Railroading bei Abenteuereinstiegen finde ich nur dann schlimm: Auftraggeber sitzt in dunkler Ecke (der obligatorische Erzmagier der 385. Stufe), setzt der Gruppe ein Abenteuer vor, das sie auch nur dann lösen können, wenn sie den Schlüssel der Prinzessin aus blablub, um diesen dann zu König xyz durch die Wüste Gobi, welche nur eine einzige Karawane durchquert, der sich die Gruppe anschließen muss...
Hihi... bis zum König xyz war's meiner Meinung nach noch kein Railroading, weil ein Auftrag ist ein Auftrag, und wenn es um den Schlüssel geht, dann geht es eben um den. Die Spieler sind immer noch frei, abzulehnen oder die Prinzessin zu ermorden oder Gott weiß was.
Aber das mit der Wüste Gobi (nich von der anderen Richtung) und nur einer einzigen Karawane - das IST dann Railroading.
Aber schon wieder nicht der Abenteuereinstieg.
Der Einstieg ist der Auftraggeber, bzw schon die dunkle Ecke in der Taverne.
Es ist Railroading, wenn der SL sagt, "
Ihr geht in die Taverne, und dort sitzt in der Ecke ein Typ. Ihr geht hin und redet mit ihm, und er gibt euch folgenden Auftrag...."
Das heißt, die Spieler können inzwischen ruhig auf die Toilette gehen, sie sind unnötig.
Aber wenn der Spielleiter nur sagt: "
Ihr seid vor der Taverne. Es regnet. Was tut ihr?" dann ist das kein Railroading, alles ist offen, die Spieler können entscheiden - und das Abenteuer kann trotzdem stattfinden.
Wenn sie sich für den finsteren Erzmagier in der Ecke interessieren, werden sie schon zu ihm kommen. Man muss sie nur selber machen lassen. Wenn nicht - dann machen sie eben so lange was anderes. Vielleicht muss ja dann der Erzmagier zu ihnen kommen, ins Kerzenlicht? vielleicht lehnen sie ihn ja ab? Alles ist möglich, und alles erlaubt.
Oh ja, Rollenspiel in seiner reinsten Form!