Autor Thema: Mathematik & Naturwissenschaften: Wie fit sollte ein Rollenspieler sein?  (Gelesen 20936 mal)

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Offline Mäx

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Ich wollte zuerst eine ordentlich Umfrage draus machen, aber mir fielen nur miese Kategorien ein, die mehr für Streit sorgen und nichts gut ausagen.

Tja, zur Frage: Wie viel :Wissen um Mathematik & Naturwissenschaften wünscht ihr euch bei euch selbst sowie euren Mitspielern? Verlangt ihr nicht mehr als das "Kleine 1x1" (addieren sollte man schon können)? Sollte man vielleicht die Grundrechenarten gut und einige andere Sachen (Brüche, Potenzen etc., was man so bis zur mittleren Reife reingedroschen kriegt) noch etwas beherrschen? Oder vielleicht noch ein ordentliches Stückchen Stochastik sowie kompliziertere Geometrie und Funktionen? Wie steht's mit Physik, Biologie und Chemie? Könnt ihr ganz auf Wissen aus diesem Bereich verzichten?

Meine persönliche Antwort: Kommt drauf an, aber manchmal, ja manchmal kotzt es mich wirklich an, wenn Mitspieler keinen blassen Schimmer von Mathe, Physik & Chemie haben. Bis auf einen haben alle Rollenspieler, mit denen ich die letzten Jahre spielen durfte, Abitur. Fast alle hatten in der Oberstufe verschiedene Naturwissenschaften als Leistungsfächer und gut die Hälfte studiert zur Zeit Physik oder Mathematik. Natürlich ist das wahrscheinlich keine gewöhnliche Konstellation, aber sie hat mich wohl geprägt: Ich finde es begrüßenswert, wenn man Schulemathematik noch anwenden kann, sowie genug Stochastik beherrscht, dass man seine Würfel auch "kennt" und ich hasse blanke Ignoranz gegenüber Physik!

Ein paar Beispiele, für die Relevanz dieser Wissensbereiche:
(1) Mathematik: SR und WoD handhaben es ähnlich; Attribute und Fertigkeiten werden bei Charaktererschaffung gekauft, die Kosten sind linear. Bei der späteren Steigerung sind steigend. Wenn ich dann wie gestern Abend erst mal wieder jemandem mit Beispielen haarfein erklären muss, wieso das fast schon zum Min-Maxen verführt, dann nervt das ziemlich, da ich meine Zeit verschwendet fühle.
Ich bin schockiert, wenn einfache Berechnungen von Flächen (auch die Kreisfläche ist leicht) einfach unbekannt sind.
Gelegentlich höre ich auch, wie der W20 wegen seiner hohen Streuung verdammt wird, der Verdammende aber kein bischen über die Wahrscheinlichkeiten bei mehr als einem Würfel aussagen kann. *andenkopfklatsch*
Außerdem: Den Dreisatz muss man doch können!
(2) Physik & Chemie: Die Schallgeschwindigkeit, das unbekannte Ding. (Gerade im Bereich Schusswaffen wurde das immer wieder mal relevant)
Die Fallgeschwindigkeit muss man eigentlich nie berechnen, aber einige Leute haben da ganz, ganz schrecklich seltsame (und realitätsferne) Vorstellungen von.
Die liebe Fragen um die Lichtgeschwindigkeit kommen ja immer wieder. Wie ganz prinzipiell der große Bums bei Bomben entsteht ist praktisch zu Wissen, genauso wie die relative Dichte diverser Stoffe und vieles mehr...

Natürlich bin ich bereit all dies zu ignorieren, wenn die Spielwelt anderes vorgibt. Keine Frage. Manche Spiele können einige Sachen auch einfach ignorieren, einfach weil bestimmte Sachen bei einer erzählerischen Konfliktlösung nicht relevant sind. Wenn ich aber (wie ich es schon oft getan habe) sehr "gritty" spiele, mit fein aufgelösten Kämpfen und Spiel "nach Regeln" (D&D ist ja sehr konsistent und das wird genutzt), dann erwarte ich, dass die Spieler auch einige Kompetenzen mitbringen.

Nagut, ich will mich jetzt erstmal nicht weiter darüber auslassen und würde gern erfahren, wie ihr das seht und vielleicht welche Erfahrungen ihr schon in dieser Richtung gesammelt habt.

