"Frage nicht, was der Plot für dich tun kann, sondern was du für den Plot tun kannst..."
Wenn wir schon bei Zitaten sind:
"Der Mensch wurde nicht für den Sabbat gemacht, sondern der Sabbat für den Menschen."
Oder auf's RPG übertragen: "Der Spieler wurde nicht für den Plot dazugeholt, sondern der Plot ist da, um den Menschen zu erfreuen."
@ Fredi
Klar, selbst bei der tiefsten Immersion, die ich selber erreicht habe, war ich mir selber durchaus bewusst.
Aber ich habe trotzdem keine Lust, mir andauernd zu überlegen: "Was kann ich für den Plot tun?"
Wenn ich meinen Char verbiege, nur damit der Plot hinhaut, dann verliere ich damit Spielspaß.
Die Frage, die ich mir während der Immersion immer stelle lautet: "Was würde ich tun, wenn ich in dieser Situation wäre?"
Und wenn ICH, in so einer Situation etwas tun würde, was den Plot kaputt macht, dann tut es auch mein SC. - Ich mache das nicht, um die anderen Spieler zu ärgern. Ich mache es, weil es den Bezug zu diesem SC erhöht.
In der Runde, wo ich spiele, ist es durchaus Usus, dass die Spieler weitesgehend ihren SC ausspielen, während der SL die Aufgabe hat, den Plot am Laufen zu halten.
OK, bei einem unerfahrenen SL übernimmt man als Spieler auch einen Teil der Aufgaben des SLs und leitet seinen SC so, dass der Plot nicht zerstört wird. - Aber je ehrfahrener (und besser) der SL wird, desto stärker kann man darauf verzichten und desto mehr kann man sich auf die Frage zurückziehen "Was würde ich machen, wenn ich in dieser Situation wäre?"
(Anmerkung: Optimal wäre natürlich der Zustand: "Ich BIN in dieser Situation. Wie handle ich?" - Aber den habe ich ehrlich gesagt noch nie erreicht. Bei mir kam es über ein "Angenommen, ich wäre in dieser Situation..." nie hinaus.)
Oder um auf das Sauf-Beispiel zurückkzukommen: Einer hat dass Pech und ist der Fahrer. Dieser eine Kerl muss nüchtern bleiben. - Die anderen dürfen sich alle besaufen. (Und damit jeder mal saufen kann, wechselt der Fahrer von Treffen zu Treffen.)
Und um das Beispiel weiterzuspinnen: Wenn jetzt ein Neuling dazu kommt, wird er denken: "Oh mein Gott, was sind das denn für Idioten: Die stinken alle nach Alkohol und benehmen sich wie die Wilden."
Wenn man aber seine Bedenken beiseite lässt und ebenfalls einen Schluck nimmt, dann stört einem das Verhalten viel weniger und man macht evtl. sogar mit.
Disclaimer:
Bevor hier Mißverständnisse auftreten: Ich selber trinke keinen Alkohol. - Ich fand das Beispiel nur so gut, dass ich es selber weitergesponnen habe.
Und als Nicht-Alkoholiker würde ich niemals auf eine Sauf-Party gehen und die Leute anmotzen, dass sie sich daneben benehmen.
Ich weiß, die Leute haben ihren Spaß, wenn sie sich zu saufen und ich selber gehe halt zu leuten, dich sich nicht betrinken. (Aber ich würde niemals auf die Idee kommen, den Leuten Vorhaltungen zu machen, weil mir ihre Freizeitbeschäftigung keinen Spaß macht.)