Aber was Agent Orange war, weißt Du schon? Das war ein herzallerliebstes Entlaubungsmittel der Amis im Vietnamkrieg - eines von vielen Schweinereien, mit denen sie versucht haben, den Standortvorteil des Vietcong auszugleichen.
1) Du sagst es schon: "versucht haben". Selbst mit dem hochmodernen Agent Orange ist es den Amis nicht gelungen, den Vietcong zu vernichten.
2) Agent Orannge ist ein (für mittelaletrliche Verhältnisse) hochmodernes Mittel. Ich glaube, in den meisten Fantasy-Settings dürfte Agent Orange noch nicht verfügbar sein.
Aber selbst die Amis haben mit Agent Orange nur etwas 1% des vietnamesischen Waldes zerstören können. (Mit Unterstützung von Flugzeugen.)
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass unsere Fantasy-Menschen keine Flugzeuge zur Verfügung haben, sondern das Agent Orange mit Katapulten verschießen müssen, werden sie noch weniger Wald zerstören können.
Und wenn wir davon ausgehen, dass die Fantasy-Menschen nichtmal Agent Orange sondern nur Feuer zur Verfügung haben, werden sie nochmal weniger Wald zerstören können.
Die Konquistadoren brauchten keine Wälder anzuzünden, weil die Ureinwohner, die sie ausgeplündert haben, freundlicherweise bereits Ackerbau und Viehzucht betrieben und/oder in Städten lebten, also auffindbar waren und auf konventionelle Weise in ihrer Infrastruktur geschädigt werden konnten.
Das gilt vielleicht für die Azteken und Inkas.
Aber schau dir mal die
Ashaninkas (Indianerstamm in Brasielien/Peru) an: Die betreiben Brandrodungsfeldbau:
Das heißt, sie zünden sogar selber den Wald an und fackeln ihn ab. Das heißt, wenn dein Expeditionskorps anrückt und den Wald abfackeln will, würden sich die Einheimischen Ashaninka nur bedanken. - Aber es würde nicht wirklich ihre Lebensgrundlage zerstören. (Die Ashaninkas sind nur ein beispiel. Aber es gibt auch genügend andere Indinaerstämme, denen mit "Wald abfackeln" nicht beizukommen war.)
Und die Konquistadoren haben Felder abgebrannt.
Natürlich haben sie das versucht. Es hat ihnen bei den Naturvölkern aber nichts gebracht.
Das hindert Menschen nicht daran, jeden Tag rund 570 Hektar immens feuchten Regenwald zu roden, und zwar auch auf denkbar einfachste Weise.
1) Ich schrieb "kurzfristig". Und ich schrieb vorindustriell.
Natürlich haben die Menschen es in mehreren Jahrhunderten geschafft, den europäischen Wald zu roden. Aber mehrere Jahrhunderte sind nicht das, was ich unter kurzfristig verstehe.
2) Aber mal angenommen, wir haben hier einen Menschenstamm, der so einen Hass auf Elfen entwickelt, dass er einen 500 Jahresplan erstellt, mit denen er die Elfen ausrotten will.
Er fängt also an, an den Waldrändern Holz abzuhacken und das Nachwachsen des Waldes zu verhindern. Sagenw ir mal, die ersten paar Jahre schauen die Elfen zu und interessieren sich nicht sonderlich dafür. nach einigen Jahren habens ie jedoch den 500 Jahresplan durchschaut und treffen ihrerseits Vorkehrungen, etwas gegen die Holzfäller zu unternehmen. Sie postieren daher Langbogenschützen im Wald, die auf die Holzfäller schießen. - Oder sie schleichen sich im Schutze des Waldes an und meucheln die Holzfäller. So einfach dürfte es den Menschena lso nicht fallen, den Wald abzuholzen. (Auf der Erde gab es Widerstand durch Wölfe, die es zu vertreiben galt. - So ein Wolfsrudel ist aber wesentlich einfacher zu vertreiben als ein Elfenstamm.)
Da die Elfen aber im Wald Heimvorteil haben und Holzfäller zum Holz hacken in den Wald müssen, sollte es den Elfen gelingen, den Vormarsch der Menschen zu stoppen.
