Autor Thema: Marketingstrategien für RPGs  (Gelesen 26497 mal)

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Ein

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #50 am: 27.08.2006 | 11:11 »
Ja, ich bete jeden Tag zum Gott des Kommerz, um ihn zu danken, dass er uns ignoriert. ;)

Offline Arven

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #51 am: 9.09.2006 | 13:25 »
Toller Thread!

Man weiss gar nicht, wo man zuerst einhaken soll ;-).

Könnte eine Möglichkeit sein. Aber warum nicht einfach mehr auf "hybride" Sachen setzen? Ich meine, es gibt eine Reihe von einfachen Brett- und Kartenspielen, bei denen ohnehin schon eine Art "Charakter" gespielt wird. Warum das nicht etwas ausbauen. Wäre dann zwar auch nichts weiter als D&D >;D ... aber im Grunde kann man so langsam eine Art "Einstiegsdroge" formieren, die Lust auf mehr macht. Einmal in Richtung RPG und das andere Mal in Richtung "Gesellschaftsspiel".

Da gibt es ja schon ein paar Kandidaten. Am Low-End Spiele zum Selberdrucken wie Dungeon Bash (TOGC hat seinen Sitz übrigens in Aachen ;-)), am High-End FFG mit Knallern wie Descent, Doom 3 oder den World of Warcraft/Warcraft Board Games.

Früher waren's mal Heroquest und Konsorten.

Zitat
Das bringt mich auf eine interessante Frage: Wie kann man den Direktvertrieb - im Hobbybereich - möglichst einfach gestalten? Aber immer noch so, dass er genügend Anreize für einen Kauf bietet?

Meine Antwort lautet: Digitaler Vertrieb. IMHO sieht das Modell in Zukunft so aus, dass einige grosse ihre Regelbücher weiterhin drucken (wie White Wolf oder WotC), mittelgroße die Hauptbücher drucken (Einmal-Produktionen wie Serenity, Qin, aber auch WFRP etc.) und dann ab einem bestimmten Punkt in den PDF-Bereich übersiedeln (z.B. für Abenteuer).

Kleinere Anbieter verzichten gänzlich auf den Druck und vertreiben direkt über Online-Portale wie unseres (www.fantasy-download.de).

Stichwort Kapitalismus:

Ich bin ausgebildeter Erzkapitalist (Diplom-Volkswirt) :korvin: und möchte tatsächlich, dass mein Online-Shop mir hilft, meine Tochter a) zu ernähren und b) vernünftig gross zu ziehen (also ein bisschen Geld für Klamotten, ein bisschen was fuer die Uni in 18 Jahren und auch mal eine Bildungsreise).

Der Rollenspielmarkt ist ein extrem schwieriger Nischenmarkt. Es gibt wenige Großanbieter, viele Kleinanbieter mit wenig bis null Marktmacht und eine so extrem divergierende Zielgruppe, dass "heterogen" es schon gar nicht mehr trifft.

Würde ich mir mehr Werbung für Rollenspiel wünschen? Ja. Wird aber nicht passieren, weil die Verlage nicht zusammenarbeiten werden und weil der Erfolg ausgesprochen unwahrscheinlich ausfällt.

Warum? Weil sich das Medienverhalten der nachwachsenden Generation verändert hat. MTV, PC, Spielekonsolen, MMORGs haben das Konsumverhalten so entscheidend geprägt, dass das klassische Rollenspiel über das wir reden, Probleme hat als "attraktiv" rüberzukommen. Es ist für viele gar nicht mehr ein Problem des Geldes (das gilt eher für die ganz jungen) sondern der Zeit. Wie viele Bekannte kenne ich, die in die Zielgruppe "Rollenspieler" passen würden, aber statt der Mühsal "Gruppe finden - Spielleiter finden - Termin finden - Abend füllend Abenteuer erleben" gleich den PC anschmeissen und Azeroth ansteuern.

Darüber vergessen die dann einfach, dass es auch Rollenspiele gibt.

