Autor Thema: Was an Computerrollenspielen nervt:  (Gelesen 18498 mal)

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Catweazle

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #50 am: 16.06.2006 | 17:04 »
Ja - wir reden hier aber nicht vom Zelebrieren von Hartwurst-Essen ...   
hab ich aber so empfunden.

Ein Modell wie es sich auswirken könnte kann man sehr wohl entwickeln und ich finde das auch wesentlich stimmungsvoller als die situation dass alles was hinterher unschlüssig bleibt begründet wird mit: "Magie".
Klar kann man das. Nach monate- bis jahrelangen Soziologiestudien. Wenn's reicht. Sonst ist es, wie erwähnt, nur die Illusion eines Realismus und wenn du mit einem Soziologen spielst und der sich beschwert bist du in die eigene Falle gelaufen, denn die Gesellschaft, die du als realistisch empfunden hast war dann doch noch nicht einmal ansatzweise realistisch.

Hinterfrägst du die physikalischen Grundlagen eines Sci-Fi-Rollenspiels? Wie weit gehst du in einem P&P Rollenspiel, wenn ein Medizinwurf fällig ist (Pschyrembel lesen? Vorlesungen über Medizin gefällig? Nicht? Aber es soll doch realistisch sein?)? Du sprichst davon, dass es keine Hartwurst sein soll. Der Begriff "Hartwurst" ist so bekloppt, schwammig und nichtssagend wie es nur geht. Jedoch wo die Grenze zwischen dem von dir positiv benanntem Realismus und der negativ behafteten "Hartwurst" gezogen wird, das bleibt im Nirvana verborgen. Wie soll man da argumentieren?

Das ist derzeit in der Tat richtig. Wollen wir einen Thread aufmachen: Was mich an Computeradventures stört ... dann sag ich dir warum die mir nicht so passen.
:o ähhhh... lass mal. So war das nicht gemeint.  ;)

Es muss doch einen Kompromiss geben:
Vom Adventure:
- Story
- Logik
- Bodenständigkeit (im Gegensatz zu Oblivion wo das Böse nicht mehr erschreckt, sondern nur noch nervt)

Vom CRSP:
- Flexibilität (man kann gehen wohin man will)
- Fertigkeiten (die Tür geht nur auf, wenn man auch mit dem Dietrich umgehen kann)
- Kampf (ab und zu muss ich auch mal ein Monster töten, aber nicht andauernd)
- Ausrüstung
Es gibt viele davon und auch Oblivion ist einer. Nur gefällt er dir nicht. Mir übrigens auch nicht.

Und dann eben noch die Softfaktoren, die ich oben beschrieben habe ... ich finds sehr dämlich, wenn die Designer mir eine lebende Welt vorspiegeln, indem Passanten meinen "Ihr seht mir wie ein wahrer Alchimist aus". Gegen diesen dämlichen Dialog hat offensichtlich auch keiner was ... und er war gedacht als Bonus für Realimus.
Das ist deine Interpretation. Ich seh das eher als Bonus für Stimmung.

Wenn sie stattdessen mir aus dem Weg gehen, weil meine Kleidung Blutdurchtränkt ist und ich erstmal im Gasthaus einkehren muss um mich zu waschen und neu anzukleiden, dann finde ich ist das wesentlich stimmungsvoller.
Beim ersten Mal. Beim zweiten Mal auch? Und beim Dritten? Spätestens beim hundertsten Mal geht es dir nur noch auf den Sack. Weil Realismus alleine keine Stimmung trägt. Schönes Beispiel: Baldur's gate. Es ist realistisch wenn Leute gähnen. Aber ich will's nicht hören! Echt nicht. Ich hab's auch deswegen in die Tonne getreten (und wegen vielem anderen).

Chiungalla

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #51 am: 16.06.2006 | 17:14 »
Das ist das Problem, was man auch bei vielen existenten Spielen beobachten kann:

Features und Gimmicks die dem Realismus dienen dürfen keine Arbeit nach sich ziehen.

Denn wenn sie vom Spieler Aufwand erfordern, hat man immer das Problem das sie x mal cool rüber kommen, und spätestens ab dem (x+1)ten mal tierisch nerven.

z.B. die kaputte Rüstung und die kaputten Waffen hätten sie sich bei Oblivion auch komplett schenken können.
Beim ersten mal freut man sich noch wie "realistisch" Oblivion da ist.
Aber spätestens wenn man das erste mal wegen ner kaputten Rüstung tot geht und ne halbe Stunde Spielstand verliert, oder aber mitten im Dungeon plötzlich die Hämmer kaputt gehen, nervt es einfach nur.

Und um beim Beispiel vom Threadersteller zu bleiben:
Wenn meine Kleidung jetzt blutig wird, und ich dann plötzlich nicht mehr mit NSCs vernünftig reden kann bevor ich mich gewaschen habe, nervt das auch spätestens nach dem 5. Mal.
Das dann aber tierisch.

Aiffilion

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #52 am: 16.06.2006 | 19:01 »
Hinterfrägst du die physikalischen Grundlagen eines Sci-Fi-Rollenspiels?