Aber sagen wir mal, die Menschen sind so top, dass es ihnen trotzdem gelingt, im Laufe der Jahrzehnte die Nase vorne zu haben und nach und nach den Wald zu verkleinern. - Das heißt, der Menschenstamm am Waldrand lebt im fortwährenden Kriegszustand. Das schwächt den Staat erheblich. Da er seine ganzen Ressourcen für den Kampf gegend ie Elfen ebnötigt, ist er offen gegenüber Angriffen von Nachbarn. Natürlich werden diese Nachbarn auch irgendwann angreifen, da sie diesen geschwächten Menschenstaat für leichte Beute halten. - Das beendet dann erstmal den Angriff auf den Elfenwald.
Wenn eine Stelle erst mal brennt, trocknet sie die umliegenden Bereiche, die dann auch in Flammen aufgehen - das Schneeballprinzip.
Und wie man in BWL lernt: Das Schneeballprinzip hört sich theoretisch zwar wunderschön an, scheitert in der Praxis aber meistens.
Die Tatsache, dass ein Waldbrand keinen ganzen Wald vernichtet, lässt die Vermutung nahe, dass das Schneeballprinzip auch in diesem Fall scheitert.
2.) Natürliche Waldbrände haben schon lange vor dem Menschen Wälder vernichtet. Nur hat sich dieser wieder erholt.
1) Wenn etwas vernichtet wurde, kann es sich nicht erholen. Bzw: Wenn sich etwas erholen kann, wurde es nicht richtig vernichtet.
2) Waldbrände vernichten Teile von Wäldern. Ein Waldbrand hat aber noch niemals einen ganzen Wald vernichtet. (Ich rede jetzt nicht von diesen niedlichen Parks, wie wir sie hier in Deutschland kennen. - Diese können durch einen Waldbrand wirklich vernichtet werden. Ein richtiger Wald hat die Größe von Österreich oder Schweiz.)
Das ist mal wieder hanebüchener Unsinn. Informiere Dich bitte, was in den letzten Monaten in nach Spanien und Kalifornien passiert ist. Das waren ungezielte Waldbrände, die obendrein bekämpft wurden - und trotzdem sind riesige Waldflächen innerhalb weniger Stunden komplett abgefackelt.
Ja, es sind riesige Waldflächen abgebrannt.
Aber es ist kein einziger Wald abgebrannt. Es sind immer nur
Teile eines Waldes abgebrannt. (Und wenn man die Größe eines mittelalterlichen Waldes mit der Fläche vergleicht, die bei einem Waldbrand zerstört wird, dann wirkt diese zerstörte Fläche lächerlich winzig.)
Beispiel:
In Kanadas Wäldern verbrannte in den 60er Jahren ca. 875.000 Hektar pro Jahr. Das sind 8.750 km². (Quelle
hier.)
Kanada hat eine Fläche von 10 Mio km².
Die Waldfläche beträgt 45,3%. (Quelle
hier.)
Das macht also 4,5 Mio km² Wald.
Alle Waldbrände eines Jahres zusammen zerstören also gerade mal 0,2% des gesamten Waldes.
Ein einzelner Waldbrand zerstört also nichtmal ein Promille des kanadischen Waldes.
Aber seienw ir optimistisch. Sagen wir, durch technische Methoden und günstig plazierten Brandpfeilen schaffen es die Menschen, die zerstörte Fläche zu verzehnfachen. (Ein Lob auf die menschliche Technik.
)
Dann schafft es unser mittelalterlicher Fantasy-Staat immerhin, 2% des Waldes zu zerstören. Man muss dabei alleridngs bedenken, dass unser Fantasy-Staat keine Flugzeuge besitzt. Er kann also seine Brandpfeile (bzw. das Äquivalent für's Katapult) nur an den Waldrändern plazieren.
Expeditionen in den kanadischen Wald kann unser Menschenvolk auch nicht starten, da das Expeditionskorp im Wald selbers ofort von Elfen getötet wird. (Und ja: Auch wenn man den Waldrand abfackelt, bleiben genügend Bäume stehen, um den Elfen noch Heimvorteil zu bieten.)
Und das Gesagte habe ich jetzt am Beispiel für den kanadischen Wald gebracht. - Du kannst das gleiche aber auch für den Amazonas oder den vietnamesischen Wald geltend machen.
Europa war übrigens einst komplett von Mischwäldern bedeckt.
Ich weiß. Und Europa wäre in unserem Beispiel auch der "Elfenkontinent".
