Umfrage

Stellt Euch vor, Ihr könntet im Ascension War Partei ergreifen:

Ja zu Technik, ja zu Fortschritt,  ja zu Ordnung, Ja zur Technokratischen Union
5 (41.7%)
Ich will kein 1984 und keinen Überwachungsstaat: ich will, das sich jeder individuell entfalten kann und seinen Weg zur Erleuchtung findet
7 (58.3%)

Stimmen insgesamt: 8

Autor Thema: [oWoD -Mage:tA] Ja, zur Technokratischen Union: -Meinungsaustausch-  (Gelesen 3025 mal)

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Christoph

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Je mehr ich über M:tA nachdenke, desto mehr komme ich zu der ernsthaften Überzeugung, dass man bei diesem (zugegeben genialen)
Spiel aus meiner Sicht eigentlich die Antagonisten spielt:

Mal ehrlich: sich selbstverwirklichende Esotherik-Freaks, deren "Erleuchtung" Chaos und willkürliche Naturgesetze, geschaffen aus dem Willen den Kosmos nach der eigenen Vorstellung von Wahrheit umzugestalten, mit sich bringt...

Das ist mehr Macht, als für Individuen gesund sein kann...

Dagegen:
-Ordnung, Kontrolle+Regierung, technischer Fortschritt EIN Konsens und EINE Marschrichtung:

-Ich kann sicher sein, das Newtons Gesetze auch morgen noch gelten und profitiere, langsam aber sicher, vom technischen und sozialen (Regierung!) Fortschritt der Menschheit.
-Vielleicht stören mich ein paar der Gesetze, aber wenigstens stürzt nicht so ein "Erleuchteter" die ganze Welt ins Chaos.


-Hat außer mir noch jemand das "Problem" (ist ja eigentlich auch mal interessant) bei Mage mit jedem Traditions-Charakter diametral gegen die eigene Weltsicht anspielen zu müssen?

 
-Ich hoffe auf einen interessanten, vielleicht fast philosophischen M:tA Smalltalk...

Offline Imiri

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Klingt vielleicht etwas daneben, aber ich hab es immer so verstanden,d as die Traditionen nach ausgleich zwischen den Extremen der Tchnokratie, den Nephilim und den Marodeuren (oder wie man die auch schreibt) spielt. Und damit waren eher diese denn die Traditionen das Chaos für mich.
Alle Mongolen fürchten sich vor dem Donner, warum du nicht? Ich hatte keinen Ort an dem ich mich hätte verstecken können und da habe ich aufgehört mich zu fürchten!


Wenn du mehr wissen willst: Imiri -wer ist das?

Offline Selganor [n/a]

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Dir ist schon klar dass der Ascension War (aka "Technik gegen Magie") schon am Anfang des 20. Jahrhunderts verloren wurde?

Die Tradidionen haben es einfach nur nicht eingesehen und haben den Kampf (auf verlorenem Posten) fortgefuehrt...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Christoph

  • Gast
Dir ist schon klar dass der Ascension War (aka "Technik gegen Magie") schon am Anfang des 20. Jahrhunderts verloren wurde?

Die Tradidionen haben es einfach nur nicht eingesehen und haben den Kampf (auf verlorenem Posten) fortgefuehrt...

-Stimmt schon. Ist bloß nicht das Thema.

Thema ist, ob: " +O) +O) +O)" oder: " d:)  :8)  d:)" das bessere Weltmodell ist.

Offline Dr.Boomslang

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-Hat außer mir noch jemand das "Problem" (ist ja eigentlich auch mal interessant) bei Mage mit jedem Traditions-Charakter diametral gegen die eigene Weltsicht anspielen zu müssen?
Das Problem hatte ich allerdings. Ich fand Mage schon immer sehr interessant, habe aber gleichzeitig immer gedacht, dass die Traditionen eigentlich ganz offensichtlich ziemlich dumm sind.
Ich meine selbst ich könnte Weisheiten verzapfen die intelligenter klingen als das was die Traditionen vertreten. Da war für mich zu viel Verblendung und offensichtlicher Dogmatismus im Spiel.
White Wolf hat es mit seinen Splats ja schon immer so gehalten, dass keiner von ihnen die Wahrheit gepachtet hat. Jede Gruppierung hat irgendwo ihre blinden Flecke in ihrer Philosophie, damit keine Gruppe offensichtlich besser oder schlechter ist als die andere.
Aber bei den Mage Traditionen haben sie dann doch etwas zu sehr übertrieben.

