Dass nicht jeder jeden Plot vom anderen mag ist klar, aber da ist Toleranz gefragt;
Da sehe ich der Problem der typischen "Nichtraucher-Toleranz"... (Wann übt der Raucher Toleranz und unterlässt das Rauchen)
Wenn zum Plot das gemacht wird, was der Spielleiter durch OOC aufnimmt, dann kann der Spielleiter gar nicht aufnehmen, dass ein Spieler etwas ganz bestimmtes NICHT haben will, dass ein anderer Spieler äußert. Also muss immer nur passiv toleriert werden.
(Der "Nicht mögende" muss akzeptieren, dass das andere stattfindet, es wird nie passieren, dass der Wünschende zurückstecken muss.)
Das hat auch Vorteile, denn so passiert wenigstens was im Spiel. Ansonsten wäre die Gefahr da, dass die Spieler sich gegenseitig durch Veto blockieren.
Es hat aber den klaren Nachteil, dass die Spieler, die sich wenig, leise oder undeutlich äußern, das aufgetischt bekommen, was andere bestellt haben.
Diesbezüglich verhält sich OOC-Interpretation genauso wie Plotting.
(Zumal ich vermute, dass dominante und extrovertierte Spieler auch einen Plottenden Spielleiter so manipulieren, dass sie das bekommen, was sie wollen.
Es ist also vielleicht nur eine Frage, wie geschickt verkaufe ich meine Wünsche. [und wie gut hört mein Spielleiter zu])
@Allgemein:
Ich sehe nach wie vor den Nachteil der Gleichberechtigung, weil geschickte Extrovertierte dominant sind und ihre Erwartungen am besten verkaufen.
Allerdings besteht das Problem beim Rollenspiel generell, daher ist das kein wirklich typischer Nachteil der OOC Interpretation.
Ansonsten sehe ich das Problem weniger in Improvisationsschwächen, denn die können immer mal passieren.
Vielmehr muss man die Erwartungen auch richtig interpretieren können. Wenn irgendein Worst Case denkender immer seine Worte auf der Zunge trägt und seine schlimmsten Befürchtungen vor sich her plappert, dann muss das von ihm geäusserte ja nicht unbedingt seine Erwartung darstellen.
Ich denke, es ist schwierig zu interpretieren, was "dahergesagt" ist und was als "Wunsch gemeint ist", es sei denn, der Wunsch wird explizit geäußert und dann macht OOC Interpretation und die Alternative dazu keinen Unterschied mehr - dann liegt es in der Flöexibilität des Spielleiters, diesen Wunsch umzusetzen.
@Opthalamia:
Ansonsten full ack!
Wenn Dein Spielleiter mit seiner Methode Deine Wünsche nicht erfüllt, dann äußere sie doch mal explizit. Scheinbar hat er da ja genau das Defizit, dass er eben nicht das OOC Gesagte filtert und auswertet (warum wäre auch ein Thema, das man besprechen könnte) und dann muss man sich dem Spielleiter halt "auf den Schoß setzen und Tacheles reden", was man eigentlich genau will. (siehe oben)
Und das darf durchaus mehrfach (ständig) passieren und explizit Situationsbezogen sein.
Dass Dein Spielleiter das von Dir "gesendete" nicht empfängt oder nicht versteht kann durchaus sein. Die einzige Möglichkeit ist "deutlicher werden".
Ansonsten bleibt noch die Vermutung, dass er Dich nicht verstehen will oder dass er unflexibel ist.
Aber bösen Willen und Unfähigkeit würde ich nicht unterstellen wollen. Da müsstest Du Dir den SpL direkt zur Brust nehmen und schauen, ob er sich bessern kann (will). Wenn nicht bleibt nur "akzeptieren" oder anderen Spielleiter suchen.
Meistens ist es aber (nach meiner Erfahrung) immer eine Frage der Kommunikation.