Offline Felixino

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Naja, gut, das braucht man imho nicht nur auf die Naturwissenschaften begränzen. Jemand sollte grundlegende Kenntnisse über Geschichte haben, über Staatentheorie und was weiß ich. Ich denke es ist generell angenehm, wie die Mitspieler einen ähnlichen Bildungshintergrund haben bzw. ein ausreichend hohes um ein Spiel problemlos zu gestalten.
Ich hatte beispielsweise einen in der Gruppe, der nicht unbedingt die hellste Birne im Schrank ist, wenn es darum ging nat.wiss. Überlegungen zu verstehen und der auch sonst nicht all zu sehr mit Allgemeinwissen gesegnet war. Das war auf die Dauer auch störend, da er etliche Sachen nicht glaubte, sagte dies und jenes wäre anders und eben auch immer nur gewisse Stereotypen spielen konnte(denkbarer Weise nicht die criminal masterminds). Dadurch hat er sich selbst in ne Ecke geschoben und über kurz oder lang hat er die Gruppe verlassen.
Soweit meine Erfahrung.
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Offline Vanis

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Zuerst mal meine Einschätzung:

Die Grundrechenarten beherrscht wohl fast jeder zumindest einigermaßen. Ein klein wenig Prozentrechnung kriegt auch jeder hin. Stochastik brauch ich fürs Rollenspiel nur auf einem sehr niedrigen Niveau, verlange da auch von keinem Spieler, dass err mir seine Erfolgswahrscheinlichkeiten vorrechnen muss. Wen`s interessiert, der kann das ja selbst ausrechnen bzw. nachschlagen.

Zu Physik, Chemie, Mathe: Flächenberechnungen hab ich nie wirklich oft gebraucht. Mir reichts, wenn ich grob weiß, welche Auswirkungen physikalische Phänomene aufs Spiel haben, wenn ich sie denn einbauen will. Z.B hatte ich mal einen Freund, der Physik studiert, gefragt, wie ich die eines Objektes Beschleunigung im All berechnen kann. Hat mich einfach für eine SF Runde Traveller interessiert. Von den Spieler würd ich sowas aber nicht verlangen.

Ein paar Beispiele, für die Relevanz dieser Wissensbereiche:
(1) Mathematik: SR und WoD handhaben es ähnlich; Attribute und Fertigkeiten werden bei Charaktererschaffung gekauft, die Kosten sind linear. Bei der späteren Steigerung sind steigend. Wenn ich dann wie gestern Abend erst mal wieder jemandem mit Beispielen haarfein erklären muss, wieso das fast schon zum Min-Maxen verführt, dann nervt das ziemlich, da ich meine Zeit verschwendet fühle.

Find ich jetzt nicht schlimm, wenn man da nicht sofort durchblickt. Solche regeltechnischen Fragen interessieren mich als Spieler aber auch nur bedingt und ich würde damit den SL auch nicht lange nerven.


Zitat
Ich bin schockiert, wenn einfache Berechnungen von Flächen (auch die Kreisfläche ist leicht) einfach unbekannt sind.

Solange das im Bereich "Länge mal Höhe" bleibt, kann ich damit leben, aber ansonsten fallen Flächenberechnungen oft unter den Tisch beim Rollenspiel.

Generell würd ich keinem in einer Rollenspielrunde einen Vorwurf machen, wenn mal was nicht verstanden wurde oder nicht mehr präsent bin. Ich war in der Schule in den Naturwissenschaften auch nie die Leuchte, hab aber einfache, praktische Rechnungen wie den Dreisatz, einfache Flächenberechnungen usw. soweit verinnerlicht, das ich sie auch beim Rollenspiel ohne Probleme anwende.

So Sachen wie Schallgeschwindigkeit, Fallgeschwindigkeit, Beschleunigung von Objekten usw. interessieren mich als SL einfach manchmal. Da frag ich dann einfach kurz bei Freunden nach, die sich besser auskennen.

Für manche Runden les ich mir auch ein paar praktische Sachen an: Wie funktioniert die Brennstoffzelle...Wenn man da als SL ein paar Worte drüber verlieren kann im Abenteuer, kann das für Atmosphäre sorgen.
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Offline Boba Fett

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Wie viel Wissen würde ich mir wünschen?

