Ah, ja, das war etwas komisch. Es waren tatsächlich zwei unabhängige Konflikte. Hätten wir vielleicht anders machen sollen, aber egal.
Paar Ergänzungen noch:
- Stichwort sexuelle Orientierung. Das interessiert hier vielleicht niemanden so wahnsinnig, aber ich fand es schon lustig, mal in einer nicht-hetero geprägten Gruppe zu spielen. Bei der Frage, ob Knabeninternat oder gemischt, hat man die Gräben ganz gut gesehen: unsere drei Herrn vom anderen Ufer haben sofort argumentiert, in so einem Knast wären doch
bestimmt nur Jungs, ich hab mich enthalten, und unser Quotenhetero wurde einfach überrollt
.
Natürlich sind Schwule und Bis keine besseren oder schlechteren Rollenspieler in irgend einem Sinn, und PtA war halt PtA, da ist das egal. Aber die No -Gos waren z.B. andere, und die schwulen Charaktere sind hier sicher anders belegt, als in einer Hetengruppe, wo sie oft nur der Ausweg sind, um die Beziehungsmatrix komplizierter zu machen. Wenn dann der Unsympath sagt "bis du schwul oda was", dann ist das nicht die abstrakte Konfilktszene mit dem Quotenschwulen, sondern da werden vielleicht unangenehme Erinnerungen wach. Oder die Situation, sich vor der Klasse vorstellen zu müssen, und zu überlegen "merken die was?". Viele solche Kleinigkeiten. Ich denke schon, dass trotz des eher lustigen Tonfalls viele Situationen bei den realen Spielern mehr nachgehallt haben, als das mit diesem Serienauftakt bei einer anders zusammengesetzten Gruppe passiert wäre.
Aber ich will das auch nicht überbewerten; in vieler anderer Hinsicht war es ein ganz gewöhnlicher Spielabend.
Zweitens: Sehr interessant fand ich, dass ein Spieler aus meiner UA- und Brettspielgruppe, der herausforderungsorientiertes Abenteuerspiel liebt, plötzlich einen Zugang zu PtA gefunden hat, nachdem unser erster Versuch nicht so gut gelaufen war. Die Distanzierung vom eigenen Charakter, und das Gefühl, gemeinsam an einer Serie zu arbeiten, hat ihn das ganze wohl eher als Gesamtkunstwerk sehen lassen, und er hatte plötzlich Spaß daran, strategisch und planerisch an die Sache heranzugehen, also sich zu überlegen, mit welcher Szene man die Serie noch "runder" machen könnte usw. Dieser Aspekt war mir als Spaßfaktor für Leute, die auf närrische Konflikte gar nicht so abfahren, noch gar nicht aufgefallen.