bei Spielbalance geht es nicht darum Charaktere gleich zu machen. Wenn ein Dieb genauso gut kämpfen kann wie ein Krieger, hat das meiner meinung nach nichts mit Spielbalance zu tun. Eine gute Spielbalance ist erreicht, wenn trotz einer großen Unterschiedlichkeit von Charakteren ein Spielgleichgewicht erreicht wird.
Sprich: der Barde kann genauso viel erreichen, wie der Magier, der Dieb und der Krieger. Aber eben auf seinem Weg.
Eine Spielbalance lässt sich deshalb gut über Nachteile erreichen. Jede Fähigkeit, welche eine Charkterklasse mit sich bringt kann dadurch relativiert werden, dass dieser Charakter etwas anderes nicht kann und dadurch auf seine Mitspieler angewiesen ist. Dadurch wird erreicht, dass jeder gleich wichtig für eine Gruppe ist, auch wenn (oder gerade weil) nicht alle Charaktere gleich sind und ihre Stärken auf unterschiedlichen Gebieten liegen.
Eine andere Möglichkeit eine Balance herzustellen ist in Nephilim gut gelungen. Nephilim ist ja (zu unrecht) als ein Powergamerspliel verschriehen. Man spielt dort fast gottgleiche Wesenheiten, die in der Vergangenheit schon diverse male über den Planeten gewandert sein können und dort natürlich Fähigkeiten gewonnen haben. Auf den ersten Blick scheint es so, als wären Nephilims, die schon diverse male inkarniert wurden denjenigen klar im Vorteuil, welche zum ersten mal auf die Welt losgelassen wurden. Immerhin haben diese alten nephilims eine große Kenntnis über die Welt, die Magie, etc.
Sie beherrschen mächtigste Zauber. Andererseits sind sie durch die vielen Inkarnationen so sehr geschwächt, dass sie mit all ihren Fähigkeiten kaum etwas anfangen können. Sie haben theoretisch größte Macht, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese anwenden können ist sehr gering.
Ein junger Nephilim beherrscht nur wenige, kleine Zauber. dafür funktionieren sie sehr oft. (ziemlich frustrierend für die allmächtigen Götter, die dabei zusehen müssen, wie dieser Frischling ihnen den Arsch rettet) Auch während einer langen Kampagne geht diese Balance nicht flöten. Der alte Nephilim bekommt nach und nach wieder mehr Energie und der junge gewinnt an Wissen und Erfahrung. Auch hir gilt: Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber insgesamt ähnlich mächtig und wichtig.