IMHO hängt die Tendenz, dass neue Rollenspiele mittlerweile meist als vierfarbiges Hardcover herauskommen damit zusammen. Oder glaubt irgend jemand von Euch, dass Judges Guild-Produkte heute noch eine reelle Chance hätten?

Die gleiche Tendenz splittet aber den Markt in kaufkräftige, die die Tendenz mitmachen (denn die Bücher sind ja vergleichsweise sehr teuer geworden) und mittellose (z.B. Schüler ;-)) Spieler.

Wieder heisst die Lösung: Digitales Publizieren.

Gruppe 1 kauft weiterhin die Hardcover und erlaubt Nischenanbietern wie Skeleton Key Games ein Dasein und Gruppe 2 spielt die freien Systeme (die natürlich oft nicht so "schön" sind), bzw. preiswerte Exoten wie Wushu..

Stichwort Neue Spieler:

Meiner Meinung nach ist das Rollenspiel speziell in Deutschland in eine "Schmuddelnische" abgedriftet.

Vor zehn Jahren (oder ist es noch länger her - mein Gedächtnis lässt mich im Stich) wurde DSA in jedem Spielwaren-Fachgeschäft verkauft (damals erschien es noch bei Schmidt Spiele).

Junge Spieler waren an der Tagesordnung und es war ein "Brettspiel" wie jedes andere, nur dass Eltern nicht kapierten, worum es ging ;-).

Wenn ich mir jetzt Spieleläden der alten Schule und Cons anschaue, überkommt mich manchmal in meinen hohen Alter von 37 das Gruseln: drei Tage nicht waschen, Zelten oder Übernachten in Gängen, unzuverlässige Spielleiter verleiden dem kaufkräftigen Teil der Kundschaft das Hobby.

Einen Event wie den GenCon suchen wir in Europa vergebens.

Dazu kommt die Macht der Meinung: gute und mühevoll gestaltete Produktionen wie das dt. World of Darkness von Feder & Schwert werden in Foren solange nieder gemacht (wobei sich das wohl eher auf die neue WoD als auch die Qualität der F&S-Produkte bezog) bis sich die Produktion in Deutschland nicht mehr lohnt.

Fazit: Damit klassisches Rollenspiel in Deutschland wieder populärer wird brauchen wir mehr Protagonisten. Leute, die bereit sind, sich öffentlich für ihre Hobby zu engagieren und die Miesmacher niederhalten.

Es ist völlig unwichtig, ob jemand Midgard, DSA, Cthulhu, Lodland, Arcance Codex, Vampire oder D&D spielt. Wichtig ist, dass das Hobby Spass miteinander macht.

Also: Helft bei nächsten Con mit, organisiert selbst einen, unterstützt euren sauberen, hellen örtlichen Laden und die Verlage, die gute Qualität abliefern. Und startet auch mal eine neue Runden mit Freunden, nicht nur die, die seit 17 Jahren mit den gleichen Leuten stattfindet ;-).

Puh, das war lang. Irgendwo habe ich auch bestimmt mal den Faden verloren. Sorry.

Abenteuerliche Gruesse,

Arne Reuter

Ein

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #52 am: 9.09.2006 | 14:35 »
Zitat
Ich bin ausgebildeter Erzkapitalist
Sowas wird man nicht durch Ausbildung, sondern durch Kapital. :P

Offline Kanzler von Moosbach

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #53 am: 9.09.2006 | 14:53 »
Ein interessanter Thread,

aber Werbung ist entweder furchtbar zeitaufwendig oder sündhaft teuer. Da Rollenspielverlag chronisch unterbesetzt sind, fehlt Ihnen die Zeit für so eine Werbung und da die finanzielle Situation von Rollenspielverlag höflich gesprochen angespannt ist, kann es sich kein Rollenspielverlag erlauben eine Werbekampagne abseit der bekannten Kanäle wählen und dabei zu riskieren keine neuen Kunden zu werben.

Weil ganz ehrlich gesagt, auch bei einer groß angelegten Werbekampagne kann niemand seriöses versprechen das auch genug Kunden anbeissen damit sich, unter dem Strich diese Werbekampagne auch rechnet.