Ich spiele kein Scifi, aber ich mach das einfach mal an Filmen fest. Nimm mal den Film Matrix: Nette Action, aber welcher Hirni hat sich das ausgedacht dass man aus Nerven Energie gewinnen könnte? Der Wirkungsgrad eines solchen Kraftwerks ist hundertmal schlechter als jeder Benzinmotor (und der ist schon schlecht genug).

Du sprichst davon, dass es keine Hartwurst sein soll.

Das ist recht einfach ... alles was mich im Spiel nicht behindert, aber das Spiel dennoch bereichert ist doch keine Hartwurst.

Erstens kann der Computer eben viel automatisch berechnen, was im P&P nerven würde: Verschleißzustand, Hunger, Ausdauer ...

Zweitens gibt es einige Dinge die man ganz nett findet und die den Spielfluss nicht stören (die dämlichen Dialoge, selbst wenn ich sie klüger gewählt hätte).

Drittens - und das ist der Hauptpunkt - bin ich dafür nervende Elemente herauszunehmen, d.h. weniger Wegelagerer, weniger Waffen, weniger Alchimiepflanzen ... Wie man bei Oblivion ganz einfach sieht. Es kommt schon innerhalb weniger Stunden Spielzeit zu einer Inflation: alte Waffen sind nicht mehr gut genug, alte Wegelagerer auch nicht, auf den Straßen warten jetzt nicht mehr Wölfe oder Trolle, sondern Berglöwen, Bären oder Oger.

Der Begriff "Hartwurst" ist so bekloppt, schwammig und nichtssagend wie es nur geht.

Ist er, ich kenne das Wort eigentlich nicht ... und ich finde es wirt hier vornehmlich als Totschlagargument benutzt.

Beim ersten Mal. Beim zweiten Mal auch? Und beim Dritten?

hmm ... heute muss ich mir die doofen Dialoge anhören ... ist das ein Unterschied? Aber solche Verhaltensweisen haben zumindest einen Realitätsbezug. Gähnen fand ich übrigens nicht so schlimm.

Zitat von: Chiungalla
Features und Gimmicks die dem Realismus dienen dürfen keine Arbeit nach sich ziehen.

Stimme dem zu.

Zitat von: Chiungalla
Wenn meine Kleidung jetzt blutig wird, und ich dann plötzlich nicht mehr mit NSCs vernünftig reden kann bevor ich mich gewaschen habe, nervt das auch spätestens nach dem 5. Mal.

Kann ich nachvollziehen. Ich fände es auch nicht sinnig, wenn sowas immer passiert wenn man sich mal eine Schramme abgeholt hat. Wer aber Monate lang regelmäßig Blutbäder anrichtet und seine Ausrüstung nicht instandsetzt sollte sich schon einmal im Spiegel ansehen können. Gerade für NSCs wäre sowas auch ganz reizvoll ...

Ein weiterer Punkt warum sowas eigentlich nicht so ins Gewicht fallen sollte: Ich würde die Kämpfe auf 10% reduzieren. Nämlich 90% sind ebenfalls nur Nervfaktor (Arbeit, wie oben geschrieben). Wer fühlt sich bei Oblivion nicht von den zahlreichen Oblivion-Toren angeödet? Es ist doch immer das selbe. Und genauso die Wegelagerer: Nicht realistisch und nerven nur, wenn man von A nach B will. Ein paar speziell platzierte würden es auch tun.

finde ich ...

Chiungalla

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #53 am: 16.06.2006 | 19:18 »
Zitat
Ich würde die Kämpfe auf 10% reduzieren. Nämlich 90% sind ebenfalls nur Nervfaktor (Arbeit, wie oben geschrieben). Wer fühlt sich bei Oblivion nicht von den zahlreichen Oblivion-Toren angeödet? Es ist doch immer das selbe. Und genauso die Wegelagerer: Nicht realistisch und nerven nur, wenn man von A nach B will. Ein paar speziell platzierte würden es auch tun.

Ich fände besser, wenn die Kämpfe bei Oblivion anspruchsvoller wären.
Dann könnte man den Part als "Fantasy-Egoshooter" spielen.
Da hätte ich Lust drauf.

Dadurch das es aber einfach und sich wiederholend ist, wirds tatsächlich langweilig.

Teclador

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #54 am: 16.06.2006 | 19:22 »
Ist er, ich kenne das Wort eigentlich nicht ... und ich finde es wirt hier vornehmlich als Totschlagargument benutzt.

Nein es beschreibt sehr treffend eine grassiernde Krankheit im PnP Rollenspielbereich.

Und du möchtest die jetzt noch in die PC Welt tragen.

Nein, danke.

Chiungalla

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #55 am: 16.06.2006 | 19:24 »
Um zu sagen das die grassiert, müsste man erstmal definieren wo die anfängt schädlich zu werden.
Und das tut schließlich jeder für sich selbst.
Es gibt sicher in diesem Forum eine Menge Leute die Sachen früher als Hartwurst und störend empfinden als ich, und sicher auch viele die es später tun.

Teclador

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #56 am: 16.06.2006 | 19:31 »
@Aff:

Dreckiges Aventurien? Hm ja kenne ich. Wiederum die Frage was bringt mir mehr Realismus?
Ich meine das mag sicherlich für einige Leute interessant sein. Dir scheint es ja auch sehr wichtig zu sein.

