Thema: [PROST] Euer Charakter in einem Horror-RPG

[Ingo]

Was für einen Charakter würdet Ihr gerne mal in einem Horror-Rollenspiel spielen? Was soll er sein (Typus), was für Fähigkeiten soll er besitzen, wie stellt Ihr Euch seinen Charakter vor?! Gibt es Film-Helden dazu?

Die Frage stelle ich aus gutem Grund, denn wir wollen wissen, was Ihr bei unserem Horror-Setting Pentagramm (Arbeitstitel) spielen möchtet.

Die gleiche Frage habe ich bei uns im Forum gestellt, wo Ihr natürlich auch antworten dürftet: Prost Forum

Viele Grüße,
Ingo

[Pyromancer]

Tja, zum einen spiele ich in Horror-Rollenspielen gerne "normale" Menschen: Schüler, Studenten, Hausfrauen, Automechaniker, Büroangestellte, etc.

Zum anderen spiele ich auch gerne "Reisser", Leute, die dem tentakelbewehrten Grauen aus der Tiefe von Raum und Zeit kräftig in den Arsch treten können: Kung-Fu-Kämpfer, Ex-Mitglieder von Spezialeinheiten, Pistoleros, Maskierte Rächer, durchgeknallte Cops mit einem Fetisch für großkalibrige Waffen, etc.

Ersteres lässt sich gut mit Cthulhu machen, zweiteres mit Feng Shui.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich beides im gleichen Rollenspiel sehen will...

[Chiungalla]

Ich würde da auch am ehesten zu normalen Menschen tendieren.
Ich persönlich vor allem zu Akademikern (Ägyptologe, Naturwissenschaftler, Psychologen, Parapsychologen, Juristen, ...).
Aber auch Detektive sind in Horror-Stories natürlich Pflicht.

Wobei ich persönlich finde, dass Horror kein eigenes Setting braucht und vielleicht sogar garkeins haben sollte.

Horror ist IMHO viel interessanter, wenn es eine Option innerhalb eines Settings bleibt.

[Timo]

Den Täter/das Monster 

[Etelka]

Also ich spiel dann schon gerne jemand, der _zufällig_ dann doch ein paar Fähigkeiten hat, die im Kampf gegen Monster hilfreich sein könnten. Sowas wie die Chemikerin (auch wenn ich selbst so gar keine Ahnung habe), oder die Sportlerin, oder Grosswildjägerin. Kommt natürlich auf das setting an.

Insofern nicht unbedingt normale aber doch eher reale Menschen. Ich glaub, da kommt der Horror besser rüber. #rätsel#

[1of3]

Was soll er sein (Typus), was für Fähigkeiten soll er besitzen, wie stellt Ihr Euch seinen Charakter vor?! Gibt es Film-Helden dazu?

Die Archtypen des Charakters in einer Horror-Geschichte richten sich zum Einen nach der Beziehung zum Creep. Veteranen, die das schonmal gemacht haben. Leute, die zu neugierig sind. Leute, die zufällig mit reingezogen werden. Leute, die gezielt betroffen oder mehr oder minder direkt verantwortlich sind.

Der andere Punkt ist die Wahrscheinlichkeit, mit der der Charakter sterben wird. Bei einigen Leuten sieht man sofort, dass die draufgehen. Wirklich böse Geschichten töten auch die Leute, die eigentlich überleben sollten.


Spielen würd ich natürlich alles, sofern ich funktionale Möglichkeiten habe mich ins Spiel einzubringen.


Nachtrag: Insbesondere sind die Fähigkeiten des Charakters für das Überleben nicht entscheidend. Es geht nicht darum, was du kannst.

[Etelka]

Hmm, bei Filmvorlagen sieht es bei mir schon deutlich schlechter aus, weil ich Horrorfilme im Gegensatz zum Horror-Rollenspiel überhaupt nicht gut sehen kann. Bin da echt ein Mädchen.

