Natürlich stammt die Figur aus der Zeit des 2. Weltkriegs, aber Cap war immer viel mehr als ein tumber Nazi-Basher oder S.H.I.E.L.D.-Knappe. Er war die Verkörperung des amerikanischen Traums, wertekonservativ zwar und ein wahrer Patriot, aber gleichzeitig auch für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Demokratie und für die verfassungsmäßigen Rechte einstehend (also eigentlich weniger rein amerikanische, sondern vielmehr universelle Werte, wenn man es genau betrachtet). Er war auch kein Ja-Sager, der immer automatisch der US-Regierung Recht gab (Regierungsbeamte waren öfter mal verkommen und korrupt, der Präsident jedoch nie). Seine Geschichten waren deshalb häufig politisch gefärbt, wobei er seine beste Zeit wohl im Silver-Age hatte, mit Kirby und Lee.
Ob Steve Rogers nun tatsächlich selber wiederkommt (zB. geklont wie Oliver Queen der grüne Pfeil von DC) oder ein Ersatzmann weiß ich nicht, dennoch wird Marvel über kurz oder lang nicht auf so eine polarisierende Figur wie Captain America verzichten. Abgesehen davon kommt demnächst der Captain America Film (2009) und welchen Sinn würde der schon machten, wenn der Charakter wirklich tot wäre. Nein, ich bleibe dabei, Cap's Tod ist ein PR-Gag um die Auflagenzahlen zu steigern und den müden Sammlermarkt etwas auf Trab zu bringen.