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[Erzählt mir von] Polaris

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Sif:
Hallo allerseits,

durch meinen noch nicht allzu langen Aufenthalt hier im GroFaFo habe ich von Polaris gehört, das ja eine SL-loses System ist.
Ich finde die Idee sehr spannend und würde gerne von Euch mehr üder das System hören und vielleicht auch die ein oder andere Erfahrung lesen.

Danke schon im voraus! :D

Grüße,
Sif

Dash Bannon:
also ein bisschen was steht schonmal in diesem unseren Spielbereicht von einem der Grossen Treffen
tanelorn.net/index.php/topic,24468.0.html

mmh
jeder hat seinen Charakter

der Spieler links von dir spielt die NPCs zu dennnen du ein neutrales Verhältnis hast (vielleicht ein Lehrmeister?)
der rechts von dir die zu dennen du ein positives Verhältnis hast (Geliebte/bester Freund)
der Spieler dir gegenüber spielt deine Feine und hat, wenn du eine Szene hast das inne was einer SL-Funktion am nächsten kommt


Konflikte werden durch bestimmten 'Satzbau' ausgetragen (das können die Experten sicherlich noch viel besser erklären als ich).
z.B. beginnst du zu erzählen
'Und so begab es sich das ich die Flüchtlinge vor den Dämonen rettete'
das ist erstmal Fakt
dann kommt aber dein Mistaken (der gegenübersitzende Spieler) und antwortet
'Doch nur wenn..' (das ist eine der vorgegebenen Satzbausteine, damit fügt er eine Bedingung an, akzeptiert aber auch das von dir gesagte)

und so kann das endloch weitergehen, immer neue Bedingungen für geschaffene Fakten :)


Vermutlich hab ich dich jetzt mehr verwirrt als dir genutzt :D
aber schau am Besten in das Diary das ich oben verlinkt habe und hoffen wir das noch jemand vorbeischaut, der gut erklären kann ;)

Joerg.D:
Polaris ist eine epische Tragödie.

Sie eignet sich hervorragend um ganz großes Kino mit Emotionen zu verwirklichen.
Den Grundaufbau des Spieles hat Dorin ja schon beschrieben.
Zur Einleitung wird eine Kerze entzündet und der Monolog vorgelesen.
Die Spieler entwickeln die Storry mittels der Kernsätze und sehen dabei, wie die Katastrophe vorranschreitet.

Es ist ein anstrengendes Spiel, man muss génau nachdenken, was man sagt, oder wie man antwortet um nicht von seiner Sonne (dem Gegenspieler) über den Tisch gezogen zu werden.

Das System ist nicht für echte Kampanjen geeignet, kann aber durchaus für 3-4 vergnügliche Abende sorgen, wenn die Spieler konzentriert bei der Sache sind und die jeweiligen Sonnen nicht gleich auf ganze gehen. Wenn man also die Geschichte langsam aufbaut, kann man auch über einen längeren Zeitraum Spaß an der Geschichte haben und sie weiterentwickeln.

Vale waan Takis:
Ich hab ja leider leider bisher nur einmal Polaris spielen dürfen.
Zuallererst: Polaris ist anders, Polaris ist neu, Polaris macht ne Menge Spaß

Meine einzigen beiden Kritikpunkte sind:
1.) Polaris ist kein Gruppenspiel - jeder Charakter steht für sich und hat seine eigene Geschihte mit den anderen kommt er eher selten zusammen und gemeinsame Aktionen sind noch viel seltener (regeltechnisch zu kompliziert)

2.) Polaris tendiert zu Polarisation  ;D. Heißt: Schon nach kurzer Zeit kristallisieren sich max. 2 Haupthandlungsträger/Handlungsstränge heraus und es passiert zu schnell das die Konflikte total eskalieren. Von Regelseite gibt es dazu wohl keine Hilfestellung, es liegt an der Konzentration und dem festen Willen der Spieler, nciht zu schnell die Welt untergehen zu lassen, NSCs aus der Geschichte zu nehmen und die Geschichte mit ihren Konflikten interessant zu halten.
Die Regeln sind imho eher schwach, was aber bei einer motivierten Gruppe kein Problem ist.

Polaris ist auf jeden Fall ein wunderbares System zum gemeinsamen Geschichtenerzählen und wenn's noch einer eine Möglichkeit findet das ganze Gruppentauglich zu machen wird es mein absoutes Lieblingssstem  ;)

wjassula:
Vale, ich glaube, das war eher ein Problem unserer Gruppe, oder?

Ich hab's auch erst einmal gespielt (nämlich auf dem Treffen mit Vale), aber fand's auch ganz toll. Polaris ist wirklich anders. Man setzt sich hin, und alles ist erstmal ungewohnt, wenn man vom klassischen Rollenspiel kommt. In der Mitte ein Zettel für alle, und sämtliche Regeln, die einem so erklärt werden, hängen irgendwie mit Sprechen zusammen. "Dann darf er DAS sagen, und DU kannst dann sagen 'aber nur wenn'...oder 'und ausserdem'...und die rechts und links von dir sind die Monde, und die können auch was sagen, aber nur über bestimmt Dinge".

Und dann gehts los, und alles wird immer trauriger und schrecklicher auf eine wunderbare Weise. Bleiche Ritter mit Eisrüstungen vergiessen das Blut ihes dämonenbesessenen Geliebten und weinen unter einem finstren Himmel voller kalter Sterne. Priesterinnen des Herdfeuers opfern sich, weil die Hoffnung verblüht ist. Zwei Freunde erkämpfen die Eisblume, die das Licht wiederbringen kann, und als sie in ihre Heimatstadt zurückkehren, sind alle tot, und nur ein Wind geht noch durch die Strassen.

Und die Regeln find ich schon gut. Man sitzt im Kreis und die Sätze fallen wie Steine. Dadurch, dass das Spiel über einen sehr getragenen,  (winterstarren) Ablauf zwischen den Beteiligten geregelt ist, stellt sich schnell eine ritualartige Atmosphäre ein, die der geschichte etwas unausweichliches, unbarmherziges gibt. Wenn du mal eine Mischung aus Silmarillion, nordischen Heldensagen und griechischer Tragödie selbst erzählen möchtest, dann greif zu. Also greif unbedingt zu :).

Nachtrag: Nee, Moment. Das war Vash, oder? Vash oder Vale? Diese blöden Nicknames. 

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