Autor Thema: Serenity: Role Playing Game  (Gelesen 3932 mal)

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Offline Robert

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Serenity: Role Playing Game
« am: 12.08.2006 | 11:26 »
Das ist meine erste Rezension hier im Forum, ich bitte um konstruktive Kritik.
Kann sein, das ich den Beitrag nochmal editieren muss, wenn zuviel Kritik kommt ::)

So, erstmal das Technische zum Buch:
Hersteller: margaret weis productions ltd.
Format: Hardcover, 223 Seiten, vollfarbig, Hochglanzpapier
Preis: 39,99$
Sprache: Englisch

Layout:
Das Layout fängt dass Serenity-Feeling gut ein, Randverzierungen und einige Bilder im "Western"-Stil, gemischt mit chinesischen Schriftzeichen und hinterlegt mit einem Ausblick ins All. Über das Buch verteilt findet man Bilder aus dem Film, handgezeichnete Illustrationen und kleine Kästen mit Zitaten der Crew oder Regelerklärungen. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Geschichte(3/4 Seite bis 1 1/2 Seiten), die sich entweder mit der Serenity-Crew oder der Crew der "Aces & Eights"(Erkläre ich später), in einem Falls sogar mit einer Spielrunde in den Rollen der Filmcrew, befasst.

Gliederung:
- Introduction: Kurzer, aber informativer Überblick über die Begriffe Serenity, Rollenspiel und den Inhalt des Buches.
- Crew of Serenity: Charakterwerte und Flufftext für die Filmcrew, der Flufftext ist aus der Sicht von Capt. Mal Reynolds geschrieben.
- Chapter 1: Die Basics der Charaktererschaffung und -entwicklung.
- Chapter 2: Detaillierte Erklärungen zu den Traits(Vor-/Nachteile) und Skills.
- Chapter 3: Die üblichen Waffen- und Ausrüstungslisten, allerdings auch interessante Einblicke in Währung und Ökonomie des Spiels.
- Chapter 4: Konstruktionsregeln für, sowie fertige Schiffe(einige mit sehr guten Deckplänen) und Fahrzeuge.
- Chapter 5: Regeln, Abteilung für Spieler. Hat fast alle Fragen, die ich aus den vorherigen Kapiteln hatte beantwortet.
- Chapter 6: Regeln, Abteilung für den Spielleiter. Nicht viele Regeln, aber dafür Kampagnenideen, fertige NSC's und eine alternative Crew für die Spieler.
- Chapter 7: Geschichte von der "Earth that was" bis "Here and now"(ca. Beginn des Films). Hintergrund zu den wichtigsten Organisationen. Planetenbeschreibungen.
- Appendix: Ein Wörterbuch für Spacewestern-Slang und Übersetzungen der Mandarin-Ausdrücke aus dem Film.

Das hat mir gefallen:
- Das Layout und der Schreibstil mit den darin verteilten Anspielungen auf den Serenity-Film und die Firefly-Serie.
- Die Idee, den Schiffen Charakter zu verleihen und die Deckpläne der vorkonstruierten Schiffe.
- Die Crew der Aces & Eights, ein Satz Archetypen, die einen völlig anderen Ansatz als die Serenity-Crew zeigen.

Das hat gefehlt:
- Ein Blanko-Charaktersheet(wurde mittlerweile über die Homepage nachgereicht, hätte aber ins Buch gehört).
- Eine massstabsgetreue Sternenkarte, nicht diese schwammigen Angaben über Reisezeiten.
- Mehr..., einfach mehr. Auch gern auf 2 Bücher verteilt(z.B. wie D&D: Spielerhandbuch und Spielleiterhandbuch)

Das hätte ich besser gemacht:
Das Ganze als Setting-/Welt-Sourcebook aufgemacht, statt als komplett eigenes RPG, in der Introduction auf das Savage Worlds Grundregelbuch verwiesen, die Regelteile gekürzt und den frei werdenden Platz mit mehr Hintergrund, Flufftext, einer richtigen, massstabsgetreuen Sternenkarte und einem Handelssystem gefüllt.