Für mch ist es aber schlichtweg vollkommen uninteressant, ob ein System (Seis ein PnP Regelwerk oder ein programmiertes System hinter einem PC Spiel) jetzt die Realität möglichst genau abbildet oder nicht. Ich meine ob ich jetzt 10 mal getroffen werde bevor ich umfalle, oder einmal. Ich sehe da (für mich) keinen Unterschied. Mir geht es um andere Dinge.

Gebt mir Konflikte, gebt mir harte Entscheidungen, gebt mir das große Drama!  ;D

Weniger Monster, weniger Schätze, weniger Magie = mehr Spass ???

Also diese Darstellung ist viel zu vereinfacht, greift viel zu kurz und beachtet überhaupt nicht die individuellen Wünsche die die verschiedenen Spieler am Spieltisch haben können.


PS: DSAler. Brrrrrr da läufts mir eiskalt den Rücken runter. Bitte nicht mehr so ansprechen, danke.  ;)
« Letzte Änderung: 16.06.2006 | 19:32 von Teclador »

Catweazle

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #57 am: 16.06.2006 | 22:19 »
Ein weiterer Punkt warum sowas eigentlich nicht so ins Gewicht fallen sollte: Ich würde die Kämpfe auf 10% reduzieren. Nämlich 90% sind ebenfalls nur Nervfaktor (Arbeit, wie oben geschrieben). Wer fühlt sich bei Oblivion nicht von den zahlreichen Oblivion-Toren angeödet? Es ist doch immer das selbe. Und genauso die Wegelagerer: Nicht realistisch und nerven nur, wenn man von A nach B will. Ein paar speziell platzierte würden es auch tun.

finde ich ...
Und genau da ist der Knackpunkt. Nervfaktoren müssen natürlich raus. Aber das, was du als Nervfaktor empfindest, ist für andere der heilige Gral. Dein Verlangen nach Realismus ist für mich zum Beispiel nicht nachvollziehbar.

Nein es beschreibt sehr treffend eine grassiernde Krankheit im PnP Rollenspielbereich. Und du möchtest die jetzt noch in die PC Welt tragen. Nein, danke.
Jaaaa! Supergeil! Mehr davon! Anderer Leute Spielweise als Krankheit bezeichnen finde ich super. Und lass mich raten: DU hast die Medizin.  ::)

Um zu sagen das die grassiert, müsste man erstmal definieren wo die anfängt schädlich zu werden.
Und das tut schließlich jeder für sich selbst.
Es gibt sicher in diesem Forum eine Menge Leute die Sachen früher als Hartwurst und störend empfinden als ich, und sicher auch viele die es später tun.
:o
Würde ich genau so unterschreiben.   :d

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #58 am: 17.06.2006 | 05:07 »
1) RPGs, wo man eine Gruppe spielt, oder RPGs, wo man einen einzelnen SC spielt?
Schwer zu sagen. Beides hat für mich seinen Reiz.
Ein Gruppen-RPG erinnert mich immer an Pen&Paper. Außerdem kann es zu witzigen Dialogen zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern kommen. (Ich erinnere mich da an Baldurs Gate.)

Andererseits steigt die Identifikation, wenn man nur eine einzelne Figur spielt. (Bei Gothic hatte ich keine Probleme, mich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Bei Baldurs Gate oder bei Fall Out hatte ich dieses Problem schon.)

2)Wie sähe für mich ein perfektes CRPG aus?

Nun, es sollte einerseits realistisch sein. Andererseits sollte sich der Realismus im Hintergrund halten.

Beispiele:
Ich fände es super, wenn man in einem mittelalterlichen Setting auch mal ein Klo Haus sieht, dass außerhalb der Wohnung steht. - Aber ich fände es scheiße, wenn man alle 8 Stunden raufrennen muss, weil man sonst 'ne Verstopfung bekommt.

Ich finde es toll, wenn der SC dezent darauf hinweist, wenn er Hunger hat. Und wenn die Talente leicht rückgängig wären, wäre das auch toll. Wenn man aber dazu gezwungen wird, regelmäßig zu essen, wäre das blöd. (Aber: Man hat Talentwerte von ca. 20. Wenn man nichts ist, sinken sie um 2 Punkte. - Das ist zwar ärgerlich, aber man kann trotzdem weiter die Quests lösen und muss nichts essen. - Dann hat man zwar nur einen Wert von 18, solange man hungert, aber das behindert einen nicht wirklich.)

Eine Stadt soll belebt sein: Das heißt, es gibt viele Figuren, mit denen man Small Talk betreiben kann, die aber nichts zur Story beitragen. Aber trotzdem möchte ich eine Möglichkeit haben, wichtige NSCs von unwichtigen zu Unterscheiden.
Vorstellbar wäre folgendes: Sobald man die Option einschaltet, erhalten wichtige NSCs eine leichte Aura, die zwar auffällt, aber nicht zu offensichtlich ist. Alternativ sprechen einen wichtige NSCs auch automatisch an, wenn man an ihnen vorbeigeht. (Nur mittels Sound ansprechen. Es soll nicht gleich eine Dialogbox eingeschaltet werden.)