Antwort: gesunden Menschenverstand, durchschnittliches Allgemeinwissen

Mir hilft es nichts, einen Atomphysiker zu haben, der mir das Spiel zerquatscht, weil alles so unrealistisch ist.
Mir nützt es auch nichts, einen Mediziner in der Spielerrunde zu haben, der im Detail erklärt, wie man jetzt Leute seziert,
wo sich die eine Hälfte zu Tode langweilt, während die andere sich übergibt.
Und es hilft mir auch gar nicht, einen Finanzexperten zu haben, der mir schildert, dass die Geldwäschemethoden, die ich für
die Mafia in meinem Abenteuer ausgedacht hatte sinnlos sind und ich deswegen mein Abenteuer zerreissen kann...
Spezialwissen neigt dazu, sich selbst zu wichtig zu nehmen!

Deswegen brauche ich kein Fachwissen. Ich spiele mit dem Wissen, das man hat und wenn Schallgeschwindigkeit unberücksichtigt bliebe,
dann stört es keinen.

Wie viel Wissen halte ich für notwendig?

Antwort: gesunden Menschenverstand, durchschnittliches Allgemeinwissen

Ich denke, man sollte sich davor hüten, Menschen die Fähigkeit, ein Spiel zu spielen, weil sie angeblich zu dumm dafür sind.
Meistens ertappt man sich dann irgendwann, dass diese Menschen mehr Spaß am Spiel haben, als man selbst...
Und das sowas ziemlich vermessen ist, braucht wohl nicht erwähnt zu werden...
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Offline Mäx

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Ich denke es ist generell angenehm, wie die Mitspieler einen ähnlichen Bildungshintergrund haben bzw. ein ausreichend hohes um ein Spiel problemlos zu gestalten.
Ja, das unterschreibe ich. Dürfte wohl fast die "universelle Weisheit" in dieser Frage sein...

@ Boba Fett: Deine Beispiele (Atomphysiker, Mediziner, Fiinanzexperte) schießen vielleicht etwas über ziel hinaus! Ich rede hier ja von naturwissenschaftlichem und mathematischen Wissen, welches nicht wirklich über das einer 13jährigen Schullaufbahn (die natürlich nicht jeder durchläuft, ja ich weiß) hinausgeht! Nur wünsche ich mir eben, dass das noch gut präsent ist.

Offline Bitpicker

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Bei einem System, das plausible Wahrscheinlichkeiten im Würfelmechanismus abbilden möchte (was ja nicht alle tun), sollte der Autor des Systems was von Stochastik verstanden haben. Ansonsten finde ich es viel schlüssiger, wenn Prozentwerte benutzt werden, als dass man umständlich 3W8 gegen 4W6 abwägen muss, um mal ein Beispiel aus der Luft zu greifen. Von meinen Spielern verlange ich, dass sie die Differenz eines W100-Wurfes zu ihrem Prozentwert einigermaßen überschlagen können, ohne dafür Minuten zu brauchen.

Was weiteres Wissen angeht: ein SL, der plausibel spielen will, sollte seinen Spielern eine Welt präsentieren können, die sie überzeugt. Er muss nicht alles wissen, nur mehr als seine Spieler... ;) Die wichtigste Fertigkeit ist die zur Recherche. Was man nicht weiß, kann man nachlesen.

Robin
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Offline Vanis

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Deine Beispiele (Atomphysiker, Mediziner, Fiinanzexperte) schießen vielleicht etwas über ziel hinaus! Ich rede hier ja von naturwissenschaftlichem und mathematischen Wissen, welches nicht wirklich über das einer 13jährigen Schullaufbahn (die natürlich nicht jeder durchläuft, ja ich weiß) hinausgeht! Nur wünsche ich mir eben, dass das noch gut präsent ist.

Was genau meinst du mit "noch gut präsent aus der 13jährigen Schullaufbahn"? Sorry, aber eine Kurvendiskussion krieg ich genau so wenig mehr hin wie die Flächenberechnung eben jener Kurve. Aber ehrlich gesagt hab ich sowas in meiner ganzen Rollenspiellaufbahn noch nie gebraucht.

Ich könnt ja jetzt auch anfangen, den Inhalt von Faust, Homo Faber und Die Räuber fürs Rollenspiel vorauszusetzen. Mach ich aber nicht. Wieso auch. Dennoch könnte Textkenntnis von einigen Klassikern durchaus Sinn machen fürs Rollenspiel.
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Offline Chaosdada

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Ist in meinen Runden zwar meist einigermaßen umfänglich gegeben, aber wäre nicht nötig.

