Verzeichnisse wechselt man wie unter DOS mit
cd /Pfad
Der Befehl
top
listet alle derzeit laufenden Programme auf. Ich empfehle aber stattdessen die Installation des Programms htop, welches diese Auflistung in bunt in einer mc-ähnlichen Oberfläche mit dauernder Aktualisierung vornimmt. Das Schöne daran ist, dass man in htop auch auf die vielen Optionen des Befehls 'kill' zugreifen kann, ohne sich mit diesem Befehl auseinandersetzen zu müssen.
Den Befehl kill brauche ich also nicht aufzuführen; innerhalb einer funktionsfähigen grafischen Oberfläche gibt es aber die Möglichkeit, über ein Terminal xkill aufzurufen, wenn ein grafisches Programm hängt, ohne dabei die ganze Oberfläche zu blockieren; dann wird der Cursor zum Totenkopf und das Programm, auf dessen Fenster man als nächstes klickt, wird gekillt.
Ähnlich wie top listet
ps
alle derzeit laufenden Prozesse auf. Da gibt es viele, viele Parameter...
reboot
ist ein Root-Befehl, der genau das ausführt, was er besagt, während
reset
das aktuelle Terminal in den Ausgangszustand versetzt. Normale Anwender verwenden zum Löschen des Konsolen- oder Terminalinhalts das dem DOS-Befehl cls entsprechende
clear
Eben habe ich Schussel noch
umount /mnt/win98
vergessen, welches mein als Beispiel genanntes Windows 98-System wieder aushängen würde. Es ist eines der ungelösten Rätsel der Linuxwelt, warum das Ding nicht einfach unmount heißt. Sparwut kann auch zu weit führen...
Sehr schön ist der Befehl alias. Man gibt ihn allerdings nur selten ein. Er dient dazu, lange Befehlszeilen handlich zu machen. Ich habe beispielsweise ein Befehlszeilenprogramm namens rdiff-backup, welches ich benutze, um von meinem gesamten System ein Backup zu machen; dabei hat dieses Programm eine lange Liste von Parametern mit Verzeichnissen wie /sys, /proc und /tmp, die zu sichern Blödsinn wäre, und die deshalb über diese Parameter ausgeklammert werden. Das jedes Mal einzutippen, wäre viel Arbeit. Stattdessen habe ich in der Datei .bashrc ein Alias definiert, einfach mit:
alias backup=rdiff-backup und-der-ganze-Rattenschwanz-von-Parametern
Jetzt muss ich nur noch backup eingeben, und das Ding wird abgearbeitet. Weil die Zuweisung in der .bashrc steht, liegt dieses Alias nach jedem neuen Login wieder vor, wäre ja sonst auch blöd.
Aliasse können sogar andere Aliasse enthalten, so dass bei mir z.B. der Befehl sysup mittlerweile alte Backup-Inkremente löscht, über backup das genannte Backup macht, Gentoo-Overlays aktualisiert, Portage aktualisiert und ein systemweites Upgrade anstößt, das ich nur noch akzeptieren oder verwerfen muss. Nein, das muss euch alles nichts sagen...
Wer aber z.B. vom DOS-Befehl 'dir' nicht loskommt, kann ihn durch ein einfaches
alias dir=ls
zum Linuxbefehl machen. In meinem Buch über Konsolenbefehle steht 'dir' sogar drin, aber ich bin ziemlich sicher, dass das kein Standardbefehl ist...
Alias alleine zeigt euch übrigens die Liste der für den aktuellen Benutzer definierten Aliasse an.
Den Inhalt einer Datei ohen Editor recht komfortabel anzeigen kann man mit
less Dateiname
wobei das ein Wortspiel auf 'more' ist, einen anderen Befehl, der das Gleiche tut, aber weniger kann. Ja, das Linuxvölkchen besteht schon aus Scherzkeksen.
Eine Konsole oder ein Terminal bzw. eine Identität als anderer Benutzer verlässt man mit dem Befehl
exit
Ein Terminal kann man natürlich auch einfach übers X am Fenster schließen. Auch der Befehl 'logout' kann verwendet werden.
Hilfreich ist auch der Befehl 'tail', z.B. in der Form
tail -f /var/log/messages
Dieser Befehl zeigt nämlich das Ende (den Schwanz, tail) der genannten Datei an, und dank des Parameters -f (follow) wird diese Anzeige auch aktualisiert. Systemmeldungen bzgl. von Ereignissen, die vor kurzem im Betriebssystem aufgetreten sind oder ab Eingabe dieses Befehls auftreten, kann man so bequem verfolgen, was bei der Fehlersuche hilfreich ist. Man verlässt diese Anzeige wie auch die vieler anderer dauerhaft laufender Befehle mit Strg + C. Manche Befehle wie z.B. 'man' und 'less', die auf Editorfunktionen aufsetzen, beendet man mit q. (Oh je, was für ein Durcheinander das hier wird...)
So, ich würde sagen, dass das alle Befehlszeilenbefehle sind, die ich selbst öfter mal benutze und für allgemein recht wichtig halte, die man aber nicht durch mc umgehen kann. Es gibt natürlich noch sehr viel mehr, und nicht zuletzt gibt es eine Menge von Befehlen und Programmen, Skripten usw., die ebenfalls sehr nützlich sind. Ein Beispiel dafür ist locate, welches man benutzen kann, um blitzschnell (weil es eine Datenbank verwendet) eine Datei im Dateisystem zu suchen.
Robin