Also mir würden da folgende einfallen:
- Indiana-Jones, also halt eine etwas entsprechend abgeänderte Ausgabe, der Akademiker, der auch schiessen und laufen kann,
- die 3 nerds von Akte X, diese Informatiker die eben vor allem durch ihr Wissen glänzten
- Ripley (Sigourney Weaver) - bei Alien
- der Detektiv (Johnny Deep) von Sleepy Hollow
- Journalistin - von ´The Ring´ , das war nebenbei der schlimmste Horrorfilm von allen für mich

[Plansch-Ente]

- Journalistin - von ´The Ring´ , das war nebenbei der schlimmste Horrorfilm von allen für mich

Für mich auch...selten sowas langweiliges gesehn

EDIT:

Ich tendiere da auch eher zu den absoluten normalos. Leute, die NIEMALS auch nur ANSATZWEISE von etwas Übernatürlichem gehört haben. Quasi Nebensächliche NSCs nur in Spielerhand ...

[ragnar]

Was für einen Charakter würdet Ihr gerne mal in einem Horror-Rollenspiel spielen? Ash! Aber mal ernsthafter: Werdet ein wenig genauer!

Horror gibt es in ungefähr 1000 Varianten und man kann kann ihn man nun wirklich mit jedem Genre kombinieren (selbst mit Superhelden oder Clowns), so das sich die Frage stellt was einen "Geschmack" ihr mit Pentagramm überhaupt darstellen wollt, bevor wir unsere Vorstellung von HorrorHelden etwas näher präzisieren können.

Ansonsten gibt es ganz klar "Rollen" (das Opfer, der Schnüffler, der zähe Hund, der Widersacher, der Gelehrte) die in Horrorgeschichten & -filmen immer mal wieder, in den verschiedensten Variationen (Der Zähe Hund der anfänglich ein Arsch ist, sich aber im Endeffekt für die anderen Überlebenden aufopfert; die Screamqueen die zum zähen Hund mutiert; Der Gelehrte der seine Thesen bestätigt sehen will;...), vorkommen.

Diese Rollen kann man eigentlich in jedem Setting abbilden, aber ich wäre mir nicht ganz sicher das alle davon (speziell mit eurem System) Spieler-material sind, und frage mich sowieso wie eure Regeln dabei helfen könnten sowas umzusetzen. Klar könntet ihr noch ein paar Vor- Nachtteile nachschieben (Ash bräuchte "Screamqueen" für Teil 1 und 2 sowie "Mechanische Hand" für Teil 3) aber das alles würde mir nicht helfen den mit eurem System gebastelten "Zähen Hund" mit den anderen Charakteren oder der "Bedrohung der Woche" in Szene zu setzten.

[Ingo]

Aber mal ernsthafter: Werdet ein wenig genauer!

... so das sich die Frage stellt was einen "Geschmack" ihr mit Pentagramm überhaupt darstellen wollt, bevor wir unsere Vorstellung von HorrorHelden etwas näher präzisieren können.

Genau das wollte ich vermeiden. Ich wollte einfach Aussagen, die sich nicht auf ein Rollenspielsystem beziehen. Sondern Eure Gedankengänge.

Diese Rollen kann man eigentlich in jedem Setting abbilden, aber ich wäre mir nicht ganz sicher das alle davon (speziell mit eurem System) Spieler-material sind, und frage mich sowieso wie eure Regeln dabei helfen könnten sowas umzusetzen.

Es geht mir nicht um die Umsetzung im System (wobei ich nicht weiß, was Du mit "speziell mit eurem System" meinst, aber das würde hier auch nicht in den Thread gehören), sondern ich möchte wissen was Ihr Euch unter einem Horror-Rollenspiel vorstellt, dieses Mal halt aus der Charakter-Perspektive.

An die bislang vielen Antworten meinen Dank, vielleicht äußern sich ja noch ein paar mehr Leute dazu

Viele Grüße,
Ingo

[ragnar]

Genau das wollte ich vermeiden. Ich wollte einfach Aussagen, die sich nicht auf ein Rollenspielsystem beziehen. Sondern Eure Gedankengänge.