Tagesabläufe sollten sichtbar sein: Tagsüber befinden sich alle auf dem Marktplatz oder bei der Arbeit. Nachts über schlafen sie.
Auch sollte es Wachablösung geben. - Ist zwar nur ein kleines Feature, aber ich fände es ganz witzig, wenn die Wache mal kurz ihren Posten verlässt, um die Wachablösung zu hohlen. - Und vielleicht ergibt sich dann ja auch für den Spieler die Möglichkeit, unbemerkt in die Wachstube hineinzugelangen.

Unterschiedliches Wetter: Tag-Nacht, sowie sonnig-bewölkt und trocken-Regen-Schnee

ganz wichtig: Für Aufgaben gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu lösen. (Wer auf Kampf steht, kann die Axt auspacken. - Und wer nicht auf Kampf steht, kann einen alternativen Weg suchen.)

keine Waffen und Rüstungen, die man reparieren muss:
Wenn man mit einer Waffe andauernd kämpft, dann wird sie stumpf. Spieltechnisch sollte es sich aber nur darin auswirken, dass sie vielleicht 10% weniger Schaden macht. - Wem es also nervt, andauernd zum Schmied zu rennen, der kann auch mit der stumpfen Waffe weiterkämpfen. (Sie macht ja immerhin noch 90% des Originalschadens.)
Und wer zum Schmied rennt, bekommt erstmal eine scharfe Waffe, die für die nächsten paar Schläge 110% Schaden macht. (Bevor sie dann lange Zeit als normale Waffe gilt und irgendwann nach vielen Kämpfen wieder stumpf wird.)

blutige Kleidung: Auch hier bevorzuge ich eine Mischung aus realistischem Flair und einfache Handhabung.
Möglich wäre z.B.: Nach besonders schwerem Treffern wird die Kleidung mit Blut beschmutzt. Bzw., wenn man selber getroffen wird, blutet man ebenfalls stark und das färbt sich auf die Kleidung ab. - Allerdings trocknet das Blut nach einigen Minuten und fällt dann von alleine ab. - Das ist zwar unrealistisch, fände ich aber passender, als andauernd meine Kleidung waschen zu müssen.

Frisur & Bart: Da bin ich dafür, es wie in Fable zu halten: Man kann zum Friseur gehen und seine Frisur ändern.
Außerdem wächst einem langsam ein 3 Tage-Bart, wenn man sich nicht frisiert. (Hat keine regeltechnischen Auswirkungen, sieht aber cool aus.)

Offline Merlin Emrys

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Re: Koerperliche AKtivitaet beim Fasten
« Antwort #59 am: 17.06.2006 | 06:31 »
Kein Mensch überlebt 30 Tage ohne Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.
Auch wenn es darum bisher überhaupt nicht ging, ist das so wohl sachlich falsch (ich kann Dir notfalls auch bei Gelegenheit noch halbwegs vertrauenswürdige Quellen liefern). Nicht bei körperlicher Arbeit, aber unter anderen Umständen durchaus schon. Ich halte jedenfalls nicht alle entsprechenden Berichte für unglaubwürdig (nur die meisten, zugegebenermassen, deshalb hilft auch keine Internetrecherche bei der Suche nach Fallbeispielen).

Selbst in der Fastenzeit wird den Anhängern keiner Religion die Aufnahme von Wasser verwehrt (Ausnahme: Ein Initiations-Ritus sieht Halluzinationen durch Dehydrierung vor.). ...
Die wohl strengsten Bestimmungen hat der Ramadan, und selbst dort darf man nach Einbruch der Dunkelheit Wasser und Nahrung aufnehmen; die Enthaltsamkeit gilt nur am Tage. Außerdem wird während dieser Zeit nicht gearbeitet, denn der Strenggläubige verbringt diese Zeit im Gebet und mit Lektüre des Koran.
Was die Zeit angeht, hätte ein ruhiges (oder wiederholtes) Lesen meines Textes Dir verraten, dass ich das hineingeschrieben habe, Du kannst Dich also bezüglich dieses Punktes wieder abregen. Und was die Praxis angeht: Eine Kollegin von mir isst und trinkt nichts, solange es im Ramadan hell ist. Sie geht in der Zeit aber weiter zur Arbeit (wie hier ueblich eher mehr als 12 Stunden pro Tag) und achtet darauf, nicht zu schlapp zu wirken, damit ihr Chef (Japaner) keine schlechte Meinung von ihr bekommt. Und sie ist Wissenschaftlerin und kann es sich nicht leisten, einen Monat lang Müll zu produzieren; sie muss also schon etwas anständiges leisten, auch wenn sie fastet...

Ab dem frühen Mittelalter wurden Rudersklaven in der zivilen Seefahrt teilweise bewußt karg gehalten, weil sie lediglich untertützend zum Segeln tätig und somit entbehrlich waren. Außerdem waren es Sträflinge, und ihr Tod auf der Ruderbank war gewissermaßen nur die aufgeschobene Hinrichtung.
Der Unterschied zwischen "aufgeschobener Hinrichtung" und "Hunger-/Durst-Delirium nach 8 Stunden" ist Dir aber schon klar?
Der menschliche Körper kann viel mehr ab und ist um einiges leistungsfähiger, als der "Jetztzeiteuropäer" sich offenbar so vorstellen kann. Ist ja auch demütigend, dass andere so viel mehr aushalten als man selbst (wenn auch bei deutlich reduzierter Leistungsfähigkeit in anderen Bereichen). Trotzdem wird man das nicht alles pauschal als Lügen und Phantastereien abtun können, nur um sich so etwas wie die eigene Scham nicht eingestehen zu müssen...