Gerade dieses Beispiel:
Zitat
Gelegentlich höre ich auch, wie der W20 wegen seiner hohen Streuung verdammt wird, der Verdammende aber kein bischen über die Wahrscheinlichkeiten bei mehr als einem Würfel aussagen kann.
bestätigt mich in dieser Meinung. Wie genau die Wahrscheinlichkeiten sind, ist doch egal.
Etwas ganz anderes ist die auch von dir erwähnte Ignoranz - die hasse ich wie die Pest.

Offline Monkey McPants

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Wie viel Wissen würde ich mir wünschen?

Antwort: gesunden Menschenverstand, durchschnittliches Allgemeinwissen
Same here. Dinge wie Stochastik, Chemie, die relative Dichte von Stoffen und so weiter kann mir alles wurscht sein. Da ist es mir huntertmal lieber ein Spieler hat alle Alien- und Die Hard-Filme gesehen als das er Fallgeschwindigkeiten oder Flächen berechnen kann, denn ersteres wird ihm im Rollenspiel deutlich mehr nutzen.

Und jeder der versucht mir zu erklären das Beschreibung X ja so furchtbar war weil unrealistisch, mathematisch nicht möglich, usw. dem werde ich freundlich erklären das mir das sehr wohl bewußt ist, daß ich aber keinen feuchten Dreck darauf gebe und das es ihm frei steht sich eine andere Runde zu suchen, wenn er denn wirklich Wert darauf legt.

M
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Offline Boba Fett

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@ Boba Fett: Deine Beispiele (Atomphysiker, Mediziner, Fiinanzexperte) schießen vielleicht etwas über ziel hinaus! Ich rede hier ja von naturwissenschaftlichem und mathematischen Wissen, welches nicht wirklich über das einer 13jährigen Schullaufbahn (die natürlich nicht jeder durchläuft, ja ich weiß) hinausgeht! Nur wünsche ich mir eben, dass das noch gut präsent ist.
Das würde bedeuten, dass 13 jährige kein Rollenspiel machen können... ::)
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Eulenspiegel

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Einerseits:
Ich denke auch, dass es am meisten Spaß macht, wenn die anderen Mitspieler in etwa den gleichen Wissensstand haben wie man selber.

Sollte jemand ein zu niedriges Bildungsniveau haben, nervt es mich, wenn er (in meinen Augen) total unlogische Sachen behauptet.
Ich würde ihm dann erklären, wieso das total unlogisch ist, er versteht nur die Hälfte und ist ebenfalls genervt.

Sollt er einen zu hohen Bildungsstand haben, werde ich wahrscheinlich (in seinen Augen) total unlogische Sachen machen.
Daraufhin erklärt er mir dann, wieso das unlogisch ist, ich verstehe nur die Hälfte und sehe nicht wirklich, was denn nun so unlogisch ist.

Andererseits:
Es kann auch Spaß machen, beim Rollenspiel nebenbei etwas dazu zu lernen.
Wenn jemand aus seinem Spezialgebiet etwas in's Spiel einfließen lässt und man selber einen Aha-Effekt hat, ist dass immer wieder interessant.

Tja, zwischen diesen beiden Positionen bin ich hin und her gerissen.

Offline Dorwagor

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@Mäx: Ich befinde mich auf dem mathematischen und naturwissenschaftlichen Niveau der 11. Klasse, und ich hatte noch nie Probleme, weil ich irgendetwas nicht berechnet konnte. Ein bisschen Wahrscheinlichkeit, normales Kopfrechnen, und ein gesunder Menschenverstand, das ist alles was ich brauche.
Du tust so, als wäre Rollenspiel nur etwas für Leute, die mind. das Abi geschafft haben dem ist aber nicht so.
« Letzte Änderung: 20.12.2006 | 13:59 von Dorwagor »
"...und der Tod
warf die Sense weg
und stieg auf den Mähdrescher,
denn es war Krieg..."

