Nicht nur für Anfänger. Vor allem sorgen wenige Pools für mehrere Verwendungszwecke schnell mal dafür, dass man ohne Computerunterstützung überhaupt keinen Char erstellen kann.
Bei DSA ist das Problem nicht, dass es nur einen Pool gibt, sondern, dass man lauter krumme Zahlen addieren muss, um seine Talente zu berechnen.
Da empfehle ich wieder Gurps, wo das ganze recht einfach gelöst wurde.
Und auch bei DSA kann man einiges stark vereinfachen, wenn man einfach sagt: "Kosten für Fertigkeit um 1 steigern = Wert in der neuen Ferzigkeit (mal Konstante)"
Dann bekommt man über die Formel:
Gesamtkosten für Fertigkeit = neue Fertigkeit * (neue Fertigkeit + 1)/2
relativ schnell seine Gesamtkosten heraus. (Und wenn man dann noch eine Tabelle hat, in der ein paar Standard-Verteilungen abgebildet sind, geht das ganze sogar noch schneller.)
Da kriegt man immerhin gesagt "soundsoviele Punkte auf Attribute", und beim Abwägen Vorteile/SF kommt man dann ins jonglieren.
Ja, aber ich sehe das jetzt als Vorteil: Bei mehreren Pools würde das dann so ablaufen:
- Du musst 100 Attributspunkte kaufen.
- Du musst Vor- und Nachteile so kaufen, dass sie plus/minus Null ergeben. (z.B. Ars Magica)
Bei einem Pool wäre es zum Beispiel so:
Du hast 500 GP. Dafür darfst du dir dann Attribute sowie Vor- und Nachteile kaufen. (Wobei ein Attributspunkt zum Beispiel 5 GP kostet.) - Und als Empfehlung wird genannt, sich 100 Attributspunkte zu kaufen.
Das heißt, du kannst bei einem einzigen Pool genau so steigern, wie mit mehreren Pools. (Wenn du den Empfehlungen folgst.) Oder du ignorierst die Empfehlungen und kannst dann sogar noch vielfältiger steigern.
Aber dann seine z.B. 400 Fertigkeitspunkte auf die bewussten 8 verschieden teuren Gruppen mit progressiven Steigerungskosten zu verteilen, das ist eine Tantalosqual.
Ja, aber das hat nichts mit einem Pool für alles zu tun, sondern eher damit, dass da lauter krumme Zahlen herauskommen.
Mit dem richtigen System kann man aber auch 400 Talentpunkte problemlos verteilen. (Bzw. 400 Talentpunkte entsprächen 8 GP. - Und dann könnte man problemlos 8 GP auf die Talente verteilen.)
Im Endeffekt hat man da eigentlich auch nur zwei Pools, nämlich Attribute und Fertigkeiten. Rasse, Ressourcen und Magie sind lediglich "Switches" die man an- oder abschaltet. Achja, Zauberer kriegen natürlich noch einen Pool für Zaubersprüche, genehmigt. Aber die Punkte sind auch relativ schnell verteilt.
Sage ich doch: Zauberer bekommen einen Poool für Zaubersprüche. - Dass ist der dritte Pool für Shadowrunner.
Und die Ressourcen sind durchaus ein eigenständiger Pool: Wenn man erstmal 400 000 Nuyen hat, die man dann in Cyberware, Ausrüstung, Lebensstil etc. investieren kann, dann merkt man schnell, dass das ein eigenständiger Pool ist.
Ich selber bin aber kein Freund vom Sum to Ten bzw. Sum to twelve, da sie einem imho zu sehr einschränken. - Ich selber bevorzuge da das Karmasteigern. (Was im Endeffekt mehr Freiheiten bietet UND ausgewogenere Charaktere bereithält.)
Und nein, man braucht dafür nicht wirklich länger: Abgesehen von Ausrüstung und Cyberware geht der Char so ebenfalls recht fix zu erstellen.
Das hängt für mich zu sehr vom Setting ab, um da eine klare ja/nein Aussage zu treffen, und ob dieses nun vorsieht, dass sich die Charaktere zu Helden mit übermenschlichen Fähigkeiten entwickeln oder nicht. Ist das der Fall, ist das Stufensystem dafür gut geeignet.
Das finde ich nicht. - Auch wenn man Helden mit übermenschlichen Fertigkeiten spielen will, braucht man keine Stufen. (Bestes Beispiel wäre die WoD. - Aber auch ein 200 Karma Shadowrunner, der mit Sum to 12 erstellt wurde, hat doch extrem hohes Powerlevel, ohne eine Stufe zu benötigen.)
Bei Fantasy hingegen sind Stufen und oft auch Klassen an der Tagesordnung.
Ja, es ist Standard. Was aber nicht bedeutet, dass der Standard gut ist. - Nicht immer setzt sich das beste durch, sondern das, was zuerst da war.
Klassenlose Systeme sind eher schlecht für die Diversität, da qua Definition jeder alles lernen kann.
Das sehe ich genau andersrum. Klassenlose System bevorzugen eher die Diversität, da man eher vielfältig lernen kann. - Es gibt eben nicht den Standard-Krieger und den Standard-Magier. Sondern es gibt den adligen Alrik, der auf eine Kriegerakademie ging und dort herausgefunden hat, dass er schwach magiebegabt ist.
Das jeder alles lernen kann, sehe ich jetzt nicht so als Problem: Du kannst zwar theoretisch alles lernen, aber du hast nicht genügend EP, um alles zu lernen. Man sucht sich also lieber 1-2 Spezialgebite heraus und investiert in diese seine EP. - Unser Alrik von oben spezialisiert sich dann zum Beispiel auf Schwertkampf und Kampfunterstützende Zauber, während ein anderer sich auf Gesellschaftstalente und Einbruch spezialisiert.
Ich habe bei klassenlosen Systemen eine wesentlich höhere Diversität festgestellt als bei Klassensystemen. (Vor allem sind bei klassenlosen Systemen auch wesentlich leichter Chars jenseits der Archetypen möglich.)
Klassen können dafür sorgen, daß jeder seinen klar umrissenen Aufgabenbereich hat, und - für gewöhnlich mit steigender Stufe - exklusive Fähigkeiten erlernt, die ihn von allen anderen Charakteren abheben. DSA4 hat natürlich wieder nichts von alledem. :p
Darüber bin ich auch ganz froh: Ich hasse Stufen und ich hasse Klassen. - Das DSA also weder Klassen noch Stufen besitzt, wäre ein großer Pluspunkt. (Aber es hat immer noch R/K/P Pakete, was in meinen Augen schon viel zu viel Klasse ist.)