Offline Yerho

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Re: Koerperliche AKtivitaet beim Fasten
« Antwort #60 am: 17.06.2006 | 09:37 »
Auch wenn es darum bisher überhaupt nicht ging, ist das so wohl sachlich falsch (ich kann Dir notfalls auch bei Gelegenheit noch halbwegs vertrauenswürdige Quellen liefern).

Diese Quellen würde ich tatsächlich gerne sehen wollen.

Soweit ich weiß, liegt das absolute Maximum für Überleben (!) ohne Wasser bei 8 Tagen, eventuell bei 10 Tagen, je nachdem, zu welcher Tageszeit die letzte Wasseraufnahme und dann die erste Nachhydrierung erfolgte. Leistungsschwächen gibt es (an Tagen ohne große Hitze und mit durchschnittlicher Luftfeuchtigkeit) bereits nach 4 bis 6 Stunden (nachgewiesen durch Konzentrations- und physische Leistungstests), Unwohlsein schon nach 8 bis 12 Stunden, darüber treten dann nach und nach deutliche Krankheitssymptome auf. Durch Übung/Gewöhnung können sich diese Zeiten etwas erhöhen.

Bei Nahrungsentzug ist die Schwelle generell deutlich höher anzusetzen. Ein gutgenährter (nicht fettleibiger) Mensch kann nahezu zwei Monate ohne Nahrungsaufnahme überleben - Adaption macht's möglich, denn der jeder Organismus verfügt über ein "Notprogramm" für Mangelsituationen. Allerdings ist er nach spätestens vier Tagen nur noch zum Herumhängen fähig, die geistige und körperliche Leistung sinkt bereits nach 12 Stunden signifikant ab.

Zitat
Eine Kollegin von mir isst und trinkt nichts, solange es im Ramadan hell ist. Sie geht in der Zeit aber weiter zur Arbeit (wie hier ueblich eher mehr als 12 Stunden pro Tag) und achtet darauf, nicht zu schlapp zu wirken, damit ihr Chef (Japaner) keine schlechte Meinung von ihr bekommt. Und sie ist Wissenschaftlerin und kann es sich nicht leisten, einen Monat lang Müll zu produzieren; sie muss also schon etwas anständiges leisten, auch wenn sie fastet...

Ihre Leistungsspanne innerhalb und außerhalb des Fastenmonats müßte man sicher (anhand noch festzulegender Eckpunkte zur Leistungsevaluierung für ihr Tätigkeitsfeld) analysieren, um für den konkreten Lesitungsnachlaß zu belegen. Das dieser existiert, ist allerdings unzweifelhaft.

Zitat
Der Unterschied zwischen "aufgeschobener Hinrichtung" und "Hunger-/Durst-Delirium nach 8 Stunden" ist Dir aber schon klar?

Hunger-/Durst-Delirium nach 8 Stunden? Wie kommst Du darauf?
In meinen Postings ist für diesen Zeitraum nur von nachlassender geistiger und körperlicher Leistung die Rede.

Zitat
Der menschliche Körper kann viel mehr ab und ist um einiges leistungsfähiger, als der "Jetztzeiteuropäer" sich offenbar so vorstellen kann. Ist ja auch demütigend, dass andere so viel mehr aushalten als man selbst (wenn auch bei deutlich reduzierter Leistungsfähigkeit in anderen Bereichen). Trotzdem wird man das nicht alles pauschal als Lügen und Phantastereien abtun können, nur um sich so etwas wie die eigene Scham nicht eingestehen zu müssen...

Bitte verschone mich mit Phrasen und Polemik und bringe ein paar harte Fakten: Welcher Nicht-"Jetztzeiteuropäer" hat über welchen Zeitraum hinweg unter Verzicht auf Wasser- und Nahrungsaufnahme über welche Zeiträume keine signifikanten Leistungsnachlässe aufgewiesen und ist nicht nach spätestens 10 Tagen ohne Wasser und nach spätestens zwei Monaten ohne Nahrung zugrunde gegangen?

Sätze wie "Das gibt's aber doch! Ganz bestimmt, irgendwo ..." haben für mich nicht mehr Relevanz, als wenn jemand mir erzählt, er würde sich seit Anfang März ausschließlich von Licht ernähren - wie es ja durchaus manche Leute behaupten.

Antwort bitte per privater Mitteilung, da das Ganze hier sehr off-topic ist.
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Offline Bluerps

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Re: Koerperliche AKtivitaet beim Fasten
« Antwort #61 am: 17.06.2006 | 13:45 »
Antwort bitte per privater Mitteilung, da das Ganze hier sehr off-topic ist.
Mach doch nen eigenen Thread draus. Ich finds interessant. :)


Bluerps
"When life gives you lemons, don't make lemonade. Make life take the lemons back! Get mad! I don't want your damn lemons, what am I supposed to do with these? Demand to see life's manager! Make life rue the day it thought it could give Cave Johnson lemons! Do you know who I am? I'm the man who's gonna burn your house down! With the lemons! I'm gonna get my engineers to invent a combustible lemon that burns your house down!"
   --- Cave Johnson, CEO Aperture Science

Aiffilion

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #62 am: 17.06.2006 | 22:41 »
Dreckiges Aventurien? Hm ja kenne ich. Wiederum die Frage was bringt mir mehr Realismus?
Ich meine das mag sicherlich für einige Leute interessant sein. Dir scheint es ja auch sehr wichtig zu sein.

