Autor Thema: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?  (Gelesen 10048 mal)

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Offline Darklone

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #25 am: 27.01.2007 | 11:11 »
zum Neanderthaler: da gibts auch die These, dass er nicht ausgerottet wurde, sondern, dass er assimiliert wurde. Ich hab die Daten der DNS-Vergleiche grad nicht da.
MitochondrienDNAtests ergaben wohl bisher, dass er ne eigenstaendige Rasse ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Neanderthaler

Angesichts der winzigen Zahl der Funde ueberhaupt (alle Funde zusammen ergeben bisher noch fast kein ganzes Skelett) ist das alles aber noch ziemlich fraglich. Sie haben aber Ergebnisse bis 2008 angekuendigt.

Zu den Assimilationen steht da auch was, es gibt einige Funde, an denen man nachweisen will, dass es Mischlinge sind. Ergebnisse sind ebenfalls noch nicht da.
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Samael

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #26 am: 27.01.2007 | 11:51 »
Ich war vor ein paar Monaten in der "roots" Austellung, im Rheinischen Landesmuseum Bonn (da gabs uA Lucy, den Pildown-Schädel, die Erstfunde der Neanderthaler etc...). Ich erinnere mich, dass auf einer Infotafel stand, dass selbst Mischlingsfunde kein Beweis für Assimilierung wären: Kinder mit Sapiens / Neanderthalensis Eltern könnten nämlich sehr gut unfruchtbar gewesen sein, (ähnlich wie mit Maultieren...).

Offline Yerho

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #27 am: 27.01.2007 | 12:01 »
Da gibt es so viele Varianten ... Die Hybriden könnten auch lediglich untereinander unfruchtbar gewesen sein, aber mit Angehörigen ihrer Elter-Rassen durchaus Nachkommen zeugen.

Einige Sicherheit gäbe nicht einmal ein Mischlingsfund, bei dem sich nachweisen ließe, dass das weibliche Exemplar ein Kind zur Welt gebracht hat - denn das könnte ebenso gut nicht lebensfähig gewesen sein, oder es konnte seinerseits nur unfruchtbare Nachkommen zeugen.

Daher muss man die Wahrscheinlichkeit bemühen, und dann spricht Einiges dafür. Beispielsweise sind Europäer und Aboriginales sind geographisch und genetisch weiter voneinander entfernt sein als Neanderthaler und Cro-Magnon-Menschen, können aber nachweislich untereinander Nachkommen haben, die wiederum fruchtbare Nachkommen haben können.
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Ein

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #28 am: 27.01.2007 | 13:56 »
Zitat
Europäer und Aboriginales sind geographisch und genetisch weiter voneinander entfernt sein als Neanderthaler und Cro-Magnon-Menschen
Wiedermal eine interessante Information!

Ancoron

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #29 am: 27.01.2007 | 17:35 »
@Yerho:
Das mit den Hybriden ist interessant. Ich bin selbst schon in Gedanken durchgegangen, was es über die Generationen für Auswirkungen hätte, wenn sich ähnliche Rassen mit überlappenden Lebensräumen immer wieder mischen. Mir würde es ja gefallen, wenn der Genpool trotzdem nicht "verwässert" wird, bis die ursprüngliche Rasse so nicht mehr existiert, andererseits ist bei Elfen und Drows ja zu überlegen, warum sich diese beiden Rassen so sehr auseinander entwickelt haben, dass man sie als eigenständige Rassen ansehen kann.
Gibt es dazu noch ein paar interessante Seiten, auf denen man sich informieren kann, wie es in der Natur vorkommt?

@Meisterdieb:
Zitat
Am einfachsten -und imo logischten- wenn sie verschiedene Nischen belegen: also- ganz Klischeehaft- Elfen im Wald, Zwerge unter der Erde und Menschen dazwischen. Wenn es denn mehr Rassen sind, werden halt die Nischen kleiner, bzw. spezialisierter.
Nehm ich mal die Elfen in Wald und den Mensch - da der Mensch, so wie wir ihn kennen, so flexibel ist, dass er sich bei entsprechender Vermehrung überall breit machen will, kommt es hier früher oder später zu einem Interessenskonflikt - so zumindest meine Annahme.
Der Wald als Lebenesraum muss ja interessant sein, sonst würden die Elfen ihn kaum bewohnen wollen. Somit ist er auch für den Mensch von Interesse - und sei es nur als Rohstoffquelle.
Wenn mir einer die Bude abmontiert, damit er seinen "Spass" haben kann, dem würde ich mit adequaten Mitteln auf die Finger hauen - in der Fantasy nimmt man da ja gerne ein Schwert oder zwei, drei Feuerbälle dafür.
Wäre also ein langwieriger (lokaler?) Konflikt fast schon vorprogrammiert. Gewinnen würde ihn dann wohl auch irgendwann eine Seite, mitunter eben jene, die sich schneller vermehren kann oder über überlegene Mittel verfügt. => lokale Vertreibung/Ausrottung.

Ein

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #30 am: 27.01.2007 | 19:38 »
Weit häufiger als Ausrottung ist allerdings in der Menschheitsgeschichte Assimilisation entweder auf dem kooperativen Weg oder nach der Eroberung. Selbst die Europäer, die nun wirklich nicht zimperlich waren, vor allem in Amerika, haben kaum ein Volk ausgerottet, wenn auch unzählige Reiche und Zivilisationen zerstört.

Von daher wird eine Seite wohl irgendwann gewinnen und sich aus beiden Kulturen eine neue entwickeln.

Offline Meisterdieb

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #31 am: 28.01.2007 | 01:32 »
Nehm ich mal die Elfen in Wald und den Mensch - da der Mensch, so wie wir ihn kennen, so flexibel ist, dass er sich bei entsprechender Vermehrung überall breit machen will, kommt es hier früher oder später zu einem Interessenskonflikt - so zumindest meine Annahme.
Der Wald als Lebenesraum muss ja interessant sein, sonst würden die Elfen ihn kaum bewohnen wollen. Somit ist er auch für den Mensch von Interesse - und sei es nur als Rohstoffquelle.
Wenn mir einer die Bude abmontiert, damit er seinen "Spass" haben kann, dem würde ich mit adequaten Mitteln auf die Finger hauen - in der Fantasy nimmt man da ja gerne ein Schwert oder zwei, drei Feuerbälle dafür.
Wäre also ein langwieriger (lokaler?) Konflikt fast schon vorprogrammiert. Gewinnen würde ihn dann wohl auch irgendwann eine Seite, mitunter eben jene, die sich schneller vermehren kann oder über überlegene Mittel verfügt. => lokale Vertreibung/Ausrottung.

1) Der Ozean als Lebensraum ist ja auch interessant- auch von den Rohstoffen her, trotzdem leben da keine Menschen.  ~;D
Abgesehen davon: im Mittelalter waren weite Landstriche - auch Teile von Königreichen etc-nicht von Menschen bewohnt, sei es weil sie zu unwirtlich waren (Sumpf) oder eben,weil es nicht wirklich eine große Bevölkerung gab.
D.h. es gibt in einer mittelalterlich angehauchten Welt sowieso mehr als genug Platz (ich lass jetzt mal Spezialfälle, wie begrenzte Rohstoffe o.ä. beiseite)

2) Gibt es halt Gebiete -nehmen wir nochmal den Elfenwald- da trauen sich die Menschen nur ungern hin; eben weil dort Elfen leben,die die Erkundungsversuche immer "unterbinden". Irgendwann vermeiden die Menschen den Wald eben gänzlich, oder jemand versucht die Elfen aus dem Wald zu hauen: ob er das dann schafft...wenn nein, gibt es einen sehr mächtigen Grund mehr, den Wald zukünftig zu meiden; wenn ja, weichen die Elfen und ziehen sich in andere Gebite zurück (oder verlassen diese Welt gänzlich).