Um mal etwas näher ans Thema zu kommen: Ich hätte es von vornherein spannender gefunden, wenn die Traditionen eher sowas wie individualistische Mystiker gewesen wären und nicht einfach nur eine beliebige abgefahrene Weltsicht X vertreten würden.
Der Kampf hätte wirklich auf der Ebene stattfinden müssen die du hier beschreibst. Mystik gegen Wissenschaft. Individualismus gegen Hierarchie. Pluralität gegen Einheitlichkeit.
Dieses Thema ist zwar enthalten, aber es tritt hinter den blöden Traditionen total zurück. Man kann den Typus "weiser, alter, unverständlicher Meistermagier" garnicht sinnvoll darstellen, wenn man sich dabei auf die Traditionen stützen will. Bei den Traditionen kommen immer nur "Idioten mit weltfremden Ansichten" dabei raus.
Ich finde es verständlich, dass man da kaum für die Traditionen Partei ergreifen kann (als Spieler). Man muss sich einfach zu dumm stellen.
Anders wäre es, hätten die Traditionen wirklich etwas zu bieten. Ich hätte die auch nicht Traditionen genannt, oder zumindest die Traditionen nicht auf Weltsichten, sondern als eine Art individuelle Pfade der Erleuchtung  bezogen.
Der Individualismus wäre nämlich etwas wozu auch Spieler einen tatsächlichen Bezug hätten. Lieber die Wohlfahrtsdiktatur oder die wahre Demokratie? Diktatur ist vielleicht leichter, aber schlägt auch leichter Fehl. Gibt es einen Mittelweg? Ist Anarchie die wahre Demokratie oder gibt es gar unterschiedliche wege zur Einheit und macht das einen Unterschied? Das sind interessante Fragen.
Auch wäre dann der Kampf vielleicht garnicht so eindeutig in zwei feste Lager gespalten, sondern Technokratie und Mystizismus nur so eine Art politische Ansicht, die manche Magi vielleicht auch wechseln. Gut und Böse wäre auch nicht mehr so eindeutig.

Offline Selganor [n/a]

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Thema ist, ob: " +O) +O) +O)" oder: " d:)  :8)  d:)" das bessere Weltmodell ist.
Weder noch.

Die Loesung liegt irgendwo dazwischen (sehe ich aber nicht als Antwortoption) ;D
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Offline גליטצער

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der Hermetische Orden hatte die gleichen Ideen wie die Technokraten, sicher stellen das Salz streuen auch morgen noch gegen boese Geister hilft...

die Entscheidung zwischen Hokuspokus und Technik faellt ja nicht so, Hokuspokus udn Technik waeren erstmal gleichberechtigte ziemlich aehnliche Mittel, nur das die Traditionen eben verloren haben und ihre Magie von der Welt nicht als gegeben akzeptiert wird.

Die Frage Traditrion oder Technokratie besteht vielmehr darin, ob jeder selbst seines Glueckes Schmied ist oder ob man Schlaefer als Dumme Idioten an der Nase herumfuehren darf, wenn auch nur zu ihrem eigenen Besten.
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11

Offline Edward Fu

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Also, ich konnte mich irgend wie niemals mit dem Gedanken anfreunden, daß die verschiedenen Traditionen eine feste Struktur hatten. Dementsprechend waren die Magier der Traditionen immer individualisten, die ihre Magie dazu eingesetzt haben, um ihre Ziele (das kann als Ziel auch die Ascension der Menschheit sein) voran zu treiben.

Die Order of Hermes kommt meiner Meinung nach noch am Nächsten an einen Strukturierten "Verein" ran. Danach die Verbena und die Akashiks. Der Rest? Eher nicht. Dementsprechend tendiere ich zur Technokratie. Wobei diese ein klein wenig zu überzogen reagiert.

Meine Spieler hatten durch meine Einstellung das "Problem", daß sie auf sich alleine gestellt waren. Kein Backup irgend einer Organisation, keine Rettung wenn sie es verbockt haben (haben sie zum Glück nie wirklich). Im Gegenzu hat ihnen aber auch niemand aufs Auge gedrückt, was sie zu tun haben.

Ich seh die Traditionen im besten Fall als losen Zusammenschluss von Individuen, die die gleichen Ziele haben. Und ich habe mich meist ziemlich wenig um das, was WW vorgegeben hat geschährt. Den genaugenommen sind die Traditionen nach WW Wirköppe, die gegen die Technokratie kämpfen, statt einen Weg zu finden neben dennen zu koexistieren.
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Offline 1of3

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Ich meine selbst ich könnte Weisheiten verzapfen die intelligenter klingen als das was die Traditionen vertreten. Da war für mich zu viel Verblendung und offensichtlicher Dogmatismus im Spiel.