Es ist nicht der Realismus, der es besser macht, sondern das tiefstapeln ... Wenn du mal wie ich Rollenspiel (und Powergaming) bis zum Erbrechen praktiziert hast, merkst du auch, dass es keinen Spaß macht D&D-like zu spielen. Man interagiert nämlich gar nicht mit der Welt. Eigentlich tut man nur genau das, was der Spielleiter vorbereitet hat - nur das Monster heißt jedes Mal anders.

Dreckig Aventurien ist nicht eine Lösung für das Problem Realimus. Es setzt auseinander, dass man auch Spannung erzeugen ohne etwas neues zu bringen.

Für PC-Rollenspiele möchte ich da mal DungeSiege ich anführen, was im Gegensatz zu Oblivion keine anständige Story hatte und absolut brechreizerregend war. Jedes neue Dungeon hatte andere Monster, die bizarr aussahen und neue nie gehörte Namen hatten ... es ging doch aber nur darum sie totzuschlagen ...

Weniger Monster, weniger Schätze, weniger Magie = mehr Spass ???

Oh ja. Probier mal ein P&P-ABenteuer für 1. Stufe mit einem 20. Stufe Helden zu spielen. Erhöhe die Anzahl der Gegner so, dass es genauso schwierig ist. Wenn du mehr spaß dabei hast ... solltest du das immer tun ;)

Im Großen und Ganzen schließe ich mich Eulenspiegel an. Realismus im Computerspiel sollte nicht lästig werden.

Was Ego-Perspektive vs. Party angeht fand ich Ultima 7 extrem gut (und U8 bzw. U9 waren genau deswegen ein echter Rückschritt). Man hat sich immer mit dem Protagonisten identifiziert und hatte eine wirklich gute Gruppenstimmung, weil die Gruppenmitglieder vom Computer gesteuert wurden. Im Gegensatz zu Oblivion, Morrowind und Gothic war die Computer-AI aber nicht so doof, dass sie die Party-Mitglieder durch allzugewagte Manöver umgebracht hat. In Neverwinternights und Baldurs Gate war hingegen die Interaktion doch sehr D&D-like, zwar hatte jeder Charakter auch einige Individuelle Seiten, aber die sind eher selten zum Tragen gekommen.

Offline Skele-Surtur

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #63 am: 17.06.2006 | 23:22 »
Das wieviel Millionste mal wird jetzt dieses Thema diskutiert? Wenn ihr Rollenspiel spielen wollt, dann nehmt euch ein paar Freunde, ein paar Blätter Papier, Würfel und Bleistifte, aber schmeißt nicht den Computer an. Ja, ich weiß: Kumpels sind nicht immer in nächster nähe und "mal 'ne Stunde RPG vorm Schlafengehen ist auch nicht drin, aber allmählich sollte durchgedrungen sein, dass hinter Computerspielen eine riesen Finanzkraft steckt.

Reine "Rollenspiele" im Fantasybereich bedienen nunmal den Mainstream, weil der auch mainly die Kohle hat, mit der sich diese Firmen finanzieren. Die P&P Gemeinde reicht nunmal nicht als Kostenträger dafür.
Diese Spiele sind NICHT auf Realitätsgetreue ausglegt (auch wenn es meines Wissens in einigen Kulturen Metallbögen gegeben haben soll).
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Dash Bannon

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #64 am: 17.06.2006 | 23:26 »
richtig!
ich kann Aiffilion sehr gut verstehen..
aber ein Computer RPG soll sich ja gut verkaufen und die Mehrzahl der Käufer will dass was (mit Oblivion z.B.) angeboten wird.

auch wenn es bei Oblivion nervt den 20. Dungeon leer zu metzeln und das 10. Oblivion-Tor (ebenfalls durch Metzeln) zu schliessen ;)
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Teclador

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #65 am: 18.06.2006 | 14:04 »
Wenn du mal wie ich Rollenspiel (und Powergaming) bis zum Erbrechen praktiziert hast, merkst du auch, dass es keinen Spaß macht D&D-like zu spielen.

Danke für dies Einsicht. Ich schreibe grade mal an WotC, dass sie doch möglichst bald DND einstellen sollen, da das Spiel ja offensichtlich keinen Spass macht und eine weiterer Vertrieb deshalb wenig sinnvoll ist. ::)



Zitat
Oh ja. Probier mal ein P&P-ABenteuer für 1. Stufe mit einem 20. Stufe Helden zu spielen. Erhöhe die Anzahl der Gegner so, dass es genauso schwierig ist. Wenn du mehr spaß dabei hast ... solltest du das immer tun ;)

Nein ich lasse das mit den Monster schnetzeln lieber ganz und spiele irgendwas ohne Monster. ;)


Aber ich habe noch zwei super realistische Ideen für ein PC-Rollenspiel:

1. Man sollte einen Kennwert für die Dehydrationsgeschwindigkeit einführen. Unbedingt zu beachten ist hierbei die Körperkraft, wegen der relativ hohen Wärmeerzeugnis von Muskeln.

