Selbstverständlich wurde 'Das Vermächtnis der Tempelritter' oft mit den Indiana Jones Filmen verglichen und schnitt dabei schlechter ab, aber das ist bei zeitgenössischen Abenteuerfilmen, die mit der dementsprechenden Technik aufwarten müssen (siehe 'Sahara'), eigentlich immer der Fall. Insofern sollte man die Indy-Filme besser mit den Mumien-Filmen vergleichen und da muß sich Indy stellenweise doch schon ziemlich anstrengen um von Brandon Frazer und Co nicht an die Wand gedrückt zu werden. Denn die Mumien-Filme bieten, abgesehen von den Special Effekten, ein sehr interessantes, interagierendes Team, das Indy, in dieser Form, nicht zu bieten hat.
Doch zurück zum Vermächtnis der Tempelritter. Hier gefiel mir vor allem der weitgehende Verzicht auf Gewalt (war mal eine Abwechslung), denn im Gegensatz zu Henry Jones jr. tötet Benjamin Franklin Gates nicht. Es gibt ein Team, wenn auch kein so schillerndes wie in den Mumien-Filmen. Historische Fakten werden geschickt mit Fiction zu einer Story verquirlt und es geht um einen immensen Schatz (in der Tat sind sogar die Schatzjäger am Ende überrascht von seiner Grösse), der jedoch nicht ausschließlich aus Gold besteht (zB. verloren geglaubte Schriftrollen aus dem Bibliotheksbrand von Alexandria) und nicht um ein spezifisches Artefakt. Und was mir am besten gefallen hat, war die bewußte Ausklammerung des Übernatürlichen und der Magie. Was fehlte waren exotische Schauplätze, wenn man einmal von der Expedition in die Arktis absieht, aber auch das hatte bei der Themenwahl für das Abenteuer (Amerikanische Unabhängigkeit) Methode.