Ob EBooks wirklich die Zukunft darstellen mag ich zu bezweifeln, vor allem nicht wenn man die Bücher 1 : 1 als pdf übernimmt. Ich persönlich finde das Information im internet gänzlich anders aufbereitet werden müssen, damit es sinn machen würde.

Obwohl und das sieht man immer wieder ebooks eine gute und günstige Methode ist etwas zu veröffentlichen, aber die Zukunft wird zeigen ob es sich damit um eine, auch für die Verlage rentable Veröffentlichungsmethode handelt, zur Zeit hab ich den Eindruck das man vor allem Promo Material und altes nicht mehr gedrucktes Material veröffentlicht. Ob das aus der Angst sich selbst Konkurrenz zu verschaffen entstanden ist oder der Tatsache das man günstig noch mal etwas an seinem verkauften Produkt etwas verdienen kann weiß ich aber nicht.

mfg, kvm

Offline Eismann

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #54 am: 9.09.2006 | 18:00 »
Moin

Tja, das mit den E-Books ist halt so eine Sache. Zukunft, Internet, alles ganz fein, aber die ganze Sache hat einen kleinen Haken:

Buchauflagen lohnen sich erst ab einer bestimmten Menge, vorher sind die Fixkosten so hoch, dass der Preis in den Himmel schießt.
Sagen wir jetzt mal, so in die hohle Hand gesprochen, diese Auflage bei einem vernünftigen Endpreis liegt bei 2000 Stück.
Wenn ich parallel dazu ein E-Book raus bringe, und dadurch kaufen 200 Leute weniger das Buch, dann liegen diese 200 Stück jahrelang bei mir im Lager rum (plus die, die ich unter Umständen sowieso nicht los kriege).
Ich schieß mir damit also selbst die Investition unterm Hintern weg, denn Bücher im Lager sind totes Kapital.
Und gar keine Druckauflage raus bringen ist auch blöd, denn es gibt ja noch diverse Leute, die entweder keine E-Books mögen, mit ihrem PC nicht klar kommen oder einfach gerne gute, alte Bücher haben wollen.

Offline Dom

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #55 am: 9.09.2006 | 19:43 »
Eismann, hast du in deiner Rechnung nicht die vergessen, die sich statt eines richtigen Buches lieber die E-Version kaufen?

Dom

Offline Kanzler von Moosbach

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #56 am: 9.09.2006 | 21:43 »

Ich schieß mir damit also selbst die Investition unterm Hintern weg, denn Bücher im Lager sind totes Kapital.


Dann schau dir Degenesis an, man mag zum System stehen wie man möchte, aber sie haben das zuerst als E-Book gratis verteilt und dann haben sie ihre 1000 Stück Auflage recht schnell verkauft.

Ob sie das so schnell geschafft haben ohne Gratis E-Book sei mal dahingestellt.

Aber die Anzahl derer die ein E-Book dem eines echten Buches vorziehen, ist glaube ich geringer als man denkt und vermutlich zu gering. Das legt auch nahe das viele das Regelwerk von Degenesis gekauft haben obwohl man es als E-Book downloaden konnte.

Ein E-Book muss ganz anders aufbereitet werden als ein normales Buch.

mfg, kvm

Offline Dom

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #57 am: 9.09.2006 | 22:18 »
Aber die Anzahl derer die ein E-Book dem eines echten Buches vorziehen, ist glaube ich geringer als man denkt und vermutlich zu gering. Das legt auch nahe das viele das Regelwerk von Degenesis gekauft haben obwohl man es als E-Book downloaden konnte.
Ob die letzte Aussage wahr oder falsch ist, hängt natürlich vom Wahrheitsgehalt der ersten Behauptung ab. Kannst du die irgendwie belegen?

Ob ein E-Book gut läuft, kommt mMn a) drauf an, wie die preislichen Unterschiede sind (z.B. sind mir die Versandkosten für die Indie-Spiele aus den USA i.A. zu hoch; daher habe ich diese nur als E-Books und werde mir sie auch nicht als Papierversion kaufen) und b) auf die Aufmachung. Ich stimme nämlich mit dir überein, wenn du sagst:
Ein E-Book muss ganz anders aufbereitet werden als ein normales Buch.