3) Konflikte und auch Kriege mag es geben (siehe eigene Geschichte), aber das heißt doch nicht, dass deswegen am Ende eine Seite ausgelöscht wird (siehe auch hier Kriege auf der Erde...die wenigsten drehen sich um Ausrottung des Feindes, und noch weniger davon haben Erfolg)
Aber auch hier- wenn wir wieder das Mittelalter als Beispiel nehmen- geht es um anderes als den totalen Vernichtungskrieg; als Beispiele nehmen wir mal Erbstreitigkeiten, Rohstoffquellen, Religion ...

Zurück  auf dieser Fantasywelt gibt es mehrere Möglichkeiten:
- "unendliche Weiten": die Kontinente sind so groß, dass es selten zu Kontakten kommt, oder Kriege dadurch unmöglich werden (Logistik!!)
- gefährliche oder unwirtliche Zonen (Wüsten, Radioaktive Gebiete etc) erschweeren oder verghindern Kontakt
- die Götter wollen es so (und mal ehrlich, da gibts einige Beispiel aus den RPG Welten, bei denen das eines der besseren Argumente gebe)
- irgendeine Gruppe sorgt dafür, dass es nicht zum Vernichtungsschlag kommt: ob das die Götter, die UNO oder eine Vereinigung der Magier ist, ist dann auch Geschmacksfrage
- es könnte zum "natürlichen Gleichgewicht" gehören; d.h. ähnlich wie die Jägerpopulation abnimmt, wenn sie zuviel Beute schlagen, könnte es eine (unbekannte) Wechselwirkung zwischen den Völkern geben, die eine Massenausrottung verhindert


Das Problem, auf das wir hier gestossen sind, liegt darin, dass die meisten Fantasywelten halt statischer als die wirkliche Welt sind (bzw. statischer sein sollen...man will eine bestimmte Stabilität); es gibt zwar etliche Veränderung, diese sind aber hauptsächlich kosmetischer Natur, oder liegen schon so lange zurück, dass sie nur zur Hintergrundgeschichte gezählt werden.
(Also zwar mehrer Kriege, deren Ausgang aber nicht wirklich etwas ändert, oder untergegangene Zivilisationen)
Da aber die Eigenschaftzen einer beliebigen Fantasywelt geschätzt werden, wollen die Fans nicht, dass man z.B. ihre Lieblingsrasse "rauswirft" also vernichten lässt.

Und das Problem ist vor allem, dass Fantasywelten anders funktionieren, ja anders funktionieren müssen
(ansonsten könnte man wohl laum die immense Nachfrage an Abenteurern und Helden erklären...)
« Letzte Änderung: 28.01.2007 | 01:43 von Meisterdieb »

Ancoron

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #32 am: 28.01.2007 | 22:46 »
Ich weiß nicht, ob es mir bereits gelungen ist, herauszuarbeiten, warum mich das Thema so interessiert, daher hier meine Erklärung:
Wenn eine Geschichte oder ein Rollenspiel stattfindet, dann gab es im Vorfeld eine jahrtausendlange Entwicklungshistorie, die dazu führte, dass es auf dieser Fantasywelt so aussieht, wie es aussieht.
Und in dem Zusammenhang denke ich da auch an die menschliche Entwicklung von vor 3000 bis 5000 Jahren, wo einzelne Völker auch mal ausgelöscht wurden (ausgelöscht im Sinne, dass die betroffenen Völker in der Geschichtsschreibung nicht weiter erwähnt wurden). Damals war ja alles, was im Umkreis von hundert Kilometer lebte, eigentlich schon ein eigenes Volk - um es mal überspitzt auszudrücken. So dürften sich auch in der Fantasy die einzelnen Rassen von lokalen Plätzen aus verbreitet haben. Trafen dann zwei Rassen auseinander, dürfte ein Zusammenschluss unterschiedlicher Völker der gleichen Rasse, um sich gegen die eindringende Rasse zu behaupten, ein logisches und recht häufiges Verhalten gewesen sein. Nehme ich eine entsprechend hohe Anzahl an unterschiedlichen Rassen tausende von Jahren vor dem eigentlichen Zeitrahmen an, in dem ich mich später bewegen will, so sollten sich doch ein paar Rassen nicht mehr vorfinden lassen.
Klar hat jede Theorie ihre Schwächen und ich kriege in diesem Thread meine Denkfehler ausgezeigt :d - deswegen habe ich das ja auch gepostet!
Aber ich frage mich nach wie vor, ob sich im Laufe der vielen Jahrtausende alle großen Rassen haben behaupten können oder ob es sinnvoll und notwendig ist, von einer Vorherrschaft einer oder zwei Rassen auszugehen und den gesamten Rahmen in diese Richtung neu zu überdenken bzw. Ereignisse zu finden, die wiederum die logische Entwicklung in die "gewünschte Richtung" gezwungen haben.
Die Vermischung der einzelnen Rassen kann man ja vermeiden, indem man festlegt, dass sich Mischlinge untereinander nicht vermehren können. Somit bleiben Mischlinge Außenseiter und erfahren weniger Akzeptanz, was dann zu reizvollen Geschichten und Abenteuer für eben solche Mischlinge führt.
Mal sehen, welche Fragen sich mir noch in Wohlgefallen auflösen...

Offline Meisterdieb

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #33 am: 29.01.2007 | 00:34 »
Das Problem ist halt, das wir es hier mit einer Fantasywelt zu tun haben. Wenn alles logisch bzw. natürlich ablaufen würde, dann hätten wir, wie du auch festgestellt hast nach einer genügend langen Vorgeschichte nur noch eine Rasse übrig; da wir aber im Fantasybereich sind, darf oder kann der Lauf der Dinge nicht so sein wie hier auf der Erde.

Ich beginn mal mit einem eher dämlichen Grund für die Rassenvielfalt: Die Spieler wollen es so. Mag sein, dass es Fantasywelten mit nur einer Rasse gibt, aber die Mehrheit hat etliche intelligente Wesen.
Und da ich deiner Ausgangsfrage wegen davon ausgehe, dass du auch mehrere Rassen haben willst, gehen wir einfach davon aus, dass es mehrere gibt...

Lass mich nochmal auf Entwicklung oder Fehlen derselben eingehen: in den wenigsten Fantasywelten gibt es sowas wie technische/politische oder sonstwie geartete Entwicklung.
Das Technologielevel bleibt auf seinem Niveau (Mittelalter) und selbst Erfindungen wie Schwarzpulverwaffen, Buchdruck oder ähnliches ändern daran nichts, werden wieder vergessen, oder basieren teilweise auf Magie.
In der Politik tut sich auch nicht viel: klar werden Kriege geführt und Könige/Fürsten abgesetzt/ermordet etc, aber am grundlegenden System ändert sich nichts; wir befinden uns meistens in einer feudalen Gesellschaft in der neben den Adeligen höchstens noch die Kirche(n) was zu sagen haben. Und an diesem System rüttlen selbst revolutionen vergeblich.
Und ein evtl. vorhandener Metaplot beschäftigt sich meistens nur mit diversen kosmetischen Änderungen.

Wenn du nun auf eine längere Vorgeschichte aufbauen möchtest, dann lass doch einige Rassen/Kulturen untergegangen/ausgerottet/verschwunden sein.
Um zum Zeitpunkt des Spielbeginns genügend Spielerrassen zu haben, braucht man einfach nur ein paar mehr, die in der Vergangenheit im Wettbewerb dran glauben mussten.
Und ob die jetzigen Rassen überleben oder nicht, hängt nur davon ab, wie lange die Vernichtung einer Rasse dauert (schnelle Kriege oder Zermürbungstaktik...). Das wird aber für den effektiven Spielbetrieb eher nicht von Bedeutung sein.