Celtic Circle

Offline Mäx

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Das würde bedeuten, dass 13 jährige kein Rollenspiel machen können... ::)

Argl.... ich hab selbst in dem Alter angefangen und natürlich klappt das auch. Aber so würde ich auf meine Gedanken, welche ich mir damals über die Regeln selbst gemacht habe, nichts mehr geben. Ansonsten greift natürlich der gesunde Menschenverstand und selbstverständlich ist auch Spiel ganz fachliche Kenntnisse möglich. Aber es gibt auch Dinge, die von der Intuition oder dem gesunden Menschenverstand eben total vergeigt werden. Ich frage ja, wie wichtig euch die Kenntnisse bis ~Abi sind und finde selbst, dass diese wichtig sind. Ich hab' nicht gesagt, dass man sie zwingend braucht! ;)

Und dann wäre da die (auch von EUlenspiegel) angesprochene Sache mit den unterschiedlichen Bildungsniveaus. Natürlich kann ich, wie Monkey schön beschrieb, auf Action oder Beschreibung spielen, wähle mir mein Regelwerk wahrscheinlich noch danach aus und schmeiß die Physik über Bord. Dann habe ich mich schon darauf eingestimmt.... aber wenn der Konsens einer Gruppe eher Richtung "realistisches Spiel" läuft (was durchaus oft der Fall ist) kommt es eben zu dem Problem mit unterschiedlichen Verständnissen. Eulenspiegel, dein Beitrag trifft da genau ins schwarze.

Wie relevant das Thema Naturwissenschaft & Logik wird, hängt wohl nicht zuletzt von Spielweise sowie Genre ab.

@ Dorwagor: Ich relativiere nun: Vielleicht ist es sinnvoll, für bestimmte Spielstile im eigenen Bildungs-"Dunstkreis" zu bleiben.
« Letzte Änderung: 20.12.2006 | 14:14 von Mäx »

Offline Vanis

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Und dann wäre da die (auch von EUlenspiegel) angesprochene Sache mit den unterschiedlichen Bildungsniveaus. Natürlich kann ich, wie Monkey schön beschrieb, auf Action oder Beschreibung spielen, wähle mir mein Regelwerk wahrscheinlich noch danach aus und schmeiß die Physik über Bord. Dann habe ich mich schon darauf eingestimmt.... aber wenn der Konsens einer Gruppe eher Richtung "realistisches Spiel" läuft (was durchaus oft der Fall ist) kommt es eben zu dem Problem mit unterschiedlichen Verständnissen. Eulenspiegel, dein Beitrag trifft da genau ins schwarze.

Als SL und auch als Spieler muss man nicht gleich zum Universalgelehrten mutieren (gibts in der heutigen Zeit eh nicht mehr). Wenn ich in den Naturwissenschaften fit bin, fehlts vielleicht woanders. Leute mit Hauptschulabschluss haben dann vielleicht viel mehr Wissen in praktischen Bereichen und könnten mir dann vorwerfen "Da muss man sich doch auskennen!"

Ich denk halt, jeder kann aus seinen Interessen Wissen ins Rollenspiel einbringen.

Zitat
Wie relevant das Thema Naturwissenschaft & Logik wird, hängt wohl nicht zuletzt von Spielweise sowie Genre ab.

Genau. Ich kenn ein selbstgebasteltes System, bei dem die Beschleunigung beim Rennen  mittels Logarithmus berechnet wird. Sobald ich einen Taschenrechner fürs Spiel brauch, hörts bei mir irgendwann auf.
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Offline Mäx

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Ich denk halt, jeder kann aus seinen Interessen Wissen ins Rollenspiel einbringen.
Ja, da können einige Spieler richtig glänzen. Damit stößt du mich auf einen interessanten Punkt:
Tatsächlich kam es bei mir am häufigsten zu den bereits beschriebenen Problemen, wenn Spieler auf den besonderen Wissensgebieten anderer Spieler quasi zu "wildern" versuchten.

Genau. Ich kenn ein selbstgebasteltes System, bei dem die Beschleunigung beim Rennen  mittels Logarithmus berechnet wird. Sobald ich einen Taschenrechner fürs Spiel brauch, hörts bei mir irgendwann auf.
Ja, das muss nicht sein... wobei, ich kann mir ehrlich gesagt vorstellen, dass einige drauf stehen!



Ein

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Alles was an Mathematik & Naturwissenschaft jenseits der 6. Klasse ist halte ich nicht nur unnötig für das Rollenspiel, sondern vielmehr spielschädigend.

- Ein System, das solche braucht, ist zu kompliziert.

- Eine Runde, die solches voraussetzt, hat noch nicht verstanden, dass Rollenspiel nur ein Spiel ist.

