Das Problem ist halt einfach, dass das Konzept des Transhumanismus für den gewöhnlichen nicht-hardcore Postmodern-SciFi-Fan, nicht transzendental Gläubigen einfach eine Spur zu hart ist. THS ist halt in der ganzen Fülle etwas ganz anderes als irgendein 'billiges' Splatter-Cyberpunk- oder Fantasy-Rollenspiel, zumindest wenn man es ernsthaft betreiben möchte und die angesprochenen Themen auch selbst thematisieren möchte. Und IMO geht das "etwas" weiter als SAIs, die Verbrechen begehen.
Jestocost hat das damals sehr geschickt in dem Forenspiel gelöst, dass wir hier recht erfolgreich im Forum gespielt haben. Wir fingen an der europäischen Peripherie an und arbeiteten uns dann langsam in die 5. Welle vor.
Äh, ja...und Star Trek hat das nicht? Ich denke genau das ist das Problem mit ST bei vielen - sie versuchen aus ST etwas zu machen das es garnicht zu sein versucht...und vergessen dabei was es ist und genau diese Aspekte zu betonen. Sehr schade da ich jede Menge unheimlich interessante und spannende Abenteuer mit zentralen Fragen des Menschseins gefüllt habe ohne das sich irgend wann irgendwer darüber aufgeregt hätte das mal der Transporter nicht funzt wenn es praktisch wäre, oder der Replikator nicht zur Hand ist weil er eine zu einfache Lösung des Problems wäre. Aber das lag wohl auch daran das meine Spieler eben erkannt haben was ST ausmacht und genau aus diesem Grund selbiges spielen wollten - weg von dem SciFi/Cyberpunk/Fantasy/Pseudo-Horror Einheitsbreigeklatsche.
Und, ja, ich weiß, ein toller Hecht von SL kann solche Dinge auch bei anderen Spielen einbauen. Super. Sie sind die größten. Warum kaufen sie denn überhaupt irgendwelche Spiele? Eigentlich könnten sie sich doch alles in die eigene Unterhose einbauen, inklusive Werwolf. Und dann einen schubbern gehen.
So wie das Spiel Vampire nunmal auf Vampire festgelegt ist, so ist ST nunmal auf Ideale, zwischenmenschliche Themen, Gesellschaftskritik und Fragen der Moral festgelegt. Wer sowas schätzt sollte es unbedingt probieren, wer sowas nicht leiden kann...sollte garnicht erst darüber nachdenken. ST spielt man jedenfalls NICHT alleine der SciFi wegen.
Prime Directive ist da schon wieder eine andere Sache. Das ist so quasi die Hong Kong Action Theater Variante von ST. Und hat geistig so garnichts damit zu tun. Eigentlich ist es lediglich ein Rollenspielsetting zu einem Constant War Setting von Star Fleet Battles - und da kann man dann ja wirklich draus machen was man will.
Eines der GURPS Bücher die ich kaum glaube das sie jemals jemand spielt wäre auch Camelot. Das mag sogar seinerzeit ein Renner gewesen sein, aber ich denke das ist schnell wieder verflogen und heute gibt es ja, Gott seis gedankt, Pendragon. Allerdings bietet Camelot etwas was Pendragon nicht hat - GURPS typisch Vorschläge wie man Camelo gedanklich oder wirklich in andere Setings verfrachten könnte. Das hat mir bei Robin Hood auch sehr gut gefallen.