Ob die verschiedenen Rassen gleichberechtigt existieren oder ob ein oder zwei Rassen den Rest dominieren:
Wenn es eine große Welt ist, auf der der Kontakt zwischen den Rassen selten ist, ist die Chance für ein Nebeneinander größer als auf einer kleinen Welt, wo die Wahrscheinlichkeit eines Kriegs um die Dominanz wesentlich höher ist.
Ob es sinnvoll oder notwendig ist- wie du fragst- ist in meinen Augen die falsche Frage. Entweder es ist so oder nicht, aber Notwendigkeit besteht weder für die eine noch die andere -noch irgendeine weiter- Möglichkeit.

Entscheidend ist, was du für deine Welt geplant hast. Und dann nimm einfach irgendeinen Grund, warum die Rassen sich nicht ausgerottet haben. Oder warum sie es noch nicht getan haben.
Wenn du mehrere Rassen auf einer Welt haben willst, werden sich schon Erklärungen finden lassen.
Einige wurden ja schon genannt.



(Ich muss aber zugeben, dass ich weder deine Fragestellung noch deine Frage selbst wirklich nachvollziehen kann; sie hat sich für mich noch nie so gestellt)



Eulenspiegel

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #34 am: 30.01.2007 | 15:44 »
Auch bei vielen verschiedenen Rassen ist es möglich, dass mehrere überlebt haben.

Mögliche Gründe:
- unterschiedlciher Lebensraum: Sagen wir, die Elfenrasse kann wunderbar im Wald kämpfen. Hat aber in der Steppe ihre Probleme.
Und die Centaurenrasse ist ein wunderbarer Steppenkämpfer, hat aber im Wald ihre Probleme.

Natürlich werdens ich Elfen und Centauren irgendwann bekriegen: Die Centauren werden ihre Armee in den Wald schicken. - Und dort wird ihre Armee gnadenlos von den Elfen vernichtet. Die Elfen werden wiederum eine Strafexpedition in die Steppen schicken. - Und dort werdend ie Elfen gnadenlos von den Centauren zerlegt.
Das heißt: Weder die Elfen, noch die Centauren können den jeweils anderen auslöschen. Beide sind in ihrem eigenen Land hervorragende Kämpfer und dem anderen überlegen. (Aber auf fremden Territorium sind sie halt unterlegen.)

Nehmen wir als dritte Rasse noch die Zwerge, die ihre Reiche unteriridisch bauen: Aufgrund ihrer Infrarotsicht und ihrer kleinen Bauweise, sind sie hervorragende Stollenkämpfer. - Aber sobald sie sich in die Steppe oder in den Wald wagen, werden sie von den Centauren oder Elfen platt gemacht. (Im Gegenzug wird es niemals einem Elfen oder Centauren gelingen, ein Bergwerk der Zwerge einzunehmen.)

- fehlender Rassismus: Elfen und Dryaden haben den gleichen Lebensraum (die Wälder). Aber vielelicht freunden sich Elfen und Dryaden an: Wieso sollte man die jeweils andere Rasse dann auslöschen? Man hat schließlich gemeinsame Feinde und kann gut zusammenarbeiten.

- natürliche Grenzen:
Es gibt einen riesigen Ozean oder eine riesige Wüste, die bisher noch niemand durchqueren konnte. Erst vor wenigen Jahren/Jahrzehnten wurde ein Schiff/Zeppelin entwickelt, mit dem man den Ozean/Wüste überqueren kann.
Natürlich kommt es jetzt zu gehäuften Angriffen. - Und wer weiß, vielleicht wird in einigen Jahrhunderten eine Rasse ausgelöscht sein. Aber zum Zeitpunkt, in dem man spielt, existieren noch beide Rassen. (Vergleich auf der Erde: Heurtzutage spielen Indianer keine Rolle. Wenn man aber zu Zeiten von Christoph Kolumbus, Cortez oder Winnetou spielt, dann sind die Indianer eine ernstzunehmende Bedrohung.)

- Sklaverei:
Die unterlegene Rasse wurde versklavt. Es gibt aber immer wieder Aufstände der SKlavenrasse. Und wer weiß, vielleicht klappt ja hin und wieder ein Sklavenaufstand und der aufständischen Rasse gelingt es, für einige Jahrhunderte einen eigenen Staat zu gründen, bevor sie wieder erobert werden.

Wichtig ist: Das Spiel beschreibt eine Momentaufnahme.
Nur weil es "jetzt" 20 verschiedene Rassen gibt, heißt das noch lange nicht, dass es in 1000 Jahren immer noch 20 verschiedene Rassen gibt. (Vielleicht sind die Spieler ja sogar hauptverantwortliche Protagonisten, wenn es darum geht, eine Rasse (z.B. Orks oder Oger) auszulöschen.)

Ancoron

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #35 am: 2.02.2007 | 00:38 »
Ja, warum das Ganze?
Ich habe, wie so oft angemerkt, in meinem Kopf als Ausgangsbasis einen "Ist"zustand mit einer Welt und ein ein paar Rassen, aber wie die so zueinander stehen, das ist nicht im Zement gegossen. Also hab ich mich gefragt, warum sollten die Elfen und die Drows sich nicht mögen? Und warum sind Orks immer das Kanonenfutter? Ich habe ja ähnliche Vorstellungen der einzelnen Rassen wie üblich - aber in ein paar Belangen wollt ich auch eigene Wege gehen.
Also habe ich mir die Frage gestellt: Woher kommt es, dass es ist, wie es ist? Und so ergaben sich viele neue Fragen und wenige Antworten, aber das Bild "meiner Welt" wurde immer "runder" und ich kam immer weiter weg vom stereotypischen "Das ist halt so, weil es so ist".
Das ist eben so meine Art, um einen Sachverhalt bis ins Detail zu verstehen, muss ich eben weit ausholen, alle Eventualitäten abklären, das Unmögliche ausschließen und so auf eine einfache Formel stossen, die dann aber fast alles erklärt...

So kam ich auch auf die brennende Frage:
Warum eine Artenvielfalt, wenn das Gesetz des Stärkeren verlangt, dass sich an der Spitze der Nahrungskette normalerweise nur "Einer" tummelt?
Eine Lösung war: die Welt wird nicht von Menschen, Elfen, Zwerge und dergleiche regiert, sondern von den Drachen, den Dämonen oder so. Doch ich will, dass eben jene Elfen, Zwerge, Orks und so weiter das Geschehen bestimmen, also musste ich wieder erklären, wo die "Chefs" sind, damit das Gemeine Fussvolk den Ton angeben kann...

Für etliche Fragen ist es besser, sich den Rat und den Input von aussen anzuhören, weil man schnell einseitig denkt. Was ich in dem Thread als Input bekommen habe, das ist mir schon jetzt sehr wertvoll.

Offline Meisterdieb

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #36 am: 2.02.2007 | 02:19 »
Wenn du "Einfluss von Außen" annimmst, also Götter oder -wie bei Dir- Drachen oder Dämonen, hast du ja schon mal einen Grund, warum es (immer noch) viele Rassen gibt: Die "Chefs" haben Lieblingsvölker (jeder Drache ein anderes und greifen immer dann ein, wenn es ihrem Liebling zu schlecht geht; oder wenn ein Gegner schummeln sollte; oder um selber zu schummeln.

Und warum? Tja entweder ist die Antwort zu hoch für den Geist der normalen Rassen (lahme Antwort), oder die Drachen halten das Ganze für ein Spiel, welches ihnen Spass macht oder auch gewisse Fragen beantwortet. Oder die Götter dürfen nicht (allzu oft) direkt eingreifen, sie dürfen nur indirekt Einfluss nehmen, weil die Götter nur von den Seelen der "reinen" (also der sich frei entscheidenden) Seelen Macht gewinnen.