2. Rettungwürfe gegen Gifte sollten abgeschaft werden. Zu einfach. Eine bessere Idee wäre es für jedes Körperteil eine Aufstellung zu machen wie zur betreffenden Zeit das Verhältnis verschiedener Kationen und Anionen intra- und extrazellulär ist.

3. Es muss realistische Regeln für den konsum von Alkohol geben. Dabei ist unbedingt auch die Menge Wasser, die sich momentan im Körper befindet zu berücksichtigen. (siehe 1.)
« Letzte Änderung: 18.06.2006 | 14:06 von Teclador »

MadMalik

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #66 am: 18.06.2006 | 14:14 »
Du hast vergessen, wenn der Hauptcharakter stirbt, dann beendet sich das Spiel, löscht sich selbst von der Platte, und weigert sich wieder installiert zu werden. So für den ultimativen Realismus Kick.  ;D

Aber eine ganz praktische Sache; Rein dekorative Türen. Bitte nicht.

Aiffilion

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #67 am: 18.06.2006 | 23:34 »
Das wieviel Millionste mal wird jetzt dieses Thema diskutiert?

Das wusste ich nicht.

Reine "Rollenspiele" im Fantasybereich bedienen nunmal den Mainstream, weil der auch mainly die Kohle hat, mit der sich diese Firmen finanzieren. Die P&P Gemeinde reicht nunmal nicht als Kostenträger dafür.
Diese Spiele sind NICHT auf Realitätsgetreue ausglegt (auch wenn es meines Wissens in einigen Kulturen Metallbögen gegeben haben soll).

Ich widerspreche mal ganz scharf. Die Ultima-Reihe (bis 7, siehe jüngst aktueller thread) war immer schon ein Geheimtipp und hat genau diese Form des Realimus gebracht. Natürlich nicht den Nervrealismus, aber ein Rollenspiel auf Niveau von Ultima 7/2 würde mir schon absolut genügen für Spielspaß.

Zitat von: Teclador
Danke für dies Einsicht. Ich schreibe grade mal an WotC, dass sie doch möglichst bald DND einstellen sollen, da das Spiel ja offensichtlich keinen Spass macht und eine weiterer Vertrieb deshalb wenig sinnvoll ist.

Also erstens solltest du lesen was ich schreibe. Hast du D&D bis zum Erbrechen gespielt? Offensichtlich schon, sonst würdest du kein Urteil dazu geben. Frage mich nur, warum du dann immer noch spielst ... Kotzsucht?

Zweitens ist die Schmerzgrenze durchaus nicht überall schnell erreicht. Was die Qualität deiner und der folgenden antwort angeht ist sie bei mir erreicht ...

Drittens, was machen die meisten, die D&D-like gespielt haben und denen es nicht mehr gefällt? Sie hören einfach auf und sagen dann: "Rollenspiele, ist doch langweilig".

Manchmal frage ich mich darüber hinaus ... Wo in anderen Foren der Powergamer der Schwarze Mann ist, scheint es hier die Hartwurst zu sein .... Ohne Feindbilder geht so ein Forum wohl nicht?

Chiungalla

  • Gast
Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #68 am: 19.06.2006 | 08:53 »
Zitat
Also erstens solltest du lesen was ich schreibe. Hast du D&D bis zum Erbrechen gespielt? Offensichtlich schon, sonst würdest du kein Urteil dazu geben. Frage mich nur, warum du dann immer noch spielst ... Kotzsucht?

Ruhig Brauner!
Ich mag D&D ja auch nicht gerade.

Trotzdem akzeptiere ich das D&D nen durchaus spielbares Rollenspielsystem ist *zähneknirsch* und das man es nicht nur auf eine Art und Weise spielen kann. Wenn man es bei einem guten Spielleiter spielt, kann man mit den D&D-Regeln genau die gleiche Art von Abenteuern spielen wie mit DSA, Midgard oder Earthdawn.

Wenn Du dazu tendierst D&D nur auf eine Art und Weise zu spielen, wie Du denkst das man D&D spielen muss, dann ist das Dein Problem und kein Fehler des Systems.

Offline Falcon

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #69 am: 19.06.2006 | 09:18 »
Aiffilion
Zitat
Drittens, was machen die meisten, die D&D-like gespielt haben und denen es nicht mehr gefällt? Sie hören einfach auf und sagen dann: "Rollenspiele, ist doch langweilig".
Zum Teil muss ich dir da Recht geben, es ist zwar richtig, daß man D&D auch so und so und so spielen kann, wie Chiungalla schrieb, ich kenne jemanden der spielt "D&D grundsätzlich nur als Intrigenabenteuer".... ne ist klar. Das ist aber alles sehr hypothetisch.
Ich denke das "Problem" wenn man es so bezeichnen will ist die Unwissenheit. D&D hat wie DSA hier eben eine Riesensparte. Wenn man mit Rollenspiel anfängt, fängt man eben damit an, merkt es ist scheisse und hört auf, oder nicht.
Wenn nicht, kann man damit glücklich werden bis in alle Tage, ohne zu merken das es auch anderes, vielleicht besseres gibt, das man spielen kann. Ich kenne selbst genug Spieler die in ihrer kleinen Rollenspiel-Plastikwelt leben aber damit eine Menge Spass haben (O-Ton: "Ein Rollenspiel ohne Attribute, glaub mir doch, das KANN nicht funktionieren" - "wie soll man denn Rollenspiel ohne Details spielen, das IST doch Rollenspiel") Arme Geschöpfe.
Zum Teil nehm ichs den Interentforen übel, zum anderen bin ich sehr dankbar. Denn ich war mit DSA und SR auch lange Zeit glücklich, bis ich gemerkt hab das es mehr gibt und umso mehr hab ich DSA und SR gehasst. Ich persönlich sehe es so das ich es auch schon vorher gehasst habe, nur ohne es zu merken ;)