Beispielsweise ein modernes A4-Buch, mehrspaltig gesetzt in kleiner Schrift mit vielen, hochaufgelösten Bildern kann man als bildschirmlesbares Buch vergessen. Da muss vor allem ein eigenes Layout her; außerdem sollte man bei Querverweisen die Hyperlink-Funktionalität ausnutzen. Aber das ist alles machbar und mMn sinnvoll. Außerdem ist auch eine Version zum selber ausdrucken und binden toll.

Dom

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #58 am: 9.09.2006 | 22:30 »
Also ich kann nur für mich und ein paar der Rollenspieler sprechen die ich kenne.

Ein gebundenes Buch ist unersetzlich. Zumindest jene mit Regeln und Settinginformationen sollten als gedruckte Bücher vorliegen. Was aber nicht heist das wir die Bücher, auch wenn sie nicht als e-books gestalltet wurden, nicht auch als PDF files nutzen würden. Auf der Arbeitsstelle bzw. auf Reisen ist es einfach toll wenn man sein RPG Arsenal trotzdem dabei haben kann um Abenteuer zu schreiben oder was nach zu schaun.

Ich träume immer noch davon das es zu jedem GRW das PDF File gleich mit dazu gibt. Könnte doch auf ner CD beiliegen. Darf dann auch 5-10 Euro mehr kosten, die würde ich gerne aufbringen.

Natürlich kann ich mich nur für ne Handvoll Leute verbürgen das die das so sehen, aber ich mag einfach nicht glauben das wir so allein mit unserer Meinung dazu stehen.


Offline Falcon

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #59 am: 10.09.2006 | 00:24 »
Dom
Zitat
Ob die letzte Aussage wahr oder falsch ist, hängt natürlich vom Wahrheitsgehalt der ersten Behauptung ab. Kannst du die irgendwie belegen?
Das gilt umgekehrt aber eben genauso. Es wird sicher Zähler für Downloads geben, wenn man 1800 Buchverkäufe und 2000 Downloads hat, kann man wohl davon ausgehen, das die Zahl derer, die Ebooks mögen, eher klein ist (gerade wenn das Ebook GRATIS ist), das ist schon ein Hinweis auf die erste Aussage. (das die meissten Käufer die downloadversion nicht gesehen haben ist eher unwahrscheinlich),


und ich meine Eismann hatte die Ebook Liebhaber in seiner Rechnung an der stelle, das 200 Leute weniger das Buch kaufen würden

@Ebooks multimedialer auslegen : :d
« Letzte Änderung: 10.09.2006 | 00:29 von Falcon »
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Offline Dom

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #60 am: 10.09.2006 | 00:34 »
Falcon: Klar gilt das für eine Behauptung, dass viele Leute E-Books und keine gebunden Bücher haben wollen, genauso. Ich habe keine Ahnung, wie viele das sein könnten. Viele oder wenig, wer weiß das schon? Vielleicht wissen die Forgianer das ja... immerhin gibts da viele, die ihre Produkte virtuell und real vertreiben.

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Offline Falcon

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #61 am: 10.09.2006 | 00:45 »
vermutlich weiss es wirklich niemand genau. Ich sagte nur, es wäre wohl kein großes Problem das herauszufinden, womit ich eigentlich nur das bestätigen wollte, was KvM gesagt hat. Er hat ja schon ein Hinweisbeispiel genannt, das Rückschlüsse erlaubt (in eben dieser Reihenfolge).
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Offline Merlin Emrys

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #62 am: 10.09.2006 | 01:57 »
Tja, das mit den E-Books ist halt so eine Sache. Zukunft, Internet, alles ganz fein, aber die ganze Sache hat einen kleinen Haken:

Buchauflagen lohnen sich erst ab einer bestimmten Menge, vorher sind die Fixkosten so hoch, dass der Preis in den Himmel schießt.
Das ist heutzutage so nicht mehr richtig - siehe Lulu (oder diese Werbung dafür). Sicher, man verzichtet auf einzelne Moeglichkeiten, die ein anstaendiger Druck hat; das sind eben gebundene Ausdrucke. Aber in den allermeisten Fällen sollte das reichen, oder?