 - Spieler, die über sowas diskutieren, öden mich dieser Tage eigentlich nur noch an, da sich oft rausstellt, dass sie nicht mehr drauf haben als eben jene Mathematik & NW, und sich deswegen auch noch toll vorkommen.

Beschäftigt euch lieber mit Literatur, Film, Theater, der Gesellschaft, Geschichte, anderen Ethnien, Religion, Psychologie etc. Das bringt nicht nur viel mehr fürs Leben, sondern auch für das Spiel, denn es hilft nicht nur dabei eine Geschichte, Charaktere und eine Welt darzustellen, sondern wirkt sich auch charakterförderlich aus.

Mathematik & NW können das nicht bewerkstelligen, die können nur abstrahieren und entrücken damit das Spiel (und das Leben) vollständig aus dem Bereich des fantastischen Erlebnisses (in beiderlei Sinn).

Aber das ist natürlich mein ganz eigene böse Meinung als Kulturwissenschaftler. ;)

Offline Chaosdada

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Komplizierte Mathematik kann einem viel fürs Leben bringen, damit kann man seinen Lebensunterhalt verdienen. Und Naturwissenschschaften sind ungeheuer interessant und weniger entrückt als andere Wissenschaften, schließich behandeln sie die Natur.
Wie geschrieben, finde ich solche Kenntnisse nicht fürs RPG von Nöten, aber so kann ich Svens Aussage nicht stehen lassen.

Eulenspiegel

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Alles was an Mathematik & Naturwissenschaft jenseits der 6. Klasse ist halte ich nicht nur unnötig für das Rollenspiel, sondern vielmehr spielschädigend.
Es kommt auf den GMV an.
Und dieser hängt vom Bildungsniveau ab.
Je höher die Bildung in einem Spezialgebiet, desto ausgeprägter ist der GMV in diesem Spezialgebiet.

Und es ist nunmal ärgerlich, wenn man realistisch spielen will und eine Sache widerspricht dem GMV.

Zitat
- Ein System, das solche braucht, ist zu kompliziert.
Wenn eine Sache durch Regeln abgedeckt wird, ist das ja kein Problem. Dann braucht man auch kein GMV.
Das Problem tritt erst auf, wenn eine Sache nicht durch die Regeln abgedeckt wird.
Dann benötigt man den GMV. Und dann stellt man fest, dass der GMV von zwei verschiedenen Leuten zwei verschiedene Ansichten vermittelt.

Zitat
Beschäftigt euch lieber mit Literatur, Film, Theater, der Gesellschaft, Geschichte, anderen Ethnien, Religion, Psychologie etc.
Also gerade Literatur, Film, Theater und Geschichte ödet mich in letzter Zeit total an.
Vor allem stellt sich oft heraus, dass Leute, die darüber diskutieren nicht mehr drauf haben, aber sich deswegen auch noch toll vorkommen. (Ist wahrscheinlich genau so verallgemeinert wie deine Mathe & NW Aussage. - Aber im Kern trifft es auf die meisten Literaten zu, die ich so zufällig beim RPG getroffen habe.)

Zitat
Das bringt nicht nur viel mehr fürs Leben, sondern auch für das Spiel, denn es hilft nicht nur dabei eine Geschichte, Charaktere und eine Welt darzustellen, sondern wirkt sich auch charakterförderlich aus.
1) Mathe & NW bringt mehr für's Leben als deine so toll angesprochenen Literatur, Theater, Film und Geschichtskenntnisse.
2) Kenntnisse in NW bringen sehr wohl etwas, eine Welt darzustellen. Wie kommst du darauf, es brächte nichts?
3) Ja, wenn man Literatur- oder Film-Klischees spielen will, ist es sicherlich hilfreich, sich mit Literatur oder Filmen auszukennen.
Wenn man jedoch einenn Char abseits der ganzen Klischees spielen will, ist das Wissen darum unnötig.

Zitat
Mathematik & NW können das nicht bewerkstelligen, die können nur abstrahieren und entrücken damit das Spiel (und das Leben) vollständig aus dem Bereich des fantastischen Erlebnisses (in beiderlei Sinn).
LOL
Gerade durch das Abstrahieren kann man fantastische Erlebnisse erhalten.

Außerdem sind NW nicht nur zum Abstrahieren gut. Mankann damit auch ganz konkrete Aussagen treffen.

