Inspiriert von Vermi in seinem Blog (Plädoyers für die Fiktion) wollte ich erst einmal sagen: Guter Ansatz. Mal etwas weg von GNS und hin zu konkreteren Beschreibungen von Spielstilen. Cool! Und die Kleinigkeiten, die ich dann immer noch auszusetzen habe, sind wirklich nebensächlich (und vielleicht nicht mal richtig
).
Also, lasst uns über Techniken reden. Aber da ich ein Freund der Theorie bin, hätte ich natürlich gerne etwas Systematik in den Techniken. Außerdem möchte ich mich hier gerne auf den Teil der „Fiktion“ beschränken, der auch gerne als „Story“ bezeichnet wird. Wie kriegen wir da jetzt etwas Systematik rein?
Meine Idee wäre folgende: Man nehme alle Elemente von Rollenspiel (mit Hauptzweck Story), über die sich Leute in die Haare kriegen können. Diese führt man dann mit den verschiedenen Ausprägungen (Vorlieben…) auf und schon hat man einen ersten Anhaltspunkt für die Systematik. Ob es der beste Ansatz ist, mit Konfliktpotenzial anzufangen, weiß ich nicht (man sieht ja bei GNS, was dabei raus kommt
), aber es ist der einfachste, der mit im Moment einfällt.
Worüber können sich Leute also in Bezug auf Story in die Haare kriegen?
- Meta-Ebene. Die Frage, ob die Meta-Ebene (Direkte Gespräche zwischen den Spielern) häufig genutzt wird oder nicht, und auch, wann sie genutzt wird (zwischen den Spielabenden? Zwischen den Szenen? Immer?)
- Direkter Spielereinfluss (Director Stance). Keine Spieler/SL-Trennung? Sollen die Spieler direkten Einfluss auf Nicht-Eigener-Charakter-Inhalte haben? Sollen sie dirkete Vorschläge machen? Sollen sie nur über Hintergrund usw. dem SL Tipps für die Story geben?
- Spielerzentrierung. Welche Rolle spielen die SC in der Story? Rankt sich die Story um die SC (wie sie von den Spielern erstellt wurden) mit direktem Einfluss der Spieler auf die Story? Sind die Hauptcharaktere in der Story des SL? Betrachten die Spieler die Story eher passiv?
- Veränderung (von Charakteren). Sind Charaktere „erschaffen“ und damit „fertig“? Besteht der Spaß darin, den „Charakter des Charakters“ im Spiel zum Ausdruck zu bringen oder geht es darum, den Charakter durch das Spiel zu entdecken und zu verändern?
- Thema (menschliche Themen vs. Andere). Die Fredi-Spezialkategorie.
Geht es um klassische literarische Themen („menschelt“ es?) oder eher um die Themen von Genre-Literatur (Heldentaten oder Pulp oder „Noir“ usw.)?
- Pacing. Wie oft und wie schnell werden die einzelnen Elemente der Story angesprochen? Ist jede Szene ohne Konflikt eine verlorene Szene oder heißt es eher „och nö, nicht schon wieder Drama!“?
- Genre. Das war leicht.
- System. Viel oder wenig oder wie auch immer. Points of Contact usw.
Es gibt sicher noch mehr Bereiche und ich würde mich über entsprechende Anmerkungen freuen. Ansonsten und falls es jemanden interessiert: fröhliches Diskutieren und Ergänzen!