Autor Thema: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied  (Gelesen 2784 mal)

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Dr. Maraude

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Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« am: 26.02.2007 | 23:24 »
Es gibt bei helden.de einen Text über Fallen im modernen Rollenspiel. Der ist ganz interessant, wenn ich mich auch ein wenig frage, wer seine Spieler durch Minenfelder schickt und wo da der Spaß ist...
Ohne jetzt klugscheißen zu wollen; dem Autor geht der hierbei jedoch der feine Unterschied zwischen Spieler und Charakter verloren. Normalerweise verwende ich das auch hin und wieder gleich, da man sich ja auch mit seinem Charakter (irgendwo) identifiziert. Wäre auch blöd wenn der Spielleiter statt "Was machst du?", "Was macht dein Charakter" fragen würde. Das würde eine ungewünschte Distanz ins Spiel bringen.

Aber in diesem Fall:
Zitat
Nur dann, wenn sie Spieler äußerst doof verhalten oder man sie hasst, sollte man sie ohne Warnung durch eine Falle verletzen oder töten.
OH GOTT, NEIN!
Erstens: wenn ich jemanden hasse, spiele ich nicht mit ihm.
Zweitens:...
...muss ich nix zu sagen oder?


Offline Wodisch

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #1 am: 27.02.2007 | 00:09 »
Alleine die Existenz von Büchern der Art "Grimmbarts 100 Fallen" (irgendwas mit "Grimm" war jedenfalls im Titel und es gab mindestens zwei Fortsetzungen), die lauter bösartige Fallen beschreiben, weist aber schon darauf hin, daß es SL mit diesen Gelüsten gibt (oder masochistissche Spieler - oder beides gleichzeitig).
;D

Dr. Maraude

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #2 am: 27.02.2007 | 00:12 »
Aber die wollten doch hoffentlich nur die Charaktere in die Nachwelt befördern, nicht die Spieler.

Offline Sir Mythos

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #3 am: 27.02.2007 | 00:21 »
Aber die wollten doch hoffentlich nur die Charaktere in die Nachwelt befördern, nicht die Spieler.

Vielleicht ja manchmal auch beides...  ~;D
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Offline Wodisch

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #4 am: 27.02.2007 | 01:34 »
Aber die wollten doch hoffentlich nur die Charaktere in die Nachwelt befördern, nicht die Spieler.
Wenn ich so lese, was Sparkys "Mitspieler" so in realiter anstellen...
:gaga:
;D

Teclador

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #5 am: 27.02.2007 | 03:23 »
@Wodisch: Grimzahns Fallen. Wieviele Ausgaben es davon gibt weiß ich jetzt allerdings nicht.

Offline Sephiron

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #6 am: 27.02.2007 | 04:37 »
Grimmzahns Fallen ist ein tolles Buch! :)
Ich bin ein weichherziger Spielleiter, dem es nicht leicht fällt, fies zu sein. Andererseits baue ich Spannung damit auf, dass die Spieler glauben, ich sei knallhart und ausgebufft (was ich folgerichtig also auch sein muss). Da kommt mir ein Buch mit ultrafiesen und garantiert tödlichen Fallen gerade Recht, um mir die nötigen Denkanstöße zu liefern.
Wenn ich in Gestalt der Antagonisten (nicht des Schicksals - das muss halbwegs fair bleiben) fies zu den Spielercharakteren bin, ist das sehr erwünscht. Alles Andere wäre ein bewusstes Gewinnenlassen und damit dem Spiel sehr abträglich (sonst wäre es kein Spiel mehr).
Vernünftige Fallen und intelligente Gegner (bedingt sich ja irgendwie gegenseitig) sind nicht fies den Spielern gegenüber, sondern stellen vom Spiel gewünschte Schwierigkeiten dar.
Ich muss die Spieler auch nicht vorwarnen und schon gar nicht ihre Charaktere. Sowohl Spieler als auch Charaktere können sich jawohl denken, dass die tollen Schätze bestimmt nicht einfach so offen herumliegen. Sonst wären sie nämlich schon längst weg.
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.