Und weil sich die "Chefs" die meiste Zeit gegenseitig in Schach halten müssen, haben die normalen Rassen genug Spielraum um schalten und walten zu können (zumindest solange bis sie das Gleichgewicht zu sehr stören, dass die Chefs eingreifen müssen)


Pumpelche

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #37 am: 2.02.2007 | 08:00 »
Aus Rollenspiel-Sicht habe ich es folgendermassen gelöst - gerade um den von Dir m.M.n. korrekten Schluss (Ausrottung der Schwächeren) nicht zuzulassen:

Die Gefahren der Welt müssen derart hoch angesetzt sein, damit jedes Volk - in welchem Lebensraum auch immer - ausreichende Dezimierung erfährt, wodurch keines der Völker verglichen mit den anderen zu mächtig/zahlreich wird.

Es ist am Ende meist der Eroberungswille, dem Armut, Hunger, Not (mangelnder Platz zu siedeln, ich lass das Glaubenstrara mal aussen vor) vorausgeht. Und je mehr Platz jedem Volk zur Verfügung steht, umso kleiner die Motivation, Eroberungszüge zu unternehmen.

Eulenspiegel

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #38 am: 2.02.2007 | 14:20 »
Warum eine Artenvielfalt, wenn das Gesetz des Stärkeren verlangt, dass sich an der Spitze der Nahrungskette normalerweise nur "Einer" tummelt?
Ich glaube, du hast das "Überleben des Stärkeren" falsch verstanden.
Darwin meinte es eher in Richtung "Überleben des Bestangepassten" (Survive of the fittest).

Und weil man sich immer nur in eine ökologische Nische spezialisieren kann, führt das eben zu der Artenvielfalt.

Darwinismus ist also ein Argument für Artenvielfalt. (Und nicht gegen Artenvielfalt. - Aber das kommt wahrscheinlich daher, dass man "fittest" ebend häufig mit dem Kampfstärkeren übersetzt.)

Offline Meisterdieb

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #39 am: 3.02.2007 | 14:21 »
Richtig.
Und der Neandertaler wurde ja auch nicht vom modernen Menschen ausgerottet, und nicht einmal richtig verdrängt. Grund des Aussterbens war doch eigentlich, dass der Neandertaler nicht an die sich ändernde Umweltbedingungen angepasst war.

Bei Tolkien wird ja auch erklärt, warum es Elfen, Zwerge und Menschen gibt (wo kommen eigentlich die Hobbits her?); und indirekt wird auch klar, warum sie sich nicht gegenseitig ausrotten  und nur hin und wieder gegeneinander kämpfen: Melkor (oder später Sauron) ist Anlass genug, damit die freien Völker zusammenarbeiten.

Abgesehen davon, ist Mittelerde auch noch verdamt riesig und die verschiedenen Völker leben teilweise sehr abgeschieden voneinander.

Offline Coyote

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #40 am: 3.02.2007 | 17:22 »
Dank Eulenspiegel wird mein Beitrag kürzer als zuvor erwartet, denn er hat meinen Einwurf eigentlich schon mit behandelt:

Abgesehen von Gründen für eine versuchte Ausrottung mag es gerade auf einer Fantasywelt einfach an Möglichkeiten für eine Ausrottung, Verdrändung oder ähnliches fehlen.
Oder anders gesagt: Vielleicht würden die Menschen gerne die Elfen loswerden, können es aber nicht.

Eine Spezies, die seit Jahrtausenden in einem bestimmten lebensraum existiert, ist wahrscheinlich gut an diesen Lebensraum angepasst. Und bei den älteren Spezies in einer Fantasywelt sind die Zeiträume oft noch viel länger.
Die Elfen mögen so fest mit ihren Wäldern verwurzelt sein, daß es einfach nicht möglich ist sie zu vertreiben oder auszurotten. Und selbst wenn es möglich wäre bedürfte es dabei vielleicht einer Menschenarmee, die eine kontinentale Einigkeit der Menschen voraussetzen würde. Hierbei ist aber ein wichtiger Faktor, wie man den Herrscher einer entfernten region davon überzeugen soll, daß die Elfen, die er ncur vom Hörensagen her kennt, eine größere Bedrohung sind, als die Orks vor seiner Tür.

Also als zweiter Faktor ein Machtgleichgewicht der lokalen Bedrohungen:
Wenn die Menschen am zahlreichsten wären würden sie vielleicht an einer Stelle mit den Elfen zusammenleben, an einer zweiten mit den Zwergen und an einer dritten mit den Orks. Global entsteht so ein Gleichgewicht zwischen den Menschen und den anderen Rassen was die Stärke angeht. Ein Status Quo.
Würden die Menschen sich nun global verbünden wäre es durchaus denkbar, daß sie eine Rasse komplett ausrotten könnten, aber dafür würden sie ihre Infrastruktur in den Gebieten verlieren, die sie sich mit den weiteren Rassen teilen, weil ihre Armeen an einer Stelle komplett benötigt werden. Vielleicht haben sie das einmal versucht und die Echsenmenschen vernichtet und mußten sich danach jahrhundertelang von diesem Krieg erholen. Eine Wiederholung wäre für zahlreiche Völker der Menschenreiche nicht wünschnswert. etc. pp.
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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #41 am: 3.02.2007 | 18:41 »
Wenn die Widerstandskraft einer Spezies gegenüber einer anderen allein auf ihrer Spezialisierung im Lebensraum beruht, ist das allerdings höchst gefährlich.

In vorangegangenen Beispiel könnten einige wenige Menschen die Elfen empfindlich schwächen, wenn sie zu einer trockenen Jahreszeit deren Wälder gezielt abbrennen. Da sich die Lebensräume von Menschen und Elfen in diesem Fall nicht überschneiden, träfe es nur die Elfen, und die dafür richtig. Eine starke Armee ist gar nicht nötig, nur ein Expeditionskorps mit Brandpfeilen und evtl. Katapulten.
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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #42 am: 3.02.2007 | 18:54 »
Deine Aussage geht von einer realistischen Umgebung oder besser einer 'unmystischen Realität' aus.
Aber in einer Fantasywelt sind die Wurzeln einer Spezies oft auch mystischer Natur. So würde beispielsweise die Gesamtheit der Lebenskraft und Magie des Elfenvolkes in diesem Beispiel ganz schlicht verhindern, daß der Wald von einer Dürre ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen wird. Mal abgesehen davon, daß durchaus anzunehmen ist, daß das Kernland des Elfenwaldes auch über eine ganz profane Versorgung durch die stärkste, unterirdische Wuelle der region verfügt, weil die Elfen im Laufe der Zeit diese Stelle entdeckt und zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht haben.

Du verstehst?!
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Eulenspiegel

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #43 am: 3.02.2007 | 20:06 »
In vorangegangenen Beispiel könnten einige wenige Menschen die Elfen empfindlich schwächen, wenn sie zu einer trockenen Jahreszeit deren Wälder gezielt abbrennen.
Das dürfte je nach Klima schwierig sein. - Ich meine, es ist ja nicht so, dass einige europäische Conquistadoren versucht hätten, Indianer ihren Lebensraum wegzunehmen. (Oder Amis, den Lebensraum des Vietcong zu zerstören.)

Aber wenn es ein feuchter Wald ist (z.B. Dschungel, Urwald, Amazonas), dann dürfte es sehr schwierig werden, diesen einfach abzubrennen. So ein Wald ist extrem robust.

Und du wärst auch überrascht, wie widerstandsfähig europäischer Mittelwald war: Es gab auch hier hin und wieder Waldbrände. Diese Waldbrände haben aber nie zu einem Absterben des Waldes geführt.

