Unterirdisch. Ganz klar.
Der Erzähler vertritt hier mal wieder Weisheiten ohne eigentlich auf die Voraussetzungen einzugehen. Er will offenbar, dass es eine "lebende Welt" gibt, in der ganz viele Dinge passieren, mit denen die SCs nix zu tun haben.
Dann ist Punkt 1 natürlich zu klären, dass das so sein soll, denn viele wollen das gar nicht. Ich gehöre dazu und hätt ich das in Minute 2 gehört, hätt ich mir die restlichen 25 sparen können.
Insbesondere kann man eben keine lebende Welt und einen Plot haben. Und entweder haben die SCs Einfluss oder sie haben ihn nicht.
Was mich dann weiterhin aufregt, ist, dass hier das Bild des Spielleitservicepsionikers vertreten wird. Erstens ist der Spielleiter da, um die Gruppe zu bespaßen. Das kann man so sehen. Bitte. Und man muss auf die Wünsche der Spieler eingehen. Find ich gut.
Leider sind - wie wir erfahren - die meisten Spieler gar nicht in der Lage, ihre Wünsche zu formulieren. Wir erinnern uns an das Beispiel mit dem Freund der Immersion. Wie man mit so einem Kommunikationsproblem umgeht erfahren wir nicht. Offenbar muss der Spielleiter Gedanken lesen, um an die wirklichen Informationen zu kommen. (Genauer fragen wäre ja schon eine Möglichkeit, nämlich etwa: "Was willst du, dass ich als SL im Spiel tue?")
Jetzt würden wir ja eigentlich gerne wissen, was ein SL generell tun soll. Das erfahren wir aber nicht unter der Ausrede, dass das ja immer ganz verschieden sei. Daraus folgt, dass man sich also in die Feldsituation begeben soll und vor Ort reagieren. Gut.
Aber dann können wir den Workshop mit diesem Punkt schließen und müssen uns alles weitere nicht anhören. Statt dessen kommen aber Anregungen über NSCs, die irgendwelche Ziele haben müssen. Ich sage: Müssen sie nicht. Einfach daran zu sehen, dass ich ganz viele Runden kenne, wo die Schurken keine haben. Das ist auch gut.
Vor allem wirft das schon die ganze Schlechtigkeit des Vortrags auf. Entweder ich muss mich der Gruppe einstellen, dann sind aber die ganzen konkreten Tipps die gemacht werden falsch, denn die basieren auch alle auf irgendwelchen Annahmen und Zielen. Oder ich ich gebe so einen Workshop nicht.
Eine Sentenz die da sehr ins Auge sticht, lässt sich grob so zusammenfassen: Es kann Sachen geben die mächtiger sind als die SCs. Wenn sie sich damit anlegen, sind sie selbst Schuld.
Ich aber sage euch: So ein Unfug. Nicht dass es mächtige Dinge gibt, sondern indem man gleich sagt, dass jede Handlung sinnlos wäre. Dann kann man sich gleich wieder Sachen zuwenden, die Spaß machen.
Überhaupt kommen keine sinnvolle Techniken für die zweifelhaften Meinungen. Wenn der Ersatzattentäter zuschlägt, sollen die SCs noch irgendwie eingebunden sein. Großartig. Selbst wenn ich annehme, dass es Gutes RollenspielTM ist einen solchen zu haben, würd ich doch gerne wissen, wie das denn geht.
Zu hören, wie ich Dinge tue, wäre mir überhaupt das wichtigste. Natürlich gibts dann auf einmal keine einfachen Antworten mehr, aber lieber eine kniffelige Frage frei in der Luft hängende (weil nicht fundierte) und schwammige Verhaltensmaßregeln.
Ich hätt auch gerne gewusst, was denn jetzt eigentlich Abenteuer sind. Das fehlt irgendwie. In dem einen (recht späten) Nebensatz wird gesagt, dass der Nachbar seine Frau schlägt ein Plot sei. Das würd ich schon mal ganz anders sehen, aber meint der Sprecher auch, dass das schon ein Abenteuer sei?