Offline Ingo

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #63 am: 10.09.2006 | 02:05 »
vermutlich weiss es wirklich niemand genau. Ich sagte nur, es wäre wohl kein großes Problem das herauszufinden, womit ich eigentlich nur das bestätigen wollte, was KvM gesagt hat. Er hat ja schon ein Hinweisbeispiel genannt, das Rückschlüsse erlaubt (in eben dieser Reihenfolge).

Ich weiß nur, daß es zwei US-Verlage gibt, die nach nicht lang nach der Veröffentlichung der ersten E-Books dicht machen mußten. Auf Anhieb kann ich die Namen nicht sagen (ich hatte dazu irgendwo mal einen amerikanischen Artikel, aber der ging den Weg aller elektronischen Medien  ;D ). Das Übel war wohl, daß die eBooks sofort überall zum Download lagen, diese also nicht mehr gekauft wurden und man somit schnell weniger verkaufte. Alles was es als eBook gibt, kann man irgendwo umsonst bekommen, denn einen echten Kopierschutz gibt es ja nicht dafür (jedenfalls nichts, wenn man sich auch nur ein wenig damit auskennt).

Das gleiche Problem sehe ich auch bei CDs die dem GRW beiligen. Natürlich kann man damit auch Erfolg haben, ich kenne aber genügend Leute, die nach dem Motto verfahren "Kann ich es kopieren, brauche ich es nicht kaufen!".

Viele Grüße,
Ingo
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Offline Eismann

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #64 am: 10.09.2006 | 05:20 »
Moin

Das ist heutzutage so nicht mehr richtig - siehe Lulu (oder diese Werbung dafür). Sicher, man verzichtet auf einzelne Moeglichkeiten, die ein anstaendiger Druck hat; das sind eben gebundene Ausdrucke. Aber in den allermeisten Fällen sollte das reichen, oder?

Um mich hier mal der Gefahr eines Zirkelschlusses auszusetzen:
Wenn das wirtschaftlich sinnvoll wäre, dann würde es von Verlagen auch genutzt, oder? Denn für den reinen Druck sind die Preise schon ganz schön üppig.

Offline Roland

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #65 am: 10.09.2006 | 08:19 »
In ein paar Jahren wird bei mittelgroßen Verlagen Print on Demand die Regel sein. Die Kosten dafür fallen, die Qualität steigt. Z.T. macht es schon Sinn, selbst in PoD zu investieren, um die Kosten für die Lagerhaltung zu minimieren.
« Letzte Änderung: 10.09.2006 | 10:18 von Roland »
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Ludovico

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #66 am: 10.09.2006 | 09:32 »
Gab es nicht schon mal die Diskussion, daß Computer das Medium "gedrucktes Buch" überflüssig machen.

Und noch immer ist davon nichts zu spüren.

Offline Falcon

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #67 am: 10.09.2006 | 11:52 »
erhalte ich denn dann ein Buch oder einen Ordner mit einem Stapel ausgedruckter Seiten?
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Offline Merlin Emrys

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #68 am: 10.09.2006 | 14:00 »
erhalte ich denn dann ein Buch oder einen Ordner mit einem Stapel ausgedruckter Seiten?
Errr... auf was bezieht sich das jetzt?
Books on Demand gibt gebundene Bücher; Lulu lässt, soweit ich überflogen habe, pdf-Dateien und gebundene Ausdrucke zu. Wie gut die Qualität dabei jeweils ist, kann ich allerdings nicht beurteilen. Andererseits gibt es ja auch im regulären Buchfachhandel Dinge, die beim dritten Durchblättern anfangen Seiten zu verlieren, und ich nehme an, zumindest in der Anfangszeit werden die onDemand-Anbieter noch darauf achten, qualitativ saubere Arbeit zu leisten. Immerhin arbeiten die noch an ihrem Ruf.