Aber das ist natürlich mein ganz eigene böse Meinung als Naturwissenschaftler. ;)

Offline Mäx

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Alles was an Mathematik & Naturwissenschaft jenseits der 6. Klasse ist halte ich nicht nur unnötig für das Rollenspiel, sondern vielmehr spielschädigend.

- Ein System, das solche braucht, ist zu kompliziert.

- Eine Runde, die solches voraussetzt, hat noch nicht verstanden, dass Rollenspiel nur ein Spiel ist.

[....]

Mathematik & NW können das nicht bewerkstelligen, die können nur abstrahieren und entrücken damit das Spiel (und das Leben) vollständig aus dem Bereich des fantastischen Erlebnisses (in beiderlei Sinn).
Hmmm... gut, und die Spieler, die es sich so hart und dreckig wünschen und nicht möchten, dass physikalische Gesetzmäßigkeiten gebrochen werden und es sich in ihrem Spiel wünschen, haben nicht verstanden, dass Rollenspiel nur ein Spiel ist? Ich z.B. wünsche es mir manchmal ganz genau so (und ein paar meiner Spieler, die ebenfalls eine sehr pro-wissenschaftliche Haltung vertreten ebenfalls!), kann aber auch anders! Ich kann auch so spielen, wie es hier teilweise als toll und einzig ehrliches Spiel dargestellt wird und ja, ich finde auch gefallen daran! Manchmal wünsche ich es mir so und manchmal so...
Meine Güte, was habt ihr denn für einen verzerrten Eindruck bekommen?

Naja... Meine Probleme rühren somit wahrscheinlich aus den unterschiedlichen Wünschen der Spieler. Gut, es taucht ja auch nicht in allen Runden auf, in denen ich so spielen durfte, abhängig von Spielern, Spielstil und Spiel...

(erstmal offline, kann mich später wieder stellen)

Edit: Eulenspiegel :d

Offline Vanis

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Ja, da können einige Spieler richtig glänzen. Damit stößt du mich auf einen interessanten Punkt:
Tatsächlich kam es bei mir am häufigsten zu den bereits beschriebenen Problemen, wenn Spieler auf den besonderen Wissensgebieten anderer Spieler quasi zu "wildern" versuchten.

Ich hab wie geschrieben nichts dagegen, wenn Spieler ihr Wissen einbringen, selbst - oder gerade wenn -  ich als SL nicht darüber verfüge. Ich lern ja gern was dazu. Das muss ja nicht auf die Oberlehrerart passieren. Kann ja auch nett verpackt werden und sollte vor allem nicht so viel Zeit kosten, was den Spielfluss lähmen würde.
Sobald aber "Besserwisserei" aufkommt, macht das keinen Spaß mehr.

Zitat
Ja, das muss nicht sein [Logarithmen für Beschleunigung, Zitat von Vanis zur Erklärung ergänzt] ... wobei, ich kann mir ehrlich gesagt vorstellen, dass einige drauf stehen!

Klar, wenn eine Gruppe Naturwissenschaftler zusammen spielt, ist das ja echt ok, wenn ihnen das Spaß macht. Niemand kann einem vorschreiben, wie genau man im Rollenspiel Spaß haben soll. Wenn die Spieler gern rechnen, bitte, warum nicht? Wenn die Spieler sich lieber über Literatur unterhalten, super. Schwierig wird`s halt, wenn da zwei Extreme aufeinandertreffen und die eine Seite der Meinung ist, dass genau ihr Fachgebiet ja "Allgemeinbildung" ist. Das ist halt dummerweise Ansichtssache, weshalb man mit Aussagen, was man denn fürs Rollenspiel voraussetzen kann, eher vorsichtig sein sollte.
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Offline Vanis

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Also gerade Literatur, Film, Theater und Geschichte ödet mich in letzter Zeit total an.
Vor allem stellt sich oft heraus, dass Leute, die darüber diskutieren nicht mehr drauf haben, aber sich deswegen auch noch toll vorkommen. (Ist wahrscheinlich genau so verallgemeinert wie deine Mathe & NW Aussage. - Aber im Kern trifft es auf die meisten Literaten zu, die ich so zufällig beim RPG getroffen habe.)

