Ich würde sagen, dass historische Authenzität als Quelle für den Hintergrund oft enorm unterschätzt wird, weil das, was man aus verschiedenen historischen Quellen an Abenteueraufhängern und auch nur kleinen Besonderheiten herausziehen kann, wahre Freude bereiten kann. Ich mag detailierte Hintergründe und einen reichhaltigen Schatz an Quellen; zudem sollte eigentlich bekannt sein, dass kerin fiktiver Hintergrund auch nur annährend so bunt, vielschichtig und auch skurrill sein kann wie das wahre Leben.
Die Historie bietet eine Vielzahl an bunten (eitergelb und pestschwarz sind auch Farben und daher auch bunt... igendwie) Details und Fakten, die natürlich eine Spielwelt bereichern können. Im direkten Vergleich wird die Historie einen fiktiven Hintergrund fast immer schlagen, was Detailtiefe und Glaubwürdigkeit angeht.
Das Problem ist, die Historie verläuft nicht nach dramaturgischen Gesichtspunkten und das kann für das Rollenspiel einb echtes Problem sein- in der Regel gewinnen nicht die Guten, sondern die Mächtigen oder die Arschlöcher.
Ich finde das okay, weil es meiner Erwartungshaltung entspricht- und genau dsas ist ein Problem- die Erwartungshaltung. JedeR SpielerIn hat ein gewisses Spielweltbild, dass durchErfahrungen, Vorlieben und Abneigungen geprägt wird. An Hand dieses Spiewletbildes wird zu Mindest teilweise auch die Qualität eines Abenteuers bewertet- ein Abenteuer, dass der Erwartungshaltung nicht entspricht, ist frustrierend, weil es nicht dem Erhofften entspricht. Für jemanden wie mich, der davon träumt, irgendwann ein echter Historiker sein zu dürfen ist diese Erwartungshaltung ganz klar damit verbunden, dass gewisse historische Details miteingebunden werden. Für andere ist das ein Graus. Jedem das seine.
(Trotzdem denke ich, dass es Rollenspielen wie DSA, die sehr offensichtlich pseudohistorisch angehaucht sind, gut täte, wenn die Autoren mehr Plan hätten von dem Zeitrahmen, an den sie ihre Spielwelt anlehnen. Weniger Klischees und so.