Meinem "Vorredner" möchte ich widersprechen, auch eine privatisierte Polizeitruppe braucht übrigens Verwaltung und schafft sich Vorschriften
Natürlich. Die eigentliche Frage dabei ist, wer das Ganze dann bezahlt. Für eine vergleichsweise simple Dienstleistung wie "Sicherheit" ist der Weg über Abgaben eigentlich unrentabel, weil zuviel auf dem Weg zu den eigentlichen Kosten der Dienstleistungen woanders versickert. Man beachte dazu gewisse Villenviertel, in denen Sicherheitsdienste die Schutzaufgabe der Polizei erledigen. Das Argument, daß Schutz für diejneigen verlustig geht, die ihn sich nicht leisten können, wird ohnehin dadurch ad absurdum geführt, daß in einigen Getthos großer Städte alle paar Jubeljahre mal ein Streifenwagen (so schnell wie möglich) durchfährt.
Der Idealfall sieht so aus, daß ein staatlicher Haushalt die aufgeschlüsselten Privatdienstleister berücksichtigt, sowohl in den Grundzahlungen als auch in der Prämierung real erbrachter Leistungen, also verhinderter und aufgeklärter Verbrechen. Im Grunde sollte sich die Sache einpegeln: Es rechnet sich für die Unternehmen, Leistungen zu erbringen. Ihre Leistungen sorgen für Stabilität, die sich positiv auf die Infrastruktur auswirken. Das erhöht die Größe des Topfes, aus dem sie schöpfen, und in dem Maße wie die Zahl der Prämien durch die geringere Kriminalitätsrate zurückgehen, steigt ihre Höhe. Der Staat kann es sich dann leisten, einem privaten Ordnungshüter für besonderen Einsatz eine hohe Prämie zu zahlen, da die Zahl der Fälle, in denen ein solcher Einsatz nötig/möglich ist, rückläufig ist. - Das ist natürlich sehr idealisiert, aber das ist das reale System auch.
Eine weitere Möglichkeit wäre die Aufteilung der Verantwortlichkeiten: Der Staat trägt den Innendienst (Verwaltungsapparat, Verantwortlichkeiten, Vertretung etc.), Privatunternehmen den Außendienst (also auch Ausbildung, Ausrüstung etc.). Das kommt dem von SireThomas beschriebenen Outsourcing recht nahe, ist allerdings etwas geschlossener. Die Finanzierung durch den Bürger wird dann transparenter, denn er sieht eher, wohin seine Steuern fließen.