Offline Tantalos

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #7 am: 27.02.2007 | 07:51 »
Zum Thema:
Wie Du schon sagst, ich denke das der Author dort Spieler und Charaktere im Prinzip Synonym verwendet. Der will natürlich nicht die Spieler töten, sondern eventuell di Charaktere.
Ob das natürlich ein gutes Vorhaben ist, bleibt auch hier besser unkommentiert.
Zum Thema Fallen im Rollenspiel fällt mir immer nur wieder DorkTower ein...
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Alaiya

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #8 am: 27.04.2007 | 17:57 »
Irgendwie erinnert mich das an unseren Meister in der WoD runde... Dieser hatte keinen Bock auf schwache Charaktere, weil seine Plots immer so auf "Hau-drauf" waren... Deswegen konnte er 2 Dinge nicht leiden:
1. Newbies
2. Chara's die auf Social-Skill oder Intellectuel gemacht waren
Folge: Er gibt auf CharaJagd. Hieß, ständig tauchten irgendwelche NSC auf oder er übernimmt kontrolle über einen anderen SC und lässt den dann auf den nicht-gewollten Chara springen. Ständig. Oder ich, mit meiner Social-Skill Alaizabel, die imprinzip ihr äußeres als Waffe nahm. Was macht er? Er zerkrazt ihr mit einem NSC das gesicht.  Zum Glück hat ihn dann einer von den Mitspielern zur Seite genommen und ihn mal zurecht gewiesen, aber nett war das trotzdem nicht.
Ein Grund, warum ich nicht mehr in der Gruppe spiele.

Offline Vanis

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #9 am: 27.04.2007 | 18:20 »
Abgesehen von dem sehr fragwürdigen Schluss (natürlich verhalten sich Spieler manchmal doof, aber sie deshalb durch eine Falle töten?), der ja durchaus Unterhaltungswert hat,  hat der Artikel keinen wirklichen Informationswert für mich.

Zum Unterschied Spieler - Charakter: Das verwechselt man doch ständig, trotzdem ist doch wohl immer klar, was gemeint ist. Natürlich verhält sich der Spieler auch "doof", wenn er seinen Char "doof" spielt.
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Offline 1of3

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #10 am: 27.04.2007 | 18:29 »
Ob man das mal verwechselt oder nicht, ist aber noch was Anderes als das in einem im Netz bereitgestellten Aufsatz zu tun.

Davon abgesehen versuche ich diese Trennung auch im täglichen Leben durchzuziehen und dementsprechend etwa keinesfalls "du" zu sagen, wenn ich "dein Charakter" meine.

Offline Vanis

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #11 am: 27.04.2007 | 18:38 »
Das ist dann wohl Geschmacksache. Ich finds toll, wenn ich mich einen Spielabend lang komplett in den Char versetzen kann und dann auch vom SL nur in der Charakterrolle angesprochen werde. Haut natürlich nicht immer hin.
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Alaiya

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #12 am: 27.04.2007 | 18:50 »
Ja, natürlich, an sich find ich es auch lustig, wenn wir nach einem LAAANGEN P&P-Abend mal wieder überlegen müssen: Moment, wie hieß noch gleich der Spieler oô <~ Wenn man dann dazu noch total übermüdet ist

Ansonsten finde ich es aber gemein, wenn halt SLs weil sie mit dem Spieler nicht klarkommen auf die Chara raufgehen.

Pyromancer

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #13 am: 27.04.2007 | 19:01 »
Natürlich verhält sich der Spieler auch "doof", wenn er seinen Char "doof" spielt.

Gewagte These.

Offline Ruinenbaumeister

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #14 am: 28.04.2007 | 13:48 »
Wie ist doof hier gemeint? Bedeutet es dumm oder bedeutet es unangemessen?
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Offline Mulep

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #15 am: 28.04.2007 | 13:59 »
Wenn ich mir den Text so durchlese würde ich meinen Leute die sich "dumm" anstellen oder die ich persönlich "dumm" finde. Die kann ich mal durch eine Falle töten. Also in diesem Fall wohl nicht die Spieler sondern deren Charaktere! Oder?

Offline 1of3

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #16 am: 28.04.2007 | 15:20 »
Wie ist doof hier gemeint? Bedeutet es dumm oder bedeutet es unangemessen?

Und wer soll sich anmaßen das zu entscheiden?

Offline Bad Horse

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #17 am: 28.04.2007 | 18:31 »
Im Grenzfall die ganze Gruppe, schätze ich. Nicht jeder mag es, wenn der liebe Mitspieler seinen Char so dusselig spielt, wie es auf dem Charbogen steht. Oder wenn er ihn dusselig spielt, weil er das interessant findet.

...gehöre ich nicht unbedingt dazu (hängt davon ab, ob Mr. Dusselspieler das gleiche interessant findet wie ich oder nicht).  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Vanis

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Re: Spieler <-> Charakter, der feine Unterschied
« Antwort #18 am: 30.04.2007 | 12:06 »
Gewagte These.

Ersetze "doof spielen" durch "unpassend spieln", "der Situation und dem Char nicht angepasst". Dann spielt der Spieler seinen Char "doof" und der Char verhält sich entsprechend "dumm".

Und in der Tat entscheidet das die Gruppe. Wenn es niemanden stört, liegt der Fall ja auch nicht vor.
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