, stellt sich nicht die Frage, auf welcher Seite wir kämpfen werden - egal was die Königin raus haut  (wobei ich auch nicht glaube, so schnell vor ihr zu stehen).

[Stalker]

Ah okay, dass sind natürlich alles verständliche Punkte. Doch meint ihr wirklich, dass außerhalb des Mittelreiches nicht viel vom JdF zu spüren sein wird?! Ich meine immerhin sind wirklich viele wichtige Persöhnlichkeiten umgekommen und das Mittelreich ist geschwächt. Vieleicht wartet dort nur jemand auf seine Chance und (auch wenn dies nicht direkt mit dem JdF zusammen hängt) es gibt schließlich auch in anderen Regionen Probleme- z.B. der bevorstehende Bürgerkrieg im Horasreich usw.

Wird vermutlich tatsächlich so bald nicht wieder passieren, es sei denn sie packen die alten Drachen aus, oder Giganten oder sowas - das fände ich dann aber tatsächlich übertrieben.

Allerdings gibt es Gerüchte, dass genau dies passieren wird- so sagt man z.B. Pyrdacor kommt wieder (eines der Gerüchte besagt, dass dies in dem PC-Spiel "Drakensang" nachgespielt werden kann...)

Würdest du dies als Grund nehmen, das offizielle Aventurien zu verlassen?!

[Chaosdada]

Ich bin noch beim spielen (seit längerem) der Kampagne. Die Auswirkungen sind halbwegs gut (auch wenn es schade um Rhazzazor ist und ich mir einen anderen auf dem Thron des Mittelreichs gewünscht hätte), aber die Abenteuer selbst finde ich nicht sonderlich toll. Wie schon gesagt wurde extremstes Railroading dazu - zumindest im 2. Teil, bei dem ich jetzt bin - viele uninteressante Stellen.

Ich glaube übrigens nicht das Pyrdacor wiederkommt, es wird wohl eher ein Geplänkel mit seinen Dienern geben (und die Zwerge werden denen gründlich den Arsch versohlen).

[Harry]

Würdest du dies als Grund nehmen, das offizielle Aventurien zu verlassen?!

Ach, ich sehe mich als Casual Gamer - ich spiele DSA eh nur, weil meine Gruppe es spielt.  Ich hänge nicht so an Aventurien wie die, die das schon seit 20 Jahren machen. Und das meine Gruppe Aventurien den Rücken kehrt - nee, glaub ich nicht, das sind Fans.

Lieben Gruss,
Z.

[goswin]

Wir haben gerade Teil 2 von JdF beendet, insofern können wir noch nicht "nach" diesen Ereignissen spielen.

Ansonsten sehe ich das Ganze aber eher als Bereicherung an. Nach JdF fehlt im Mittelreich die starke Ordnungsmacht und echte Helden sind wieder gefragt. Das passt meiner Meinung nach besser zum Rollenspiel als die fixen Strukturen vor JdF.

Zudem ist doch jeder frei, auch ausserhalb der offiziellen Zeitlinie zu spielen. Wir haben jahrelang das gespielt, was wir gerade in die Finger bekamen. Und wenn Abenteuer B 5 Jahre vor Abenteuer A spielte, dann war das auch egal.

Insofern ist JdF eine Bereicherung, die man nutzen kann, aber nicht muss.

Goswin

[Plansch-Ente]

Ich habe zwar schon ewig kein DSA mehr gespielt und ich kenne auch JdF nicht, aber vom Lesen her weiß ich, das es anscheinend eine Spielweltveränderne Kampagne oder sowas ist? Wenn man mich fragen würde: JA! SPIELEN! SOFORT!

Ich liebe soetwas. Wenn sich etwas verändert, hält das die Spielwelt lebendig. Sie kommt einem nicht so statisch vor...

[Jens]

Ja sie verändert sich und darfst danebenstehen und zugucken und dann und wann mal einen Hebel umlegen und WEHE wenn du den Hebel nicht umlegst... [/zynismus]

[Plansch-Ente]

Najo, Railroading ist sicherlich nicht schön, aber wenn man sonst nur wenig Veränderung in der Spielwelt hat, kann selbst das zugucken manchmal ganz interessant werden. Ansonsten hat der Spielleiter ja noch die Möglichkeit die Abenteuer so umzustruckturieren, das die Spieler ne größere Rolle einnehmen.

Najo und wenn die Spieler mal einen Hebel NICHT umlegen, dann muss der SL halt soviel "Mut" besitzen und den Teil, den dieser Hebel bewirkt hätte, rausschneiden

[Teclador]

Ich muss Noir hier Recht geben. Oder hast du eine großartige Alternative in Peto wie du eine Spielwelt wie Aventurien vollkommen frei umkrempeln kannst und danach immernoch in der Lage bist von einer Welt zu sprechen und dafür Supplements rauszubringen?

Ich bin gespannt.