Mein persönliches Fazit:
Richtet sich wohl eher an den Fan des Films, als an den Rollenspieler(Ich hätte das Buch so und so gekauft). Schade finde ich, das man mehr daraus machen hätte können. Das System ähnelt Savage Worlds auffälligst, man könnte fast glauben Jamie Chambers hätte die Test Drive Rules als Vorbild genommen >;D.
Schulnoten mäßig würde ich eine 2- oder 3+ vergeben, wegen der oben genannten Nachteile.
Das Preis-/Leistungsverhältnis geht IMO voll in Ordnung. Auch wenn man nicht von einem Schnäppchen reden kann, ist ein vollfarbiges Hardcover mit über 200 Seiten und ohne grobe Fehler(Ich zumindest habe nichts gefunden, was Errata nötig machen würde) für 40$ nicht teuer.
« Letzte Änderung: 12.08.2006 | 11:29 von Robert »
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

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Offline Falcon

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #1 am: 12.08.2006 | 11:46 »
liest sich für mich wie ein reines Regelbuch in der nur Stichpunktartig eben alles wichtige des Hintergrundes abgeklappert wird. Das wär mir zu wenig.
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Offline ragnar

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #2 am: 12.08.2006 | 12:17 »
@Robert: Auf jeden Fall Klasse strukturiert für deine erste Rezi :d Ich würde mich aber freuen wenn du ein paar Worte zum System verlierst und ob du glaubst das es dem Vorbild gerecht wird (z.B. in Hinsicht auf Charaktersterblichkeit, Ton und Actionreichtum) und die Frage: Gibt es eigentlich auch ein Raumkampfsystem?

liest sich für mich wie ein reines Regelbuch in der nur Stichpunktartig eben alles wichtige des Hintergrundes abgeklappert wird. Das wär mir zu wenig.
Liegt, soviel ich gehört habe, daran das man nur die Rechte zum Film, nicht die zur Serie, hat erwerben können. Soviel Stoff ist aus dem Film wohl nicht herauszuholen, ohne das man auf die Serie zurückgreifen darf.

Online knörzbot

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #3 am: 12.08.2006 | 12:19 »
Was die Regeln angeht kann man Jamie chambers keine Vorwürfe machen. Die basieren auf den Regeln aus dem Sovereign Stones RPG. Und ich glaube das kam sogar kurz vor Savage Worlds raus.  ;)

Offline ragnar

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #4 am: 12.08.2006 | 12:24 »
Das alte Sovereign Stone-RPG kam IIRC einige Jahre vor SavageWorlds raus, aber da ich nur das Quickplay davon kannte, kann ich nicht mehr wirklich sagen wie das funktionierte.

Offline Vanis

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #5 am: 12.08.2006 | 12:38 »
Danke für die Rezi. Schön kurz und auf den Punkt gebracht. Mich würd auch noch interessieren, wie dir die Regeln gefallen bzw. grob wie die Mechanismen aussehen und wie man einen Char erschafft.

Mir persönlich sind 223 Seiten für ein Grundregelwerk auch eher etwas zu wenig. Regelerklärungen müssen es ja gar nicht viele sein, aber den Hintergrund auf so wenigen Seiten unterzubringen sagt schon einiges aus.
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Offline Robert

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #6 am: 12.08.2006 | 13:36 »
Ich denke, es ist übersichtlicher, wenn ich hier antworte, statt den ersten Post zu editieren.

@ zu wenig Hintergrund:
Wie ich schon sagte, die Qualität des Buches ist gut(2- bis 3+ in Schulnoten) und für den Preis hat es auch genug Quantität. Aber mehr Quantität wäre sicher nicht nur mir den Kauf eines weiteren Buches wert gewesen.

