Die drei Klassiker der untoten Wahrnehmung sind zum einen der "Lebenssinn" (Untote nehmen Lebenskraft wahr, je mehr desto besser- von der Vorstellung her am ehesten mit Infrarotsicht vergleichbar- je "lebendiger" ein Ziel ist, desto heller wirkt es für den Untoten), oder Sinne wie ein normaler Mensch, wenn auch weniger auf den Sehsinn spezialisiert (klassische Romero-Zombies zerstören helle Lichtquellen, was irgendwie dagegen spricht, dass sie darauf angewiesen sind) oder (mein Favorit) Untote können, ähnlich wie Raubtiere, ihre Beute wittern und Menschen (oder ihre Brüder im Tode) am Geruch erkennen. Hat alles Vor- und Nachteile-der Lebenssinn bedeutet quasi, dass Untote nie Verwundete zurücklassen, Lebende fast immer finden (Anschleichen wird extrem schwer) und verflucht gut darin sind, versteckte Nahrungsquellen auf zu spüren. Will heißen, die Biester werden ziemlich mächtig. Zu sehr magischen Settings (also quasi alles, was haptsächlich Fantasy ist) paßt es aber am besten.
Die normalen, menschlichen Sinne haben den Nachteil, der in Shaun of the Dead sehr schön illustriert ist- wenn sie nicht lebend von unlebend unterscheiden können, dann kann man mit einem traurigen Gesichtsausdruck, von Herzen kommendem Gestöhne und schleppendem Gang sich durchaus als Zombie tarnen- was dann eher Comic Relief Charakter hat.
Der Kompromiss dazwischen (und daher auch mein Favorit) ist daher der witternde Untote, der Menschen erkennen, entdecken und verfolgen kann, aber dabei durchaus auch Begrenzungen unterworfen ist- sagen wir mal, fliessendes Wasser und die Windrichtung. Für Horror-Szenarien, in denen man eher vor der Horde der Toten flieht, als sich hindurch zu kämpfen, eignet sich das ziemlich gut, weil die Untoten zwar Mittel und Wege haben, ihre Beute zu finden, aber es genauso Möglichkeiten gibt, ihnen zu entkommen.
Ausserdem wirken Untote die sich schnüffelnd den Überlebenden nähern oder wie Haie von Blut angezogen werden gleich viel unheimlicher.