Ahh jaaa, die Gesinnung. Ich erinnere mich an unzählige Diskussionen in lange vergangenen Zeiten und Runden
Ich persönlich kam nie mit diesen definierten Gesinnungseinteilungen, z.B. von (A)D&D, klar.
Meiner Meinung nach sollte sich das Verhalten eines Charakters alleine an seinen Handlungen beschreiben lassen. Natürlich hat und sollte jeder Spieler wissen, in welche Richtung sich sein Char entwickeln soll und in welchem Rahmen er handeln darf.
Nach meiner Erfahrung ist es aber viel interessanter seine Charaktere "laufen zu lassen", sich der Geschichte, den persönlichen Erlebnissen anzupassen etc. Und es ist nicht gesagt, dass so immer Chars entstehen, die sich doch dann gesinnungstechnisch irgendwo in der Mitte treffen und keine Differenzierung stattfindet.
Auch ist es schwierig, Gut und Böse so zu definieren, dass jeder den Definitionen zustimmen würde (wie man in den vorangegangenen Beiträgen ja gut erkennen kann).
Gesinnung interessiert mich eher bei Chars, die sozusagen "keine andere Wahl" haben (Paladine, Priester etc.), aber auch hier entwickeln sich Chars immer im Laufe der Story.
Schließlich und endlich steht hinter dem Char ein Spieler, der immer seine persönlichen Wert- und Moralvorstellung im Kopf hat.
Interessant sind Charaktere, die sowohl gut als auch böse sein können (dürfen). Ich hatte z.B. mal das Vergnügen, einen Religionsfanatiker spielen zu dürfen.
Dieser, gebunden an seine Gelübde, hatte seine Religionsgenossen bis aufs Äußerste zu respektieren und zu ehren, ihnen "Gutes" im besten Sinne zukommen zu lassen; auf der anderen Seite, gebunden durch die gleichen Gelübde, durfte er sich extreme Handlungen bei, aus seiner Sicht, Ungläubigen herausnehmen. Einige dieser Handlungen waren im schlechtesten Sinne "Böse".
Ist dieser Charakter nun gut oder böse?