Fazit:
Im Vorindustriellen Zeitalter dürfte das Vernichten eines Waldes sehr sehr schwierig sein. (Selbst in unserem heutigen Zeitalter sind Nuklear-Raketen die einzige Möglichkeit, kurzfristig einen Wald zu zerstören. Selbst Napalm oder andere brennbare Materialien können einen Wald nicht zerstören. Es sei denn, du hast sehr sehr sehr viel Napalm.)

Und letztendlich können es sich die Menschen auch nicht leisten, den Wald abzubrennen: Sie brauchen schließlich das Holz aus den Waldrandgebieten. Wenn die Menschen es tatsächlich schaffen, mittels Super-Napalm ein Feuer zu legen, das groß genug ist, den Waldkern einzuäschern, dann würde dieses Feuer auch den Waldrand zerstören.
Das würde bedeuten, dass die Menschen kein Holz mehr hätten, aus dem sie Hütten, Speerschäfte, Axtschäfte, Besteck etc. herstellen könnten.

Zitat
Eine starke Armee ist gar nicht nötig, nur ein Expeditionskorps mit Brandpfeilen und evtl. Katapulten.
Sag das mal den Spanischen Konquistadoren, die in Südamerika stark dezimiert wurden.
Sag das mal den Amis, die sich in Vietnam eine blutige Nase geholt haben.

Offline Coyote

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #44 am: 3.02.2007 | 20:30 »
Mal ganz abgesehen davon, daß eine Menschenarmee in einer Fantasywelt gegenüber den Elfen wohl keinen technologischen Vorteil genießt...
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Offline Yerho

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #45 am: 3.02.2007 | 22:09 »
Das dürfte je nach Klima schwierig sein. - Ich meine, es ist ja nicht so, dass einige europäische Conquistadoren versucht hätten, Indianer ihren Lebensraum wegzunehmen. (Oder Amis, den Lebensraum des Vietcong zu zerstören.)

Aber was Agent Orange war, weißt Du schon? Das war ein herzallerliebstes Entlaubungsmittel der Amis im Vietnamkrieg - eines von vielen Schweinereien, mit denen sie versucht haben, den Standortvorteil des Vietcong auszugleichen.

Die Konquistadoren brauchten keine Wälder anzuzünden, weil die Ureinwohner, die sie ausgeplündert haben, freundlicherweise bereits Ackerbau und Viehzucht betrieben und/oder in Städten lebten, also auffindbar waren und auf konventionelle Weise in ihrer Infrastruktur geschädigt werden konnten. Und die Konquistadoren haben Felder abgebrannt.

Zitat
Aber wenn es ein feuchter Wald ist (z.B. Dschungel, Urwald, Amazonas), dann dürfte es sehr schwierig werden, diesen einfach abzubrennen. So ein Wald ist extrem robust.

Das hindert Menschen nicht daran, jeden Tag rund 570 Hektar immens feuchten Regenwald zu roden, und zwar auch auf denkbar einfachste Weise. Wenn eine Stelle erst mal  brennt, trocknet sie die umliegenden Bereiche, die dann auch in Flammen aufgehen - das Schneeballprinzip.

Zitat
Und du wärst auch überrascht, wie widerstandsfähig europäischer Mittelwald war: Es gab auch hier hin und wieder Waldbrände. Diese Waldbrände haben aber nie zu einem Absterben des Waldes geführt.

1.) Ein zufällig entstandener Waldbrand ist nicht mit einem Feuer zu vergleichen, das gezielt an verschiedenen Stellen zum optimalen Zeitpunkt und unter Berücksichtigung der Windrichtung gelegt wurde.

2.) Natürliche Waldbrände haben schon lange vor dem Menschen Wälder vernichtet. Nur hat sich dieser wieder erholt.

Zitat
Im Vorindustriellen Zeitalter dürfte das Vernichten eines Waldes sehr sehr schwierig sein. (Selbst in unserem heutigen Zeitalter sind Nuklear-Raketen die einzige Möglichkeit, kurzfristig einen Wald zu zerstören. Selbst Napalm oder andere brennbare Materialien können einen Wald nicht zerstören. Es sei denn, du hast sehr sehr sehr viel Napalm.)

Das ist mal wieder hanebüchener Unsinn. Informiere Dich bitte, was in den letzten Monaten in nach Spanien und Kalifornien passiert ist. Das waren ungezielte Waldbrände, die obendrein bekämpft wurden - und trotzdem sind riesige Waldflächen innerhalb weniger Stunden komplett abgefackelt.

Europa war übrigens einst komplett von Mischwäldern bedeckt. Unsere Vorfahren brauchten nichts als Zeit, um daraus vergleichsweise kleine Waldinseln zu machen - und dieser Prozess war lange vor dem Industriezeitalter abgeschlossen.

Zitat
Und letztendlich können es sich die Menschen auch nicht leisten, den Wald abzubrennen: Sie brauchen schließlich das Holz aus den Waldrandgebieten.

Ein Waldbrand äschert Wälder nicht komplett ein. Für den menschlichen Bedarf genügt auch die verbleibende Holzkohle und die Wälder im eigenen Hinterland, wenn die Vernichtung des Gegners Priorität hat. Außerdem genügt es ja, wenn sie soviel Wald abbrennen, dass der Lebensraum des Gegners stark begrenzt wird - ein Volk, dass keinen Ackerbau betreibt, braucht nämlich viel Platz, um herumzuziehen, damit sich ihre Sammel- und Jagdreviere wieder erholen können.

Zitat
Sag das mal den Spanischen Konquistadoren, die in Südamerika stark dezimiert wurden.

Ich weiß nicht, wann Du das letzte mal gezählt hast, aber meines Wissens wurden sehr viele südamerikanische Ureinwohner von vergleichsweise wenigen Konquistadoren dezimiert. Und das mit Hilfe von Musketen und Kanonen, gegen den die Indios nur Wurfspeere auffahren konnten. Katapulte hätten's aber auch getan, denn das Überlegenheitsprinzip gilt trotzdem.

Mal ganz abgesehen davon, daß eine Menschenarmee in einer Fantasywelt gegenüber den Elfen wohl keinen technologischen Vorteil genießt...

Mir wäre neu, dass die technologische Überlegenheit von Elfen gegenüber Menschen ein Gesetz der Fantasy oder auch nur üblich wäre.

Meistens sind die Elfen doch die naturverbundenen Baumficker, während Menschen zuweilen schon Schießpulver haben. Die Symbolik in der Fantasy ist häufig die des Natur-Prinzips (repräsentiert durch die Elfen) gegen das Entwicklungs-Prinzip (repräsentiert durch die Menschen). Elfen verwenden überwiegend Naturmagie, wo Menschen handfeste technische Lösungen finden müssen, die allerdings auch zerstörerisch sein können.

Deshalb ist auch das einzige vernünftige Argument, was ich bisher gelesen habe, dass Elfen in einem High-Fantasy-Szenario sicherlich die mystischen Aspekte ihrer Naturverbundenheit nutzen würden, um sich zu wehren - ungefähr so wie die Ents, die sich in "Der Herr der Ringe" gegen die Abholzung des Waldes durch die Orks für deren Kriegsmaschinerie wehren.

In einem Low-Fantasy-Szenario wären die Elfen jedoch fällig, wenn sie nicht noch anderweitig trumpfen können.
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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #46 am: 3.02.2007 | 23:17 »
Hat man dir ins Gehirn geschissen oder hast du deine Tage Yerho (bitte seitens weiblicher Leser hier keinen Chauvinismus hinein interpretieren)???

