Etwa Mitte der 90er hat noch ein öffentlich-rechtlicher Kanal (wenn ich mich richtig erinnere war es ein ZDF-Bericht) den Selbstmord eines französischen Jugendlichen mit dem Rollenspiel in Verbindung gebracht. Es wurde da ein Abhängigkeitsverhältnis konstruiert, nach dem Motto: Wann hast du das letzte Mal deinen Meister gesehen? Der Vater des Jungen wurde gezeigt, wie er hilflos die Spieleschachteln seines Sohnes betrachtete. Außerdem erinnere ich mich an eine seltsame Prozession von Live-Rollenspielern, die in langen Roben einen Singsang anstimmten und durch Nebelschwaden wateten. Es sollte wohl den Bereich der schwarzen Messe und des Satanismus streifen und mit dem Rollenspiel in Verbindung bringen. Der Bericht war absurd, ignorant und kanzelte das Rollenspiel als gefährlichen Zeitvertreib ab. Offenbar haben sich die Medien aber inzwischen um 180 Grad gedreht, denn in den letzten Jahren kann ich mich nur an positive Beiträge erinnern.
Die Berichterstattung hat mir damals jedoch deutlich gemacht, das die Medien und das Fernsehen oftmals sehr wichtig von Dingen berichten, von denen sie auch nicht die leiseste Ahnung haben, aber damit Meinungsmache betreiben.