Und mein Gedankengang dazu war (und ist): Ich bin Fan von Horrorgeschichten und kann mir mit den richtigen Systemen (bzw. Systemanpassungen) ungefähr ALLES vorstellen, aber ich bin mir im klaren darüber das euer Buch nicht Platz für ALLES haben wird, werdet bitte etwas genauer!

Das ist wohl kaum zufriedenstellend, oder?

Und von der Charakterseite ausgehend: Mein Charakter in einem Horrorspiel ist jeder erdenkliche Charakter den ich auch in einem anderen Rollenspiel spielen würde(+etliche die ich dort nicht spielen würde) nur halt in einem Horrorsetting.

Klingt auch nicht so toll, oder? Also bitte etwas Konkreter...

(wobei ich nicht weiß, was Du mit "speziell mit eurem System" meinst, aber das würde hier auch nicht in den Thread gehören)

z.B. das die Rolle des "Opfers" in Prost, so wie ich es kenne, keine Lohnenswerte ist. Es gibt weder Mechanismen die eine solche Rolle interessant machen noch gibt es irgendeine anderweitige "Belohnung" dafür das man sie annimmt (und den Charakter vielleicht sogar verliert). Es gibt Systeme, die dem Spieler diesbezügliche Leckerlis liefern, aber nachdem was ich von eurem System (und euren geschriebenen Abenteueren) kenne, glaube ich nicht das solche Leckerlis o.ä. in Erwägung gezogen werden und der Horror eher in SL-Hand zu finden sein wird.

[Mulep]

Ich spiele gerne Normalsterbliche, mag es aber auch mal besondere Fähigkeiten zu bekommen, die einen Schützen oder die Möglichkeit geben etwas mehr gegen den Horror zu unternehmen - grenzenlose Kräfte (wie einen Supermagier) finde ich hingegen langweilig.

z.B. das die Rolle des "Opfers" in Prost, so wie ich es kenne, keine Lohnenswerte ist. Es gibt weder Mechanismen die eine solche Rolle interessant machen noch gibt es irgendeine anderweitige "Belohnung" dafür das man sie annimmt (und den Charakter vielleicht sogar verliert).

Man kann bei Prost für Nachteile Vorteile kaufen und dann auch besondere Kräfte bekommen.

[1of3]

Es gibt Systeme, die dem Spieler diesbezügliche Leckerlis liefern, aber nachdem was ich von eurem System (und euren geschriebenen Abenteueren) kenne, glaube ich nicht das solche Leckerlis o.ä. in Erwägung gezogen werden und der Horror eher in SL-Hand zu finden sein wird.

Dann will ich mit Prost gar kein Horror spielen. Egal mit welchem Charakter.

[Mulep]

Dann will ich mit Prost gar kein Horror spielen. Egal mit welchem Charakter.

Das wird die Autoren bestimmt freuen.

[ragnar]

Man kann bei Prost für Nachteile Vorteile kaufen und dann auch besondere Kräfte bekommen.

Ob du's glaubst oder nicht, das war nicht gemeint, aber ich will hier auch nicht den Thread zumüllen und ich glaube mit dir brauche ich darüber auch nicht diskutieren(und nach deinem letzten Beitrag bin ich mir auch nicht ganz sicher ob ich sowas wollte).

Das wird die Autoren bestimmt freuen.

Wahrscheinlich mehr als das sie sich darüber freuen dürften das ihr System Fanboys wie dich hat, und sie so dargestellt werden als würden sie sich bestimmt darüber freuen wenn interessierte/potentielle Spieler vergrault werden.
Gib den Autoren in Zukunft doch bitte wenigstens die Chance meine Befürchtungen (auf denen 1of3s Aussage basierte) zu entkräften und ein eigenes Statment abzugeben.

[Sephiron]

Bei einem Horrorcharakter ist die Identifikation natürlich sehr wichtig, weshalb mMn relativ "normale" Charaktere gespielt werden sollten... Superpowers sollten nicht allzu wirklichkeitsfern sein, z.B. mag einfach eine Theoriefertigkeit für Okkultismus/Esoterik/Cybernetik eine Art "Superpower" darstellen... also Kram, der im RL ein schrulliges Hobby darstellen mag. ("Scheisse, der Spinner hatte ja doch Recht!")