Ich nehme jetzt erst einmal Bezug auf deine direkte Antwort auf meine Aussage:
Meine (von dir auch zitierte, aber offensichtlich Mangels Sorgfalt oder Begriffsvermögen) offenbar nicht verstandene Aussage war, daß Menschen in einer Fantasywelt Elfen gegenüber wohl keinen technologischen Vorteil genießen dürften.
In dieser Aussage steckt die Beobachtung, daß in Fantasywelten selten ein Volk mit Speeren um den Maibaum tanzt, während ein anderes Auto fährt.
Oder um es genauer zu machen und bezugnehmend auf den Zusammenhang, der mich zu meiner Aussage gebracht hat:
Im Gegensatz zu den Conquistadores, die mit Schußwaffen ausgestattet waren und über Metallwaffen verfügten, während ihre Gegner mit obsidianbesetzten Keulen und in Fellen kämpften, verfügen sowohl Menschen als auch Elfen in den meisten Fantasywelten über einen vergleichbaren Stand der Waffentechnik. Was den Menschen an Mechanik zur Verfügung steht gleichen Elfen meist durch die Qualität ihrer Waffen und ihre, auf Langlebigkeit basierende, Erfahrung im Umgang mit diesen aus.
Die Menschen haben zumeist lediglich den Vorteil der Masse, was wiederum durch die hervorragende Ortskenntnis der Elfen ausgeglichen wird, wenn wir mal außen vor lassen, daß der Prozentsatz magisch begabter Individuen bei den Standart-Elfen um ein vielfaches höher ist als bei der üblichen Menschenarmee.

Das Elfen in einem Low-Fantasy-Setting nicht mal eben fällig sind belegte Eulenspiegel mit seinen Realvergleichen phantastisch, weil es als militärische Tatsache gilt, daß ein Konflikt gegen eine schlecht ausgerüstete, aber heimische Guerilla-Streitmacht nur unter massiven Verlusten und unter Einsatz stark überlegener Kräfte zu gewinnen ist. Und selbst unter diesen Voraussetzungen ist eine Beendigung eines Konfliktes nur dann möglich, wenn es gelingt neben den Kampfhandlungen auch die örtlichen Gegebenheiten vollumfänglich unter Kontrolle zu bringen.
Wie schwer das ist belegt auch das Beispiel des Afghanistan-Konfliktes im kalten krieg, in dem es die Militärmaschine der SU trotz vollständiger Handlungsfreiheit und vergleichsweise hoher Priorisierung der Aktion letztendlich nicht geschafft hat das Land zu befrieden.

Zu deinen anderen Aussagen kann ich leider nur sagen, daß man Aussagen von jemandem, der so offensichtlich unterqualifiziert in militärischen Belangen ist wie du, nur mit Vorsicht genießen kann.
Fakt ist, daß es dem Amerikanern mit Napalm und Agent Orange lediglich gelungen ist ihre eigenen Soldaten und die örtliche Zivilbevölkerung durch unbeabsichtigte (oder in Kauf genommene) Langzeitfolgen zu schädigen. Es ist weder gelungen den Konflikt hierdurch zu entscheiden, noch trat generell der erhoffte Effekt ein. Und wenn du dich mit dem Thema beschäftigt hättest, dann wüßtest du das auch.
Der Vergleich Eulenspiegels mit dem Vietnam-Konflikt zieht hier perfekt, weil er auch noch darauf hingewiesen hat, daß es auf die tatsächlichen Gegebenheiten oder genauer die Art des Waldes ankommt. Und dein Hinweis auf Waldbrände hinkt wiederum sehr, denn hättest du Recht so wäre Europa mittlerweile baumlos. Zwar werden durch verheerende Waldbrände riesige Waldflächen vernichtet, daß rührt jedoch auch daher, daß die globale Erwärmung zu einer vorherigen Trockenheit führt, ohne die jene Waldbrände in weit geringerem Maß Schaden anrichten würden.
Der Vergleich mit den Brandrodungen im Urwald ist auch völliger Unsinn, denn dann gäbe es ja auch keinen Urwald mehr. Das Schneeballprinzip zieht hier wenn überhaupt, dann nur sehr bedingt. Bei Brandrodungen wird das Unterholz verbrannt und die Bäume werden verwertet. Und es ist keineswegs so, daß auch nur eine Gefahr eines unkontrollierbaren Feuers besteht. Abgesehen davon solltest du dir mal anschauen wie schnell der Regenwald zumindest mit niederem Bewuchs verlassene Flächen zurückerobert.
Ich will hiermit aber keinesfalls die Gefahr durch Brandrodungen herabwürdigen. Solange der Mensch ständig weiter rodet kann sich der Wald logischerweise nicht erholen.
Fakt ist allerdings, daß die Ureinwohner Südamerikas keine jahrhundertealten Spitzohren sind, die selbst in einem Low-F-Setting hervorragend mit dem Bogen umgehen können und denen keine Maschinengewehre sondern lediglich weitaus schlechtere Bogenschützen gegenüber stehen, deren potentiell besseren Nahkampffähigkeiten sie durch die Guerillataktik leicht entgehen können.

Jeder General wird dir bestätigen, daß er lieber persönlich Camilla Parker-Bowles einen einstündigen Zungenkuß geben wird als sich mit einer Armee auf das Gebiet einer gutorganisierten Guerillatruppe zu begeben. Die Verluste und vor allem die Moral brechen der Kampfkraft binnen kürzester Zeit das Rückgrat.

Am geilsten finde ich aber deine Aussage, daß die Conquistadores keine Kanonen und Musketen gebraucht hätten, sondern mit Katapulten ebenso weit gekommen wären.
Abgesehen mal davon, daß eine Menge Ereignisse den Fall der südamerikanischen Hochkulturen unterstützt haben, die auf einer Fantasy-Welt so nicht eintreten werden. Namentlich sind das in erster Linie die Krankheiten und die kulturellen Unterschiede, Glücksfälle und Einschätzungsfehler, die zu einigen völlig kampflosen Siegen seitens der Spanier und der Gefangennahme wichtiger Personen geführt haben.
Abgesehen also mal davon wären die Spanier ohne ihr Schwarzpulver letztendlich nicht einmal in der Lage gewesen sich einer lediglich doppelten Übermacht ihrer Gegner zu stellen, denn auch wenn deren Waffen primitiv waren reichten sie doch aus um zu töten und immerhin waren die Spanier nicht in rundum gepanzerte Battlesuits gekleidet.

Um also zurück zum Thema zu kommen: Deine Baumficker sind in einem entsprechenden Setting wie es die Ausgangssituation vorgibt eine etablierte Spezies, die seit längerer Zeit den Lebensraum mit den Menschen teilt, ihre Krankheiten übersteht (aufgrund besserer Hygiene vielleicht sogar besser) und technologisch in etwa auf dem gleichen Level steht. Militärtechnisch sind sie in ihrem Kernland einer weit größeren Streitmacht noch haushoch überlegen und kommt der mystische Faktor hinzu so steht das Ergebnis kaum in Zweifel.
Ohne diesen Faktor wäre es sicherlich möglich ihre Wälder zu roden und die zu vertreiben oder zu vernichten. Wie ich schrieb bräuchte man dazu jedoch eine riesige Armee und viel Zeit, denn schnelle Rodungsmethoden stehen nicht zur Verfügung bis jemand das griechische Feuer ins Spiel bringt. Und selbst dann brächte man so viel davon, daß kein Staatsschatz wohl die Ausgaben decken könnte. Zumindest nicht in Anbetracht des möglichen Gewinnes an wenig Wertgegenständen und einigen Hektar verbrannten Bodens.
Mal ganz abgesehen davon, daß ich gerne sehen wurde wie selbst der beste Kommandant seine Leute davon überzeugt weiter am Wald zu roden und das Schicksal der ersten Welle zu erleiden, die ganz gewiß mit Pfeilen gespickt am Waldrand liegt. Und was passiert, wenn man erst die Bogenschützen jagen will ohne ihnen ihre Verstecke wegzunehmen, hab ich ja bereits weiter oben beschrieben.

