Wenn der SL die ganze Planung übernimmt, kann man ja gleich Lost anschauen.
Jemandem, dem Lost nicht gefällt, wird dieses Konzept selbstvertsändlich auch nicht gefallen.
Aber ich wage mal zu behaupten, dass ein LOST RPG für Leute ist, denen auch die Lost Serie gefallen hat.
Und diesen leuten würde das Konzept gefallen.
Die Rückblenden in Lost wirken deshalb so gut, weil der Zuschauer eben vorher nichts (oder nur wenig) über den Charakter weiß. Das Erfahren und Verstehen des Charakteres funktioniert essentiell über diesen erzählerischen Kunstgriff. Das kann ein Rollenspiel imho nicht leisten (auch nicht PtA!), zumindest nicht in dieser exessiven Form.
Gibt es nicht dieses Rollenspiel, wo man Tote spielt und durch Rückblenden herausdfinden muss, wieso man gestorben ist?
So etwas in der Art, könnte ich mir auch bei Lost vorstellen.
Ansonsten zur Erzählstruktur.
Ich hätte wahrscheinlich ca. 4 SCs, ca. 6 wichtige Meistepersonen und 20 unwichtige NSCs/Nebendarsteller.
Bei den 4 SCs würde ich Pärchen vorschlagen. Also immer 2 SCs, die sich von früher kannten. (z.B. Vater& Sohn oder die beiden Geschwister oder Polizist&Flüchtling.)
In ener Rückblende sind in der Regel also schonmal 2 on 4 SCs involviert. Den anderen beiden würde ich dann NSCs zuteilen, die in dieser Rückblende eine wichtige Rolle spielen.
Kommen wir nun zu der eigentlichen Rückblende.
Die Spieler bringen erstellen einen SC mit groben Hintergrund. (Sie sollten schon wissen, wer sie sind. - Andererseits sollen in ihrer Hintergrundgeschichte genug Lücken sein, die ich als SL ausfüllen kann.)
Vor dem Spielabend bereitet dann der SL zwei ABs vor:
- Ein AB, dass auf der Insel spielt.
- Ein AB, dass in der Vergangenheit spielt.
Ob man jetzt auf Railroading steht, oder die beiden ABs offen gestalten will (oder eine Mischform) hängt von der Spielvorliebe der Gruppe ab. (Man könnte theoretisch auch railroaden mit offenen Ende machen.)
Kleines Beispiel für das Charakterkonzept und einem Rückblende-AB:
Zwei Spieler entscheiden sich, Vater&Sohn zu spielen.
Hintergrund, den sie vorbereiten: Anfangs eine glückliche Ehe. Kurz nach der Geburt ist die Ehe jedoch zerbrochen. Er (der Vater) ist aber immer noch in die Frau verliebt und versucht, sie zurückzuerobern.
Das Kind leidet unter der drohenden Scheidung und gibt seinem Vater die Schuld dafür.
Als sie auf die Insel kommen, hat der Vater das Sorgerecht für das Kind.
So, was dazwischen passiert ist, wissen zu diesem Zeitpunkt weder Spieler noch SL.
Ein Rückblende AB könnte z.B. darauf beruhen, dass die Ehefrau nach Australien wandern will und das Kind mitnehmen will.
Wenn man auf PvP steht, kann der 3. Spieler z.B. die Rolle des neuen Geliebten der Frau spielen.
Wenn man eher auf gemeinsame RPGs steht, dann übernehmen die beiden übrigen Spieler z.B. die Rolle eines guten Freundes des Sohnes/des Vaters oder auch seinen Rechtsanwalt.
Die Frage, die im AB dann geklärt wird: Reist die Frau nach Australien oder kann er sie zurückgewinnen?
Und was passiert mit dem Jungen? Reist er mit nach Australien? Oder bleibt er bei seinem Vater? Oder reist er von zu Hause aus?