Die Menschen hätten ihre Siedlungen dann an der Küste, in der Tundra und am Mittelmeer.
Aber gegen den europäischen Wald könnten sie nichts unternehmen.
Aber wie gesagt: man braucht ja noch ncihtmal einen Wald von der Größe Europas. (Den es ja durchaus gab.) Es reicht ja vollkommen ein Wald von der Größe Österreichs aus, um genügend vor Angriffen von außerhalb geschützt zu sein.
Ein Waldbrand äschert Wälder nicht komplett ein. Für den menschlichen Bedarf genügt auch die verbleibende Holzkohle und die Wälder im eigenen Hinterland, wenn die Vernichtung des Gegners Priorität hat.
1) Ein Waldbrand, der den Wald nicht komplett einäschert , ist nutzlos. Da bedanken sich die
Ashaninkas/Elfen und leben fröhlich weiter, ohne dass ihnen der Waldbrand etwas ausmacht.
Um die Ashaninkas/Elfen auf diese Weise auszurotten, bräuchte man wie gesagt eine Art Super-Napalm/Agent Orange, der den Wald restlos zerstört. - Und dann bleibt auch nicht genügend Holz für die Menschen.
2) Welche Wälder im Hinterland? Wälder im Hinterland bedeuten feindliche Elfen im Hinterland. - Bevor ich die Heimatsiedlung der Elfen ausrotte, würde ich erstmal die Vorposten der Elfen ausrotten.
3) Aus Holzkohle kann man keine Waffenschäfte herstellen.
Außerdem genügt es ja, wenn sie soviel Wald abbrennen, dass der Lebensraum des Gegners stark begrenzt wird - ein Volk, dass keinen Ackerbau betreibt, braucht nämlich viel Platz, um herumzuziehen, damit sich ihre Sammel- und Jagdreviere wieder erholen können.
Ja, und da würde ich mal interessieren, wie du so ein Super-Feuer hinkriegen möchtest?
Wenn so ein feuer bekannt gewesen wäre, hätten es die Amsis in Vietnam sicher eingesetzt.
Und wenn man so ein Feuer bereits im Mittelalter gekannt hätte, hätte man so ein Feuer auch in Südamerika eingesetzt. (Und nein, ich meine nicht den Kampf gegen die Inkas. - Und nein, ich meine auch nicht die lächerlichen Versuche, wo die Eroberer mal ein paar 100 Hektar Wald abgebrannt haben und die Indianer nur laut gelacht haben.)
Ich weiß nicht, wann Du das letzte mal gezählt hast, aber meines Wissens wurden sehr viele südamerikanische Ureinwohner von vergleichsweise wenigen Konquistadoren dezimiert. Und das mit Hilfe von Musketen und Kanonen, gegen den die Indios nur Wurfspeere auffahren konnten. Katapulte hätten's aber auch getan, denn das Überlegenheitsprinzip gilt trotzdem.
Ja, die Indianer wurden mit Musketen und Kanonen dezimiert.
Aber deine These war: "Man kann den Lebensraum von Waldbewohnern zerstören." Und diese These ist falsch. (Mit Musketen kannst du zwar Waldbewohner töten, aber nicht den Wald selber.)
Und ja: Wenn ein Volk noch in der Steinzeit lebt und das andere Volk bereits interstellare Überlichtreisen tätigt, dann wird das Raumfahrende Volk den krieg gewinnen.
Aber es ging, soweit ich das beurteilen konnte darum, dass es verschiedene Völker gibt, die alle ungefähr das gleiche Tech-Level haben und biologisch nur auf unterschiedliche Lebensräume spezialisert sind.
Ich stelle mir das grob so vor:
Elfen: Wälder
Centauren: Steppe
Zwerge: Unterirdisch
Menschen: Gebirge
"Meerjungfrauen": Meere (Sorry, mir fällt keine bessere Klischee-Meeresrasse ein.)
Technologisch sind alle 5 Rassen aber ungefähr auf den gleichen Stand. (Natürlich beherrschen die "Meerjungfrauen" kein Feuer und natürlich sind Zwerge und Menschen aufgrund ihres Lebensraumes besser in Statik.)
@ CoyoteSo sehr ich auch dem Inhalt deiner Aussage zustimme, so sehr möchte ich deinen Ton rügen.
Vor allem deinen ersten Satz hättest du dir sparen können.