Fazit (in Antwort auf das Threadthema):
Eine angepaßte Spezies verfügt über beträchtliche Vorteile in der Verteidigung und kein Menschenreich ist so gigantisch und zugleich ohne innere Schwierigkeiten, daß man ausreichend große Armeen aufstellen könnte um eine angepaßte Spezies mit einer gesunden Bevölkerungszahl vollständig vernichten könnte. Und falls man so ein Mega-Rom auf einem seiner Kontinente doch haben will und es sogar die Möglichkeit hätte seine Truppen komplett zusammenzuziehen ohne Aufstände in Randgebieten befürchten zu müssen, so wird man tatsächlich auf dem Kontinent kaum noch andere Spezies finden. Aber selbst dann wird in den Analen dieses reiches kaum von verlustarmen und einfachen Siegen bei der Ausrottung der ‚fiesen Baumficker’ die Rede sein, sondern diese und ihre teure und verlustreiche Vernichtung werden wohl als schlimmste und schrecklichste Auseinandersetzungen mit furchtbaren Walddämonen in Legenden eingegangen sein.

Und als Schlußwort zu dir, Yerho:
Was glaubst denn du weswegen die Amerikaner sich aus Vietnam zurückgezogen haben? Weil ihnen das Agent Orange ausgegangen ist?
Never take a look into old Coyotes eyes without being prepared to loose yourself inside.

Eulenspiegel

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #47 am: 3.02.2007 | 23:23 »
Aber was Agent Orange war, weißt Du schon? Das war ein herzallerliebstes Entlaubungsmittel der Amis im Vietnamkrieg - eines von vielen Schweinereien, mit denen sie versucht haben, den Standortvorteil des Vietcong auszugleichen.
1) Du sagst es schon: "versucht haben". Selbst mit dem hochmodernen Agent Orange ist es den Amis nicht gelungen, den Vietcong zu vernichten.

2) Agent Orannge ist ein (für mittelaletrliche Verhältnisse)  hochmodernes Mittel. Ich glaube, in den meisten Fantasy-Settings dürfte Agent Orange noch nicht verfügbar sein.
Aber selbst die Amis haben mit Agent Orange nur etwas 1% des vietnamesischen Waldes zerstören können. (Mit Unterstützung von Flugzeugen.)
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass unsere Fantasy-Menschen keine Flugzeuge zur Verfügung haben, sondern das Agent Orange mit Katapulten verschießen müssen, werden sie noch weniger Wald zerstören können.
Und wenn wir davon ausgehen, dass die Fantasy-Menschen nichtmal Agent Orange sondern nur Feuer zur Verfügung haben, werden sie nochmal weniger Wald zerstören können.

Zitat
Die Konquistadoren brauchten keine Wälder anzuzünden, weil die Ureinwohner, die sie ausgeplündert haben, freundlicherweise bereits Ackerbau und Viehzucht betrieben und/oder in Städten lebten, also auffindbar waren und auf konventionelle Weise in ihrer Infrastruktur geschädigt werden konnten.
Das gilt vielleicht für die Azteken und Inkas.
Aber schau dir mal die Ashaninkas (Indianerstamm in Brasielien/Peru) an: Die betreiben Brandrodungsfeldbau:
Das heißt, sie zünden sogar selber den Wald an und fackeln ihn ab. Das heißt, wenn dein Expeditionskorps anrückt und den Wald abfackeln will, würden sich die Einheimischen Ashaninka nur bedanken. - Aber es würde nicht wirklich ihre Lebensgrundlage zerstören. (Die Ashaninkas sind nur ein beispiel. Aber es gibt auch genügend andere Indinaerstämme, denen mit "Wald abfackeln" nicht beizukommen war.)

Zitat
Und die Konquistadoren haben Felder abgebrannt.
Natürlich haben sie das versucht. Es hat ihnen bei den Naturvölkern aber nichts gebracht.

Zitat
Das hindert Menschen nicht daran, jeden Tag rund 570 Hektar immens feuchten Regenwald zu roden, und zwar auch auf denkbar einfachste Weise.
1) Ich schrieb "kurzfristig". Und ich schrieb vorindustriell.
Natürlich haben die Menschen es in mehreren Jahrhunderten geschafft, den europäischen Wald zu roden. Aber mehrere Jahrhunderte sind nicht das, was ich unter kurzfristig verstehe.

2) Aber mal angenommen, wir haben hier einen Menschenstamm, der so einen Hass auf Elfen entwickelt, dass er einen 500 Jahresplan erstellt, mit denen er die Elfen ausrotten will.
Er fängt also an, an den Waldrändern Holz abzuhacken und das Nachwachsen des Waldes zu verhindern. Sagenw ir mal, die ersten paar Jahre schauen die Elfen zu und interessieren sich nicht sonderlich dafür. nach einigen Jahren habens ie jedoch den 500 Jahresplan durchschaut und treffen ihrerseits Vorkehrungen, etwas gegen die Holzfäller zu unternehmen. Sie postieren daher Langbogenschützen im Wald, die auf die Holzfäller schießen. - Oder sie schleichen sich im Schutze des Waldes an und meucheln die Holzfäller. So einfach dürfte es den Menschena lso nicht fallen, den Wald abzuholzen. (Auf der Erde gab es Widerstand durch Wölfe, die es zu vertreiben galt. - So ein Wolfsrudel ist aber wesentlich einfacher zu vertreiben als ein Elfenstamm.)
Da die Elfen aber im Wald Heimvorteil haben und Holzfäller zum Holz hacken in den Wald müssen, sollte es den Elfen gelingen, den Vormarsch der Menschen zu stoppen.

Aber sagen wir mal, die Menschen sind so top, dass es ihnen trotzdem gelingt, im Laufe der Jahrzehnte die Nase vorne zu haben und nach und nach den Wald zu verkleinern. - Das heißt, der Menschenstamm am Waldrand lebt im fortwährenden Kriegszustand. Das schwächt den Staat erheblich. Da er seine ganzen Ressourcen für den Kampf gegend ie Elfen ebnötigt, ist er offen gegenüber Angriffen von Nachbarn. Natürlich werden diese Nachbarn auch irgendwann angreifen, da sie diesen geschwächten Menschenstaat für leichte Beute halten. - Das beendet dann erstmal den Angriff auf den Elfenwald.

Zitat
Wenn eine Stelle erst mal  brennt, trocknet sie die umliegenden Bereiche, die dann auch in Flammen aufgehen - das Schneeballprinzip.
Und wie man in BWL lernt: Das Schneeballprinzip hört sich theoretisch zwar wunderschön an, scheitert in der Praxis aber meistens.

Die Tatsache, dass ein Waldbrand keinen ganzen Wald vernichtet, lässt die Vermutung nahe, dass das Schneeballprinzip auch in diesem Fall scheitert.

Zitat
2.) Natürliche Waldbrände haben schon lange vor dem Menschen Wälder vernichtet. Nur hat sich dieser wieder erholt.
1) Wenn etwas vernichtet wurde, kann es sich nicht erholen. Bzw: Wenn sich etwas erholen kann, wurde es nicht richtig vernichtet.

2) Waldbrände vernichten Teile von Wäldern. Ein Waldbrand hat aber noch niemals einen ganzen Wald vernichtet. (Ich rede jetzt nicht von diesen niedlichen Parks, wie wir sie hier in Deutschland kennen. - Diese können durch einen Waldbrand wirklich vernichtet werden. Ein richtiger Wald hat die Größe von Österreich oder Schweiz.)

