Noir hatte vor einiger Zeit mal nach einem AFMBE-Spielbericht gefragt. Ich hatte leider bisher keine Zeit, aber hier kommt einer. Dieses Spiel stammt aus unserer unregelmäßigen Hamburger Testspielrunde und ist schon ein bisschen her, daher habe ich wahrscheinlich ein bisschen die Details durcheinander gebracht.
Das Regelwerk teilt, Unisystem-typisch, Charaktere in harte Kerle ("Survivors") und nicht so harte Kerle (Namen hab ich vergessen). Die unterscheiden sich in den Punkten, die sie bei der Charaktererschaffung kriegen. Man kann mischen, spricht auch nichts dagegen, aber wir wollten eine Survivor-Gruppe.
Am Ende hatten wir zwei Biker, einen Kopfgeldjäger und eine Kleinstadt-Polizistin. Ich spielte den Biker-Gangchef, der andere Biker war mein skrupelloser Handlanger. Wir legten gemeinsam fest, dass der Kopfgeldjäger uns festgesetzt hatte, wir uns also bei der Polizei irgendeiner Kleinstadt in Gewahrsam befanden.
Dann kam das Übliche, was man aus jedem Zombie-Film kennt: Draußen fand die Zombie-Invasion statt, ohne dass wir was davon merkten. Als wir es schließlich doch merkten, waren schon fast alle tot und liefen sabbernd auf der Straße rum. Nach einiger Diskussion konnten die Biker die anderen beiden überzeugen, sie rauszulassen, und wir wagten uns auf die Straße. Nachdem klar war, was abging, kriegten wir sogar unsere Waffen zurück.
Das Ziel war klar: Raus aus der Stadt. Aus irgend einem Grund teilten wir uns dann trotzdem auf. Wir kämpften gegen diverse Zombies, plünderten einen Supermarkt und ein Sportgeschäft (Waffen!), und schließlich entschieden wir uns, den Feuerwehr-Truck zu entführen, weil die scheiß Zombies mein Bike geschrottet hatten! *grrr*
Zur Feuerwehrwache war es ein Spießrutenlauf. Ich verpasste zur großen Überraschung des SLs einem Zombie einen Head-Butt, da musste mit den Regeln etwas improvisiert werden. Dann gab es eine blöde Situation, wo der SL mir keinen Verteidigungswurf gestattete und ich gebissen wurde. Ich kriege die Details nicht mehr zusammen, aber ich war jedenfalls der Meinung, dass mir sehr wohl eine Verteidigung zugestanden hätte. Hab dann nichts gesagt, weil ich nicht nerven wollte, aber nachdem der Zombie dann auch tatsächlich getroffen hatte, hab ich mich schon geärgert. Da hätte ich besser diskutieren sollen.
[Forge: Das Problem war wohl ein zweiteiliges: Ich ging bei einer Beschreibung von Color aus, er von Situation, und ich wollte eine faire Chance, während er eher Genre-Konventionen erfüllen wollte.]
Also war ich gebissen worden. Der Kopfgeldjäger auch, nachdem er sich mit irgendeinem lächerlichen Gegner (ein Zombie-Hund? Ein Zombie-Kind?) furchtbar schwer tat. Die anderen beiden schafften es unversehrt zum Leiterwagen. Danach ging's zur Tanke, die wir, nachdem wir vollgetankt hatten, hochjagten. (Sollte ein Feuerwehrwagen nicht eigentlich immer vollgetankt sein?)
Auf Drängen der Polizistin fuhren wir dann noch zur Kirche, wo jemand hartnäckig die Glocke läutete und noch am Leben zu sein schien. Der Biker-Gangchef ließ sich von ihrem weiblichen Charme überzeugen. Natürlich war dort aber keiner mehr am Leben, wir riskierten nur unsers.
Schließlich entkamen wir mit unserem Feuerwehr-Truck aus der Stadt und wurden von der Army in Empfang genommen, die die Gegend hermetisch abgeriegelt hatten. Der Kopfgeldjäger und ich wurden zu den anderen gebissenen gesperrt, die anderen beiden kamen raus.
Alles in allem eine spaßige Runde mit allen Klischees zum Thema Zombies, coolen Arschtreter-Charakteren, einem sehr brauchbaren System, aber einigen Schlaglöchern, wo wir nicht alle so ganz das gleiche Spiel gespielt haben, bzw. uns selbst nicht ganz sicher waren, welches Spiel wir spielen.