Zitat von: Eismann
Wenn das wirtschaftlich sinnvoll wäre, dann würde es von Verlagen auch genutzt, oder?
Neue Techniken brauchen immer eine gewisse Anlaufphase, bis sie "gross rauskommen".

Zitat von: Ludovico
Gab es nicht schon mal die Diskussion, daß Computer das Medium "gedrucktes Buch" überflüssig machen. Und noch immer ist davon nichts zu spüren.
Das hängt wohl davon ab, wer gerade was fühlt. Ich merke ziemlich deutlich, dass ich, wenn es um meine Arbeit oder Computerdinge geht, elektronische Dokumente gedruckten vorziehe. Ich bin recht abhängig von der Funktion "Im Dokument finden" geworden. Wenn irgendwann die PCs soweit sind, dass man damit eine anständige Abendlektüre haben kann, werde ich vermutlich im Zweifelsfall in den meisten Fällen die elektronische Variante vorziehen; schon, weil man sie so viel platzsparender unterbringen kann. Die Fälle, in denen ein elektronisches Buch mir das gedruckte nicht ersetzen kann, lassen sich alle mit Nostalgie erklären.

Ludovico

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #69 am: 10.09.2006 | 14:42 »
Das hängt wohl davon ab, wer gerade was fühlt. Ich merke ziemlich deutlich, dass ich, wenn es um meine Arbeit oder Computerdinge geht, elektronische Dokumente gedruckten vorziehe. Ich bin recht abhängig von der Funktion "Im Dokument finden" geworden. Wenn irgendwann die PCs soweit sind, dass man damit eine anständige Abendlektüre haben kann, werde ich vermutlich im Zweifelsfall in den meisten Fällen die elektronische Variante vorziehen; schon, weil man sie so viel platzsparender unterbringen kann.

Das Buch wurde schon vor Jahren für tot gehalten, gerade weil PCs mit Ebooks eine Konkurrenz darstellen konnten.
Diese Prognose hat sich bislang allerdings nicht bewahrheitet und ist immer noch weit davon entfernt, wahr zu werden-

Zitat
Die Fälle, in denen ein elektronisches Buch mir das gedruckte nicht ersetzen kann, lassen sich alle mit Nostalgie erklären.

Ich würde eher "Augenfreundlichkeit" als Grund angeben. Gerade nach einem Arbeitstag vor dem Computerbildschirm, spüre ich abends vor dem Fernseher oder am PC richtig, wie anstrengend der Tag für meine Augen war.

Offline Merlin Emrys

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #70 am: 10.09.2006 | 15:41 »
Diese Prognose hat sich bislang allerdings nicht bewahrheitet und ist immer noch weit davon entfernt, wahr zu werden
Ich denke, die beiden Formen werden friedlich koexistieren, zumindest für einige Zeit. Im Bereich wissenschaftlicher Publikationen (d.h. dem Kontext meiner Arbeit) bin ich mir keineswegs sicher, wie lange die gedruckten Publikationen dabei noch den grösseren Anteil stellen; digitale Publikationen bieten einfach eine ganze Reihe erkennbare Vorteile in Kernbereichen (Zeit, Kosten, Tranfermöglichkeiten, Supplementinformationen...)

Ich würde eher "Augenfreundlichkeit" als Grund angeben. 
Meine Gründe sind eben andere. Allerdings habe ich derzeit auch das Glück, mit einer ziemlich guten PC-Ausstattung arbeiten zu können; das merkt man dann schon.

Offline Falcon

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #71 am: 10.09.2006 | 17:09 »
@Merlin: jaja, ich meinte schon dieses Einzelbuch Bestellverfahren. Das geht ja schon beim Einband los, wenn ich keinen Käufer mehr optisch zum Regal locken muss, fällt schonmal der Sinn des schicken Covers weg. Und Einzelbücher sind eben sehr teuer, da macht billiges wieder mehr Sinn.

