Autor Thema: In jeder Ausgabe die gleichen Fehler  (Gelesen 1078 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Lyonesse

  • Legend
  • *******
  • Emeritierter MERS-Club Präsi
  • Beiträge: 4.566
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lyonesse
In jeder Ausgabe die gleichen Fehler
« am: 1.09.2006 | 11:44 »
Ich möchte mich hier über ein Phänomen auslassen, das ich ärgerlich finde. Wie kann es sein, daß über Jahrzehnte hinweg die gleichen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler in jeder neuen Ausgabe ein und desselben Romans beibehalten werden?
Als Beispiel nehme ich 'Die Augen der Überwelt' ('The Eyes of the Overworld' - Deutscher Titel manchmal auch 'Der lachende Magier') von Jack Vance. Natürlich ist das amerikanische Original in dieser Hinsicht tadellos und die deutsche Übersetzung von Lore Straßl ist ebenfalls insgesamt sehr gelungen, weist jedoch einen Haufen Rechtschreibfehler auf. Der Roman erschien auf deutsch erstmals 1986 bei Knaur, dann wurde er als teure bibliophile Ausgabe mit 150 Exemplaren von der Edition Irle im Jahre 1997 herausgebracht und schließlich wurde er in diesem Jahr von FanPro erneut herausgegeben. Ich finde es nun erstaunlich, daß seit 20 Jahren alle Fehler übernommen werden und offenbar niemand den Text mal korrekturliest. Natürlich ist es insgesamt positiv, daß ein Fantasyroman von 1963 heute immer noch zu haben ist, aber ich verstehe die mangelhafte Aufmerksamkeit seitens der Verlage nicht.

Servus,

Lyonesse
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
Marchese del Grillo
''Servants quail, allies betray, friends die.''
Conan
Bree-land is generally a quiet place, excitement
being considered bad for the crops and the health
of the inhabitants.
MERP
Nobody im Bus
Vor Gericht mit Vanessa Lutz
Major Lennox Answered With His Life!

Offline Tricia

  • gut böse Seele
  • Hero
  • *****
  • When they come I´ll be ready ...
  • Beiträge: 1.793
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Tricia
Re: In jeder Ausgabe die gleichen Fehler
« Antwort #1 am: 1.09.2006 | 11:47 »
Ein gutes Lektorat kostet gutes Geld, das die Verlage gerne einsparen (siehe auch Streichungen von Stellen bei Tageszeitungen etc.). Rechtschreibfehler werden als nicht so schwerwiegend angesehen, viele Leser bemerken sie auch nicht (redet man sich bei den Verlagen wohl gerne ein). Insgesamt: Es wird einfach gespart.
Milchreis schmeckt hervorragend, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein Steak ersetzt.