Ansonsten mag ich gerne paranoide Charaktere oder welche, die irgendwann versuchen, mit dem Bösen einen Deal einzugehen... Player-versus-Player ist mMn ein verdammt guter Ansatzpunkt für richtig guten Horror. Es sollte möglichst auch Anreize dazu geben, PvP zu betreiben. Natürlich sollte es möglichst so sein, dass die SCs möglichst lange halten, aber das kann man ja lösen, indem man Verteidigung einfacher macht als Angriff... (sowas wie ein Karmapool)
Psychische Störungen aller Art sind natürlich auch wunderbar in einem Horrorrollenspiel aufgehoben...

[faehrmann]

Bisher habe ich eher schlechte Erfahrungen bei Horror mit kämpferisch kompeteneten Charakteren gesammelt. Die haben einfach keine Angst sonder überlegen sich lieber Kampfstrategien um es platt zu machen, bzw. haben keine Zweifel daran das sie mit der Situation fertig werden.

Wir hatten beispielsweise mal eine Runde die dadurch gekippt wurde das einer der Charaktere Waffenschieber war. Die opposition ging eher in Sachen grosse Monster, wo man dann schliesslich zur Panzerfaust griff. Fand ich damals sehr unterhaltsam aber es war eher army of Darkness Atmossphäre als Horror.

Stimmungsvoller finde ich dann eher Sachen wo die Charaktere eher hilfloser sind (wollte auch deshalb schonmal gerne "kleine Ängste" spielen).
Interessant finde ich häufig auch Charaktere die aus der normalen Gesellschaft rausfallen. Wir hatten mal eine Hippie-Ctulhuh Runde in der es m. M. nach besonders gut herauskam, das wir nicht nur in den Mythos reingestolpert sind, sondern auch noch die normale Gesellschaft am Hals hatten. War schon ein übles Gefühl von der Polizei ausgelacht zu werden, weil man bezweifelt das ein Mädel das in einem Club zusammengebrochen und gestorben ist an einer Überdosis gestorben ist.

Kleinkriminelle, Obdachlose oder illegale Einwanderer sind auch interessant. Stell dir vor du hast etwas ganz schlimmes gesehen und kannst nicht zur Polizei, weil sie dich entweder gleich dabehalten oder sich nicht für dich interessieren(Penner verschwinden doch nicht, die ziehen nur um...).

Wenn man schon Otto Normalverbraucher spielt dann bitte spiessig und mit viel geistiger Abnutzung. Wenn die Nachbarn anfangen hinter deinem Rücken zu flüstern und spontan Gespräche sterben wenn du in die Nähe kommst ist schon toll. Oder man selber nicht mehr mit dem normalen Alltag zurechtkommt, weil man zu viel gesehen hat aber für die ganze Welt normal vorspielt und der Druck dann einfach zu hoch wird (Wir hatten eine Szene im Frühstückssaal eines Hotels wo einer der Charaktere aufstand und anfing die leute anzuschreien das er wisse was sie denken und nicht verrückt sei...)

[Kozure O.]

Kurz und knapp und in Anschluß an meinen Vorredner (bzw. -schreiber):

Wenn SCs zu viel Fähigkeiten haben, machen sie stimmungsvolles
Horror-Rollenspiel extrem schwer.

Und Fähigkeiten sind nicht nur kampf und skills, sondern
insbesondere auch Magie.
Mir selbst hat letzteres in einer CoC-Runde die ganze Stimmung
verdorben, weil fast alle SCs irgendwelche "nützlichen" Zauber kannten,
die eigentlich Gegnern vorbehalten sein sollten.

Eine einfacher, realistischer SC - evtl. noch mit netten beruflichen Problemen - macht in einer Horror-Welt einfach viel mehr Spaß,
weil es ihn viel härter trifft!