Merlin schrieb:
Zitat
Neue Techniken brauchen immer eine gewisse Anlaufphase, bis sie "gross rauskommen".
Was Eismann meinte stimmt aber schon insofern als das viele Geschäftsleute nicht mehr bereit sind irgendein Risiko einzugehen. Es wird eben nur gemacht, wenn es sich durchgesetzt hat. Viele gute Ideen verschwinden ja auch wieder in der Versenkung weil sie nicht "wirtschaftlich sinnvoll" waren. Das es natürlich nicht vorwärts geht, wenn sich absolut niemand rührt, ist dann vermutlich die Situation in denen man die Rollenspieleverlage heut sieht.
Und natürlich gibts viele, die die Möglichkeiten einfach nicht nutzen (siehe Ebooks nicht wie gedruckte Bücher aufmachen, da sehe ich nicht so große Hindernisse)
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Offline Eismann

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #72 am: 11.09.2006 | 04:13 »
Moin

Mal ganz ab vom Risiko, das sich die Rollenspielverlage finanziell einfach nicht leisten können:
1. Print on demand ist zur Zeit einfach noch viel zu teuer. Denn ganz davon abgesehen, dass ein Verlag Knete für Mitarbeiter, Steuern etc. pp. braucht, gibt es da auch noch Zeichner, Autoren und Setzer, die ihre Knete sehen wollen. Das summiert sich ziemlich, auch ganz ohne Druck. Und wenn der Druck dann nochmal gepflegt Asche kostet (und Print on Demand ist nunmal erheblich teurer als ne halbwegs anständige Auflage), dann gehen die Buchpreise sauber durch die Decke.
2. Mit Print on demand kann man nur Direktvertrieb betreiben. Man kann also keine Groß- und Einzelhändler beschicken (ganz davon abgesehen, dass die von dem Kuchen dann auch noch einen nicht unerheblichen Teil sehen wollen).

Von daher ist Print on demand für Hobbyautoren sicher ne klasse Sache, aber für Verlage mit entsprechenden Vertriebswegen und Kosten ist das nicht sonderlich hilfreich.

Ein

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #73 am: 11.09.2006 | 08:39 »
Zitat
dann gehen die Buchpreise sauber durch die Decke.
Naja, bei den chronisch lächerlichen Preisen für Rollenspiele würde ich da eher für eine Anpassung an den reelen Wert sprechen.

Offline Arven

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Re: Marketingstrategien für RPGs
« Antwort #74 am: 13.09.2006 | 16:16 »
Ich weiß nur, daß es zwei US-Verlage gibt, die nach nicht lang nach der Veröffentlichung der ersten E-Books dicht machen mußten.

Das wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber nicht an den E-Books gelegen haben.

Die Herangehensweise wird zwangsläufig differenziert sein müssen, will man mit E-Books Erfolg haben.

  • Erfahrungen aus den USA belegen, dass im allgemeinen die Absätze für Print-Produkte nicht sinken, wenn es eine E-Book-Version gibt. Daher gibt sogar WoTC seine komplette Linie als E-Book heraus.
  • Für bestehende starke Produktlinien macht es Sinn, ältere, vergriffene Produkte und Nachschlagewerke als E-Book anzubieten.
  • Kleinere Verlage, die attraktive Bücher verlegen (Beispiel Degenesis, was ja auch Artbook ist ;-)) können das E-Book durchaus als Werbung verstehen. Denn viele Rollenspieler haben ja immer noch gerne das gedruckte Buch in der Hand, wollen aber bei Exoten vorher gerne wissen, ob es sich lohnt. Ausserdem können Ergänzungen wie Abenteuer so kostendeckend produziert und kann die Kundengruppe gehalten werden.
  • Kleinstverlage mit sehr kleiner Zielgruppe können sich über das Ebook einen Namen machen, bevor sie das potentiell fatale Risiko eines Drucks auf sich nehmen. Viele der sogenannten Indie-Spiele funktionieren so.

Eine weitere Chance sehe ich in Abonnements von kleinere Erweiterungen. Dragon- oder Dungeon-ähnliche Magazine werden durch E-Publishing auf einmal auch für kleinere Produktlinien möglich.

Ich bin verständlicherweise sehr gespannt, was da auf uns zukommt. ;-)