Elric von Melniboné wurde hier ja mehrfach genannt. Das ist mein Lieblingsbuch, aber meines Erachtens mit Vorsicht zu genießen, aus zwei Gründen:
Nummer 1, es ist keine reine High Fantasy, sondern größtenteils Sword & Sorcery, also Abenteuergeschichten. Erst zum Ende läuft es auf einen großen epischen Konflikt hinaus. Die Story ist zu 100% auf den Hauptcharakter fixiert. Mehrere Handlungsstränge wie bei Williams, Tolkien oder Martin gibt es dort nicht.
Nummer 2, Moorcocks Schreibstil ist nicht jedermans Sache. Er beschreibt eher stimmungsbezogen, nicht so detailliert wie die oben genannten Autoren. Moorcock selbst hat mal gesagt, dass er Landschaften z.B. so gestaltet, dass sie das Innenleben der Charaktere wiederspiegeln.
Wenn man Elric in die Hand nimmt, sollte man auch Der Ewige Held und vor allem Die Saga vom Runenstab lesen. Letzterer ist ganz klar der Deckel zum Topf. Vieles erhält dadurch mehr Sinn. Viele von Moorcocks Büchern drehen sich um das selbe Thema des Ewigen Helden und des Multiversums. Es gibt eine Szene, die in 3 Romanen beschrieben wird, aus der Sicht von drei verschiedenen Personen beschrieben. Ist ganz geckig, sowas.
Ansonsten wurde mir in Sachen epischer Fantasy Michael A. Stackpole wärmstens empfohlen. Gelesen habe ich ihn allerdings nicht, weil mein Geschmack im Moment in eine andere Richtung geht.
David Eddings ist auch so eine Sache. Seine Stories sind wesentlich naiver und weniger komplex als die von Williams zum Beispiel. Das ist Pinkelpausenfantasy in meinen Augen, für die Fensterbank der Toilette.
Ein Geheimtipp ist Der Wurm Ouroboros von E.R.R Eddison, geschrieben um 1920 und damit noch nicht von der Herr-der-Ringe-Welt berührt. Dadurch hat sie aber auch einen sehr eigenständigen Charakter. Ich empfehle hier im Übrigen, zuerst die Story zu lesen und danach das Vorwort (Spoiler!).
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