@ System:
Ich hatte noch keine Gelegenheit es zu spielen, daher kann ich nicht viel über Charaktersterblichkeit oder Ingame-Ton sagen :-[
Sovereign Stone kenne ich nicht, daher vergleiche ich eben mit Savage Worlds(weil es eine Firefly-Mod für SW gibt).

Aber ich reiche gern noch Infos nach:

Ja, es gibt ein Raumkampfsystem(Massstab im Vergleich zum Kampf zwischen Menschen 1 zu 100) und eines für Bodenfahrzeuge(Massstab im Vergleich zum Kampf zwischen Menschen 1 zu 10).

Der Mechanismus ist einfach: Attribut+Skill oder Attribut+Attribut = Ergebnis. Das Ergebnis wird mit einer Schwierigkeit zwischen 3 und 31 verglichen.
Es gibt noch Regeln für vergleichende Würfe(Schwierigkeit ist das Ergebnis des anderen Spielers oder des Sl) und für Ausgedehnte Aktionen(z.B. Raumschiff reparieren: jede Stunde 1x würfeln um 100 Punkte zusammenzubekommen)

Attribute reichen von W4 bis W12(mehr als W12 ist möglich, River hat z.B. Intelligence W12+W2), es gibt 6 Attribute.
Skills werden von W2 bis maximal W6 recht allgemein gehalten(Guns, Athletics, usw.), wer W8 oder noch höher will muss sich spezialisieren(Guns - Pistols, Athletics - Dodge).

Charaktere werden mit einem Kaufsystem generiert:
Würfel kosten immer ihre maximale Augenzahl(W6 also 6 Punkte), Ausnahme sind die Skills, wo W8 z.B. 2 Punkte kosten weil man ja vorher den Allgemeinen Skill auf W6 kaufen musste.
- Man startet mit 42 bis 54 Punkte für Attribute(Greenhorn, Veteran und Big Damn Hero).
- Mindestens 1 Vorteil(Asset) und 1 Nachteil(Complication)
- Skills kauft man mit 20 + so viele Punkte wie man bei den Attributen hatte

Die Lebenspunkte werden in 2 Reihen senkrecht nebeneinander geschrieben, jede Reihe hat die vollen Punkte.
Mal hat z.B. 22, Simon und Kaylee liegen bei jeweils 14.
Die linke Reihe verzeichnet Wunden und beginnt oben, die rechte verzeichnet Betäubungsschaden und beginnt unten.
Treffen sich die beiden Reihen, wird gewürfelt. Bei Erfolg wird der Wurf jede Kampfrunde schwerer, misslingt ein Wurf ist der Charakter bewusstlos.
Stunschaden auf bewusstlose Charaktere erzeugt Schockpunkte, der Charakter ist 1 Stunde bewusstlos und muss danach würfeln wie lange es dauert bis er aufwacht(Medikamente helfen dabei die Zeit zu verkürzen).
Wenn die Wundschaden-Spalte voll ist, würfelt der Charakter jede Minute. Gelingt der Wurf wird der nächste schwerer, misslingt ein Wurf, ist der Charakter TOT.


@ Vanis und Ragnar:
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Offline Vanis

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #7 am: 12.08.2006 | 13:46 »
@ Vanis und Ragnar:
Hab ich eure Fragen beantwortet?

Jepp, vielen Dank! Klingt nach einem ganz brauchbaren System. Nichts weltbewegend Neues, aber wer braucht das schon. Wenn ich es irgendwo sehe, werd ich mal reinschauen. Ist halt die Frage wie viele SF Settings man noch braucht, wenn man in der Richtung schon was hat und Serenity in dem kleinen Format nicht mehr so viel beisteuert.
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Offline ragnar

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Re: Serenity: Role Playing Game
« Antwort #8 am: 12.08.2006 | 14:21 »
Vielen Dank auch von mir!