@Leonie
Nicht jeder Film hat ein Drehbuch. Viele der HK-Filme der 70er und 80er wurden komplett ohne Drehbuch gedreht, was man ganz klar daran erkennt, dass die Plots sehr dem entsprechen, was man im Rollenspiel wiederfindet.
@Chris
Die extreme Kamerachoreographie dieser Tage ist eine recht junge Technik im Film, die sich außerdem bei weitem noch nicht überall durchgesetzt haben. Viele gute Filme kommen nur mit Schnitten aus und auch die meisten deutschen Filmproduktionen sind recht konservativ.
Ursprünglich schnitt man zwischen den Szenen, dann wurden bestimmte Schnitte hinzugefügt, die den Fokus des Films auf einzelne Objekte im Vorstellungsraum lenkten, wie zB Schauspieler oder Gegenstände. Das ist genau die Struktur, die wir im Rollenspiel haben, die im Theater aber kaum umsetzbar ist, eigentlich nur durch Beleuchtung.
Hinzu kommt die Immersion. Immersion gibt es nicht im Theater. Wir haben im Theater eine Bühne, die Schauspieler und das Publikum. Egal wie mitreißend das Theaterstück sein mag, im Grunde vergisst das Publikum nie, dass es nur Publikum in einem Theaterstück ist. Viele gute Theaterstück arbeiten ja auch gerade damit, dass das Publikum aktiv in das Theaterstück eingebunden wird.
Gute Filme dagegen neigen dazu, den Zuschauer vollständig in ihren Vorstellungsraum hineinzuziehen. Man vergisst schlicht für 90min, dass man nur in einem Kino sitzt. Auch das sollte jedem aus dem Rollenspiel bekannt vorkommen.
[OT]Stimmt durchaus. Das interessante dabei ist ja, dass sich anfangs Comics nach Filmen richteten. Mittlerweile aber Filme sich auch immer stärker an Comics orientieren, sowohl in ihren Erzählstrukturen als auch visuell.[/OT]