Rischtisch, die Meinung ist nicht nur verallgemeinernd, sondern für`s Rollenspiel kontraproduktiv. Was genau spielst du denn im Rollenspiel, selbst wenn du auf allen möglichen naturwissenschaftlichen Grundlagen baust? Doch wohl schon dramatische, spannende, tragische, komische Handlungen, oder? Geht mir verdammt in die Richung von Literatur, Theater, Film, Geschichte...

Zitat
1) Mathe & NW bringt mehr für's Leben als deine so toll angesprochenen Literatur, Theater, Film und Geschichtskenntnisse.

Wenn man eine Fantasywelt "realistisch" abbilden will (was perse eigentlich nicht klappt) helfen dir Naturwissenschaften nur bei den "praktischen" Fragen. Was aber erfüllt eine Welt mit Leben? Das sind doch wohl eher die unterschiedlichen Kulturen, Reiche, deren Geschichte, auf den Punkt gebracht: Menschen. Befasst man sich mit menschlichem Verhalten, bewegt man sich doch wohl eher auf dem Boden der Geisteswissenschaft.

Zitat
3) Ja, wenn man Literatur- oder Film-Klischees spielen will, ist es sicherlich hilfreich, sich mit Literatur oder Filmen auszukennen.
Wenn man jedoch einenn Char abseits der ganzen Klischees spielen will, ist das Wissen darum unnötig.
LOL
Gerade durch das Abstrahieren kann man fantastische Erlebnisse erhalten.

Klischees gehören doch absolut dazu? Was wären wir ohne Gimli, Legolas, Gandalf? Aber berechne mal die Veränderung des Luftdrucks eines Feuerballs bei dessen Explosion.

Zitat
Aber das ist natürlich mein ganz eigene böse Meinung als Naturwissenschaftler. ;)

Und das war meine ganz böse Meinung als Geisteswissenschaftler  ;). Versteh mich nicht falsch. Will dich auf keinen Fall persönlich angreifen! Ich denke nur, dass Naturwissenschaft und Geisteswissenschaften beide dazugehören. Aus praktischen Gründen können beide im Rollenspiel nicht erschöpfend behandelt werden, sonst wird`s unspielbar. Beide Wissenschaften haben eine dienende Funktion in der Gesellschaft, so auch fürs Rollenspiel. Dienend heißt "helfend", nicht "behindernd".
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Offline Felixino

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Öhm Leute, ich weiß ja nicht was heute los ist... Aber mir scheint hier ist etwas dabei zu entflammen, was nicht zu entflammen braucht. Sicherlich haben kulturwissenschaften und naturwissenschaften jeweils die Möglichkeit eine Rollenspielrunde zu bereichern, aber zwingend notwendig sind sie nicht. Jeder sollte mit seiner Runde schaun, wie weit er etwaige Elemente einbaut oder auch nicht...
Das wolltet ihr doch grade schreiben oder ;)
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Offline Opthalamia

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Ich würde die Antwort dreiteilen,

solange die bei allen vorhandenen Kenntnisse zu einer besseren gemeinsamen Vorstellungskraft führt, ist sie gut.

sobald sie hier zu Diffenrenzen führt, wird sie zum Problem.

und wenn sie bei ansonsten vorhandenen Schwierigkeiten das wichtige Lösungsargument verdeckt, ist sie sehr schädlich.


Offline Vanis

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Öhm Leute, ich weiß ja nicht was heute los ist... Aber mir scheint hier ist etwas dabei zu entflammen, was nicht zu entflammen braucht. Sicherlich haben kulturwissenschaften und naturwissenschaften jeweils die Möglichkeit eine Rollenspielrunde zu bereichern, aber zwingend notwendig sind sie nicht. Jeder sollte mit seiner Runde schaun, wie weit er etwaige Elemente einbaut oder auch nicht...
Das wolltet ihr doch grade schreiben oder ;)

Achtung, geklaut:

Sicherlich haben kulturwissenschaften und naturwissenschaften jeweils die Möglichkeit eine Rollenspielrunde zu bereichern, aber zwingend notwendig sind sie nicht. Jeder sollte mit seiner Runde schaun, wie weit er etwaige Elemente einbaut oder auch nicht...

Genau das wollte ich nur noch mal unterstreichen...  :D
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    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
und wenn sie bei ansonsten vorhandenen Schwierigkeiten das wichtige Lösungsargument verdeckt, ist sie sehr schädlich.
Kannst Du mir das mal erläutern? :8)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!