Manche von denen die nicht aufhören kommen irgendwann vielleicht mal in Kontakt mit anderen Rollenspielen.
Und die Anzahl der Spieler, die durch dieses Sieb gerieselt sind und mit denen man die Spiele spielen kann, die wir hier alle so gerne spielen, ist eben sehr gering.
Daher glaube ich das Affilion nicht Unrecht hat wenn er sagt das da noch ein Publikum ist. Man muss eben nur die Leute, die schon bei D&D aufgehört haben aber ja grundsätzlich an RPG interessiert sind nur wieder auf das "langweilige" Rollenspiel aufmerksam machen.

Bei PC-Spielen ist eben nur leider so, daß man nicht mal eben so was anderes ausprobieren, geschweige denn kennen lernen kann.
Gehimtipps bei PC Spielen gibt es ja kaum noch, weil heut eben viel zu viel Geld dahinter steckt und gerade die Fans der Genres werden dabei IMMER enttäuscht. Das ist schon ein Schlag ins Gesicht wenn einem nach langem warten Spiele wie Darkstar One vorgesetzt werden (auch Weltraum Sim-Adventure mit "Rollenspielanteilen")
« Letzte Änderung: 19.06.2006 | 09:23 von Falcon »
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Aiffilion

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #70 am: 19.06.2006 | 09:59 »
Ruhig Brauner!
Ich mag D&D ja auch nicht gerade.

Trotzdem akzeptiere ich das D&D nen durchaus spielbares Rollenspielsystem ist *zähneknirsch* und das man es nicht nur auf eine Art und Weise spielen kann. Wenn man es bei einem guten Spielleiter spielt, kann man mit den D&D-Regeln genau die gleiche Art von Abenteuern spielen wie mit DSA, Midgard oder Earthdawn.

Wenn Du dazu tendierst D&D nur auf eine Art und Weise zu spielen, wie Du denkst das man D&D spielen muss, dann ist das Dein Problem und kein Fehler des Systems.

Nun - das wollte ich nicht abstreiten. Auch finde ich, hat D&D durchaus seine Berechtigung, immerhin hat es einen Markt. Nichtsdestotrotz ist der Hintergrund (nicht die Regeln) sehr Hack&Slay-artig präsentiert. Ich kenne D&D leider nicht vom Spielen, sondern nur von den Spielern. Ich glaube nicht das es atypische Beispiele waren, aber ich glaube auch nicht, dass es nicht noch andere gibt ... D&D (bereinigt man es mal um die abertausend Monster) hat sogar einen sehr reizvollen Hintergrund.

Chiungalla

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #71 am: 19.06.2006 | 10:06 »
Zitat
Nichtsdestotrotz ist der Hintergrund (nicht die Regeln) sehr Hack&Slay-artig präsentiert.

Wäre mir bei D&D noch nicht besonders ins Auge gestochen.
Hast Du dafür vielleicht ein paar Beispiele an denen das deutlich wird?


Offline Kardinal Richelingo

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #72 am: 19.06.2006 | 10:13 »
Wäre mir bei D&D noch nicht besonders ins Auge gestochen.
Hast Du dafür vielleicht ein paar Beispiele an denen das deutlich wird

cool, mal ne ganz neue Diskussion ;)
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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #73 am: 19.06.2006 | 10:24 »
D&D ist ein super System, wenn man...

- Wert auf eine deutlich sichtbare charakterentwicklung legt
- Spaß an taktischen Kämpfen hat
- Auch mal echt krasse, epische Heldentaten vollbringen möchte (so ab Stufe 10+)
- Sich sein eigenes Setting ausdenken will und nicht 5.000 Regeln braucht, die auf dem Hintergrund aufbauen
- Spaß am Entwerfen von Charakteren und deren Effizienzmaximierung hat

Das sind die Qualitäten die meine Thendara-Kampagne zu einer der längsten und schönsten und abwechslungsreichsten Kampagnen die ich je geleitet habe gemacht hat.

Mit Computerspielen wäre das nicht möglich gewesen. Die bedienen einfach einen ganz anderen Sektor.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

MadMalik

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Re: Was an Computerrollenspielen nervt:
« Antwort #74 am: 19.06.2006 | 13:17 »
Was ich immer süß finde, ist das propagieren von Statfreien/armen RPG systemen im PnP Bereich. Aber wenn's Richtung PC geht, dann will man das auf einmal. Dabei ist praktisch, fast jedes PC Spiel, ein Rollenspiel. Man schlüpft in die Rolle von etwas, was man so nicht erleben kann oder will (Man hängt ja an seinem Leben). Nur so, um mal zurück zum Thema zu kommen.