Zitat
Das ist mal wieder hanebüchener Unsinn. Informiere Dich bitte, was in den letzten Monaten in nach Spanien und Kalifornien passiert ist. Das waren ungezielte Waldbrände, die obendrein bekämpft wurden - und trotzdem sind riesige Waldflächen innerhalb weniger Stunden komplett abgefackelt.
Ja, es sind riesige Waldflächen abgebrannt.
Aber es ist kein einziger Wald abgebrannt. Es sind immer nur Teile eines Waldes abgebrannt. (Und wenn man die Größe eines mittelalterlichen Waldes mit der Fläche vergleicht, die bei einem Waldbrand zerstört wird, dann wirkt diese zerstörte Fläche lächerlich winzig.)

Beispiel:
In Kanadas Wäldern verbrannte in den 60er Jahren ca. 875.000 Hektar pro Jahr. Das sind 8.750 km². (Quelle hier.)
Kanada hat eine Fläche von 10 Mio km².
Die Waldfläche beträgt 45,3%. (Quelle hier.)
Das macht also 4,5 Mio km² Wald.

Alle Waldbrände eines Jahres zusammen zerstören also gerade mal 0,2% des gesamten Waldes.
Ein einzelner Waldbrand zerstört also nichtmal ein Promille des kanadischen Waldes.

Aber seienw ir optimistisch. Sagen wir, durch technische Methoden und günstig plazierten Brandpfeilen schaffen es die Menschen, die zerstörte Fläche zu verzehnfachen. (Ein Lob auf die menschliche Technik. ;))

Dann schafft es unser mittelalterlicher Fantasy-Staat immerhin, 2% des Waldes zu zerstören. Man muss dabei alleridngs bedenken, dass unser Fantasy-Staat keine Flugzeuge besitzt. Er kann also seine Brandpfeile (bzw. das Äquivalent für's Katapult) nur an den Waldrändern plazieren.
Expeditionen in den kanadischen Wald kann unser Menschenvolk auch nicht starten, da das Expeditionskorp im Wald selbers ofort von Elfen getötet wird. (Und ja: Auch wenn man den Waldrand abfackelt, bleiben genügend Bäume stehen, um den Elfen noch Heimvorteil zu bieten.)

Und das Gesagte habe ich jetzt am Beispiel für den kanadischen Wald gebracht. - Du kannst das gleiche aber auch für den Amazonas oder den vietnamesischen Wald geltend machen.

Zitat
Europa war übrigens einst komplett von Mischwäldern bedeckt.
Ich weiß. Und Europa wäre in unserem Beispiel auch der "Elfenkontinent".
Die Menschen hätten ihre Siedlungen dann an der Küste, in der Tundra und am Mittelmeer.
Aber gegen den europäischen Wald könnten sie nichts unternehmen.

Aber wie gesagt: man braucht ja noch ncihtmal einen Wald von der Größe Europas. (Den es ja durchaus gab.) Es reicht ja vollkommen ein Wald von der Größe Österreichs aus, um genügend vor Angriffen von außerhalb geschützt zu sein.

Zitat
Ein Waldbrand äschert Wälder nicht komplett ein. Für den menschlichen Bedarf genügt auch die verbleibende Holzkohle und die Wälder im eigenen Hinterland, wenn die Vernichtung des Gegners Priorität hat.
1) Ein Waldbrand, der den Wald nicht komplett einäschert , ist nutzlos. Da bedanken sich die Ashaninkas/Elfen und leben fröhlich weiter, ohne dass ihnen der Waldbrand etwas ausmacht.

Um die Ashaninkas/Elfen auf diese Weise auszurotten, bräuchte man wie gesagt eine Art Super-Napalm/Agent Orange, der den Wald restlos zerstört. - Und dann bleibt auch nicht genügend Holz für die Menschen.

2) Welche Wälder im Hinterland? Wälder im Hinterland bedeuten feindliche Elfen im Hinterland. - Bevor ich die Heimatsiedlung der Elfen ausrotte, würde ich erstmal die Vorposten der Elfen ausrotten.

3) Aus Holzkohle kann man keine Waffenschäfte herstellen.

Zitat
Außerdem genügt es ja, wenn sie soviel Wald abbrennen, dass der Lebensraum des Gegners stark begrenzt wird - ein Volk, dass keinen Ackerbau betreibt, braucht nämlich viel Platz, um herumzuziehen, damit sich ihre Sammel- und Jagdreviere wieder erholen können.
Ja, und da würde ich mal interessieren, wie du so ein Super-Feuer hinkriegen möchtest?
Wenn so ein feuer bekannt gewesen wäre, hätten es die Amsis in Vietnam sicher eingesetzt.
Und wenn man so ein Feuer bereits im Mittelalter gekannt hätte, hätte man so ein Feuer auch in Südamerika eingesetzt. (Und nein, ich meine nicht den Kampf gegen die Inkas. - Und nein, ich meine auch nicht die lächerlichen Versuche, wo die Eroberer mal ein paar 100 Hektar Wald abgebrannt haben und die Indianer nur laut gelacht haben.)

Zitat
Ich weiß nicht, wann Du das letzte mal gezählt hast, aber meines Wissens wurden sehr viele südamerikanische Ureinwohner von vergleichsweise wenigen Konquistadoren dezimiert. Und das mit Hilfe von Musketen und Kanonen, gegen den die Indios nur Wurfspeere auffahren konnten. Katapulte hätten's aber auch getan, denn das Überlegenheitsprinzip gilt trotzdem.
Ja, die Indianer wurden mit Musketen und Kanonen dezimiert.
Aber deine These war: "Man kann den Lebensraum von Waldbewohnern zerstören." Und diese These ist falsch. (Mit Musketen kannst du zwar Waldbewohner töten, aber nicht den Wald selber.)

Und ja: Wenn ein Volk noch in der Steinzeit lebt und das andere Volk bereits interstellare Überlichtreisen tätigt, dann wird das Raumfahrende Volk den krieg gewinnen.
Aber es ging, soweit ich das beurteilen konnte darum, dass es verschiedene Völker gibt, die alle ungefähr das gleiche Tech-Level haben und biologisch nur auf unterschiedliche Lebensräume spezialisert sind.

Ich stelle mir das grob so vor:
Elfen: Wälder
Centauren: Steppe
Zwerge: Unterirdisch
Menschen: Gebirge
"Meerjungfrauen": Meere (Sorry, mir fällt keine bessere Klischee-Meeresrasse ein.)

Technologisch sind alle 5 Rassen aber ungefähr auf den gleichen Stand. (Natürlich beherrschen die "Meerjungfrauen" kein Feuer und natürlich sind Zwerge und Menschen aufgrund ihres Lebensraumes besser in Statik.)

@ Coyote
So sehr ich auch dem Inhalt deiner Aussage zustimme, so sehr möchte ich deinen Ton rügen.
Vor allem deinen ersten Satz hättest du dir sparen können.

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #48 am: 3.02.2007 | 23:31 »
Nun, ich kann mir durchaus vorstellen, daß Menschen und Zwerge in der Eisenverhüttung Fortschritte machen, die ihnen zu überlegenen Waffen verhilft. Unsere Steppenzentauren könnten mit Gewehren der Menschen ihre Probleme kriegen.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Gast

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Re: Mehrere Rassen auf einem Kontinent, wie kann das gutgehen?
« Antwort #49 am: 3.02.2007 | 23:46 »
Werte Damen und Herren, bitte drauf achten das der Ton und Umgang miteinander zivilisiert bleibt, und hier kein "Flamewar" oder ähnliches ausbricht, ok? Das Thema ist zu schade um durch so etwas kaputt machen zu lassen :)

besten gruss

AXXsig