Aus meinen Erfahrungen heraus (und zwar sowohl als Spieler als auch als SL) würde ich sagen, daß die Grunvoraussetzung für eine epische Runde eine Obsession seitens wenigstens eines Charakters ist. Und zwar eine Obsession die klar jenseits seiner eigentlichen Möglichkeiten liegt.
In dem beispiel an das ich denke war es ein einfacher Dämon (vom SL als kleine Nebenhadlung gedacht) der Seelen sammelte. Die Gruppe hätte bei der ersten Begegnung keine Schnitte in einem Kampf gehabt, aber mein Char hat dank der vortrfflich dargestellten Herablassung nach dieser Begegnung beschlossen diesen Dämon zu vernichten. Die Gruppe zog mit und der eigentlich epische Handlungsfaden begann, als wir auf der Suche nach ausreichend mächtigen Waffen einige andere Dinge in Gang setzten.
Wichtig war jedoch, daß der Char geradezu obsessiv auf sein Ziel ausgerichtet war und das ich als Spieler durchaus in Erwägung gezogen hätte nicht auf das Wohl meines Chars zu achten um das Ziel zu erreichen. Außerdem war es sehr hilfreich, daß sich die Gruppe hat mitreißen lassen.
Wenn ich meine Erfahrungen als SL nun hinzuziehe entdecke ich, daß es immer ein Zugpferd gab. Und egal welcher Charakter dieses Zugpferd verkörperte, es war immer eine Fähigkeit beim Spieler, die überhaupt erst die Möglichkeit der Epik entstehen ließ: Leidensfähigkeit.
Was ich damit meine sind die Schicksalsschläge, die man einem Helden verpassen kann. Nicht wenige Spieler haben nach dem xten Tiefschlag des Schicksals keine Lust mehr und daher vermeidet man solche Ereignisse bei diesen. Aber es gibt Spieler die leben auf, wenn man ihren Charakteren etwas zu leiden gibt. Und dann wirds meistens so dramatisch, daß die mitspielenden Damen mehr als einmal eine Träne zudrücken (was die Männer natürlich nie tun würden, die hatten nur was im Auge... alle gleichzeitig).
Ich ziehe also das Fazit, daß man für eine echte, epische Geschichte ein geeignetes Zugpferd braucht, daß die anderen auch mitreißen kann ohne sie zwingen zu müssen.
Hat man das ist es unerheblich, ob Kompetenz bereits vorhanden ist, denn wenn das Zugpferd obsessiv in die richtige Richtung läuft entwicklet die Gruppe automatisch die nötigen Fähigkeiten um am Ende auch eine Chance auf den Sieg zu haben (immerhin soll eine epische Kampagne ja länger sein und wenn der SL in Vorbereitung auf den bösen Ober-Nekro vorher seine Minions ausschickt lernt man schnell Nekros zu bekämpfen...).
Zu den Vergleichen weiter oben mit den griechischen Helden möchte ich noch sagen, daß hier vielleicht ein kleines Mißverständnis vorliegt. Ajax, Odysseus und Achill waren entweder bereits Helden, die schon mehrere, epische Werdegänge hinter sich hatten, oder sie waren so göttlich, daß sie weniger Kompetenz als vielmehr einSchlachtfeld zum toben benötigten. Wobei Achill ja generell ein echter Ausnahmefall ist.
Die anderen waren jedenfalls bereits echte Helden mit nicht weniger interessanten Geschichten wie ein Herakles im Hintergrund. Es war sozusagen ihre xte epische Kampagne (und für viele auch die letzte).
Aber auch diese Knilche hatten einmal ihre erste, epische Kampagne. Und hier lassen sich die beiden verschiedenen Sichtweisen von oben vielleicht korrelieren.
[€dit: @Cyberdance
'An den Herausforderungen' wachsen fehlt mir in meiner Ausführung noch als klare Aussage. Danke das du es für mich benannt ast...
]