Die Frage ist wohl, aus welchen Gründen hat ein Spieler mehrere Helden, und ist denk ich, nicht DSA-Bezogen, sondern eher generell dem Typen Rollenspiel-Fanatiker zuzuschreiben, der womöglich mehr als nur die eine Rollenspielrunde hat.
Angefangen hab ich mit einem Helden, der irgendwann ausgestiegen ist (war mir nicht mehr interessant und spaßig genug) ohne dabei jedoch das zeitliche zu segnen, ein zweiter Held spielte eine ganze Weile in der Phileasson-Kampagne mit (die ja sehr lang und episch werden kann), bis er Stufe 10 (DSA3 damals) und die Gruppe aufgrund von Trennung Meister + Meisters Lebensgefährtin und Mitspielerin aufgelöst war. Seitdem dümpelt er also ebenfalls im Heldenarchiv herum, und könnte, wenn ich es wirklich wollte, auch mal rausgekramt werden.
Später sind schon erwähnte Con-Schlampen dazugekommen, die einfach keine wirklich konstante Lebens und Abenteuergeschichte haben (weils einfach nicht möglich wäre, das Setting Aventurien UND den richtigen Lebenslauf des Helden unter einen Hut zu bringen, zu gross das Durcheinander), und auch nicht gespielte Ersatz-Helden, als Meister mal verlauten ließ, für den Abend bringe man sich evtl noch einen ersatz im Rucksack mit, der bei Heldentod später quereinsteigen könne...
Kommen dann noch andere Systeme hinzu (bei Shadowrun hab ich ähnliche Heldensammlung) werden es recht schnell viele Helden, die abgelegt wurden oder noch nie gespielt wurden.
Der wirkliche Satz aktiver Helden ist aber zumindest bei mir begrenzt: 1 oder 2 Helden die für Cons geeignet sind, und ein Held, der in der heimischen Spielgruppe eine feste Heldenkarriere verfolgt. Nach dem Con-Spass-Charakter sind dies die Helden, in die ich am meisten Herzblut steckte und stecke, all die abgelegten sind eben auch nur das: abgelegt.
Allerdings habe ich auch schon erlebt, dass eine neue Mitspielerin sich an den Tisch setzte, und unter 10 Helden einen passenden heraussuchte, auf den sie gerade Laune hatte. Die kam dann aber aus einer völlig anderen Rollenspiel"kultur", die keine fortlaufenden Kampagnen kannte, sondern nur lose zusammengewürfelte Gruppen mit jedesmal anderen Spielern, und ebenso lose wechselnden Meistern und Abenteuern.
An der Anzahl der Helden finde ich jedoch nichts schlimmes, immerhin setzt man sich oft vor dem Beginn des Spiels zusammen und der Meister lässt durchblicken, im ewigen Eis des Nordens wäre ein Moha aus den südlichen Waldinseln wohl unpassend (oder ähnliche Sachen). Die Zusammensetzung der Gruppe ist ja recht oft von der Zustimmung aller und der Billigung des SL abhängig, dem man mit Extremhelden (der ordinäre bornische und ständig besoffene Söldner im Horasreich, obwohl ein Abenteuer mit Intrige und Adel geplant war) vor einen Mehraufwand an Arbeit stellt, so man erwartet, dass dieser diese Figur ins Abenteuer integrieren kann, und Abenteuer um die Figur entwirft.
mfg Salva