Es gibt sicherlich eine Menge interessante Ansätze, durch regeltechnische Belohnungen interessante Beiträge zum Spielinhalt herauszufordern. Skyrock hat das gut auf den Punkt gebracht. Sicher gibt es da auch noch viele Möglichkeiten, auf die einfach noch keiner gekommen ist. Eine Sache möchte ich jedoch hervorheben:
Für eine wirklich gute Fiktion braucht man mehr als nur leblose Versatzstücke, die von den Spielern ausschließlich aus regelmechanischen Gründen dort hineingeworfen werden. Wenn ich daher die Spiritual Attributes bei TRoS durch die Decke jage, aber die Beweggründe meines Charakters mir eigentlich gar nichts bedeuten, werde ich nie dieselbe Intensität in der Fiktion erreichen wie die Runde am Nachbartisch, die vielleicht plain D&D ganz ohne solche Mechanismen spielt, bei der sich die Spieler aber trotzdem stark mit ihren Charakteren identifizieren, sich mit ihnen freuen und mit ihnen leiden.
Gerade eine zu ausgefeilte Mechanik kann manchmal daher sogar schädlich sein, wenn sie den Spieler dazu bringt, zu viel über Zahlen nachzudenken und zu wenige darüber, was er eigentlich von den fiktiven Ereignissen hält. Immer vorausgesetzt natürlich, eine interessante Fiktion ist als eine (Haupt-)Spaßquelle gewünscht.
Mechanische Belohnungen muss man sehr gezielt einsetzen und es nicht übertreiben. Sie können auch leicht zu falschen Freunden werden. Manchmal muss das System ein bestimmtes Verhalten auch bestrafen, damit der Spieler es dann trotzdem machen kann, ganz bewusst und aus Beweggründen, die in der Fiktion liegen. Das ist dann der ultimative Beweis, dass dem Spieler die Fiktion was bedeutet.