Vor allem aber würde ich einen solchen Fankult nicht unbedingt den Verehrten anlasten wollen. Es mag zwar den einen oder anderen Österreicher geben, der seine Szene-Berühmtheit gerne weiter befeuert, aber in der Regel ist der Fankult etwas, das von den Fans kommt und nicht vom Verehrten.
Ich habe vor vielen Jahren einmal in einer Band gespielt, nichts großes, es war eine Uni-Bigband. Mit der hatten wir einmal einen Auftritt im Rahmen eines Konzertsommers. Und am Ende, als ich das Drumset ins Auto verpackte, kam ein Typ zu mir, hielt mir seine Eintrittskarte hin und bat mich um ein Autogramm.
*stop*
Halten wir hier mal die Rückblende an. Was tut man in einer solchen Situation?
- "Geh weg, du Fanboy! Siehst du nicht, dass ich arbeite?"
- "Weißt du, also ehrlich ist mir das unangenehm, ich würde Dir lieber kein Autogramm geben."
- lächeln und *krizzel krizzel*
Ich halte es nicht für verwerflich, jemandem ein Autogramm zu geben, der darum bittet. Es mag zwar hier als lächerlich bezeichnet werden, dass jemand ein Autogramm verlangt, aber das bin nun einmal nicht ich und demnach bin ich dafür auch nicht verantwortlich. Das muss dieser Autogrammjäger mit seinem eigenen Gewissen ausmachen. Wer er nett drum bittet, ja mein Gott - dann soll er halt eins haben! Das tut mir ja nicht weh und ich mache mich damit ja auch nicht zur Medienhure.
Im Rahmen der Alveraniare habe ich übrigens noch nie ein Autogramm geben müssen (das würde ich auch sehr befremdlich finden... ein Autogramm fürs gute Spielleiten oder was?), aber natürlich hört und liest man Leute, die stolz berichten, in einer Alveraniars-Runde mitgespielt zu haben.
Ich sehe solche Äußerungen als Kompliment (sie könnten ja auch sagen: "Also die Alveraniars-Runde war voll Scheiße, der Meister hat es echt nicht drauf gehabt!"), aber ansonsten bilde ich mir nichts darauf ein. Die Komplimente jedoch sollte man ruhig annehmen und nicht wie ein Fanatiker bekämpfen: "Hör auf, positiv über mich zu berichten!"
Gruß
Chris