Beispiel? Mir fällt grade keins ein.

Zitat
Auch wäre dann der Kampf vielleicht garnicht so eindeutig in zwei feste Lager gespalten, sondern Technokratie und Mystizismus nur so eine Art politische Ansicht, die manche Magi vielleicht auch wechseln.

Gibt es. Wie heißt das so schön: Wenn du einen Technokraten ohne Anzug beim Raumspaziergang siehst - wirb ihn an!


der Hermetische Orden hatte die gleichen Ideen wie die Technokraten, sicher stellen das Salz streuen auch morgen noch gegen boese Geister hilft...

Unfug. Die Hermetiker feiern die Vergöttlichung des Selbst. Die ist nicht wiederholbar. Dass Salz streuen gegen Geister hilft, ist dagegen Kinderkacke.

Insofern sind sich die Hermetiker und die TU in der Tat ähnlich. Und die Euthanatoi werden dem bestimmt zustimmen und auch die VAs, wenn auch vielleicht mit einem Augenzwinkern: Du bist besser als die da draußen.


Die Order of Hermes kommt meiner Meinung nach noch am Nächsten an einen Strukturierten "Verein" ran. Danach die Verbena und die Akashiks. Der Rest? Eher nicht. Dementsprechend tendiere ich zur Technokratie. Wobei diese ein klein wenig zu überzogen reagiert.

Die Euthanatoi sind ziemlich strukturiert, genauso wie der Chor. Die Ätheriten haben auch ne ziemlich feste Führungsspitze und bei den VAs ist die zwar ständig im Fluss, aber dafür sehr erreichbar.

Zitat
Den genaugenommen sind die Traditionen nach WW Wirköppe, die gegen die Technokratie kämpfen, statt einen Weg zu finden neben dennen zu koexistieren.

Dann müsste dir der Revised Hintergrund eigentlich gefallen. Da sind die Trads dazu übergegangen und nur noch die allergrößten Wirrköppe kämpfen weiter. Zugegeben, die Technokratie hat mit ihrer Führungsspitze da auch deutlich Zähne eingebüßt.

Offline Dr.Boomslang

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Beispiel? Mir fällt grade keins ein.
Mir auch nicht ;D
Ich kann dir nur noch den Eindruck schildern, den ich damals beim Lesen hatte. Aber ich kann ja später nochmal einen Blick in das Buch werfen.

Agroschim

  • Gast
Dann müsste dir der Revised Hintergrund eigentlich gefallen. Da sind die Trads dazu übergegangen und nur noch die allergrößten Wirrköppe kämpfen weiter. Zugegeben, die Technokratie hat mit ihrer Führungsspitze da auch deutlich Zähne eingebüßt.

Was für ein furchtbares Unwort revised...

Da sind sie tatsächlich so weit gegangen, die Traditionen zu vertatterten Mystikern ohne jeglichen Daseinsanspruch zu reduzieren. Vermutlich rührt daher die Ansicht, man spielt eigentlich den Antagonisten, die von vielen hier im Thread vertreten wird.

Das Problem mit den Technokraten ist ein anderes, sie hatten vielleicht mal gute Absichten, aber die haben sich im Laufe der Zeit verloren und die Technokraten sind metaphysisch korrumpiert. Sie sind die Agenten der Stasis und agieren ausschlieslich als dieser, zumindest in höheren Führungsschichten. Will sagen, ihnen liegt weniger daran, dafür zu sorgen, dass alle Menschen glücklich und zufrieden sind, als daran eine Welt zuschaffen, in der kein Fortschritt mehr möglich ist und nichts mehr passiert. Natürlich stören die bösen bösen Traditionen dabei, die kämpfen ja schlieslich für den Erhalt des metaphysischen Gleichgewichtes und damit auch für eine Welt, die ständig im Begriff ist sich zu verändern.

Nein, man spielt eben nicht die Antagonisten. Am besten hält man sich dazu vor Augen, dass die Technokratische Union für Untriebe wie die Industrielle Revolution verantwortlich ist, mit allen sozialen Umwälzungen und erst die Traditionen das Ruder herum gerissen haben, so dass es uns heute nicht mehr so dreckig geht wie noch vor hundert Jahren. Immerhin war es ein Sohn des Äther, der es fast geschafft hätte, den Ersten Weltkrieg zu verhindern. Also ja, das WoD Label auf den Mage Büchern ist ein Ettikettenschwindel, keine Spur von personal horror in diesem Spiel. Wer das sucht, spielt lieber Wraith, aber lässt die Finger von Mage.