Autor Thema: [Brainstorming] Stell die Charaktere auf die Probe  (Gelesen 1414 mal)

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Offline DeadOperator

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Hallo Leute!

Ich brauch mal ein paar Vorschläge. Ich einem Abenteuer sollen die Charaktere auf die Probe gestellt werden. Sie sollen durch Taten, ein Rätsel... was auch immer, darstellen, dass Sie gute Menschen sind. Die Szene spielt in einer Fantasywelt (ARTESIA) und die Probe wird von einem Geist, einer alten Königin, gestellt.

Alles was mir bisher eingefallen ist, war zu offensichtlich und klischeehaft. Habt Ihr eine Idee?
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Re: [Brainstorming] Stell die Charaktere auf die Probe
« Antwort #1 am: 2.10.2006 | 20:50 »
Lass Jemanden Sterben... [geliebtes Familienmitglied] oder [Geliebter Mensch]... sie können nur einen von beiden retten!
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Offline Merlin Emrys

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Re: [Brainstorming] Stell die Charaktere auf die Probe
« Antwort #2 am: 3.10.2006 | 01:48 »
Lass Jemanden Sterben... [geliebtes Familienmitglied] oder [Geliebter Mensch]... sie können nur einen von beiden retten!
In der Situation können sie, dass sie "gute Menschen" sind, IMHO nur dadurch beweisen, dass sie daran kaputtgehen - ist das wirklich ein wünschenswertes Ziel? Aus manchen Lagen kommt man nicht "heil"  heraus.

Wobei ich mich etwas schwer damit tue, "gute Menschen" konkret zu füllen. Was ist für die Königin "gut"?
Wie quantifiziert man "Gutes" und "Schaden"? Ist ein Nahrungsmittellager wichtiger oder ein Menschenleben? (Das Nahrungsmittellager immerhin kann das Überleben anderer sichern, wenn die kommende Ernte knapp wird (und wer weiss das jetzt schon?)... - Damit wären wir dann auch bei der Frage: Darf man Menschenleben gegeneinander abwägen? Wenn ja, wie müssen die Unsicherheiten in der Abschätzung bewertet werden?)
Ist es besser, große Hilfe zu leisten und dabei einen gewissen Schaden in Kauf zu nehmen, oder ist es besser, die Hilfe nur gering zu halten, um jeden Schaden zu vermeiden? (Darf ich Menschen entrechten, um anderen Menschen das Leben zu retten? Wenn ja, wie weit darf ich damit gehen?)
Was ist wichtiger, Unschuldige zu schützen, oder Schuldige zu bestrafen?
Ist es wichtiger, dass etwas gut gemeint ist oder dass etwas hilft, auch wenn dahinter nur Eigennutz steht? Welche Strafe hat jemand verdient, der auf Kosten von "geringem Schaden", bewusst angerichtet, dennoch einer Vielzahl von Menschen hilft. Und welche Strafe hat jemand verdient, der wirklich (!) nur das Beste wollte, aber ohne es ahnen zu können (!) massiven Schaden angerichtet hat? Und was macht es, wenn das "wirklich" und das "ohne es ahnen zu können" nicht ganz so zweifelfrei dastehen?

Das sind jetzt eigentlich alles Grundfragen angewandter Ethik, die bis heute immer wieder neu diskutiert werden müssen. Darf man von Terroristen entführte Flugzeuge abschiessen (Menschenleben zählen mit Unsicherheiten)? Wie weit darf man die Bevölkerung zu Hilfeleistungen "zwangsverpflichten" (im Katastrophenfall oder in Form von Pflichtversicherungen)? Ist Folter erlaubt (siehe den Fall Jakob Metzler)? Der letzte Abschnitt fragt schliesslich nach der "Rechtsbasis", nach der geurteilt wird: Zählt die Gesinnung oder das Ergebnis mehr?

Edit:
Ich habe beim nochmal Ueberfliegen der Frage gesehen, dass Du auf eine Fantasywelt verweist. Ich kenne sie nicht, aber wenn ich mal von einer "typischen" Fantasywelt ausgehe, koennte man ziemlich viele der Fragen in folgendem Dilemma unterbringen:

Ein Dorf wird von einem Poltergeist "mitbewohnt", der Spass daran hat, Menschen durch sein Poltern in gefaehrliche Situationen zu bringen. Der Poltergeist kann von den Menschen nicht dauerhaft vertrieben, aber getoetet werden. Die "Feenwelt", zu der er (und ebenso die Koenigin?)  gehoert, sieht keinen Grund zum Eingreifen, weil das im Grunde noch zur "freien Entfaltung des Poltergeist-Seins" gehoert: Er verletzt die Menschen ja nicht direkt, sondern bingt sie nur dazu, sich selbst im Schreck zu verletzen (Treppen hinunterfallen, stolpern und in Feuer fallen, sich und andere mit heissen Fluessigkeiten verbruehen...).

Wie sieht es mit den "Rechten" in diesem Fall aus? Hat die Menschengemeinschaft das Recht, sich zu verteidigen? Sehen Menschen (SC) und Feen (die Koenigin) das uU unterschiedlich? Wenn ja, was empfindet die Koenigin als "gut": Wenn Menschen sich auf die Seite von Menschen stellen (wohin sie "moralisch gehoeren") oder wenn sie dem Feenrecht folgen? (Nach MadMilks Vorschlag: Riskieren die Menschen es, ihre eigene Moral ueber das Kalkuel zu stellen, dass die Koenigin ihr eigenes Recht als einzige Basis fuer "gut" gelten laesst? Und wie sieht die Koenigin das dann tatsaechlich?)
Wenn das ganze noch etwas ausfuehrlicher werden darf: Angenommen, die Menschengemeinschaft hat Probleme, die ganzen Invaliden mitzuernaehren, und da die Invaliden selbst das genausogut wissen - duerfen sie Selbstmord begehen, um die Gemeinschaft zu "entlasten"? Was, wenn einer von ihnen dazu koerperlich nicht in der Lage ist und es keinem seiner Gemeinschaft zumuten will, ihn zu toeten, sich aber an einen der Fremden (=SC) mit dieser Bitte wendet? Mit wieviel Skrupeln reagiert der SC, braucht er evtl. Zeit, sich dazu durchzuringen? Was, wenn diese Person fuer das Dorf wichtig ist (evtl. als Ratgeber oder warum auch immer), aber selbst schwer depressiv? Hat sein Wunsch Vorrang vor dem der Gemeinschaft? Oder was, wenn sie mitbekommen, dass ein noch gesundes Mitglied der Gemeinschaft sich aus Schuldgefuehlen umbringen will, weil ein eigner Saeugling an Verbruehungen gestorben ist, die dies Mitglied "verschuldet" hat? Welchen Rat andererseits gibt ein SC, wenn einer der Invaliden nachfragt, ob er Selbstmord begehen soll? Wie wertvoll stuft der SC das einzelne Leben gegenueber der Gemeinschaft ein? Und entspricht seine Einschaetzung der der Koenigin...?
« Letzte Änderung: 3.10.2006 | 03:08 von Merlin Emrys »

MadMalik

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Re: [Brainstorming] Stell die Charaktere auf die Probe
« Antwort #3 am: 3.10.2006 | 02:32 »
Nimm eine Aufgabe, die ihnen Gestellt wird von Sonstwem, die sie ablehnen/verlieren müssen, wenn sie an ihren moralischen Standards festhalten. Unschuldige, Kinder sonstwen über die Klinge springen lassen. So als Beispiel. Man gewinnt den Test dann, indem man versagt. Is auch schon abgedroschen, kommt aber immer gut.